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Diercke 360° - files.dorner-verlag.at

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Autor: Knut Heyden <strong>Diercke</strong> <strong>360°</strong> 2/2009<br />

C O P Y<br />

„Landschaftswandel am Aralsee“ – Lösungen zur Unterrichtseinheit im <strong>Diercke</strong> <strong>360°</strong> Magazin 2/2009<br />

M<strong>at</strong>erialseite 2<br />

zu 4:<br />

Es gibt zwei Zuüsse: Amudarja (von Süden) und Syrdarja<br />

(von Norden). Der Syrdarja entspringt im Bereich des Tian Shan-<br />

Gebirge. Der Amudarja entspringt im Hindukusch.<br />

Es gibt aber keinen Abuss, daher ein Endsee.<br />

Die Versickerung und Verdunstung entspricht dem Zuuss.<br />

Wird dieses Gleichgewicht gestört, muss zwangsläug der<br />

Wasserspiegel sinken und gleichzeitig der Salzgehalt steigen.<br />

DieWerte der Veränderung des Salzgehaltes lassen sich gut in<br />

-<br />

M4ablesen. Die unterschiedliche Entwicklung seit 2003 muss<br />

mitder Aufspaltung in den Kleinen und Großen Aralsee und<br />

derenUnterschiede im Wassermanagement erklärt werden.<br />

zu 5:<br />

Verortung der Gebiete z. B. in immer größer werdenden konzentrischen<br />

Kreisen:<br />

– Direkt am Aralsee: wirtschaftliches Ödland, Wüste/Halbwüste,<br />

kaum nutzbar<br />

– Im Bewässerungsland: Bewässerungslandwirtschaft, Baumwolle,<br />

Kleinindustrie wie Textilien/Bekleidung, Dienstleistungszentren<br />

mit regionaler Bedeutung<br />

– Großregion (ca. 1000 km um den Aralsee):<br />

Im Westen: Kaspisches Meer, chemische Industrie, Erdöl;<br />

Im Süden ca. 700 km (Usbekistan/Kirgistan): Erdgas, Textilindustrie,<br />

Industrieballungsraum, Verkehrsinfrastruktur;<br />

Im Osten (Kasachstan): Raumfahrtzentrum Bajkonyr, Kupfer, Buntmetallverhüttung<br />

– Lage der Hauptstädte: Usbekistan (Taschkent) und Kasachstan<br />

(Astana) sehr weit vom Aralsee entfernt<br />

Fazit: Der Aralsee h<strong>at</strong> kaum wirtschaftliche Bedeutung, ist politisch<br />

im Abseits.<br />

Veränderung 1960-2007:<br />

1960 2007<br />

- 67 m Tiefe<br />

- 45 m Tiefe<br />

- Seespiegel auf 53 m ü. M. - Seespiegel auf 31 m ü. M.<br />

- Flussdelta südlich vom - Fluss: nur noch periodisch<br />

Aralsee: Auenwald<br />

- Baumwolle/Reis<br />

- Fischereihafen/ Nahrungs- - Bodenversalzung<br />

mittelindustrie/Textilindus- - Bewässerungsland<br />

trie<br />

- Waldschutzstreifen mit<br />

- Baustondustrie<br />

salzresistenten Bäumen<br />

- Baumwolle<br />

- Salz- und Sandverwehungen<br />

Den Zuüssen werden seit der Stalin-Ära große Wassermengen<br />

für die künstliche Bewässerung riesiger Anbauächen für Baumwolle<br />

in Kasachstan und Usbekistan entnommen. Durch den<br />

geringeren Zuuss sank seitdem der Wasserspiegel des Sees<br />

kontinuierlich ab.<br />

Um zumindest den kleineren (nördlichen) Teil des Aralsees zu<br />

retten, wurde in den 1990er-Jahren von Kasachstan ein Deich<br />

gebaut, um das Wasser zurückzuhalten. Während seines Bestehens<br />

erhöhte sich der Wasserspiegel im Kleinen Aralsee, das<br />

Klima verbesserte sich, und es konnten wieder mehr Fische gefangen<br />

werden. Aufgrund der unzulänglichen Bauweise brach<br />

dieser Damm jedoch nach kurzer Zeit. Daraufhin wurde 2003<br />

erneut mit dem Bau eines Dammes begonnen. Da auch die Weltbank<br />

Mittel hierfür bereitstellte, konnte diesmal Beton als Baum<strong>at</strong>erial<br />

verwendet werden. Dieser neue Damm wird auch Kok -<br />

Aral-Damm genannt. Zusätzlich zu diesem Dammbau wurden<br />

auch Maßnahmen ergrien, um die Bewässerungssysteme des<br />

Syrdarja zu verbessern, welcher in den nördlichen Teil des Sees<br />

mündet. Dabei wurden Kanäle repariert und zum Teil auch ausbetoniert.<br />

Damit sollte zusätzliches Wasser in den See geleitet<br />

werden. 2005 wurde der Kok-Aral-Damm fertiggestellt.<br />

M<strong>at</strong>erialseite 3<br />

zu 6:<br />

Deutlich wird die Verkleinerung/Verlandung des Sees und Aufteilung<br />

in zwei Seen. Der gestiegene Salzgehalt ist durch die<br />

Falschfarbendarstellung ebenfalls gut sichtbar. Vergleicht man<br />

die Intensität der roten Farbe in den ehemaligen Auenwäldern<br />

und den Bewässerungsbereichen, fällt auf, dass die Veget<strong>at</strong>ion<br />

stark geschädigt sein muss. Wobei unklar ist, ob die Bilder zu<br />

ähnlichen Jahreszeiten aufgenommen wurden.<br />

Probleme bei der Wasserversorgung: Salzgehalt ist so hoch, dass<br />

das Seewasser nicht als Trinkwasser genutzt werden kann; auch<br />

das Grundwasser ist durch Herbizide, Pestizide sowie Dünger und<br />

das unterirdische Eindringen von Salz verseucht. Mit aufwendigen<br />

Anlagen muss Trinkwasser per Destill<strong>at</strong>ion/Solaranlagen gewonnen<br />

werden. Auch der Eins<strong>at</strong>z von UV-Entkeimungsgeräten ist<br />

notwendig. Da diese technischen Möglichkeiten der Bevölkerung<br />

vor Ort meist nicht zur Verfügung stehen bzw. aus Mangel an<br />

Altern<strong>at</strong>iven unbedarft mit dem verseuchten Wasser umgegangen<br />

wird, kommt es zu Missbildungen und Fehlgeburten.<br />

Die Folgen sind durch die Wechselwirkung und Verkettung der<br />

Faktoren immens.<br />

– Fischsterben als Folge der Versalzung und damit der Zusammenbruch<br />

der Fischerei. Generell geringe Artendichte bei Flora<br />

und Fauna.<br />

– Desertik<strong>at</strong>ion: Ausbreitung der Wüste und Dünen bis zum<br />

Ostufer.<br />

2

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