Für eine Leseprobe der Einführung (Huss, von ... - Forstbuch.de
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3 .2 .1 Festarchitektur <strong>de</strong>s Frontispizes<br />
10<br />
Das im Frontispiz abgebil<strong>de</strong>te illusioni-<br />
stische Festgebäu<strong>de</strong> besteht aus <strong>eine</strong>m<br />
altarähnlichen Unterbau, über <strong>de</strong>m sich<br />
drei frei stehen<strong>de</strong> Pfeiler auf <strong>eine</strong>m flachen<br />
Postament erheben. Die bei<strong>de</strong>n äußeren<br />
Freipfeiler sind Träger <strong>von</strong> je vier ovalen Vignetten<br />
und zeigen an ihrem oberen En<strong>de</strong><br />
jeweils zwei spiralförmig eingerollte Voluten.<br />
Zwischen diesen ist ein Seil gespannt,<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>m ein üppig drapiertes Tuch herabhängt,<br />
in <strong>de</strong>m in <strong><strong>de</strong>r</strong> Reihenfolge <strong>von</strong> oben<br />
nach unten Kurztitel, Erscheinungsort, Verlegername<br />
und Erscheinungsdatum <strong>de</strong>s<br />
Werkes zu lesen sind.<br />
Damit das Tuch mit <strong>de</strong>m Titel nicht frei<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Luft hängt, wird es <strong>von</strong> unten <strong>von</strong><br />
<strong>eine</strong>m mittleren Freipfeiler gestützt, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
durch ein erhöhtes Postament betont wird.<br />
An <strong>de</strong>ssen Seiten stehen zwei mit Blattwerk<br />
verzierte Voluten zwischen <strong>de</strong>nen<br />
<strong>eine</strong> gebun<strong>de</strong>ne Blumengirlan<strong>de</strong> hängt.<br />
Diese ‚Festarchitektur’ <strong>de</strong>s Frontispizes<br />
setzt somit Titel und Inhalt <strong><strong>de</strong>r</strong> Sylvicultura<br />
oeconomica in Form <strong>eine</strong>s Bildprogramms<br />
in Szene.<br />
3 .2 .2 Ikonografisches Programm <strong>de</strong>s Frontispizes<br />
<strong>Für</strong> <strong>de</strong>n heutigen Betrachter erschließen sich die einzelnen Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s Titelkupfers hinsichtlich<br />
Aufbau und Inhalt nur schwer, <strong>de</strong>nn das ikonografische Programm setzt sowohl <strong>eine</strong> christliche<br />
als auch humanistisch-antike Bildung voraus.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuch unternommen, die einzelnen Illustrationen <strong>de</strong>s Frontispizes<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> vermuteten Reihenfolge <strong><strong>de</strong>r</strong> Blickrichtung entsprechend vorzustellen.<br />
Die in Mythologie und christlicher Religion gleichermaßen versierten Zeitgenossen <strong>de</strong>s Autors<br />
richteten ihren Blick als erstes in die obere Mitte <strong>de</strong>s Kupferstichs, wo <strong>eine</strong> helle Hand aus<br />
dunklen Wolken stoßend zu erkennen ist. Sie ist Ausgangspunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrachtung:<br />
Auf Grund ihrer Segensgeste kann die Hand<br />
Gott zugeordnet und als Bekrönung <strong>de</strong>s Kupferstichs<br />
verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Gott weist mit Daumen und zwei Fingern<br />
– <strong>de</strong>m Zeichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Dreifaltigkeit – sowohl auf<br />
<strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>s Werkes als auch auf die ovalen Vignetten<br />
hin, die vor <strong>de</strong>m rechten Pfeiler hängen.<br />
Der Inhalt ihrer Abbildungen gilt <strong>eine</strong>r Forstwirtschaft,<br />
die nach Ansicht <strong>de</strong>s Autors <strong>de</strong>n Segen<br />
Gottes verdient.