Chemie-Schülerlabor - Justus-Liebig-Universität Gießen
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Versuch 10 (Zusatzversuch): Das brennbare Gas Ethin:<br />
Allgemeines: Ethin, auch Acetylen (H2C2) genannt, wird z. B. zum autogenen<br />
Schweißen eingesetzt. Es ist ein gefährliches Gas, da es wie alle brennbaren<br />
Gase mit dem Sauerstoff der Luft explosive Gemische bilden kann. Acetylen<br />
kommt in sogenannten Gasbomben (Gasflaschen) verpackt in den Handel. Man<br />
kann es aber auch sehr einfach aus Calciumcarbid (CaC2) und Wasser darstellen.<br />
Im Beisein eines Assistenten bzw. einer Assistentin (!) werden im Abzug wenige<br />
Krümel Calciumcarbid in eine Teedose geworfen, in der sich etwas Wasser<br />
befindet. Nach kurzem Warten (es muss sich genügend Acetylen gebildet haben)<br />
wird mit einem Stabfeuerzeug das Gas an dem seitlich an der Teedose<br />
angebrachten Loch gezündet. Eine heftige Explosion erfolgt und der Deckel und<br />
eventuell auch die Dose fliegen in die Luft.<br />
Vor der Verbreitung des elektrischen Lichts wurden Acetylen-Lampen (auch<br />
„Carbid-Lampen“ genannt) verwendet. Oft sieht man solche historischen Lampen<br />
noch in Museen z. B. an Fahrrädern, Kutschen und alten Automobilen. Auch im<br />
Bergwerk wurden diese Lampen verwendet. Allerdings kam es dort - trotz<br />
Entwicklung von sogenannten Sicherheitslampen - immer wieder zu schweren<br />
Explosionen („schlagende Wetter“), da die offene Flamme der Carbid-Lampe das<br />
Methan (= Erdgas, Grubengas) zündete, das sich stets in Bergwerken sammelt.<br />
Der Gestank, der bei der Reaktion von CaC2 mit Wasser auftritt, wird nicht<br />
durch das Ethin verursacht, sondern durch die im Calciumcarbid vorliegenden<br />
Verunreinigungen, die unangenehm riechende und giftige Phosphorverbindungen<br />
bilden.<br />
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