Auswirkungen des EU-Zuckerhandels auf ... - Germanwatch
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24 <strong>Germanwatch</strong> / CONSENT<br />
3 ERGEBNISSE DER STUDIE: DIE<br />
AUSWIRKUNGEN DES ZUCKERHANDELS<br />
AUF DEN OSTAFRIKANISCHEN<br />
ZUCKERMARKT<br />
Auch wenn die zahlreichen Zuschüsse, die die Zuckerbranche erhält, in Betracht gezogen<br />
werden, sieht sich der Sektor Herausforderungen gegenüber, die durch mehrere Faktoren<br />
hervorgerufen werden - einschließlich inkohärenter Liberalisation der Wirtschaft und <strong>des</strong><br />
Handels, regionaler Integration, sowie Leistungsschwäche in der Produktion, die die Ostafrikanische<br />
Gemeinschaft relativ wettbewerbsunfähig machen. Die größte Bedrohung<br />
kommt jedoch von außen, herrührend von der erwarteten Öffnung <strong>des</strong> Sektors hin zum<br />
Wettbewerb gegen Produkte, die entweder von Billigherstellern aus der Region oder aus<br />
beträchtlichen Vorräten von Wegwerfprodukten aus einer Masse von Quellen mit Überproduktion<br />
stammen. Dumping hat bereits fast fatale <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> die Zuckerbranche<br />
der Region gehabt.<br />
3.1 Vorherrschaft der externen Bedrohungen: globale<br />
Industrie und Handelsdynamik<br />
Betrachten wir den restlichen Zuckerweltmarkt, sehen wir, dass die Zuckerpreise <strong>auf</strong> dem<br />
Weltmarkt unbeständig sind, da die Preise außerhalb <strong>des</strong> Präferenz- und Quotenmarktes<br />
oft von den Kapriolen der Produktion bzw. der Versorgungskette abhängen.<br />
Die ostafrikanische Region, die Teil der tropischen Erzeugerzone ist, hat nur beschränkten<br />
und geregelten Zugang zu den Märkten der Industrieländern. Dieser Umstand rührt<br />
von den streng geschützten Märkten der Industrieländer her, die von Sicherheits- und<br />
Gegenmaßnahmen flankiert sind.<br />
Angesichts der geringen Anpassungsfähigkeit <strong>des</strong> Angebots im Zuckerrohr-Export, sind<br />
die Ergebnisse oft starke Schwankungen bei den Zuckerpreisen <strong>auf</strong> dem freien Markt.<br />
Diese beeinträchtigen die Prognosen, besonders für tropische Hersteller, die stark von<br />
Regenbewässerung abhängen.<br />
Produktionskosten und Leistungsfähigkeit sind nicht die Bestimmungsgrößen von Angebots-<br />
und Marktzugangsbedingungen <strong>auf</strong> dem Weltmarkt. Obwohl Hersteller mit hohen<br />
Produktionskosten idealerweise <strong>auf</strong> dem freien Markt benachteiligt werden sollten, gelten<br />
diese Grundregeln nicht <strong>auf</strong> dem Zuckermarkt.<br />
3.2 Vorherrschaft der internen Faktoren<br />
Zusätzlich zu den globalen Problemen, sieht sich der Zuckerteilbereich sogenannten<br />
‚selbst erzeugten‘ Problemen gegenüber. Diese breiten sich in beträchtlichem Ausmaß<br />
aus und hängen mit der geringen Wettbewerbsfähigkeit der Branche zusammen.<br />
Die Herausforderungen betreffen den Produktionsprozess und beeinträchtigen die Zuckerfirmen<br />
und Outgrower. Studien zufolge, die über die letzten Jahre durchgeführt wurden,<br />
zeigt die Bilanz der Mühlen und Zuckerfirmen in der gesamten ostafrikanischen<br />
Region, abgesehen von ein paar kürzlich umstrukturierten Konzernen mit neuer Verwaltung,<br />
angehäufte Schulden und Verluste <strong>auf</strong>.<br />
Unter Interessenvertretern ist die Ansicht weit verbreitet, dass hinter der Entscheidung,<br />
die Zuckerrohrproduktion fortzuführen, obwohl die hohen Produktionskosten im Verhältnis<br />
zu den Preisen die Zuckerproduktion unrentabel machen, das Bestehen eines heimischen<br />
Marktes in Ostafrika (90 Millionen Menschen), sowie politische Faktoren stehen.<br />
Angesichts der fallenden internationalen Zuckerpreise und der harten Konkurrenz durch