Patientenübergriffe - Psychische Folgen für Mitarbeiter Theorie ...
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Posttraumatische Belastungsstörung und Gewalt gegen <strong>Mitarbeiter</strong> im Gesundheitswesen: Eine Literaturübersicht<br />
traumatisierenden Übergriff erlebt hatten. Insgesamt erfüllten 9 Prozent<br />
der Antwortenden zum Befragungszeitpunkt die Kriterien <strong>für</strong> die<br />
Diagnose der PTBS.<br />
In einer Längsschnittstudie versuchten Wykes und Whittington den Verlauf<br />
der PTBS nach einem Übergriff zu analysieren (Wykes und Whittington<br />
1998). Innerhalb von zehn Tagen sowie nach ungefähr einem Monat wurden<br />
die 39 betroffenen Pflegekräfte von psychiatrischen Akutstationen zweimal<br />
mit standardisierten Instrumenten befragt. Zu beiden Messzeitpunkten erfüllten<br />
jeweils zwei <strong>Mitarbeiter</strong> (5 %) die Kriterien <strong>für</strong> eine PTBS, allerdings<br />
handelte es sich um verschiedene <strong>Mitarbeiter</strong>. Ein Problem, das diese und<br />
auch viele andere Studien über PTBS betrifft, war die hohe Rate von <strong>Mitarbeiter</strong>n,<br />
die nicht zu einer Teilnahme an der Untersuchung bereit war.<br />
In der Vorläuferstudie zu der nachfolgend berichteten Untersuchung<br />
hatten die Autoren den befragten <strong>Mitarbeiter</strong>n nach einem Patientenübergriff<br />
einen anonymen Fragebogen ausgehändigt, der eine PTBS-Diagnose<br />
nach dem Manual DSM-III-R ermöglichen sollte (Richter und<br />
Berger 2000; Richter und Berger 2001). Von den 170 angesprochenen<br />
Betroffenen wurde von exakt der Hälfte (N = 85) der ausgefüllte Bogen<br />
zurückgesandt. Aufgrund der Anonymität war es jedoch nicht möglich,<br />
außer Geschlecht, Altersgruppe und Dauer von Übergriff bis Befragung<br />
weitere Angaben zu erheben. Es zeigte sich, dass keine antwortende Person<br />
alle Kriterien einer PTBS erfüllte. Allerdings erfüllten 14 Prozent der<br />
Befragten die Kriterien <strong>für</strong> eine subklinische PTBS, indem sie zwei der<br />
drei Symptombereiche abdeckten.<br />
Ansätze zur Prävention psychischer <strong>Folgen</strong><br />
traumatisierender Ereignisse: Debriefing vs.<br />
soziale Unterstützung<br />
Da die psychischen <strong>Folgen</strong> von <strong>Patientenübergriffe</strong>n und anderen traumatisierenden<br />
Ereignissen wie Patientensuizide bis dato keine große Relevanz<br />
in psychiatrischen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
haben, gibt es auch nur wenige beschriebene und evaluierte Ansätze zur<br />
Prävention. Bis vor wenigen Jahren wurde die Literatur zu diesem The-