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Industrielle Bildverarbeitung – IBV6VO - FH-Wels

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<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>IBV6VO</strong><br />

Tiefensehen<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 1


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Tiefensehen<br />

Stereoverfahren (= Parallaxenmethode)<br />

Begriffe<br />

Abschätzung der Auflösungsgrenzen<br />

Monokulare Hinweise<br />

Triangulation<br />

Laufzeitverfahren<br />

Literatur<br />

[1] X. Jiang, H. Bunke; Dreidimensionales Computersehen; Springer 1997;<br />

ISBN 3-540-60797-8<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 2


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Aus Lageunterschieden von Strukturelementen<br />

zweier Bilder derselben Szene wird die<br />

Tiefeninformation gewonnen.<br />

Pfannenofen <strong>–</strong><br />

Bestimmung des<br />

Badniveaus<br />

Flüssiger Stahl wird in<br />

Pfanne gegossen<br />

Problem: Bestimmung<br />

Höhe des Bades<br />

Entfernungswerte an<br />

drei Messstellen<br />

(C. Koll, BP 2004/05 bei<br />

voestalpine)<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 3


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Standardgeometrie:<br />

„Lochkamera“<br />

f … Brennweite<br />

b … Basisline<br />

- Beiden Bildebenen identisch<br />

- Beiden Optischen Achsen<br />

sind parallel<br />

- Zeilen der Stereobilder liegen<br />

parallel zur Basislinie<br />

− bf<br />

b + x −<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 4<br />

z<br />

=<br />

l<br />

x<br />

r<br />

Abbildung aus [1]


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Ausrichten der reellen Bildebene auf das Messobjekt -> bessere Nutzung<br />

der Sensorfläche<br />

Rektifikation von Stereobildern:<br />

Reell Neigung der Bildebenen<br />

Projektion der Bildebenen I auf<br />

die virtuelle Ebene V<br />

Abbildung aus [1]<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 5


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Epipolale Geometrie:<br />

Mächtige Einschränkung für mögliche Zuordnungen -> erhebliche<br />

Reduktion des Rechenaufwandes<br />

Punkt P wandert auf Sehstrahl PC l -> wird im linken Bild auf selben<br />

Bildpunkt I l abgebildet -> wandert in rechtem Bild auf Gerade E r I r<br />

Suche nach Disparität muss sich lediglich auf die Geraden ep<br />

beschränken.<br />

Abbildung aus [1]<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 6


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Abschätzung der Auflösungsgrenze:<br />

Die Auflösungsgrenze ist jener<br />

minimale Abstand ∆H, den ein Punkt<br />

auf dem Sehstrahl in Richtung der einen<br />

Kamera wandern muss, um im Bild der<br />

anderen Kamera eine Verschiebung<br />

um den Pixelabstand P x hervorzurufen.<br />

∆H<br />

=<br />

Px<br />

* H<br />

f * b<br />

Gültig für b


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

* H<br />

Stereoverfahren<br />

x ∆H<br />

=<br />

Zahlenbeispiele für Auflösungsgrenzen: f * b<br />

Stereoskopisches<br />

Messgerät<br />

menschliches<br />

Auge<br />

Astronomie<br />

Entfernung<br />

zum Objekt<br />

10 m<br />

10 m<br />

300 Lj<br />

Basislänge<br />

100 mm<br />

65 mm<br />

300e6 km<br />

Brennweite<br />

60 mm<br />

20 mm<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 8<br />

20 m<br />

1 µm<br />

1 µm<br />

P<br />

Punktgröße<br />

5,6 µm<br />

2<br />

Entfernungs-<br />

Auflösung<br />

0,1 m<br />

77 mm<br />

142 Lj<br />

Astronomische Entfernungsmaße:<br />

1 AE = 149,6 x 10 6 km (Astronomische Einheit; Radius Erdumlaufbahn)<br />

1 Lj = 9,46 x 10 12 km (Lichtjahr)<br />

1 pc = 30,86 x 10 12 km (1 Parallaxen Sekunde bei Radius 1 AE).


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren<br />

Schritte zur Auswertung:<br />

1. Definition eines Strukturelements im ersten Bild<br />

2. Finden dieses Strukturelementes im anderen Bild<br />

- Template Matching (Finden eines möglichst ähnlichen Bildbereiches)<br />

- Korrelation der Bildhelligkeit in Zeilenrichtung<br />

- bei Einzelspots: Ermittlung des jeweiligen COG (center of gravity <strong>–</strong><br />

Flächenschwerpunkt) in den beiden Bildern<br />

3. Ermittlung der Disparität (Versatz des Objektes zwischen den Bildern)<br />

4. Mit den Geometriedaten (Brennweite, Basislinie, Pixelgröße,<br />

Ausrichtungswinkel) Ermittlung der tatsächlichen Entfernung des<br />

Objektes.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 9


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Stereoverfahren - Parallaxenverfahren<br />

Zusammenfassung der Begriffe<br />

Lochkamera<br />

Basislinie<br />

Standardgeometrie<br />

Rektifizierung der realen Geometrie<br />

Epipolare Geometrie<br />

Disparität<br />

Auflösungsgrenze.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 10


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Monokulare Hinweise <strong>–</strong> Form aus Schattierung<br />

Beziehung zwischen gemessener Bildintenistät /<br />

Oberflächenorientierung unter Berücksichtigung der Anordnung von<br />

Beleuchtung und Kamera.<br />

Rekonstruktion der Flächennormalen<br />

Rekonstruktion der Tiefe<br />

Photometrisches Stereo<br />

Abbildung aus [1]<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 11


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation<br />

Projektion von Lichtstrahlen <strong>–</strong> Punkt am Objekt<br />

Projektion von Lichtebenen <strong>–</strong> Linie am Objekt<br />

Codierter Lichtansatz<br />

Projektion binärer Muster<br />

Triangulation mit zwei Kameras<br />

Kalibrierung.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 12


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> Projektion von Lichtstrahlen<br />

Aufnahme des Lichtpunktes am Objekt<br />

- mittels Zeilenkamera (bis 8096 Pixel) oder<br />

- mittels PSD (position sensitive device) <strong>–</strong> Wert je ms<br />

Abbildung aus [1]<br />

Bildgenerierung durch Abtasten des Objektes in x- und y-Richtung.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 13


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> Projektion von Lichtebenen<br />

„Lichtschnittverfahren“<br />

Abbildung aus [1]<br />

Bildgenerierung durch Abtasten des Objektes jeweils die Richtung<br />

quer zur Lichtschnittebene.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 14


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> Codierter Lichtansatz<br />

Abbildung aus [1]<br />

Durch n projizierte Flächenmuster können 2 n Lichtebenen erzeugt<br />

werden<br />

Je Pixel wird der Code (Empfangscode) aus der Aufsummierung der<br />

zeitlich abfolgenden Flächenprojektionen generiert <strong>–</strong> dieser<br />

entspricht der Entferung zur Kamera.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 15


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> Projektion binärer Muster<br />

Lediglich die Projektion eines<br />

Binärbildes erlaubt <strong>–</strong> Bsp. Schachbrettmuster.<br />

Abbildung aus [1]<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 16


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> mit zwei Kameras<br />

Abbildung aus [1]<br />

Verhinderung von Abdeckungen.<br />

Tiefenbilder aus<br />

linker und<br />

rechter Kamera<br />

Ergebnis nach Integration<br />

dreidimensionale Darstellung<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 17


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Triangulation <strong>–</strong> Kalibrierung<br />

Entweder Finden der Aufnehmergeometrie Parameter<br />

- Abtastungsintervall<br />

- Brennweite f<br />

- Lage und Orientierung der Kameras im Weltkoordinatensystem<br />

- Basislinie b<br />

- Gleichung der Lichtebenen im Weltkoordinatensystem<br />

Oder Ermittlung der Inversen Transmissionsmatrix<br />

- Aufnahme bekannter Kaliebrierkörper<br />

- Methode der kleinsten Quadrate.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 18


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren<br />

Eigenschaften der Signale<br />

Direkte Messung der Laufzeit<br />

Laufzeitmessung durch Amplitudenmodulation<br />

Laufzeitmessung durch Frequenzmodulation.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 19


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren<br />

Übersicht<br />

Abbildung aus [1]<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 20


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren <strong>–</strong> Eigenschaften der Signale<br />

Bündelungsfähigkeit<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

Reflexionseigenschaft<br />

Ausbreitungswinkel bestimmt Auflösungsvermögen<br />

Zeitauflösevermögen der Elektronik (Messung der Laufzeit)<br />

bestimmt Tiefenauflösung<br />

- Bsp. Schall: v = 330 m/s -> 1 cm Tiefen- -> 60 µs Zeitauflösung<br />

- Bsp. Licht: v = 3 x 10 8 m/s -> 1 cm Tiefen- -> 67 ps Zeitauflösung.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 21


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren <strong>–</strong> direkte Messung der Laufzeit<br />

Radar<br />

Ultraschallsensor<br />

Lasersensor.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 22


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren <strong>–</strong> Laufzeitmessung durch Amplitudenmodulation<br />

Keine Laserimpulse sonder kontinuierliches Laserlicht<br />

Lichtleistung wird sinusförmig mit Frequenz f AM moduliert<br />

Es wird Phasenverschiebung zwischen Sende- und Empfangssignal<br />

gemessen<br />

Eindeutigkeitsbereich nur in halber Wellenlänge von f AM<br />

Bsp.: f AM = 17,75 MHz -> Eindeutigkeitsbereich 8,45 m; Bestimmung der<br />

Phasenverschiebung mit 12 Bit -> Tiefenauflösung 2,0 mm; Aufnahmezeit<br />

im Bereich von Sekunden.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 23


<strong>Industrielle</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>–</strong> Tiefensehen<br />

Laufzeitverfahren <strong>–</strong> Laufzeitmessung durch Frequenzmodulation<br />

Lichtleistung wird dreieck- oder sinusförmig mit Frequenz f FM<br />

moduliert<br />

Reflektiertes Signal weist Abweichung in Frequenz etwas von<br />

Ausgesandtem Signal auf <strong>–</strong> Schwebungseffekt durch Überlagerung<br />

Referenztechnik zur Vermeidung der Ermittlung der exakten<br />

Frequenzen f FM und ∆f.<br />

K. Niel / Mai 2008 <strong>IBV6VO</strong> <strong>–</strong> VO12 24

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