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Dokument_1.pdf (5513 KB) - OPUS - Universität Augsburg

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<strong>Augsburg</strong>er<br />

Volkskundliche<br />

Nachrichten<br />

Interesse an der Geschichte der "wahren<br />

Geier-Wally". 1991 veröffentlichte<br />

die Kunsthistorikerin Helga Reichart<br />

das Buch "Die Geierwally. Leben und<br />

Werk der Malerin Anna Stainer-Knittel".<br />

29 In diesem Buch wird nach einer<br />

kurzen Erläuterung der Popularität der<br />

Geier-Wally detailliert das Leben und<br />

künstlerische Werk Anna Stainer-Knittels<br />

beschrieben.<br />

Ein erneutes Interesse an der Malerin<br />

aus dem Lechtal erweckte Silvia Gutmann<br />

mit ihrer Fernsehdokumentation<br />

"Adlermut im Künstlerblut. Wer die<br />

Geierwally wirklich war" des Bayerischen<br />

Fernsehens von 1993. Diese <strong>Dokument</strong>ation<br />

bildete die Grundlage für<br />

eine Hörfunkversion, die bereits mehrmals<br />

gesendet wurde.<br />

Die Geschichte der Geier-Wally ist so<br />

schablonenhaft auf das Geiernest, den<br />

Konflikt mit dem Vater, der unerfüllten<br />

Liebe und dem "happy end" reduziert,<br />

daß sie dem Bildungsniveau des<br />

Publikums und seinen Wünschen problemlos<br />

angepaßt werden konnte. Die<br />

Literaturkritik verweist ebenfalls unmißverständlich<br />

darauf, daß die Geier-<br />

Wally verschiedene literarische Richtungen<br />

auf sich vereint und damit vielen<br />

Geschmäckern gerecht werden<br />

kann. Der Konflikt zwischen Vater<br />

und Tocher appelliert an das Gerechtigkeitsempfinden<br />

aller Leser und Zuschauer.<br />

Die unerfüllte Liebe dient als<br />

Die Geier-Wally<br />

"Identifikationsmöglichkeit per Rührung"<br />

30 und das dörfliche Ambiente befriedigt<br />

einen gewissen "Echtheitsanspruch".<br />

Wallys und Josephs körperliche<br />

Stärke und edle Größe entsprechen<br />

bis heute ganz bestimmten Vorstellungen<br />

idealer Schönheit. Wie bei vielen<br />

Unterhaltungsromanen des späten 19.<br />

Jahrhunderts fühlt sich jeder angesprochen;<br />

kaum ein menschliches Gefühl<br />

wird ausgelassen. Die unterschiedlichen<br />

Verhaltensweisen und Gesellschaftsnormen,<br />

die der Roman, das Theaterstück<br />

und die Filme bis 1956 transportieren,<br />

sind durchaus zeitgemäß und<br />

Reichart, Helga: a.a.O..<br />

Langenbucher, Wolfgang: Der aktuelle Unterhaltungsroman. Bonn 1964. S. 191.<br />

-31 -

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