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Ultraschall in der Natur, Technik und Medizin - Universität Wien

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UMP 2010: „<strong>Ultraschall</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Natur</strong>, <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> Mediz<strong>in</strong>“, Ewald Benes, TU <strong>Wien</strong>, vhs X 12.01.2010, vhs XI 21.01.2010<br />

(junge WissenschafterInnen mit Doktorat) beschäftigt<br />

waren, entwickelt. Diese <strong>Ultraschall</strong>-Separatoren werden<br />

bereits als akustische Zellfilter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biotechnologie bei<br />

sog. Perfusions-Bioreaktoren e<strong>in</strong>gesetzt <strong>und</strong> dienen dort<br />

zur Abscheidung von suspendierten biologischen Zellen.<br />

Abb.3. Foto <strong>der</strong> Teilchenverteilung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stehenden<br />

<strong>Ultraschall</strong>feld. Das Beispiel<br />

zeigt kugelförmige Pyrex Glaspartikel<br />

mit e<strong>in</strong>em Durchmesser<br />

von 0,1 mm <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Anregungsfrequenz<br />

von 670 kHz.<br />

Der Abstand zwischen den<br />

Teilchen-Agglomeraten beträgt<br />

e<strong>in</strong>e halbe Wellenlänge<br />

(λ/2 = 1,1 mm).<br />

E<strong>in</strong>e spezielle Ausführungsform, <strong>der</strong> sog. h-Resonator,<br />

ist auch zur Abscheidung unter Schwerelosigkeit geeignet.<br />

Dies wurde <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem MELISSA Projekt<br />

<strong>der</strong> ESA demonstriert, dass die möglichst autarke Versorgung<br />

<strong>der</strong> Besatzung <strong>der</strong> Internationalen Raumstation ISS<br />

zum Ziele hat. Konkretes Ziel ist dabei die Züchtung von<br />

Algen mit hohem Nährstoffgehalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> ISS - Sonnenlicht<br />

ist genug vorhanden <strong>und</strong> Wasser muss ohneh<strong>in</strong> rezykliert<br />

werden. In die engere Wahl wurden sog. Spirul<strong>in</strong>a<br />

Platensis Algen gezogen (vgl. Abb.4).<br />

Abb.4. Spirul<strong>in</strong>a Algen, <strong>der</strong>en Namen daher rührt, dass ca. 45%<br />

dieser Pflanzenzellen spiralförmige Gestalt aufweisen.<br />

Die TU <strong>Wien</strong> hat bei den 23. Zero-Gravity Parabolflugexperimenten<br />

<strong>der</strong> ESA mitgewirkt. Es konnte dabei<br />

gezeigt werden, dass mit dem neuartigen h-Resonator 14<br />

Liter/Tag Spirul<strong>in</strong>a Algen unter Schwerelosigkeit abgeschieden<br />

werden können. Im Vortrag wird die Wirkungsweise<br />

dieser neuartigen <strong>Ultraschall</strong>-Separatoren mit Videofilmen<br />

demonstriert. Mit dieser neuen, hochaktuellen<br />

Anwendung des <strong>Ultraschall</strong>s schließt <strong>der</strong> Überblick - ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit - über die Bedeutung des<br />

<strong>Ultraschall</strong>s <strong>in</strong> <strong>Natur</strong>, <strong>Technik</strong>, Mediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> Biotechnologie.<br />

Die Physik als Mutter aller technischen Wissenschaften<br />

bietet von allen Studienrichtungen die vielfältigsten<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>novativsten beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Wer vom Beitrag <strong>der</strong> Physik für das Verständnis unserer<br />

Welt fasz<strong>in</strong>iert ist <strong>und</strong> ausreichende mathematische Begabung<br />

mitbr<strong>in</strong>gt, ist herzlich zum Studium <strong>der</strong> Technischen<br />

- 4 -<br />

Physik an <strong>der</strong> TU <strong>Wien</strong> e<strong>in</strong>geladen.<br />

Abb.5. Bei den Parabolflugexperimenten folgt e<strong>in</strong> speziell adaptierter<br />

A300 Airbus e<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>wurfparabel - dadurch wird für<br />

jeweils 20 sec Schwerelosigkeit erzielt.<br />

Abb.6. Die Teilnehmer seitens <strong>der</strong> TU <strong>Wien</strong>, Hannes Böhm <strong>und</strong><br />

Felix Trampler, während e<strong>in</strong>er Phase <strong>der</strong> Schwerelosigkeit.<br />

Würdigung<br />

Der Autor dankt Dipl.-Ing. Hannes Böhm, Dipl.-Ing.<br />

Georg Doblhoff-Dier, Dr. Branka Devcic-Kuhar <strong>und</strong> Dr.<br />

Felix Trampler für die Zurverfügungstellung von geeignetem<br />

Foto- <strong>und</strong> Filmmaterial. Die Arbeiten betreffend<br />

Sonothrombolyse wurden vom Österr. Fonds zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Wissenschaftlichen Forschung, die Arbeiten zu<br />

den akustischen Zellfiltern von <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

im Rahmen des TMR Projektes EuroUltraSonoSep<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Literatur<br />

S. S. Stevens, F. Wharshofsky, "Schall <strong>und</strong> Gehör", Rowohlt<br />

Taschenbuch Verlag GbH, 1980<br />

B. Devcic-Kuhar, S. Pfaffenberger, M. Gröschl, C. Kollmann, E.<br />

Benes and M. Gottsauner-Wolf, "In vitro thrombolysis enhanced<br />

by stand<strong>in</strong>g and travel<strong>in</strong>g ultraso<strong>und</strong> wave fields",<br />

Ultraso<strong>und</strong> Med. Biol. 28, pp. 1181-1187, 2002<br />

E. Benes, M. Gröschl, H. Nowotny, F. Trampler, T. Keijzer, H.<br />

Böhm, S. Radel, L. Gherard<strong>in</strong>i, J.J. Hawkes, R. König and<br />

C. Delouvroy, "Ultrasonic separation of suspended<br />

partiles", Proc. 2001 IEEE Ultrasonics Symposium, Atlanta,<br />

USA, Vol. 1 pp. 649-659, 2001, ISBN 0-7803-7177-1

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