Turkmenistan baut seine Textilindustrie weiter aus - Textination

Die seit der Unabhängigkeit Turkmenistans 1991
in den Bau und die Modernisierung von Textil-
und Bekleidungsfabriken geflossenen Investitionen
summieren sich auf rund 1,7 Mrd. US$ (einschließlich
knapp 0,2 Mrd. $ für die Ausrüstung
von gut einem Dutzend Textilfabriken mit deutscher
Technik; Stand per 1.1.12). Der Löwenanteil
dieser Kapitalanlagen entfiel auf die Errichtung
von rund 30 großen und mittleren Textilkomplexen
und Betrieben mit einer jährlichen
Kapazität für die Verarbeitung von mehr als
150.000 t Baumwollfasern.
Quelle: www.flags.de
Den Kapitalzufluss für die ersten sechs Monate 2012 gibt das Ministerium für Textilindustrie mit
157,9 Mio. $ an. Hinter mehr als einem Fünftel des in der Branche bisher investierten Kapitals stehen
ausländische Direktinvestitionen. Die meisten Investoren kommen aus der Türkei. Bis 2020, so
verlautet aus dem Textilministerium, soll eine weitere Milliarde US$ in Erneuerungs- und Ausbauprojekte
investiert werden. Die mittelfristigen Ziele für die Entwicklung der Textil- und Bekleidungsindustrie
sind in einem staatlichen Industriezweigprogramm für den Zeitraum 2012 bis 2016 verankert.
Demnach soll die Produktion von Baumwollgarn
um bis zu 50% und von Baumwollbekleidung um
bis zu 30% gegenüber 2011 zulegen. Bis 2020
wird in der Textil- und Bekleidungsindustrie eine
Ausweitung des mengenmäßigen Ausstoßes um
80% im Vergleich zu 2010/11 angestrebt. Die
Herstellung von Baumwollgarn soll im Zieljahr ein
Volumen von 193.200 t erreichen (+85% gegenüber
2011). In der Produktion von Baumwollstoffen
ist in etwa eine Verdoppelung der Produktion
auf 319,5 Mio. qm geplant. Für die Produktgruppe
Trikotagen- und Bekleidungserzeugnisse wird
© Klicker / pixelio.de
eine Zuwachsrate um mindestens 50% erwartet.
Nach Angaben des Ministeriums für Textilindustrie sollen die Ausfuhren von Textil- und Bekleidungserzeugnissen
(ohne Baumwollfasern) bis 2020 auf mindestens 350 Mio. $ steigen. Das wären
390% mehr als im Jahr 2000 (71,5 Mio. $). Für 2011 war ein Exportvolumen von 245 Mio. $ geplant.
Angesichts der in jenem Jahr in der Branche insgesamt nicht erreichten Produktionsziele dürften die
Lieferungen ins Ausland geringer als erwartet ausgefallen sein.
Gegenwärtig befinden sich mehrere größere Projekte in der Realisierungsphase, darunter der Bau
eines großen Textilkomplexes und einer Färberei im Landkreis Ruhabat (Region Ahal; Kapazität:
11,6 Mio. laufende Meter unveredelte Stoffe), der Ausbau des Textilkombinates in der Hauptstadt
Aschgabat oder die Modernisierung der Bekleidungsfabrik Ceper (Region Daschogus). Im Frühjahr
2012 erhielt die türkische Gesellschaft Norsel International den Zuschlag für gleich drei Aufträge mit
einem Projektwert von insgesamt 110 Mio. $.
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