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de - Publishers' Forum 2013

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präsentierte Britta Friedrich, bei <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Buchmesse GmbH Leiterin <strong>de</strong>r<br />

Frankfurt SPARKS-Initiative, die sich mit<br />

digitalen Geschäftskonzepten von morgen<br />

befasst.<br />

Das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Subscription bzw. „Inhalte-<br />

Flatrate“ sei eigentlich nur eine Umwandlung<br />

<strong>de</strong>s Abonnements, das man aus <strong>de</strong>r<br />

Print-Welt kenne. Aber auch ohne beson<strong>de</strong>rs<br />

innovativ zu sein, könne man auf diesem<br />

Weg Inhalte online effektiv vermarkten, wie<br />

das Beispiel Netfl ix aus <strong>de</strong>n USA zeige. Mit<br />

<strong>de</strong>m Service, <strong>de</strong>r bereits 20 Millionen Nutzer<br />

verzeichnet, lassen sich Filme im monatlichen<br />

Abo auf Computer und Fernseher via Internet<br />

ansehen.<br />

Den Freemium-Weg bzw. das „Appetizer-<br />

Prinzip“ bewertete Friedrich als innovativer:<br />

Man generiert eine große User Base, in<strong>de</strong>m<br />

man ein kostenloses Angebot macht, und<br />

versucht dann, mit Premium-Services,<br />

z.B. werbefreier Nutzung, aus diesem Pool<br />

zahlen<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>n zu gewinnen. Als erfolgreiches<br />

Beispiel führte die Referentin zattoo<br />

an, einen auch in Deutschland funktionieren<strong>de</strong>n<br />

Service zum Online-Fernsehen.<br />

Als noch kreativer beurteilt Friedrich <strong>de</strong>n<br />

Verkauf von virtuellen Gütern über Micropayment-Services.<br />

Die zunächst absurd wirken<strong>de</strong><br />

Beson<strong>de</strong>rheit besteht darin, dass die<br />

Nutzer „für fi ktive Güter reales Geld geben“.<br />

Bei <strong>de</strong>m Spiel Farmville, das mit Facebook<br />

verzahnt ist, sind die Spieler in höheren<br />

Levels dazu bereit, für eine „Mystery Box“,<br />

„Giant Snowfl ake“ o<strong>de</strong>r „Dancin‘ Snow<br />

20<br />

I<strong>de</strong>as that work<br />

Lady“ zu zahlen. Die Summen sind zwar<br />

gering, doch „Kleinvieh macht auch Mist“: 5<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro erwirtschaftet Farmville von<br />

seinen 75 Millionen Spielern, so Friedrich.<br />

Auch auf neue Wege, mit Werbung „Spaß“<br />

und „Geschäft“ zu verbin<strong>de</strong>n, ging die<br />

SPARKS-Leiterin ein. Wie Dr. Jörg Dörnemann<br />

verwies sie auf die Möglichkeit, auf Facebook<br />

Anzeigen zu schalten, die genau die Leute<br />

anspricht, <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>ren Thema ‚gefällt‘.<br />

Über Youtube könne man zu<strong>de</strong>m in Clips<br />

mit „Kultfaktor“ sein Unternehmen an<strong>de</strong>rs<br />

präsentieren als sonst – cool und witzig. Auf<br />

diesem Weg lasse sich sogar das Ziel erreichen,<br />

aus Werbung begehrten Content zu<br />

machen.<br />

Als letztes Mo<strong>de</strong>ll stellte Friedrich das Social<br />

Payment vor. Diese I<strong>de</strong>e baue auf <strong>de</strong>n Glauben<br />

an ein „soziales Internet“ und die<br />

Demokratisierung von Inhalten auf. „Wir<br />

zahlen freiwillig, wenn wir wollen, und für<br />

was wir wollen“: die Plattform Flattr sei<br />

hierfür ein gutes Beispiel, „wer<strong>de</strong> für <strong>de</strong>ine<br />

Arbeit bezahlt – lass dich von <strong>de</strong>inen Fans<br />

unterstützen“ steht auf <strong>de</strong>r einen und<br />

„unterstütze Kreative – zahle für Dinge, die<br />

du magst“ auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />

Mit <strong>de</strong>n Worten „irgendwie ist alles gleich,<br />

aber irgendwie auch ganz an<strong>de</strong>rs“ schloss<br />

Friedrich ihre Präsentation. Dies liege daran,<br />

dass Content die „neue, alte Währung“<br />

sei – „die Inhalte müssen stimmen“, egal<br />

ob in bestehen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zukünftigen<br />

Geschäftsmo<strong>de</strong>llen.<br />

Die Anzahl elektronischer Distributionskanäle und -plattformen für Web, Print, Vi<strong>de</strong>o, Podcast und social<br />

media „explodiert“: Der Klopotek Workshop stellte dar, welche Qualitäten zukunftsfähige Systeme besitzen<br />

müssen. Rechts im Bild: Gregor Wolf, CTO Klopotek AG, links: Helmut von Berg.<br />

„Inhalte-Flatrate“, „Appetizer-Prinzip“, „Kleinvieh<br />

macht auch Mist“, „aus Spaß wird Geschäft“ und<br />

„yes, we pay!“: Britta Friedrich präsentierte fünf<br />

neue I<strong>de</strong>en für digitales Content-Business.<br />

Wie die Orientierung im „Bücher-Mehr“<br />

behalten?<br />

„Bis 2015 wer<strong>de</strong>n weltweit 15-25% aller<br />

Bücher als eBooks verkauft.“ Diese Prognose<br />

be<strong>de</strong>ute, so Wolf-Michael Mehl, Geschäftsführer<br />

Klopotek & Partner GmbH, und<br />

Gregor Wolf, CTO Klopotek AG, aber mehr<br />

als nur das elektronische Buch als weiteren<br />

Distributionskanal zu entwickeln. Vielmehr<br />

wer<strong>de</strong> das Denken vom Buch her durch eine<br />

Betrachtung abgelöst, die das „geistige<br />

Eigentum“, <strong>de</strong>n Content, in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

rückt – und das Buch wer<strong>de</strong> nur mehr eine<br />

Ausgabeform dieses Contents unter vielen<br />

sein. Es sei erfor<strong>de</strong>rlich, dass <strong>de</strong>r gesamte<br />

Ablauf von Planung über Marketing und Produktion<br />

bis zum Vertrieb schneller und fl exibler<br />

wer<strong>de</strong>, um die sich rasant entwickeln<strong>de</strong>n<br />

Nachfrageformen durch vielfältige Ausgabeformen<br />

zu bedienen. Nur ein durchgängiger<br />

XML-Workfl ow lasse es zu, dass man sich erst<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Prozesskette auf bestimmte<br />

Ausgabeformen festlegen müsse.<br />

Nicht nur, dass Verlage im Prozessmanagement<br />

mit einer „Explosion“ von Formaten<br />

zu kämpfen haben, führten die Referenten<br />

aus, auch <strong>de</strong>r Inhalt wer<strong>de</strong> granularer und in<br />

vielfältigen Produktformen einsetzbar –<br />

etwa das einzelne Rezept in einem personalisierten<br />

Kochbuch. Bereits beim Rechteerwerb<br />

spiele, so Wolf und Mehl, es daher<br />

eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle, für welche Arten<br />

von Ausgabe-Medien Vereinbarungen erzielt<br />

wer<strong>de</strong>n, und ob man Vorkehrungen für <strong>de</strong>n<br />

Fall trifft, dass einzelne „chunks of content“<br />

in künftigen – heute möglicherweise noch

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