Anti-G8-Bewegungen Ein internationaler Vergleich - Centre for Civil ...

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42 Patrick Bond Politische Strömung Interne Konflikte Globale Gerechtigkeitsbewegung Dritte-Welt-Nationalismus Post-Washington-Konsens + Rolle des Staates+ Parteipolitik + Arrangieren mit oder Ablehnen von internationalen Agenturen + Macht zwischen Geschlechtern und Rassen + Unterschiedliche Interessen (z. B. Arbeit im Norden oder Umwelt vs. Souveränität des Südens und die Rechte der indigenen Völker) + Taktische Fragen (z. B. Anerkennung für symbolische Zerstörung von Eigentum) + Grad der Militanz gegenüber dem Norden + Unterschiedliche regionnale Interessen + Religion + Große vs. kleine Staaten + Vernichtende Rivalitäten + Einige suchen Allianzen mit Links andere mit dem Washington Konsensus (auf der Suche nach Ressourcen, Legitimität und Deals) + Welche Reformen sind optimal? Washington Konsens + Differenzierte Reaktionen auf das US-Imperium entsprechend der unterschiedlichen national-kapitalistischen Interessen und der innenpolitischen Dynamik Neue Rechte + Auseinandersetzungen über die Reichweite des US- Imperiums, den religiösen Einfluss + Wie kann Kultur, Patriarchat und staatliche Souveränität am besten geschützt werden?
Anti-G8-Bewegungen – Ein internationaler Vergleich – Der Post-Washington-Konsens (oftmals eine begrenzte Version der Sozialdemokratie unterstützend); – Der Washington-Konsens (Neoliberalismus); – Die neue Rechte (Neokonservativismus). Diese fünf Kategorien sind erkennbar an ihrer politischen Tradition, politisch-wirtschaftlichen Agenda, ihren führenden Institutionen, internen Disputen und ihren wahrnehmbaren öffentlichen Unterstützern. (Siehe Tabelle sowie Anhang) Ohne uns in diesem Stadium mit Semantik aufzuhalten, sei jedoch kritisch angemerkt, dass diese Kategorien fließend sind. Weltweit sind viele Aktivisten nicht nur rhetorisch, sondern auch substanziell von einem Lager ins andere gewechselt. Der Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz vollzog beispielsweise Ende der 1990er Jahre einen zügigen Linksruck, während der brasilianische Präsident Luis Ignacio da Silva sich vom sozialistischen Stahlarbeiter zum Staatsmann rechts außen seiner Arbeiterpartei-Basis positionierte. Manche (wie der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki) sind in der Lage, sich rhetorisch in mehreren Lagern gleichzeitig zu bewegen. 6 Die Anschauung vieler hängt teilweise davon ab, was sie politisch verachten – sei es auf globaler, kontinentaler, nationaler oder lokaler Ebene. Kräfte der Zivilgesellschaft finden sich natürlich in jedem Lager, aber die Kernfrage ist, unter welchen Umständen Zusammenschlüsse jene kritische Masse hervorbringen, um soziale Ressourcen mobilisieren zu können. Abgesehen vom Auftauchen staatlicher Führer wie Fidel Castro (Kuba), Hugo Chavez (Venezuela) und Evo Morales (Bolivien) werden globale Gerechtigkeitsideologien nahezu ausschließlich von nichtstaatlichen Akteuren verfochten. Es gibt allerdings wichtige Verbindungen von NGOs zum progressiven Dritte-Welt-Nationalismus, insbesondere zum von Malaysia aus operierenden Dritte-Welt-Netzwerk und Agenturen wie dem Südcenter, die beide Seiten gelegentlich verbinden. Die meisten großen transnationalen zivilgesellschaftlichen Interessengruppen, Gewerkschaften und Umweltgruppen können dem Post-Washington-Prozess zugerechnet werden. Macht und Verletzbarkeit des Establishments Das größte Problem der letzten Jahre ist die überraschend enge Allianz zwischen neoliberalen und neokonservativen Ideologien innerhalb der regierenden Eliten. Diese ‚neolib-neocon’-Verbindung wird personifiziert 6 Mbeki popularisierte eine global apartheid, obgleich er eine wichtige Rolle bei deren Abschaffung im eigenen Land spielte. 43
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