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Walz- und Bandbehandlungs- anlagen - Andritz

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<strong>Andritz</strong> 2001<br />

42<br />

Geschäftsbereich<br />

<strong>Walz</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong>


Leiter des Geschäftsbereichs:<br />

Peter Gravert<br />

Tätigkeitsprofil<br />

Der Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong> plant,<br />

entwickelt <strong>und</strong> errichtet komplette Fertigungslinien für die Herstellung<br />

von Kaltband aus Kohlenstoffstahl, Edelstahl sowie Nichteisen-Metallen,<br />

bestehend aus Anlagen zum Kaltwalzen, zur Oberflächenbehandlung,<br />

zur Oberflächenveredelung, zum Adjustieren<br />

sowie zum Regenerieren von Säuren <strong>und</strong> zur Erzeugung von<br />

Metalloxiden. Die know-how- <strong>und</strong> qualitätskritischen Komponenten<br />

werden selbst entwickelt <strong>und</strong> in eigenen Fertigungsstätten produziert.<br />

Bei Fertigungslinien für Edelstahlband ist die <strong>Andritz</strong>-Gruppe weltweit<br />

der einzige Anbieter, der alle erforderlichen Prozesse (<strong>Walz</strong>en,<br />

Glühen, Beizen) gesamtheitlich beherrscht <strong>und</strong> aus einer Hand liefern<br />

kann. Dies ermöglicht eine Minimierung der Schnittstellen<br />

sowie eine durchgängige Optimierung des Gesamtprozesses unter<br />

Berücksichtigung der speziellen K<strong>und</strong>enanforderungen.<br />

Der Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong> operiert<br />

über die Gesellschaften <strong>Andritz</strong> AG (Österreich), <strong>Andritz</strong>-Ruthner<br />

Inc. (USA), Thermtec B.V. (Niederlande), S<strong>und</strong>wig GmbH<br />

(Deutschland) <strong>und</strong> S<strong>und</strong>wig-Kohler GmbH (Deutschland) <strong>und</strong><br />

betreibt Fertigungs- <strong>und</strong> Montagelinien in Graz (Österreich) <strong>und</strong><br />

Hemer (Deutschland).<br />

43<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong><br />

44<br />

Marktentwicklung<br />

Kennzahlen <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong> nach IAS<br />

Die für die <strong>Andritz</strong>-Gruppe relevanten Märkte für Stahl <strong>und</strong> Edelstahl schwächten<br />

sich im Jahr 2001 im Gleichschritt mit der globalen Konjunktur ab. Sowohl zeitlich<br />

als auch geographisch war eine sehr unterschiedliche Entwicklung feststellbar.<br />

Während im ersten Halbjahr 2001 in Europa <strong>und</strong> in China eine sehr hohe Projektaktivität<br />

zu verzeichnen war <strong>und</strong> auch einige wichtige Großaufträge – insbesondere in<br />

dem für <strong>Andritz</strong> wichtigen Segment Edelstahl – in diesen Regionen vergeben wurden,<br />

war in den USA praktisch keine Investitionstätigkeit der Stahlhersteller zu verzeichnen.<br />

Im zweiten Halbjahr kam es, bedingt durch die Beschleunigung des internationalen<br />

Konjunkturabschwungs, auch in Europa zu einer verringerten Projektaktivität.<br />

Hier wurden einige Großprojekte zeitlich verschoben, nur in China war keine<br />

Abschwächung feststellbar.<br />

Die Preissituation auf der Anbieterseite war, bedingt durch die schwierigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> den hohen Wettbewerbsdruck, das ganze<br />

Jahr über sehr angespannt.<br />

Insgesamt dürfte der weltweite Stahlverbrauch gemäß den Daten des International<br />

Iron and Steel Institute (IISI) im Jahr 2001 um etwa 1% bis 2% rückläufig gewesen<br />

sein. Während sich der Stahlverbrauch in Asien, der mit einem Anteil von mehr als<br />

40% am weltweiten Stahlkonsum wichtigsten Absatzregion, im Jahresvergleich um<br />

etwa 3% bis 4% erhöhte, sank er in den USA <strong>und</strong> Europa um etwa 5%.<br />

Der Edelstahlverbrauch dagegen dürfte im Gesamtjahr 2001 um etwa 1% bis 2%<br />

gegenüber dem Vorjahr angestiegen sein, wobei vor allem in der Wachstumsregion<br />

China ein überdurchschnittlicher Verbrauchszuwachs festzustellen war.<br />

Die weltweite Stahlproduktion hat sich gemäß IISI um etwa 1% gegenüber dem Vorjahr<br />

verringert. Dies ist auf den erfolgten Abbau der international hohen Lagerbestände<br />

zurückzuführen. Produktionskürzungen gab es vor allem in Nordamerika,<br />

Europa <strong>und</strong> zum Teil auch in Japan.<br />

Quelle: IISI, Oktober 2001<br />

MEUR 2001 2000 1999 1998<br />

Umsatz 167,4 169,1 140,8 135,0<br />

Auftragseingang 196,3 130,2 141,9 112,6<br />

Auftragsstand 31.12. 159,2 141,2 180,2 179,0<br />

EBITDA 8,7 8,7 7,5 6,9<br />

EBITDA-Marge 5,2% 5,1% 5,3% 5,1%<br />

EBITA 6,1 6,4 5,7 4,6<br />

EBITA-Marge 3,7% 3,8% 4,0% 3,5%<br />

Investitionen 3,4 1,9 2,9 1,7<br />

Mitarbeiter 562 522 551 536


Geschäftsverlauf 2001<br />

Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong><br />

Der Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong> kann auf ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2001 zurückblicken. Trotz einer konjunkturell bedingt angespannten<br />

Preis- <strong>und</strong> Absatzsituation bei den K<strong>und</strong>en konnte der Auftragseingang im Jahresvergleich<br />

um 50,8% auf den Rekordwert von 196,3 MEUR gesteigert werden<br />

(2000: 130,2 MEUR). Sowohl in Europa als auch im Wachstumsmarkt China konnte<br />

der Geschäftsbereich einige sehr wichtige Aufträge für Kaltwalzwerke, Edelstahlband<strong>anlagen</strong><br />

sowie Schubbeizlinien <strong>und</strong> Säureregenerations<strong>anlagen</strong> gewinnen <strong>und</strong><br />

damit seine führende Position in diesen Regionen stärken.<br />

Auftragseingang<br />

auf Rekordniveau<br />

Leistungsstärkste<br />

Schubbeize Europas<br />

bei ThyssenKrupp<br />

Stahl im Werk<br />

Bochum, Deutschland<br />

45<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong><br />

Europas leistungsstärksteSchubbeize<br />

erfolgreich in<br />

Betrieb genommen<br />

Blick in die Adjustagehalle<br />

der Firma KTN<br />

Krupp Thyssen<br />

Nirosta im Werk<br />

Krefeld, Deutschland.<br />

Die Abbildung zeigt<br />

die Längsteil<strong>anlagen</strong><br />

Nr. LZ 3N, Nr. LZ 4N<br />

<strong>und</strong> Nr. LZ 5N für<br />

Edelstahlband<br />

46<br />

Der Umsatz des Geschäftsbereichs im Jahr 2001 betrug 167,4 MEUR (2000: 169,1<br />

MEUR). Dies bedeutet im Jahresvergleich einen leichten Rückgang um 1,0% <strong>und</strong> ist<br />

auf den geringeren Auftragsstand per 31.12.2000 zurückzuführen.<br />

Besonders erwähnenswert ist die erfolgreiche Inbetriebnahme der Hochleistungsschubbeize<br />

mit integriertem Dressiergerüst bei ThyssenKrupp Stahl AG im Werk<br />

Bochum, Deutschland. Die gelieferte Anlage ist die leistungsstärkste Schubbeize in<br />

Europa mit einer Kapazität von 960.000 Tonnen pro Jahr, einer Betriebsgeschwindigkeit<br />

von bis zu 200 Metern pro Minute <strong>und</strong> einer Banddicke von bis zu 12,5 mm.<br />

Das EBITDA konnte mit 8,7 MEUR trotz der sehr schwierigen Rahmenbedingungen<br />

auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (2000: 8,7 MEUR), die Rentabilität<br />

(EBITDA-Marge) stieg auf 5,2% (2000: 5,1%).<br />

Wichtige Auftragseingänge<br />

Die weltweit anerkannte Position von <strong>Andritz</strong> bei Anlagen für die Edelstahlindustrie<br />

wurde durch den Auftrag einer Glüh- <strong>und</strong> Beizlinie für Krupp Thyssen Nirosta Krefeld,<br />

den größten Edelstahlhersteller der Welt, eindrucksvoll bestätigt. Dabei werden<br />

die zum Geschäftsbereich gehörenden Unternehmen S<strong>und</strong>wig GmbH, Thermtec B.V.<br />

<strong>und</strong> <strong>Andritz</strong>-Ruthner Oberflächentechnik die mechanische Ausrüstung einschließlich<br />

Inline-Dressierwalzwerk, die Wärmebehandlung mit Glüh- <strong>und</strong> Kühlteil sowie den<br />

Reinigungs- <strong>und</strong> Beizteil inklusive der kompletten Automatisierung liefern. Mit dem<br />

Erhalt dieses wichtigen Auftrags wurde einmal mehr die Richtigkeit der von der <strong>Andritz</strong>-Gruppe<br />

verfolgten Strategie, komplette Prozesslinien anzubieten, bestätigt.


Geschäftsbereich <strong>Walz</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bandbehandlungs</strong><strong>anlagen</strong><br />

Auch in China konnte der Geschäftsbereich einige<br />

Großaufträge gewinnen <strong>und</strong> seine führende Marktposition<br />

weiter stärken. Von Kunming Iron & Steel Co.<br />

<strong>und</strong> Handan erhielt der Geschäftsbereich den Auftrag<br />

zur Lieferung von Schubbeizlinien <strong>und</strong> Säureregenerations<strong>anlagen</strong>.<br />

Baosteel, Baoxin <strong>und</strong> Tayuan Iron &<br />

Steel Co. bestellten einen chemischen Behandlungsteil<br />

für eine Edelstahlbeize, eine Mischsäure-Regenerationsanlage,<br />

Längsteillinien <strong>und</strong> ein Dressierwalzwerk.<br />

Jiangyin Changfa Antifinger Print Steel Co. Ltd., China,<br />

erteilte dem Geschäftsbereich den Auftrag für eine<br />

elektrolytische Verzinkungslinie (Gravitelverfahren).<br />

Von der Plansee AG, Reutte, Österreich, erhielt der<br />

Geschäftsbereich den Auftrag zur Lieferung einer<br />

Kaltwalzanlage mit einem kombinierten Quarto-/S6-<br />

High-<strong>Walz</strong>gerüst zum <strong>Walz</strong>en von Molybdän, Molybdänlegierungen,<br />

Niob <strong>und</strong> Tantal im Band- <strong>und</strong> Tafelformat. Mit dem neuen, modernen<br />

<strong>Walz</strong>werk wird die Plansee AG ihre Produktionskapazität erweitern <strong>und</strong> die Qualität<br />

weiter verbessern.<br />

Ebenso konnten aus der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>Walz</strong>werksaufträge von KTN,<br />

F.G. Theis, Giebel <strong>und</strong> S<strong>und</strong>wiger Messingwerk verbucht werden. Die führende Position<br />

bei Planheitsmesssystemen wurde durch mehrere Aufträge bestätigt.<br />

Das Kombinat Novolipezk, Russland, orderte eine Inspektionslinie.<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Ein wesentliches Ziel der Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsbereichs<br />

im abgelaufenen Jahr war die prozesstechnische Optimierung der organischen<br />

Bandbeschichtung sowie für das elektrolytische Beizen von Edelstahl <strong>und</strong> das<br />

elektrolytische Verzinken von Kohlenstoffstahlbändern. Das SBC-System (Strip Bow<br />

Control System) wurde erfolgreich in Betrieb genommen. Computersimulationen<br />

von Prozessabläufen wurden zur Erzielung einer besseren Anlagenintegration<br />

erstellt. Die Membrantechnologie für den Einsatz bei Regenerations<strong>anlagen</strong> wird derzeit<br />

in einer Pilotanlage getestet.<br />

Schubbeize<br />

Bochum: Gebeizte<br />

B<strong>und</strong>e auf den<br />

B<strong>und</strong>rampen im<br />

Auslauf der<br />

Anlage<br />

<strong>Andritz</strong> 2001<br />

47


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich<br />

Umwelt- <strong>und</strong><br />

Prozesstechnologien<br />

48


Leiter des Geschäftsbereichs:<br />

Olaf Jansen<br />

Johannes Kappel<br />

Tätigkeitsprofil<br />

Der Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien, mit starker<br />

Fokussierung auf Klärschlammentwässerung <strong>und</strong> –trocknung,<br />

deckt mit seiner Produktpalette das gesamte Spektrum an Technologien<br />

zur mechanischen <strong>und</strong> thermischen Behandlung von<br />

Schlämmen aus kommunalen <strong>und</strong> industriellen Klär<strong>anlagen</strong> ab.<br />

Hierbei übernimmt der Geschäftsbereich die Planung, Fertigung,<br />

Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme von kompletten Anlagen einschließlich<br />

der gesamten Automatisierungs- <strong>und</strong> Sicherheitstechnik. Die<br />

systemkritischen Maschinen <strong>und</strong> Komponenten wie Siebe, Brecher,<br />

Trommel- <strong>und</strong> Bandeindicker, Bandfilterpressen, Zentrifugen<br />

sowie Trommel- <strong>und</strong> Wirbelschichttrockner werden im eigenen<br />

Haus entwickelt <strong>und</strong> produziert. Bei Ausrüstungen zur mechanischen<br />

<strong>und</strong> thermischen Schlammbehandlung nimmt die <strong>Andritz</strong>-<br />

Gruppe eine weltweit führende Stellung ein.<br />

Ein weiteres, wichtiges Standbein ist die industrielle Prozesstechnik.<br />

Hier konzentriert sich <strong>Andritz</strong> insbesondere auf die Aufbereitung<br />

von Kohle- <strong>und</strong> Erzsuspensionen mittels der von <strong>Andritz</strong> entwickelten<br />

Hyperbaren Druckfilter<strong>anlagen</strong> sowie auf Anwendungen<br />

in der Pigment- <strong>und</strong> Füllstoffindustrie.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das umfassende Produktportfolio in der industriellen<br />

<strong>und</strong> kommunalen Fest-/Flüssig-Trennung durch ein breites<br />

Programm an Sieben, Rechen <strong>und</strong> Sandfiltern, mit denen <strong>Andritz</strong><br />

seinen K<strong>und</strong>en für beinahe jeden Anwendungsfall eine oder mehrere<br />

technische Lösungen mit Hilfe eigener Komponenten anbietet.<br />

Der Geschäftsbereich operiert vom Hauptsitz der Gesellschaft in<br />

Graz (Österreich) aus sowie über die Tochtergesellschaften <strong>Andritz</strong>-<br />

Ruthner Inc. (USA), <strong>Andritz</strong> GmbH (Deutschland), <strong>Andritz</strong> S.A.<br />

(Frankreich), <strong>Andritz</strong> Ingeniería S.A. (Spanien), <strong>Andritz</strong> Technologies<br />

Ltd. (China), <strong>Andritz</strong> Ltd. (Großbritannien), <strong>Andritz</strong> Pty. Ltd.<br />

(Australien) <strong>und</strong> Guinard Centrifugation S.A. (Frankreich). Produktionsstandorte<br />

befinden sich in Graz (Österreich), Châteauroux<br />

(Frankreich), Pittsburg (USA) <strong>und</strong> Foshan (China).<br />

49<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien<br />

Marktentwicklung<br />

Die kommunale Abwasser- <strong>und</strong> Schlammbehandlung stellte auch im Jahr 2001 den<br />

wichtigsten Absatzmarkt des Geschäftsbereichs dar. Im Komponentengeschäft mit<br />

Umlaufrechen, Zentrifugen <strong>und</strong> Bandfilterpressen hat sich der Markt in Großbritannien,<br />

einem traditionell starken Absatzgebiet für <strong>Andritz</strong>, wieder erholt. In Deutschland<br />

<strong>und</strong> Nordamerika war die Investitionsneigung der öffentlichen Hand – insbesondere<br />

nach den Terroranschlägen in den USA – dagegen eher zurückhaltend.<br />

Unverändert dynamisch ist die Marktsituation in Frankreich <strong>und</strong> Spanien, wo <strong>Andritz</strong><br />

über eine starke Marktstellung verfügt. Erfreulich ist die Entwicklung auch in einigen<br />

Übersee-Märkten, wie Korea, Malaysia, Singapur, Chile <strong>und</strong> Australien sowie in Osteuropa,<br />

wo sowohl eine ansteigende Projekttätigkeit als auch erhöhte Verkäufe auf<br />

eine sukzessive Geschäftsbelebung in der Zukunft hoffen lassen.<br />

Das Geschäft mit kompletten Schlammbehandlungs<strong>anlagen</strong> war im vergangenen<br />

Jahr stärker auf Zentraleuropa, Nordamerika <strong>und</strong> Asien konzentriert. Die Projektsituation<br />

lässt jedoch darauf schließen, dass sich neben diesen Regionen auch Südeuropa<br />

<strong>und</strong> Australien zu künftigen Absatzmärkten für <strong>Andritz</strong> entwickeln könnten.<br />

Weltweit ist bei Betreibern von Groß<strong>anlagen</strong> ein stark ansteigender Bedarf an Serviceleistungen<br />

zu beobachten, für den <strong>Andritz</strong> mit mehr als einh<strong>und</strong>ert installierten<br />

Trocknungs<strong>anlagen</strong> gut positioniert ist.<br />

Im Bereich der industriellen Prozesstechnik profitiert der Geschäftsbereich von der<br />

sich stabilisierenden wirtschaftlichen Lage in China, Russland sowie in einigen Ländern<br />

Südamerikas. Die Bergbauindustrie in diesen Regionen verfügt über einen<br />

enormen Nachholbedarf an Ausrüstungen, Modernisierungen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />

für Anlagen zur Flotat-Rückgewinnung.<br />

Kennzahlen Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien (IAS)<br />

MEUR 2001 2000 1999 1998<br />

Umsatz 135,3 133,2 97,3 70,8<br />

Auftragseingang 140,6 118,6 123,6 100,8<br />

Auftragsstand 31.12. 99,7 96,3 110,8 77,5<br />

EBITDA 9,0 5,9 1,5 -4,7<br />

EBITDA-Marge 6,7% 4,4% 1,5% n.a.<br />

EBITA 7,2 4,0 -0,5 -6,1<br />

EBITA-Marge 5,3% 3,0% n.a. n.a.<br />

Investitionen 1,9 3,1 2,0 1,1<br />

Mitarbeiter 435 421 396 260<br />

50


Geschäftsverlauf 2001<br />

Der Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien konnte im Jahr 2001 in<br />

allen wesentlichen Finanz- <strong>und</strong> Ertragskennzahlen weitere Verbesserungen erzielen.<br />

Besonders im Bereich der Schlammentwässerung <strong>und</strong> -trocknung konnte der<br />

Geschäftsbereich seine führende Marktstellung weiter ausbauen. Das Zentrifugengeschäft<br />

erreichte im Jahr 2001 das vierte Rekordjahr in Serie.<br />

Der Umsatz des Geschäftsbereichs erhöhte sich im Jahresvergleich um 1,6% auf<br />

135,3 MEUR (2000: 133,2 MEUR).<br />

Sehr erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang. Dieser betrug 140,6 MEUR <strong>und</strong><br />

war damit um 18,5% höher als im Jahr 2000 (118,6 MEUR).<br />

Die Ertragsentwicklung verlief ebenfalls erfreulich. Der Geschäftsbereich konnte den<br />

positiven Ergebnistrend der vergangenen Jahre weiter fortsetzen <strong>und</strong> das EBITDA<br />

auf 9,0 MEUR steigern (2000: 5,9 MEUR). Dies ist hauptsächlich auf das ansteigende<br />

Geschäftsvolumen mit Zentrifugen <strong>und</strong> Trocknungs<strong>anlagen</strong> zurückzuführen. Die<br />

Rentabilität (EBITDA-Marge) stieg auf 6,7% (2000: 4,4%).<br />

Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien<br />

Das Zentrifugengeschäft<br />

erzielt das<br />

vierte Rekordjahr in<br />

Serie<br />

Die erste von vier Schlammtrocknungs<strong>anlagen</strong><br />

für<br />

Southern Water in<br />

Süd-England ging 2001 in<br />

Betrieb<br />

51<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien<br />

<strong>Andritz</strong> erhält von<br />

Singapur den Auftrag<br />

zur Lieferung<br />

der größten Trockneranlage<br />

der Welt<br />

2001 wurde die zweite<br />

Ausbaustufe der Großanlage<br />

in Bran Sands,<br />

Nordengland, an den<br />

K<strong>und</strong>en Northumbrian<br />

Water übergeben<br />

52<br />

Wichtige Auftragseingänge<br />

Nach einem international umkämpften Ausschreibeverfahren erhielt <strong>Andritz</strong> zu Ende<br />

des Berichtsjahres von der Stadt Singapur den Auftrag zur Lieferung eines <strong>Andritz</strong>-<br />

DDS-Trommeltrocknungssystems. Die von <strong>Andritz</strong> zu liefernde Anlage, bestehend<br />

aus fünf Linien mit je elf Tonnen Wasserverdampfungkapazität pro St<strong>und</strong>e, wird die<br />

weltweit größte ihrer Art sein. Mit den Groß<strong>anlagen</strong> in Bran Sands, Glasgow, Cardiff,<br />

Louisville <strong>und</strong> nunmehr Singapur nimmt <strong>Andritz</strong> in diesem Marktsegment eine weltweit<br />

führende Marktstellung ein. Für den Geschäftsbereich handelt es sich um einen<br />

der größten Aufträge in seiner Geschichte <strong>und</strong> gleichzeitig um den Durchbruch im<br />

südostasiatischen Markt mit höchster Referenzwirkung für andere Länder in dieser<br />

Region.<br />

Im Bereich der Trocknung von Industrieschlämmen konnten zwei weitere Aufträge<br />

von namhaften Papier- <strong>und</strong> Zellstoffherstellern verbucht werden. In diesen Industrien<br />

ist <strong>Andritz</strong> mit der mechanischen Schlammentwässerung traditionell stark vertreten.<br />

So hat sich die Papierfabrik Palm wieder für eine <strong>Andritz</strong>-Anlage entschieden, nachdem<br />

die bereits vor zwei Jahren in Betrieb genommene, erste Anlage die Erwartungen<br />

des K<strong>und</strong>en voll erfüllt hat.


Im Südosten der USA, wo <strong>Andritz</strong> bereits fünf Trocknungs<strong>anlagen</strong><br />

gebaut hat, war der Geschäftsbereich auch im Jahr 2001 erfolgreich.<br />

Die Abwasserbehörde von Pinellas County, Florida, USA, bestellte für<br />

die Kläranlage im Norden von St. Petersburg, Florida, eine <strong>Andritz</strong>-<br />

Trocknung.<br />

Die kontinuierliche Betreuung des russischen Markts war ebenfalls von<br />

Erfolg gekrönt. Hervorzuheben ist die Lieferung von vier Vakuumscheibenfiltern,<br />

welche für den Minenbetrieb Belowskaja im sibirischen Kuzbass,<br />

Russland, zur Filtration von Kohlekonzentrat installiert werden.<br />

Mosvodokanal, die Wasserversorgungsgesellschaft der Stadt Moskau,<br />

Russland, hat eine Lieferung von insgesamt neun Seihtischen des Typs<br />

PowerDrain in Auftrag gegeben. Damit werden Schlämme aus den<br />

zwei größten Klär<strong>anlagen</strong> der Stadt mechanisch eingedickt.<br />

Im Bereich der Zentrifugen ist besonders der bereits zweite Großauftrag<br />

der Stadt Santiago de Chile zu erwähnen. Die <strong>Andritz</strong>-Tochtergesellschaft<br />

Guinard Centrifugation liefert fünf Dekanter vom Typ D7LL.<br />

Mit mehr als 280 verkauften Maschinen im Jahr 2001 wurde <strong>Andritz</strong> zu<br />

einem der weltweit führenden Anbieter für Schlammzentrifugen.<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Der Schwerpunkt der Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten lag in der Anlagenoptimierung<br />

basierend auf der Auswertung von Betriebserfahrungen, die zu Leistungssteigerung<br />

<strong>und</strong> Effizienzerhöhung von Einzelkomponenten führen. Ebenso wurden<br />

die Sicherheitsstandards gemäß diesen Erfahrungen angepasst.<br />

Für Wirbelschichttrockner wurde ein neues Anlagenkonzept entwickelt, das erhöhten<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Bedienungskomfort sowie eine kompaktere Bauform ermöglicht. Dieses<br />

Konzept wird bereits im Zuge eines Auftrags bei einer deutschen Papierfabrik<br />

umgesetzt. Darüber hinaus wurde die Anpassung der Trocknungssysteme an<br />

Großkessel<strong>anlagen</strong> der Kraftwerkstechnik zur Mono- oder Mitverbrennung von Klärschlamm<br />

vorangetrieben.<br />

Das Zentrifugenprogramm des Geschäftsbereichs wurde um einige neue Baugrößen<br />

für industrielle <strong>und</strong> kommunale Anwendungen erweitert. Darüber hinaus hat <strong>Andritz</strong><br />

ein System zur Anlagenferndiagnose entwickelt, mit dem sich alle wesentlichen<br />

Betriebsparameter abrufen <strong>und</strong> auswerten lassen.<br />

Geschäftsbereich Umwelt- <strong>und</strong> Prozesstechnologien<br />

<strong>Andritz</strong> ist seit vielen<br />

Jahren verläßlicher<br />

Partner der Minenindustrie<br />

mit Vakuum- <strong>und</strong><br />

Hyperbaren Druckfiltern<br />

(Abb.) sowie schweren<br />

Bandfilterpressen<br />

<strong>Andritz</strong> 2001<br />

53


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich<br />

Futtermitteltechnik<br />

54


Leiter des Geschäftsbereichs:<br />

Finn N. Jensen<br />

(Sprout-Matador)<br />

David Billingsley<br />

(UMT)<br />

Tätigkeitsprofil<br />

Der Geschäftsbereich Futtermitteltechnik entwickelt <strong>und</strong> produziert<br />

Systeme, Maschinen <strong>und</strong> Verfahren zur industriellen Herstellung<br />

von Tierfutter. Dies umfasst komplette Futtermittellinien sowie Einzelkomponenten<br />

für das Mahlen <strong>und</strong> Mischen von Rohmaterialien<br />

für die Futtermittelproduktion, Expander <strong>und</strong> Pelletierpressen<br />

sowie Extruder, Kühl-, Vakuuminfusions- <strong>und</strong> Trocknungs<strong>anlagen</strong>.<br />

Darüber hinaus liefert der Geschäftsbereich Anlagen <strong>und</strong> Systeme<br />

zur industriellen Herstellung von Brennstoffpellets.<br />

Beinahe die Hälfte des Umsatzes des Geschäftsbereichs entfällt auf<br />

das stetig wachsende <strong>und</strong> gegenüber konjunkturellen Schwankungen<br />

weitgehend unempfindliche Servicegeschäft.<br />

Mit der Akquisition von Universal Milling Technology (UMT) im<br />

November 2000 stieg <strong>Andritz</strong> auch in der Futtermitteltechnik zum<br />

Weltmarktführer auf.<br />

Der Geschäftsbereich Futtermitteltechnik wickelt seine Geschäfte<br />

primär über Sprout-Matador (Dänemark), <strong>Andritz</strong> Inc. (USA) sowie<br />

UMT (Niederlande) ab <strong>und</strong> verfügt über Produktionsstätten in Esbjerg<br />

(Dänemark), Muncy (USA), Boxtel <strong>und</strong> Deurne (beide Niederlande).<br />

55<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich Futtermitteltechnik<br />

56<br />

Marktentwicklung<br />

Kennzahlen Futtermitteltechnik (IAS)<br />

Der internationale Futtermittelmarkt konnte im Jahr 2001 ein leichtes Wachstum<br />

erzielen <strong>und</strong> damit den im Vorjahr begonnenen Aufwärtstrend – im Jahr 2000 wuchs<br />

der Markt erstmals nach zwei Jahren um etwa 3% – fortsetzen.<br />

Der Markt für herkömmliches Kraftfutter, der im Vergleich zum Spezialfutter deutlich<br />

geringere Wachstumsraten aufweist <strong>und</strong> durchschnittlich um etwa 1% bis 2% pro<br />

Jahr wächst, entwickelte sich regional betrachtet sehr unterschiedlich. Während in<br />

Kontinentaleuropa <strong>und</strong> Nordamerika praktisch keine Investitionen in neue Futtermittelproduktions<strong>anlagen</strong><br />

getätigt wurden, waren Osteuropa, Südamerika <strong>und</strong> Asien<br />

von etwas höherer Projekttätigkeit geprägt.<br />

Im Bereich des Spezialfutters, dem Fokusgebiet des Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik,<br />

war besonders in der ersten Jahreshälfte 2001 eine höhere Nachfrage nach<br />

Produktionssystemen zur Lachsfutterherstellung feststellbar. Besonders in Norwegen<br />

<strong>und</strong> Chile, den beiden größten Ländern für Lachszucht, war die Projektaktivität<br />

hoch. Der im Verlauf des dritten Quartals 2001 erfolgte Preisverfall bei Lachs führte<br />

jedoch zu einer zeitlichen Verschiebung vieler Großprojekte. Der Markt für Meerestierfutter<br />

(Fisch- <strong>und</strong> Krabbenfutter) entwickelte sich insbesondere in Asien leicht<br />

positiv.<br />

Bei Heimtierfutter war in den letzten Monaten des Jahres eine leicht ansteigende<br />

Projektaktivität in Europa <strong>und</strong> Lateinamerika zu verzeichnen. Hier konnte der<br />

Geschäftsbereich seine Wettbewerbsposition ausbauen <strong>und</strong> festigen.<br />

*) MEUR 2001 2000 1999 1998<br />

Umsatz 107,0 67,8 59,6 69,0<br />

Auftragseingang 112,6 70,7 53,5 61,7<br />

Auftragsstand 31.12. 27,6 14,3 11,5 17,6<br />

EBITDA 4,7 4,6 0,6 4,0<br />

EBITDA-Marge 4,4% 6,8% 1,0% 5,8%<br />

EBITA 0,9 2,4 -1,4 2,1<br />

EBITA-Marge 0,9% 3,5% n.a. 3,0%<br />

Investitionen 6,7 0,8 1,7 1,8<br />

Mitarbeiter 676 412 408 464<br />

*) inklusive<br />

Erstkonsolidierung von UMT


Hammermühle zur Feinvermahlung<br />

Geschäftsverlauf 2001<br />

Anmerkung: Im Jahr 2001 wurde UMT erstmals in die Konzern-Ergebnisrechnung<br />

konsolidiert, die Vergleichszahlen 2000 sind ohne UMT.<br />

Die Geschäftsentwicklung des Geschäftsbereichs Futtermitteltechnik war im Jahr<br />

2001 von den schwierigen Marktbedingungen in Nordamerika, erhöhten Aufwendungen<br />

für Projektierung sowie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> von unter den<br />

Erwartungen liegenden Ergebnissen bei UMT gekennzeichnet.<br />

Der Umsatz des Geschäftsbereichs im Jahr 2001 betrug 107,0 MEUR (2000: 67,8<br />

MEUR). Dieser deutliche Anstieg um 57,8% resultiert vor allem aus der Erstkonsolidierung<br />

von UMT (ohne UMT: +4,3%).<br />

Eine ähnliche Entwicklung war auch beim Auftragseingang zu verzeichnen. Dieser<br />

konnte im Jahresvergleich um 59,3% auf 112,6 MEUR (2000: 70,7 MEUR) erhöht werden.<br />

Ohne die Einbeziehung von UMT stieg der Auftragseingang im Jahresvergleich<br />

um 5,1%.<br />

Geschäftsbereich Futtermitteltechnik<br />

Anstieg bei Umsatz<br />

<strong>und</strong> Auftragseingang<br />

57<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Geschäftsbereich Futtermitteltechnik<br />

Ertragsentwicklung<br />

unter den<br />

Erwartungen<br />

Extruder mit Automatisierungssystem<br />

<strong>und</strong><br />

Expansionssteuereinrichtung<br />

(Patent angemeldet)<br />

58<br />

Die Ertragsentwicklung des Geschäftsbereichs im Berichtsjahr verlief unter den<br />

Erwartungen. Aufgr<strong>und</strong> der schleppenden Entwicklung des Futtermittelmarkts in<br />

Nordamerika <strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen, erhöhten Preisdrucks kam es zu einer<br />

Margenabschwächung bei vielen Projekten. Weiters wirkten erhöhte Aufwendungen<br />

für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sowie die nicht zufriedenstellende Ergebnissituation<br />

bei UMT belastend. Das EBITDA betrug 4,7 MEUR <strong>und</strong> lag damit leicht über dem Vorjahresniveau<br />

(2000: 4,6 MEUR). Für das Jahr 2002 ist bedingt durch die erfolgreiche<br />

Integration <strong>und</strong> Restrukturierung von UMT mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung<br />

zu rechnen.<br />

Wichtige Auftragseingänge<br />

Der überwiegende Teil der im Jahr 2001 erhaltenen Aufträge hatte einen Wert zwischen<br />

0,5 MEUR <strong>und</strong> 1,5 MEUR <strong>und</strong> umfasste vor allem Extrusions<strong>anlagen</strong> im<br />

Bereich Spezialfutter sowie Produktionssysteme zur industriellen Herstellung von<br />

Nutztierfutter <strong>und</strong> Brennstoffpellets.<br />

Vor allem im Bereich Spezialfutter konnten einige wichtige Referenzorders in Asien,<br />

Südamerika <strong>und</strong> Nordeuropa gewonnen werden. In diesen Regionen konnte die<br />

Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsposition deutlich ausgebaut werden.<br />

Auch die Entwicklung des Auftragseingangs im Bereich der Produktionssysteme für<br />

Brennstoffpellets verlief zufriedenstellend. Besonders in Asien <strong>und</strong> Zentraleuropa<br />

konnten einige Orders verbucht werden.


Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsbereichs konzentrierten<br />

sich auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Extrusions<strong>anlagen</strong> <strong>und</strong> –systeme<br />

im Bereich Spezialfutter.<br />

Im Berichtsjahr wurden eine neue Generation von Trocknern ("Combizone-Trockner"),<br />

ein neu entwickelter Hochleistungs-Extruder mit einer Kapazität von 16 Tonnen<br />

pro St<strong>und</strong>e, eine Hammermühle zur Feinvermahlung mit höchsten Kapazitäten<br />

sowie ein weiterentwickeltes Automatisierungssystem für Extrusions<strong>anlagen</strong> erfolgreich<br />

am Markt eingeführt.<br />

Im Bereich des herkömmlichen Kraftfutters wurden die Arbeiten für ein neues Mahlsystem<br />

für größte Kapazitäten (50 bis 100 Tonnnen pro St<strong>und</strong>e) forciert. Die Produkteinführung<br />

ist im Verlauf des ersten Halbjahres 2002 geplant.<br />

In Zusammenarbeit mit dem dänischen Biotechnological Institute wurde ein neues<br />

Testcenter für Extruder implementiert. Diese Einrichtung dürfte die Marktposition des<br />

Geschäftsbereichs bei Extrusions<strong>anlagen</strong>, -produkten <strong>und</strong> im Service weiter stärken.<br />

Geschäftsbereich Futtermitteltechnik<br />

Erfolgreiche<br />

Einführung neuer<br />

Produkte<br />

Errichtung eines<br />

Testcenters für<br />

Extruder<br />

Neu entwickelter<br />

Combizone-Trockner<br />

<strong>Andritz</strong> 2001<br />

59


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

60<br />

Geschäftsbereich<br />

Sonstige<br />

Geschäftsaktivitäten<br />

Hydraulische<br />

Maschinen


Leiter der Sonstigen<br />

Geschäftsaktivitäten/<br />

Hydraulische Maschinen:<br />

Manfred Wörgötter<br />

Tätigkeitsprofil<br />

Die Sonstigen Geschäftsaktivitäten der <strong>Andritz</strong>-Gruppe umfassen<br />

insbesondere die Entwicklung, Planung <strong>und</strong> Herstellung von Wasserturbinen,<br />

von Großpumpen für ausgewählte Anwendungen,<br />

Pumpen für den Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärkreislauf von Kernkraftwerken,<br />

Stoffpumpen für die Papier- <strong>und</strong> Zellstoffindustrie sowie Komponenten<br />

für die Weltraumtechnik.<br />

Die Hauptmärkte sind Europa, China <strong>und</strong> einige Länder in Südostasien.<br />

61<br />

<strong>Andritz</strong> 2001


<strong>Andritz</strong> 2001<br />

Sonstige Geschäftsaktivitäten/Hydraulische Maschinen<br />

Marktentwicklung<br />

Die Rahmenbedingungen für das Hauptprodukt des Geschäftsbereichs, die Wasserturbinen,<br />

blieben auch im Jahr 2001 schwierig. Es gab nur einige wenige Modernisierungsprojekte,<br />

die Investitionsbereitschaft der Energiewirtschaft in Europa war<br />

sehr gering. Die Wettbewerbs- <strong>und</strong> Preissituation im Bereich Turbinen blieb das<br />

ganze Jahr über sehr angespannt.<br />

Beim Neu<strong>anlagen</strong>geschäft in Österreich war im Jahresverlauf eine gewisse Belebung<br />

im Segment der sogenannten "Kleinen Wasserkraft" zu bemerken, d.h. es gab<br />

wieder vermehrt Projekte in der Größenordnung unter 10 Megawatt.<br />

In China besteht weiterhin rege Projekttätigkeit mit einigen aussichtsreichen Projekten<br />

sowohl für Turbinen als auch für Großpumpen.<br />

Geschäftsverlauf 2001<br />

Die Sonstigen Geschäftsaktivitäten der <strong>Andritz</strong>-Gruppe konnten im Jahr 2001 den<br />

Umsatz auf 26,0 MEUR erhöhen (2000: 22,7 MEUR). Dies ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

eine deutliche Steigerung um 14,5%.<br />

Günstig entwickelte sich auch der Auftragseingang. Trotz der sehr schwierigen<br />

Marktbedingungen konnte dieser im Jahr 2001 auf 28,6 MEUR angehoben werden<br />

(2000: 26,8 MEUR).<br />

Das Stoffpumpengeschäft entwickelte sich in Europa <strong>und</strong> insbesondere in China sehr<br />

erfreulich. <strong>Andritz</strong> ist in dieser Region mit dem Joint Venture <strong>Andritz</strong>-Kenflo in Foshan<br />

bestens positioniert <strong>und</strong> konnte im Jahr 2001 die Marktführerschaft weiter ausbauen.<br />

Zur Mitte des Berichtsjahres führte der Geschäftsbereich eine neu entwickelte Mischpumpe<br />

(Stoffauflaufpumpe) offiziell am Markt ein. Bereits nach sehr kurzer Zeit gingen<br />

die ersten Aufträge ein.<br />

Eine starke Säule des Geschäfts war erneut<br />

Kennzahlen Sonstige Geschäftsaktivitäten (IAS)<br />

das Servicegeschäft. Mit Umbauten <strong>und</strong><br />

MEUR 2001 2000 1999 1998 Modernisierungen für Wasserturbinen <strong>und</strong><br />

Umsatz 26,0 22,7 29,5 32,4<br />

Turbinenregler, Ersatzteillieferungen bei Kern-<br />

Auftragseingang 28,6 26,8 21,2 20,8<br />

kraftwerkspumpen <strong>und</strong> Kreiselpumpen für die<br />

Auftragsstand 31.12. 22,6 20,3 16,2 24,6<br />

Zellstoff- <strong>und</strong> Papierindustrie wurden etwa<br />

EBITDA 2,3 5,3 3,6 4,4<br />

40% vom Gesamtauftragseingang erzielt. Für<br />

EBITDA-Marge 8,9% 23,3% 12,2% 13,6%<br />

zwei Kraftwerke in Österreich konnte <strong>Andritz</strong><br />

EBITA -0,1 3,9 0,8 3,0<br />

den neu entwickelten elektronischen Turbinen-<br />

EBITA-Marge n.a. 17,2 2,7% 9,3%<br />

regler verkaufen.<br />

Investitionen 0,9 1,3 1,5 1,5<br />

Die Ertragsentwicklung der Sonstigen<br />

Mitarbeiter 246 230 240 297<br />

Geschäftsaktivitäten im Jahr 2001 verlief unter<br />

den Erwartungen. Aufgetretene Schwierigkei-<br />

62


ten im Zuge der Abwicklung von zwei Großaufträgen aufgr<strong>und</strong> unerwarteter Probleme<br />

bei wesentlichen Sublieferanten führten zu einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses.<br />

Das EBITDA betrug 2,3 MEUR <strong>und</strong> lag damit deutlich unter dem Vorjahr<br />

(2000: 5,3 MEUR). Die Rentabilität lag jedoch mit einer EBITDA-Marge von 8,9% auf<br />

hohem Niveau.<br />

Wichtige Auftragseingänge<br />

Für ein chinesisches Wasserkraftwerk erhielt <strong>Andritz</strong> den Auftrag zur Lieferung<br />

wesentlicher Komponenten für die Turbinen.<br />

Erwähnenswert ist auch ein Auftrag über elektromechanische Ausrüstungen für eine<br />

Pumpstation in Afrika.<br />

Für die Ariane 5 Booster-Raketen wurden weitere Einheiten von hinteren Halteringen<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Sonstige Geschäftsaktivitäten/Hydraulische Maschinen<br />

Gemeinsam mit ASTRÖ (Anstalt für Strömungsmaschinen) wurden verstärkte Forschungsaktivitäten<br />

auf dem Gebiet der Hydraulikentwicklung unternommen. Nicht<br />

zuletzt durch die Entwicklung von Spitzenhydrauliken mit Wirkungsgraden, die deutlich<br />

über dem Niveau der Konkurrenzprodukte liegen, konnte die Vermarktung der<br />

neuen Stoffauflaufpumpe erfolgreich gestartet werden.<br />

Weiterentwicklungen wurden im Bereich<br />

der Wellendichtungen zur Stärkung<br />

des Servicegeschäfts für Kernkraftwerke<br />

durchgeführt.<br />

Die weiteren Aktivitäten im Bereich<br />

der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung konzentrierten<br />

sich auf Produktneuentwicklungen<br />

im Bereich Stoffpumpen,<br />

die in der Papier- <strong>und</strong> Zellstoffindustrie<br />

eingesetzt werden. Für die kommenden<br />

Jahre ist in diesem Bereich<br />

eine deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens<br />

zu erwarten.<br />

Abgeschlossen wurde die Entwicklung<br />

eines eigenen digitalen Turbinenreglers,<br />

der bereits erfolgreich<br />

verkauft wird <strong>und</strong> gegenüber dem<br />

bisher verwendeten sowohl technische<br />

als auch Kostenvorteile bietet.<br />

Erfolgreiche Markteinführung<br />

der<br />

neuen <strong>Andritz</strong>-<br />

Mischpumpe<br />

63<br />

<strong>Andritz</strong> 2001

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