Arbeitsblatt 4 – Das Marine-Ehrenmal in Laboe - Deutscher ...
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Arbe i t s b l a t t 4 <strong>–</strong> <strong>Das</strong> <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong> - <strong>Ehrenmal</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboe</strong><br />
Aus dem Artikel „E<strong>in</strong> klares Bekenntnis zum Frieden auf Erden“ zur<br />
Kranzniederlegung <strong>in</strong> <strong>Laboe</strong> anlässlich der Kieler Woche 2009<br />
„Mehr als nur e<strong>in</strong> Pflichtterm<strong>in</strong> während der Kieler Woche ist die<br />
Kranzniederlegung der Nationen im <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Ehrenmal</strong> <strong>in</strong> <strong>Laboe</strong>. Die<br />
Veranstaltung, deren Anfänge bis <strong>in</strong>s Jahr 1956 zurückgehen, ist für<br />
alle an der Kieler Woche teilnehmenden Länder <strong>in</strong>zwischen so<br />
etwas wie e<strong>in</strong>e Herzensangelegenheit geworden. […]<br />
„<strong>Das</strong> <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Ehrenmal</strong> ist e<strong>in</strong> Ort, der Menschen zusammenbr<strong>in</strong>gen will,<br />
um der Männer, Frauen und K<strong>in</strong>der zu gedenken, die auf See ihr<br />
Leben <strong>in</strong> Kriegs- und Friedenszeiten verloren haben.“ Es sei<br />
Aufgabe und Pflicht der Nationen, für die Versöhnung unter den<br />
Menschen und den Frieden auf der Erde e<strong>in</strong>zutreten, so<br />
[Militärdekan] Grunwald.<br />
[…] Die beiden Militärdekane Klaus Grunwald und Ra<strong>in</strong>er Schaadt<br />
haben <strong>in</strong> ihrer Amtszeit die Kranzniederlegung <strong>in</strong> <strong>Laboe</strong> zwar schon<br />
mehrere Male durchgeführt, doch e<strong>in</strong>e Art „Rout<strong>in</strong>egefühl“ hat sich<br />
bei den Beiden nicht e<strong>in</strong>gestellt. Im Gegenteil: „<strong>Das</strong> ist jedes Mal<br />
wieder e<strong>in</strong> neues Erlebnis“, betont Schaadt. Und Klaus Grunwald<br />
ergänzt: „Ich schaue <strong>in</strong> die Gesichter der Soldaten, zu denen ich<br />
spreche. Und jedes Mal denke ich, dass sie genau <strong>in</strong> dem Alter<br />
derjenigen s<strong>in</strong>d, die <strong>in</strong> den beiden großen Kriegen des 20.<br />
Jahrhunderts ihr Leben gelassen haben. Sie hier friedlich vere<strong>in</strong>t<br />
stehen zu sehen und für den Frieden der Völker e<strong>in</strong>zutreten, erfüllt<br />
mich jedes Mal mit großer Dankbarkeit.“ […]“<br />
3<br />
Weltweite Anerkennung<br />
Heute<br />
Die Anerkennung auch durch andere Nationen setzte mit der<br />
Fertigstellung des Turmes e<strong>in</strong>. Schon 1930 hatte e<strong>in</strong>e US-amerikanische<br />
Architekturzeitschrift geschrieben: „Wir bewundern dieses sehr schöne<br />
Werk, welches e<strong>in</strong> ausgezeichnetes Beispiel von Monumental-<br />
Architektur ist.“ Die Schiffe der <strong>in</strong>ternationalen <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>n schlossen sich<br />
sehr bald dem am 8. August 1930 angeordneten Flaggengruß mit<br />
„Front“ 1 der Reichsmar<strong>in</strong>e an und grüßten das <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Ehrenmal</strong> mit dem<br />
<strong>in</strong>ternational üblichen Gruß „Dippen der Flagge“ 2 . Bereits im Sommer<br />
1933 erwies e<strong>in</strong> englisches Geschwader mit „Passieraufstellung“ aller<br />
Besatzungen den Gefallenen des ehemaligen Gegners se<strong>in</strong>e Achtung.<br />
Im Januar 1934 berichtete die Deutsche <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-Zeitung vom Besuch<br />
des englischen <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-Attachés, der im Dezember 1933 im <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<br />
<strong>Ehrenmal</strong> e<strong>in</strong>en Kranz niedergelegt hatte; auf der Kranzschleife hieß es:<br />
„In kameradschaftlichem Gedenken“. Am 12. Januar 1934 folgte der USamerikanische<br />
<strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-Attaché. Der japanische <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-Attaché<br />
besichtigte am 8. Februar 1935 das <strong>Ehrenmal</strong> und ließ e<strong>in</strong>ige Tage<br />
danach e<strong>in</strong>en Kranz niederlegen. Noch vor der offiziellen E<strong>in</strong>weihung<br />
1936 besuchten mehrere ausländische Delegationen das <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<br />
<strong>Ehrenmal</strong>, darunter u.a. Gruppen aus Japan und Polen, aber auch aus<br />
Dänemark, Holland und Schweden.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg legte als erster Soldat <strong>in</strong> Uniform im<br />
Sommer 1955 <strong>–</strong> also noch vor Gründung der Bundeswehr! <strong>–</strong> e<strong>in</strong> USamerikanischer<br />
Admiral im <strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Ehrenmal</strong> e<strong>in</strong>en Kranz nieder <strong>–</strong> „To<br />
all those who died at sea“ stand auf der Kranzschleife, d.h. er<br />
unterschied nicht nach zivilen und militärischen Opfern oder nach<br />
Frieden und Krieg.<br />
1 Aufstellung der gesamten Schiffs-/Bootsbesatzung mit Blickrichtung des<br />
<strong>Mar<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Ehrenmal</strong>s<br />
2 Traditioneller Schiffsgruß. Beim Dippen wird die Nationalflagge des<br />
Schiffes halb niedergeholt und anschließend wieder gehisst.