Geschäftsbericht 2012 (pdf) - AEK Bank 1826
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09.01. Philipp Hildebrand gibt sein Amt als Präsident der Schweizerischen Nationalbank per sofort ab; 13.01. Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia;<br />
3
14.01. Beat Feuz gewinnt die Lauberhornabfahrt; 11.02. Whitney Houston wird in Los Angeles tot aufgefunden; 17.02. Das Musical «Alperose» wird in Bern uraufgeführt;<br />
17.02. Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff tritt wegen der Kreditaffäre zurück; 24.02. Der Stummfilm «The Artist» wird mit fünf Oscars ausgezeichnet;<br />
4 5
28.02. Die Mieter der Berner Markthalle erhalten die Kündigung auf Mai 2013; 10.03. Der kanadische Skicrosser Nick Zoricic stirbt am Weltcup in Grindelwald;<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong><br />
186. Geschäftsjahr der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> Genossenschaft<br />
Erstattet vom Verwaltungsrat an die Generalversammlung der Genossenschafter vom 16. März 2013<br />
6 7
15.04. Wacker Thun gewinnt nach 2002 und 2006 zum dritten Mal den Schweizer Cup; 28.04. Der Uetendorfer Luca Hänni wird bei DSDS neuer «Superstar»;<br />
IN KüRZE<br />
<strong>2012</strong> 2011 Veränderung<br />
CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Bilanzsumme 3‘082‘055 2‘895‘844 + 186‘211<br />
Allgemeine gesetzliche Reserve 222‘598 214‘357 + 8‘241<br />
Reserven für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 99‘750 96‘750 + 3‘000<br />
Kundenausleihungen 2‘710‘856 2‘569‘912 + 140‘944<br />
Kundengelder 2‘297‘010 2‘110‘495 + 186‘515<br />
Eigene Mittel (nach Gewinnverwendung) 341‘727 330‘393 + 11‘334<br />
Bruttogewinn 33‘583 32‘399 + 1‘184<br />
Mitarbeitende 120 115<br />
Vollzeitstellen 102.2 99.6<br />
Auszubildende 9 9<br />
Hauptsitz / 3601 Thun<br />
Niederlassungen 13 12<br />
Nebenamtliche Niederlassungen 2 2<br />
8 9
<strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Präsident Dr. Hans-Ulrich Zurflüh 1 , Oberhofen<br />
Vizepräsident Hans Peter Lehnherr 1 , Architekt HTL, Wimmis<br />
Mitglieder Elisabeth Glaus-Mischler 1,2 , Notarin, Einigen<br />
Vincenz Oppliger 1,2 , ehemaliger Gewerbelehrer, Merligen<br />
Oskar Fahrni, ehemals Fahrni-Weinmann, Thun (bis 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
Christian Sommer, ehemaliger Gemeindekassier, Oberhofen (bis 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
Ulrich Rupp, eidg. dipl. Elektroinstallateur, Thun (bis 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
Hanspeter Mühlethaler, eidg. dipl. Malermeister, Steffisburg<br />
Dr. Martin Dumermuth, Direktor des BAKOM, Bern (ab 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
Dr. Katrin Fuhrer, Mitglied Geschäftsleitung TOFWERK AG, Thun (ab 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
Christoph Sigrist, Vorsitzender Geschäftsleitung Landi Thun-Uetendorf, Uttigen<br />
(ab 10.03.<strong>2012</strong>)<br />
1) Mitglieder des Verwaltungsratsausschusses<br />
2) Mitglieder des Ausschusses mit Audit-Funktion<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> Genossenschaft gelten gemäss den<br />
Definitionen des FINMA-Rundschreibens 2008/24 als unabhängig.<br />
Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG, Bern<br />
Führung und Organisation<br />
Direktion Dr. Remo L. Häcki, Direktor<br />
Markus Gosteli, stv. Direktor<br />
Direktionsstab Nataly Jungclaus, Leiterin Qualität/IKS<br />
Manuel Meister, Leiter Informatik und Projekte<br />
Marion Zbinden, Leiterin Marketing und PR<br />
Barbara Müller, Personalmanagement<br />
Marlene Jeangros, Direktionsassistenz<br />
Kundenbetreuung Niederlassungen Alex Marjanovic, Bereichsleiter<br />
Bruno Feller, stv. Bereichsleiter<br />
Kommerz und Finanzierungen Markus Gosteli, Bereichsleiter<br />
Adrian Boss, stv. Bereichsleiter und Leiter Privatkunden<br />
Vermögen, Anlagen und Vorsorge Raymond Lergier, Bereichsleiter<br />
Markus Schläppi, stv. Bereichsleiter<br />
Kontendienstleistungen Thomas Heiniger, Bereichsleiter<br />
Reto Küpfer, stv. Bereichsleiter<br />
Finanzen und Immobilien Patric Vaudan, Bereichsleiter<br />
Susanne Lüthi, stv. Bereichsleiterin<br />
Kader Esther Aeschlimann, Kommerz und Finanzierungen<br />
Pascal Alder, Kundenberater Vermögen, Anlagen und Vorsorge<br />
Christoph Ammann, Kommerz und Finanzierungen<br />
Alessandra Balmer, Niederlassungsleiterin Thun-Bälliz<br />
René Bänninger, Niederlassungsleiter Thun-Dürrenast<br />
Martin Berner, Vermögen, Anlagen und Vorsorge<br />
Erich Bruni, Leiter Risikomanagement/Administration<br />
10 11
Hauptsitz Hofstettenstrasse 2, 3601 Thun<br />
Michel Chamoun, Niederlassungsleiter Thun-Strättligen<br />
Franziska Dähler, Leiterin Immobilien und Logistik<br />
Marcel Eberhart, Niederlassungsleiter Uetendorf<br />
Max Egli, Niederlassungsleiter Spiez<br />
Hans Fankhauser, Kundenberater Thun-Bälliz<br />
Renato Gnocchi, Niederlassungsleiter Bern Zytglogge<br />
Heidi Graf, Leiterin Kontenservice<br />
Elias Gutscher, Kundenberater Bern Zytglogge<br />
Marianne Habegger, Kundenberaterin Thun-Bälliz<br />
Walter Kupferschmid, Niederlassungsleiter Steffisburg<br />
Cajetan Maeder, Leiter Firmenkunden<br />
Urs Moschen, Teamleiter Logistik<br />
Leo Pulver, Kundenbetreuer Thun-Bälliz<br />
Daniel Ramseier, Kundenbetreuer Steffisburg<br />
Barbara Reber-Kernen, Niederlassungsleiterin Oey<br />
Sascha Rey, Kundenberater Uetendorf<br />
Rebekka Saurer-Roesti, Kundenberaterin Sigriswil<br />
Hans-Peter Stucki, Niederlassungsleiter Hünibach<br />
Marcel Stübi, Niederlassungsleiter Wimmis<br />
Konrad Teuscher, Kundenberater Thun-Lauitor<br />
Christian Willi, Kundenberater Spiez<br />
Marina Wüthrich, Kundenberaterin Kommerz und Finanzierungen<br />
Niederlassungen Thun-Lauitor, Thun-Bälliz, Thun-Dürrenast, Thun-Strättligen,<br />
Hünibach, Oberhofen, Sigriswil, Steffisburg, Uetendorf, Spiez,<br />
Wimmis, Oey, Bern Zytglogge<br />
Nebenamtlich geführt Gunten: Gunten-Sigriswil Tourismus<br />
Heimberg: Tapezierergeschäft Berger, Bahnhofstrasse 6<br />
16.05. Nach langer Krebskrankheit stirbt die Fernsehlegende Kurt Felix; 19.06. Bundesrätin Widmer-Schlumpf stellt den Chef der Steuerverwaltung frei;<br />
12 13
01.07. Spanien wird erneut Fussball-Europameister; 05.07. Die EZB senkt den Leitzins auf 0.75 %; 01.08. Die Jungfraubahn feiert das 100-Jahr-Jubiläum;<br />
VORWORT<br />
Gute Witze finde ich etwas Wunderbares.<br />
Leider gehöre ich zu den Menschen, die sich gute Witze nie merken – auch schlechte nicht. Deshalb werden<br />
Sie im ganzen <strong>Geschäftsbericht</strong> keine finden.<br />
Aus Erfahrung.<br />
Das ist schade für Ihr Lesevergnügen, doch wir sind einfach besser, wenn wir unseren Beruf als <strong>Bank</strong>iers<br />
ausüben, als wenn wir unsere Kundinnen und Kunden mit mehr oder weniger freiwilliger Komik unterhalten.<br />
Das gilt auch für unsere Private <strong>Bank</strong>ing Leistungen.<br />
Eine sichere <strong>Bank</strong> ist eine langfristige Angelegenheit und erscheint auf den ersten Blick als etwas Langweiliges.<br />
Hinter diesem Eindruck steht das beharrliche Streben nach Dauerhaftigkeit, das seit <strong>1826</strong> für uns in<br />
allen wirtschaftlichen Krisen ein Vorteil ist.<br />
Paradoxerweise merke ich mir Aussagen gut, die ich irrtümlicherweise für Witze hielt:<br />
«Die Regeln haben geändert: Unternehmen müssen keine Gewinne machen.»<br />
«Die Schweiz ist in der Krise.»<br />
«Der Kanton Bern spielt in der Champions League.»<br />
<strong>2012</strong> war für uns ein besonders erfreuliches Jahr. Auch deshalb, weil es der Höhepunkt einer Entwicklung<br />
war, die der Verwaltungsrat der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> per Ende 2002 eingeleitet hatte.<br />
Nun – nach 186 Geschäftsjahren – waren 2009 bis <strong>2012</strong> unsere bisher erfolgreichsten Jahre in Bezug zum<br />
Kundenvolumen, zur Bilanzsumme und zum Bruttogewinn.<br />
Nur dank unseren Kundinnen und Kunden war diese Entwicklung möglich. Und dank der Art und Weise, wie<br />
die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> sich als Kollektiv um die Bedürfnisse ihrer Kunden bemüht und kümmert.<br />
Die Entscheidungen des Verwaltungsrates waren richtungsweisend für unseren Weg. Zum Beispiel 2004<br />
mit dem Beschluss zum Austritt aus der RBA und der gleichzeitigen Gründung des Beschaffungsnetzwerks<br />
«Esprit». Unverzichtbare Energiequelle für diesen Weg sind unsere Mitarbeitenden mit ihrer Identifikation<br />
mit den Idealen der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> Genossenschaft (ohne Kapital).<br />
14 15
Wie Sie vielleicht wissen, wurde das <strong>1826</strong> eingelegte Kapital unserer <strong>Bank</strong> 1889 den damaligen Anteilseignern<br />
zurückgegeben. Unsere Gewinne bilden und stärken seither ausschliesslich das Eigenkapital sowie die<br />
gemeinnützigen Aktivitäten.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Verwaltungsratsmitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ganz herzlich bedanken.<br />
Der Dank gilt allen Mitarbeitenden der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong>, der <strong>AEK</strong> Pensionskasse, der <strong>AEK</strong> Service AG, der <strong>AEK</strong> Terra<br />
AG (Terra Thun AG) sowie unseren Lieferanten- und Partnerunternehmen.<br />
Nur dank ihres Engagements für die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> entfalten sich die Wirkung unserer Marke, der Einsatz wirkungsvoller<br />
Technologie und unser lebhaftes Niederlassungskonzept weiter.<br />
Aus der uns eigenen Kraft entstehen immer zahlreichere gegenseitig wohltuende Kundenbeziehungen und<br />
immer mehr Kundinnen und Kunden fällt es leicht, Empfehlungen für die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> auszusprechen.<br />
Selbstverständlich hilft auch das Verhalten anderer <strong>Bank</strong>en.<br />
Wir hoffen, dass unsere Kennzahlen weiterhin Vertrauen schaffen: Unser Kosten-/Ertragsverhältnis liegt seit<br />
mehr als zehn Jahren um 40 % und unsere Eigenkapitalquote bei 11 % absolut, oder über 20 % relativ (Tier 1<br />
und 2 Ratio). Im Branchenvergleich sind diese Zahlen von hoher Qualität.<br />
Dank ihrer langfristig angelegten Entwicklung ist die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> kraftvolle Sparkasse, Hypothekar- und Privatbank.<br />
Für Privatpersonen, Vereine, Stiftungen und Unternehmen.<br />
Für unseren Weg sind wir sehr dankbar und setzen alles daran, dass wir gesund bleiben, um ihn erfolgreich<br />
fortzusetzen.<br />
2026 möchten wir 200 Jahre <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> feiern. Zusammen mit möglichst vielen Kundinnen und Kunden<br />
sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Im Widerspruch zu unserem Wunsch stehen ungesunde Glaubenssätze wie:<br />
«Die Regeln haben geändert: Unternehmen müssen keine Gewinne machen.»<br />
Im Jahr 2000 glaubten ausserordentlich viele an neue Realitäten. Das war in der Zeit der «Bibel der Internet<br />
Wirtschaft», des «The Industry Standard», ein Magazin aus San Francisco. 1998 gegründet, verkaufte es im<br />
Jahr 2000 mehr Anzeigen als jedes andere Heft in den USA und war im August 2001 bereits Geschichte,<br />
bankrott. Gemeinsam mit dem ersten Internet-Hype, der ebenfalls 2001 zu Ende ging.<br />
An Unternehmen ohne Gewinne glaubte bald niemand mehr. (Leseempfehlung: «Starving to death on $200<br />
Million: The Short, Absurd Life of The Industry Standard»).<br />
Oft totgesagt, konnte sich zum Beispiel Amazon.com nicht nur über Wasser halten, sondern auch seine<br />
Marketingfähigkeiten entwickeln, und sich dank etwas Gewinn etablieren.<br />
Die Bewertung der Aktien mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von über 700 machte jedoch nur Sinn (wenn<br />
überhaupt), sollten weltweit zahlreiche andere Anbieter verschwinden, wie dies in der Musikindustrie bereits<br />
geschehen ist. Dies gäbe Raum für Preiserhöhungen und effiziente Vertriebsformen – so wohl die Strategie.<br />
Seit einigen Jahren kursiert die «Idee» wieder, Unternehmen müssten keine Gewinne machen, und der<br />
«Zalandoeffekt» (www.zalando.com «shoes and fashion online», aber ohne Gewinn EUR 500 Millionen<br />
inves tiert) hat auch die Finanzbranche erfasst in Form verschiedener Geschäftsmodelle, die den Auftrag<br />
haben, ausgestattet mit Kapital für fünf bis zehn Jahre, etablierte <strong>Bank</strong>en zu bedrängen – ohne Gewinne<br />
(z.B. www.simple.com, www.fidor.de).<br />
Im Marketing können etablierte <strong>Bank</strong>en von neuen Modellen – wie auch von Amazon.com – etwas lernen.<br />
Ohne Zweifel.<br />
Die Ironie ist die, dass etablierte <strong>Bank</strong>en diese Geschäftsmodelle mit zu tief kalkulierten Produkten versorgen,<br />
ohne die es solche Modelle gar nicht geben könnte. Dies ist eine grobe Fehlentwicklung.<br />
Die Kalkulation und Preisbildung von <strong>Bank</strong>en muss auf langfristigen Gewinn zum Ausbau des Eigenkapitals<br />
ausgelegt sein. Erst, wenn eine <strong>Bank</strong> mindestens die eigenen Risiken tragen kann, wird sie für Wirtschaft<br />
und Gesellschaft wirklich wertvoll. Darauf muss unseres Erachtens die Preis- und Zinskalkulation Rücksicht<br />
nehmen. Auch auf Kosten von kurzfristigem Wachstum.<br />
16 17
Eine korrekte Kalkulation ist eine Frage der Verantwortung, da Unternehmen eine besondere Last für die<br />
Gesellschaft werden können, wenn sie sich verkalkulieren – nach oben oder nach unten.<br />
<strong>Bank</strong>en, die auf die Kalkulation von Risikokosten oder auf das korrekte Einrichten von Wertberichtigungen<br />
und Rückstellungen verzichten – wie das oft geschieht – lassen mit dem Köder des scheinbar günstigsten<br />
Angebotes Kundinnen und Kunden Risiken tragen, ohne dass sich diese deren bewusst sein können. Private<br />
materielle Sicherheit wird unverbindlich und imaginär.<br />
Auch bei Finanzierungen ist das Eigenkapital einer <strong>Bank</strong> für Kunden eine wichtige Grösse bei der Wahl ihrer<br />
<strong>Bank</strong>beziehung. Knappheit von <strong>Bank</strong>eigenkapital gefährdet die Kontinuität ihrer Hypothek. Sobald die <strong>Bank</strong><br />
zusätzlichen Risiken oder Anforderungen des Regulators ausgesetzt ist, kann sie sich zu Kündigungen veranlasst<br />
fühlen.<br />
Verbindlichkeit und Flexibilität haben innerhalb knapper Kalkulation kaum Raum.<br />
Nur, so werden sich langfristig Schweizer Marktanteile nicht kaufen lassen. Zu wichtig sind in der Schweiz<br />
die Qualität- und Servicekultur. Und zu transparent die Fakten. Auch wenn Transparenz Zeit braucht. Die<br />
Vorteile liegen bei kleineren <strong>Bank</strong>en, die sich laufend weiter entwickeln.<br />
Das Internet und die Möglichkeiten der Kommunikation- und Informationstechnologie stehen jedem Unternehmen<br />
weit offen – vor allem dank der «Phase des Versuchs und Irrtums» Ende der 90er-Jahre und dank<br />
der etwas schmerzhaften Entwicklung der letzten zehn Jahre.<br />
Im Internet geht es nicht mehr um den globalen Auftritt oder um Grösse, sondern um Transparenz, Unmittelbarkeit<br />
und Schnelligkeit. Wenn sie Komplexität reduziert, kann die Anwendung von Kommunikationstechnologie<br />
die Qualität von Kundenbeziehungen steigern.<br />
Die Schweiz ist der ideale Nährboden dafür.<br />
Und auch Humus für wirre Behauptungen:<br />
«Die Schweiz ist in der Krise.»<br />
Wenn Fakten fehlen, lässt sich mit der «Reputation der Schweiz» vieles begründen.<br />
Scheinbar ohne es zu bemerken, gefährden wir aus Gründen falsch verstandener Reputation Werte wie Diskretion<br />
und Privatsphäre oder gar die wichtigste Grundlage unserer funktionierenden direkten Demokratie:<br />
die Eigenständigkeit und Mündigkeit unserer Bürger und Einwohner.<br />
Der seichte Sumpf der politischen Korrektheit gefährdet nicht nur das <strong>Bank</strong>geheimnis sondern auch unsere<br />
sach- und lösungsorientierte Politik- und Entscheidungskultur. Und die Kultur.<br />
Zum Beispiel sei Ursula Andress in «Dr. No» als «Roney Hider» aus dem Wasser gestiegen (SRF.ch/Sendungen/Glanz-und-Gloria,<br />
4.11). «Honey Rider» heisst ihre Figur im James Bond Film wirklich.<br />
Ideen wie «Matura für Krankenschwestern», «Prüfungen für werdende Eltern», «Numerus Clausus», «Energieausweise»<br />
oder «Fett- und Zuckerwarnungen» sind Forderungen nach einer Form der Bevormundung,<br />
die oft zu leicht über den Verordnungsweg realisiert wird – wie zum Beispiel das Glühbirnenverbot. Ohne<br />
demokratische Legitimation.<br />
<strong>2012</strong> ist die Schweiz laut des Global Competitiveness Reports des World Economic Forums wieder das<br />
wettbewerbsfähigste Land der Welt. Das vierte Mal in Folge.<br />
Unser Arbeitsmarkt, die Innovation, Aus- und Weiterbildung, Technologie-Führerschaft und Geschäftskultur<br />
stechen bei der Studie unserer Wettbewerbsfähigkeit als strukturelle Stärken heraus.<br />
Alle getragen durch eigenständiges Denken – fern von Bevormundung oder staatlicher Planung. Unsere Gesellschaft<br />
und unsere Wirtschaft zeigen die Erfolgsfaktoren einer ausgewogenen Wirtschaftslandschaft mit<br />
attraktiver Wissensgesellschaft.<br />
Die Kombination dieser Erfolgsfaktoren scheint für viele Länder nicht kopierbar aufgrund der Kontinuität<br />
unserer Geschichte und unserer kulturellen Eigenschaften. Die Schweiz ist erfolgreich durch vieles, was im<br />
Rest der Welt als unüblich oder gar als unmöglich gilt.<br />
Dazu gehören nicht nur Abstimmungen über die Steuerbelastung oder über die Anzahl gesetzlich vorgeschriebener<br />
Ferientage.<br />
18 19
Sehr bedeutend sind die mehrsprachige Dialog- und Kompromissfähigkeit, die Durchlässigkeit der Bildungsangebote<br />
sowie unsere Art der Kombination von Natur und Infrastruktur, sichtbar geworden zum Beispiel<br />
durch die Kraft des Wassers und spektakuläre Bahnstrecken.<br />
Die Schönheit unseres Landes und der Charme der ausgeprägten vier Jahreszeiten bleiben in der Wettbewerbsstudie<br />
zwar unerwähnt, aber machen uns zusätzlich attraktiv für einen abwechslungsreichen Tourismus<br />
und für «gute Köpfe», was die internationale Presse immer wieder würdigt (z.B. Financial Times).<br />
Die politische Qualität unseres Landes liegt im leichtfüssigen System und weniger in herausragenden Eigenschaften<br />
Einzelner. Meines Erachtens ein gewolltes Anzeichen institutionalisierter Bescheidenheit und<br />
Machtbeschränkung.<br />
Bei den institutionellen Einrichtungen sowie bei der Infrastruktur liegen wir auf den Plätzen sechs und fünf.<br />
Wir haben immer Verbesserungsmöglichkeiten. Wir wissen ja nie, wie es weiter geht. (Auch mit einer<br />
Inflations rate um 0 % und einer Arbeitslosenquote um 3 %.)<br />
Für ein kleines, wirtschaftlich starkes Land mit stark gewachsener Bevölkerung ist es nur logisch, politisch<br />
laufend Investitionen vorzusehen für eine steigende Nachfrage nach Energie, Mobilität und Bildung – Wohnraum<br />
entsteht aufgrund privater Initiative.<br />
Seit 1980 ist unsere Bevölkerung um mehr als 25 % gewachsen, und der Energieverbrauch stieg «nur» um<br />
gut 22 %. Doch der Energieverbrauch verschob sich zugunsten von Elektrizität. Der Stromverbrauch nahm<br />
um mehr als 70 % zu. Elektrizität deckt mehr als ein Viertel unseres Energiebedarfs ab – als Ausdruck unserer<br />
kapitalintensiven Produktions- und Wissensgesellschaft.<br />
Die hohe Verlässlichkeit einer günstigen Stromversorgung der Schweiz bildet eine der Grundlagen unseres<br />
Erfolges.<br />
Es ist Teil der politischen Verantwortung, den Willen zu zeigen, die Risiken des scheinbar einfacheren Weges<br />
der künstlichen Verknappung und/oder Verteuerung gewissenhaft zu analysieren und transparent zu machen.<br />
Dies gilt nicht nur für das Thema Energie, sondern genauso für die Themen Mobilität und Bildung, die ebenfalls<br />
in ihrer aktuellen Verfügbarkeit für die Schweiz Grundlagen ihres Erfolges bilden.<br />
überteuerte Energie, eingeschränkte Mobilität und erschwerter Zugang zu Bildung schwächen die Entwicklung<br />
einer Volkswirtschaft unmittelbar und generell – nicht nur im Falle der Schweiz.<br />
Mit saloppen Begründungen, dem Hinweis auf die Reputation, ergänzt durch die Nebenbemerkung, das sei<br />
durchaus üblich in Europa, nivellieren wir uns auf einen Durchschnitt, den wir gar nie ertragen könnten.<br />
Die Verantwortung, aus unseren grossartigen Voraussetzungen das Bestmögliche zu machen und gleichzeitig<br />
dazu Sorge zu tragen, liegt in unseren Genen und bei manchen mit Leidenschaft gar im Herzen.<br />
Und auch Leidenschaft schützt vor Irrtum nicht:<br />
«Der Kanton Bern spielt in der Champions League.»<br />
Selbstverständlich macht schönes Wetter bessere Laune. Herbeireden können wir es nicht.<br />
Auf jeden Fall hat der Kanton Bern ausgezeichnete Voraussetzungen, um sich langsam aus der unvorteilhaften<br />
Abhängigkeit anderer Kantone und der Ausschüttungspolitik der Nationalbank herauszuarbeiten: Arbeitsmarkt,<br />
Energiequellen, Mobilität, Bildungsmöglichkeiten, Wohnraum sowie die allgemeine Lebensqualität<br />
gehören meines Erachtens zum Besten in der Schweiz.<br />
Seine Unternehmenslandschaft (z.B. Metallverarbeitung, Maschinenbau, Uhrenindustrie und Bauwirtschaft),<br />
seine Kultur und die Beiträge seiner Einwohner – familiär, beruflich und privat – halten dem Vergleich mit der<br />
restlichen Schweiz bestens stand.<br />
Da wäre es nur gerecht, wenn auch die private finanzielle Belastung zurück zum nationalen Durchschnitt<br />
fände. Das würde zum Beispiel den Familien und auch den Unternehmen im Kanton gut tun. Die Nachfrage<br />
nach Gütern und Dienstleistungen würde stärker auch innerhalb des Kantons.<br />
Dadurch, dass die öffentliche Hand über ihre Verhältnisse lebt, schadet sie dem Kanton.<br />
Hier wird unsere eigene Verantwortung zum Tragen kommen, das Bestmögliche aus unseren Voraussetzungen<br />
im Kanton Bern zu machen und gleichzeitig dazu Sorge zu tragen. Früher oder später; doch<br />
lieber früher.<br />
20 21
Eine zusätzliche Motivation neben seinen Stärken ist die Grösse und die Bedeutung des Kantons Bern für die<br />
Schweiz. Die Wirkung eines finanziell gesunden Kantons Bern kann unser ganzes Land zusätzlich kräftigen.<br />
Die Analyse der aktuellen Realitäten und Abhängigkeiten wird nicht zu überraschend einfachen Lösungen<br />
führen.<br />
Es wird nicht überraschend sein, festzustellen, dass die Verwaltung eigentlich gute Arbeit leistet. Es wird<br />
nicht überraschend sein, dass es keine Einsparungen gibt, die niemanden ein wenig schmerzen. Auch nicht<br />
überraschen wird, dass viel Geld mit Investitionen verloren geht. Nicht unbedingt dadurch, dass die falschen<br />
Investitionen gemacht werden. Aber dadurch, dass Investitionen wenig systematisch koordiniert, gelenkt<br />
und kontrolliert sind.<br />
Eine Tatsache ist, dass die Gemeindestruktur des Kantons kein Erfolgsfaktor ist und der innerkantonale<br />
Finanzausgleich reformiert werden muss. Bereits bekannt ist, dass das Kantonsparlament wenige wirkungsvolle<br />
Möglichkeiten zur Kostensenkung und -kontrolle hat. Ein je nach Perspektive ungewollter Effekt der<br />
«Neuen Verwaltungsführung» (New Public Management), den es zu korrigieren gilt.<br />
Geradezu folgerichtig werden detaillierte überlegungen anzustellen sein, welche Aufgaben der Kanton wie,<br />
wenn überhaupt, wahrnehmen will. Wo kann er sich wann aus der Rolle eines Unternehmers verabschieden,<br />
dies auch einzelnen Gemeinden nahe legen und wo Gemeinden mehr Autonomie vermitteln – zugunsten<br />
von Geschwindigkeit?<br />
Vielleicht sind entsprechende Analysen bereits im Gang. Werden aber Sparappelle erstickt, indem man sie<br />
auf den Winterdienst oder auf Schulbusse für Kinder lenkt, entsteht ein anderer Eindruck.<br />
Der Kanton Bern braucht ein politisches Leistungsprogramm entlang der eigenen Möglichkeiten, das<br />
partei- und legislaturübergreifend verfolgt wird. Auch das Korsett eines Zeitrahmens mit Zwischenzielen<br />
ist unverzichtbar. Und wird dazu dienen, Erfolge mit den Verantwortlichen zu feiern, bevor diese pensioniert<br />
sind.<br />
Ein solches gemeinsames Programm wäre eine Motivation für alle Politiker und für alle Beteiligten. Und es<br />
würde eines Tages in den Kantonsfinanzen tatsächlich zu Sonnenschein führen.<br />
Eine dem Kanton auch ohne Garantie nahe stehende <strong>Bank</strong> könnte sich mit einem grösseren zinslosen Darlehen<br />
auf unbestimmte Zeit beteiligen; legitimiert durch das ebenfalls «grössere zinslose Darlehen» des<br />
Kantons an die <strong>Bank</strong> seit dem Jahre 1992.<br />
Gut Ding will Weile haben.<br />
1’000 Jahre alt kann sie werden und steht dort, wo Johann Wolfgang von Goethe am Abend des 8. Oktober<br />
1779 vorbei spaziert war – vom Kirchhof, an die Aare, zum See. Seit 1951 steht die weibliche Ginkgo Biloba<br />
vor unserem Hauptsitz an der «Thuner Riviera».<br />
Inspiriert vom Ginkgo im Schlosspark Heidelberg und von seiner Liebe zu Marianne von Willemer wurde<br />
Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Gedicht «Ginkgo Biloba» zum Auslöser der hohen Wertschätzung<br />
des Ginkgo, des asiatischen Tempelbaumes, in der westlichen Welt: «Fühlst Du nicht an meinen Liedern,<br />
dass ich Eins und doppelt bin?» beeinflusst Goethe die Gefühle seiner Angebeteten zum Abschluss der<br />
Poesie.<br />
über die Wirkung seiner literarischen Werke gab sich Goethe überrascht: «So verwirrten sich meine Freunde<br />
daran, indem sie glaubten, man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln.»<br />
Meines Erachtens ist es besser darauf zu verzichten, Wirklichkeit in Poesie zu verwandeln.<br />
Mit guten Wünschen für die Wirklichkeit<br />
Dr. Remo L. Häcki<br />
22 23
DANK<br />
Am meisten bedeuten uns die Wertschätzung und der Zuspruch unserer Kundinnen und Kunden.<br />
Unsere grösste Motivation sind ehrliche Reaktionen aus dem Kreise unserer Kundinnen und Kunden. Seien<br />
sie als Aufforderung, als Dank oder auch als kritische Rückmeldung gedacht. Es sind die persönlichen Gespräche,<br />
die unseren Beruf bereichern.<br />
Das Besondere im Jahr <strong>2012</strong> waren die immer zahlreicher werdenden Empfehlungen, die uns zu neuen Geschäftsmöglichkeiten<br />
und zu neuen Kundenbeziehungen verhalfen. Empfehlungen freuen uns, weil sie ein<br />
Zeichen sind, dass die Menschen in unserem Umfeld uns gegenüber aufmerksam sind.<br />
Einen besonderen Anteil daran haben die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der <strong>AEK</strong> BANK<br />
<strong>1826</strong>. Ihr Vertrauen, ihre Treue und ihre Offenheit bilden eine sprudelnde Quelle von Kraft und Energie. Sie<br />
gehörten zu den allerersten, die unsere Ideale als Sparkasse, Hypothekar- und Privatbank umfassend nutzten.<br />
Alle Erfolge sind nur dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> möglich, die professionell<br />
und sympathisch Kundinnen und Kunden das wirkliche Gefühl vermitteln, willkommen und geschätzt zu sein.<br />
Auch ihnen gebührt besonderer Dank für das immer währende Mitdenken und Motivieren als Kollektiv.<br />
JAHRESBERICHT<br />
Die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> blickt mit grosser Zufriedenheit auf das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> zurück. Das Geschäftsergebnis<br />
und die Geschäftsentwicklung waren im Berichtsjahr erfreulich und bestätigen die Leistungsfähigkeit<br />
unseres Unternehmens. Die vergangenen vier Jahre waren die erfolgreichsten seit der Gründung.<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF 186.2 Millionen bzw. 6.4 % auf CHF 3‘082.1 Millionen. Die Kundengelder<br />
konnten insgesamt um CHF 186.5 Millionen erhöht werden. Eine Zunahme um CHF 179.6 Millionen<br />
verzeichneten die Spareinlagen und die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden. Ebenfalls erhöhten sich<br />
die Kassenobligationen um CHF 6.9 Millionen. Auslaufende Festgelder wurden vermehrt verlängert, sodass<br />
diese auf dem Vorjahresniveau bei CHF 58.5 Millionen verharrten.<br />
Die Ausleihungen erfuhren einen erfreulichen Zuwachs um CHF 140.9 Millionen bzw. 5.5 % auf CHF 2‘710.9<br />
Millionen.<br />
Weitere Änderungen innerhalb der Bilanzpositionen ergaben sich durch die Erhöhung der Handelsbestände<br />
in Wertschriften um rund CHF 0.4 Millionen sowie die Senkung der Finanzanlagen in Wertschriften um<br />
CHF 26.6 Millionen. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt CHF 183.2 Millionen<br />
(+ CHF 10.6 Millionen) entsprachen 5.9 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertverminderungen,<br />
nach dem bewährten Vorsichtsprinzip der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>.<br />
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft – unsere Hauptertragssäule – hat sich mit einem leichten Anstieg (+ 2.3 %)<br />
positiv entwickelt und damit unseren Bruttogewinn «direkt» gestärkt (+ 3.7 %).<br />
24 25
Bilanz<br />
Liquiditätslage und Deckungserfordernisse<br />
Die durch das Eidg. <strong>Bank</strong>engesetz geforderten Liquiditäts- und Deckungsminima wurden während des<br />
ganzen Berichtsjahres immer wesentlich überschritten. Die Liquiditätssicherheit ist nebst den Flüssigen Mitteln<br />
und <strong>Bank</strong>enguthaben auch durch den Wertschriftenbestand gewährleistet.<br />
Kreditgeschäft<br />
Bei den Hypothekarforderungen konnte ein erfreulicher Zuwachs um CHF 111.9 Millionen auf neu CHF 2‘430.4<br />
Millionen verzeichnet werden. Aufgrund der Zinssituation wurden vor allem Festhypotheken abgeschlossen.<br />
Die Wertberichtigungen und Rückstellungen für Ausfallrisiken wurden insgesamt um CHF 10.5 Millionen gestärkt.<br />
Der Bestand beträgt CHF 171.9 Millionen oder 6.5 % der gesamten Kundenausleihungen – ein Ausdruck<br />
unserer vorsichtigen Geschäftspolitik.<br />
Handelstätigkeit / Finanzanlagen<br />
Das durchschnittlich investierte Kapital beim Handelsbestand in Wertschriften betrug CHF 0.3 Millionen.<br />
Die Finanzanlagen im Umfang von CHF 164.9 Millionen setzten sich zu 99.5 % aus festverzinslichen Wertschriften<br />
zusammen. Die Quote der zum Wiederverkauf bestimmten Liegenschaften betrug 0.3 % bzw.<br />
CHF 0.5 Millionen der gesamten Finanzanlagen.<br />
Sonstige Aktiven<br />
Insgesamt nahmen die Sonstigen Aktiven um CHF 1.2 Millionen ab. Die Abnahme war hauptsächlich mit den<br />
quartalsweisen Abschlagszahlungen der rückforderbaren Verrechnungssteuer auf den Erträgen der Finanzanlagen<br />
in Wertschriften zu erklären.<br />
Passiven<br />
Die Kundengelder erhöhten sich im Berichtsjahr um CHF 186.5 Millionen auf CHF 2‘297.0 Millionen.<br />
Die Zunahme der Kassenobligationen belief sich auf CHF 6.9 Millionen. Die Festgelder verbleiben per Ende<br />
Jahr <strong>2012</strong> auf demselben Niveau und betrugen CHF 58.5 Millionen.<br />
Aufgrund des Zuwachses an Kundengeldern konnten die Pfandbriefdarlehen im Jahr <strong>2012</strong> um CHF 16.2<br />
Millionen auf CHF 253.5 Millionen gesenkt werden.<br />
Die Abnahme der Sonstigen Passiven um CHF 1.2 Millionen ergab sich unter anderem durch die tieferen Ablieferungen<br />
der Verrechnungssteuer. Weiter ist auch der Ertrag aus vorzeitiger Veräusserung von Obligationen<br />
tiefer ausgefallen. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt CHF 183.2 Millionen<br />
(+ CHF 10.6 Millionen) entsprechen 5.9 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertverminderungen.<br />
Eigene Mittel<br />
Die Reserven für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken, die allgemeine gesetzliche Reserve, das ergänzende Kapital und<br />
die vorgeschlagene Gewinnverteilung erhöhten die Eigenen Mittel auf CHF 341.7 Millionen. Diese Mittel<br />
entsprechen 11.1 % der gesamten Passiven und stellen das Potenzial für die Finanzierung weiteren Wachstums<br />
dar. Der hohe Eigenmittelbestand sowie die vorhandenen Wertberichtigungen und Rückstellungen<br />
gewährleisten unverändert die Sicherheit der uns anvertrauten Gelder.<br />
Ausserbilanzgeschäfte<br />
Die Eventualverpflichtungen in Form von <strong>Bank</strong>-, Werk-, Anzahlungs- und Erfüllungsgarantien haben um<br />
CHF 3.1 Millionen abgenommen. Bedingt durch die Zunahme der gewährten, aber noch nicht ausbezahlten<br />
Hypotheken und Darlehen haben die unwiderruflichen Zahlungsversprechen um CHF 3.8 Millionen auf CHF<br />
67.5 Millionen zugenommen. Im Verlaufe des Jahres <strong>2012</strong> sind keine Treuhandgeschäfte getätigt worden.<br />
Erfolgsrechnung<br />
Erfolg aus dem Zinsengeschäft<br />
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft – unser Kerngeschäft – ist positiv verlaufen und um CHF 1.1 Millionen<br />
auf CHF 49.7 Millionen angestiegen. Mit einem Anteil von 91.6 % (Vorjahr 92.6 %) am Gesamtertrag ist das<br />
Zinsengeschäft weiterhin die wichtigste Einnahmequelle der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>.<br />
Kommissionsgeschäft<br />
Der Ertrag im Wertschriften- und Anlagegeschäft, im Kredit- und im übrigen Dienstleistungsgeschäft konnte<br />
insgesamt um knapp CHF 0.1 Millionen gesteigert werden. Der Kommissionsaufwand ist ebenfalls leicht<br />
gestiegen und beträgt CHF 0.9 Millionen.<br />
Handelsgeschäft und übriger ordentlicher Erfolg<br />
Der Handelsbestand wurde wie in der Vergangenheit bewusst tief gehalten. Der Fokus blieb auf die längerfristigen<br />
Finanzanlagen ausgerichtet. Der Erfolg aus dem Edelmetall- sowie dem Devisen- und Sortenhandel<br />
liegt bei CHF 1.3 Millionen und konnte im Vergleich zum Vorjahr um CHF 0.2 Millionen gesteigert werden.<br />
26 27
Geschäftsaufwand<br />
Der Geschäftsaufwand hat im Vergleich zum Vorjahr um CHF 0.6 Millionen zugenommen. Die höheren Kosten<br />
resultierten hauptsächlich aus dem Raum- und dem Werbeaufwand, was zu einem grossen Teil auf die<br />
neu eröffnete Niederlassung in Bern zurückzuführen ist.<br />
Bruttogewinn<br />
Mit einem Bruttogewinn von CHF 33.6 Millionen konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.<br />
Dazu beigetragen hat vor allem der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit CHF 49.7 Millionen. Das Kosten-/<br />
Ertragsverhältnis lag bei sehr tiefen 38.1 % (Vorjahr: 38.3 %).<br />
Ausserordentlicher Erfolg<br />
Der ausserordentliche Ertrag enthält den Verkauf zweier Liegenschaften und Steuerrückvergütungen für<br />
die Jahre 2008 bis 2011 in der Höhe von CHF 1.7 Millionen. Im ausserordentlichen Aufwand sind gebildete<br />
Reserven für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken enthalten.<br />
Steuern<br />
Der Steueraufwand betrug total CHF 3.3 Millionen und konnte durch höhere Abschreibungen im Berichtsjahr<br />
gesenkt werden.<br />
Jahresgewinn und Gewinnverwendung<br />
Der Jahresgewinn beläuft sich auf über CHF 9.2 Millionen und wird gemäss Vorschlag auf Seite 51 verwendet.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Zwischen dem Bilanzdatum und der Drucklegung sind keine Ereignisse mit negativem Einfluss auf die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage eingetreten.<br />
21.09. Der SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli wird als Leiter des Medizinhistorischen Museums entlassen; 28.09. Doris Leuthard präsentiert ein Atomausstiegsszenario;<br />
28 29
12.10. Die EU erhält den Friedensnobelpreis; 14.10. Die Panoramabrücke Sigriswil wird eingeweiht; 23.10. Weltpremiere des 23. James Bond Films in London;<br />
30.10. Hurrikan «Sandy» verwüstet die US-Ostküste; 30.10. Die UBS gibt den Abbau von 10‘000 Stellen bekannt; 30.10. Die Young Boys trennen sich von CEO Ilja Kaenzig;<br />
30 31
REVISIONEN VERWALTUNG<br />
Die bankengesetzliche Prüfung wurde durch die PricewaterhouseCoopers AG und die interne Inspektion<br />
durch die <strong>Bank</strong>enrevisions- und Treuhand AG durchgeführt.<br />
Die Befunde der statutarischen und obligationenrechtlichen Revisionen der Jahresrechnung <strong>2012</strong> sind im<br />
Anhang zum <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> auf den Seiten 30 und 31 wiedergegeben.<br />
Generalversammlung <strong>2012</strong><br />
Die Generalversammlung vom 10. März <strong>2012</strong> genehmigte den Bericht und die Rechnung des Geschäftsjahres<br />
2011 und stimmte der vorgeschlagenen Verteilung des Reingewinnes zu.<br />
Die Amtsdauer für die Verwaltungsratsmitglieder Dr. Hans-Ulrich Zurflüh, Hans Peter Lehnherr, Elisabeth<br />
Glaus-Mischler, Hanspeter Mühlethaler und Vincenz Oppliger wurde für zwei Jahre erneuert.<br />
Verwaltungsrat<br />
Die langjährigen Verwaltungsräte Oskar Fahrni, Christian Sommer und Ulrich Rupp traten auf die Generalversammlung<br />
<strong>2012</strong> von ihren Ämtern zurück.<br />
Oskar Fahrni wurde anlässlich der Generalversammlung im Jahr 1988 in den Verwaltungsrat gewählt. Seit 1990<br />
war er zusätzlich im Verwaltungsratsausschuss tätig. Die Wahl von Christian Sommer in den Verwaltungsrat<br />
erfolgte an der Generalversammlung 1992. Im Jahr 1998 wurde Ulrich Rupp durch die Generalversammlung<br />
in den Verwaltungsrat gewählt. Die drei Verwaltungsräte setzten sich sehr engagiert für die Belange der <strong>Bank</strong><br />
ein und regten dank ihrer Vertrautheit mit den örtlichen und regionalen Verhältnissen sowie ihren vielseitigen<br />
Interessen manche spannende Diskussion im Verwaltungsrat an.<br />
Wir danken Oskar Fahrni, Christian Sommer und Ulrich Rupp herzlich für die langjährige kollegiale Mitarbeit im<br />
Sinne der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>.<br />
Als neue Verwaltungsräte für eine zweijährige Periode wurden Dr. Katrin Fuhrer, Dr. Martin Dumermuth sowie<br />
Christoph Sigrist durch die Generalversammlung <strong>2012</strong> gewählt.<br />
PERSONELLES<br />
Der Verwaltungsrat nahm im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Beförderungen vor:<br />
Alder Pascal zum Prokuristen per 1. Februar <strong>2012</strong><br />
Balmer Alessandra zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
Chamoun Michel zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
Gnocchi Renato zum Prokuristen per 1. September <strong>2012</strong><br />
Gutscher Elias zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Oktober <strong>2012</strong><br />
Kupferschmid Walter zum Prokuristen per 1. Juli <strong>2012</strong><br />
Lüthi Susanne zur Prokuristin per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
Saurer-Roesti Rebekka zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
Zbinden Marion zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar <strong>2012</strong><br />
Heinz Gruber trat Ende Juni <strong>2012</strong> in den wohlverdienten Ruhestand. Er nahm seine <strong>Bank</strong>tätigkeit am<br />
1. April 1979 als Zweigstellenleiter am Hauptsitz auf und entwickelte sich nach erfolgreich bestandener<br />
Prüfung zum eidg. dipl. <strong>Bank</strong>beamten stetig weiter. Als Handlungsbevollmächtigter übernahm er im November<br />
1981 die Leitung eines Teilbereichs Zahlungsverkehr. Im Jahr 1983 erfolgte seine Beförderung zum<br />
Prokuristen und in der Folge sein Wechsel in die Abteilung Hauptbuchhaltung, wo er auf den 1. April 1984<br />
die Leitung Finanz- und Rechnungswesen übernahm. Im Jahr 1989 wurde Heinz Gruber zum Vizedirektor<br />
befördert. Dank seinen umfassenden <strong>Bank</strong>fachkenntnissen konnte ihm im März 2007 die Funktion Compliance<br />
und Risikokontrolle übertragen werden, die aufgrund neuer EBK-Vorschriften geschaffen wurde.<br />
Heinz Gruber hat sich während 33 Jahren stets mit grossem persönlichem Engagement für die Belange<br />
der <strong>Bank</strong> eingesetzt. Seine ruhige, souveräne Art wurde allseits sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt<br />
Heinz Gruber für seine wertvolle Unterstützung, seine stets fundierten Rückmeldungen und die konstruktive<br />
Zusammenarbeit herzlich.<br />
32 33
Rolf Tettü trat Ende September <strong>2012</strong> in den Ruhestand. Seine Tätigkeit bei der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> nahm er am<br />
1. März 1979 als Mitarbeiter Spareinlagen auf. Per 1. Januar 1987 wurde er zum Handlungsbevollmächtigten befördert<br />
und übernahm die Leitung der Abteilung Mutationszentrale. 1999 wurde ihm im Rahmen einer Neustrukturierung<br />
und Zusammenlegung der Abteilungen Mutationszentrale und Kontokorrent die Gesamtleitung übertragen. Im Oktober<br />
2000 konnte Rolf Tettü die Funktion als Kundenbetreuer der Niederlassung Dürrenast übernehmen, wo er den bereits<br />
seit längerer Zeit gehegten Wunsch nach direktem Kundenkontakt umsetzen konnte. Nebst seinen Funktionen vertrat<br />
Rolf Tettü ab 1992 als Stiftungsrat die Interessen der Mitarbeitenden in der Pensionskasse der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong>. Während<br />
33 Jahren hat sich Rolf Tettü in seinen verschiedenen Funktionen mit grossem Engagement eingesetzt. Seine ruhige,<br />
hilfsbereite Art wurde von seinen Mitarbeitenden und Kunden sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt Rolf Tettü für<br />
seine Loyalität, sein stetes Engagement und die angenehme Zusammenarbeit herzlich.<br />
Ende Oktober <strong>2012</strong> wurde Mario Rohrer nach 22 Jahren bei der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> pensioniert. Er hat seine Tätigkeit<br />
am 3. September 1990 als Kassier an unserem Hauptsitz mit Vertretung in den Niederlassungen aufgenommen. Per<br />
1. Januar 1993 wurde er zum Handlungsbevollmächtigten befördert und übernahm gleichzeitig die Leitung der dazumal<br />
neuen Niederlassung Frutigenstrasse in Thun (heute Niederlassung Dürrenast). Mit viel Herzblut und persönlichem Engagement<br />
setzte er sich für die Belange «seiner» Niederlassung ein. Mario Rohrer verstand es, mit seiner beflissenen,<br />
dienstleistungsorientierten Persönlichkeit die Kunden allumfassend und über das Angebot der <strong>Bank</strong> hinaus zu betreuen.<br />
Seine hilfsbereite, lebendige Wesensart wurde allseits sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt Mario Rohrer für<br />
seine wertvolle Unterstützung und die stets angenehme Zusammenarbeit herzlich.<br />
Wir wünschen Heinz Gruber, Rolf Tettü und Mario Rohrer für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und freuen uns auf<br />
die weiteren Kontakte als Botschafter der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>.<br />
03.11. Die geplante Fusion der Spar- und Leihkasse Münsingen mit der Bernerland <strong>Bank</strong> in Sumiswald scheitert; 07.11. Barack Obama schafft die Wiederwahl;<br />
34 35
BETRIEBSORGANISATION<br />
Kundenbetreuung und Niederlassungen<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> hatten wir das Privileg, zwei neue Niederlassungen zu eröffnen. Nach Sigriswil, Oey und<br />
Oberhofen folgten unsere Niederlassungen in Strättligen und Bern. Wir freuen uns über diese Eröffnungen.<br />
Sie verdanken ihre Entstehung dem Vertrauen unserer Kunden in uns als <strong>Bank</strong>- und Finanzpartnerin sowie<br />
den weiteren elf Niederlassungen und mehr als 40 Mitarbeitenden des Bereiches, die täglich ihr Bestes für<br />
unsere Kunden geben.<br />
Mit dem Einzug in den Neubau an der Schulstrasse ist unsere neue Niederlassung Strättligen an noch<br />
zentralerer Lage präsent. Die Niederlassung, die am 5. November <strong>2012</strong> ihre Türen öffnete, soll ein weiteres<br />
Beratungszentrum neben dem Hauptsitz am Lauitor und der Niederlassung im Bälliz darstellen. Sie<br />
ist zudem für uns ein weiteres Beispiel des gekonnten Zusammenspiels von Tradition und Moderne. Als<br />
Minergie-Gebäude mit Solar- und Gründach, das in Thun das Erste seiner Art ist, trägt es zum sommerlichen<br />
Hitzeschutz, Wasserrückhalt und lokaler Entlastung der Abwassersysteme sowie der Verbesserung<br />
der Luftqualität bei. Rund um den neuen Niederlassungsleiter Michel Chamoun steht ein fünfköpfiges<br />
Team motivierter, fachkundiger Mitarbeiter täglich zur Verfügung. Zusätzlich zu den modernsten Schaltern<br />
ihrer Generation steht unseren Kunden eine grosszügige 24-h-Kundenzone mit Bancomaten, Einzahlautomaten,<br />
Münz- und Notenwechselautomaten sowie Nachttresoren jederzeit, Tag und Nacht, zur Verfügung.<br />
Gerade für Unternehmen bieten wir damit eine einmalige umfangreiche Dienstleistungspalette an. Mit den<br />
warmen Erdtönen, klaren Linien und zurückhaltend modernem Design sowie den hellen Sitzungsräumen<br />
soll das Wohlgefühl der Kunden gefördert werden.<br />
Nach der Eröffnung in Strättligen haben wir am 7. Dezember <strong>2012</strong> einen nächsten Höhepunkt erleben<br />
dürfen. Mit der neuen Niederlassung «Bern Zytglogge» durften wir die Verschmelzung von Tradition und<br />
Moderne in einer einzigartigen örtlichen und bautechnischen Weise umsetzen. Im sanft renovierten und<br />
mit optischen Designtupfern akzentuierten altehrwürdigen Bau am Kornhausplatz 6 im Herzen von Bern,<br />
vis-à-vis dem Berner Wahrzeichen, dem Zytglogge-Turm, bieten wir unseren bestehenden Kunden aus<br />
Bern und interessierten Gleichgesinnten eine feine Alternative der Finanzpartnerschaft. Als Sparkasse, Hypothekar-<br />
und Privatbank. Im Parterre stehen unseren Kunden und Unternehmen zwei modernste Ein- und<br />
Auszahlautomaten sowie zwei Bancomaten von 05.00 Uhr bis 01.00 Uhr morgens zur Verfügung. Renato<br />
Gnocchi als Niederlassungsleiter empfängt in einem Zweierteam unsere Kunden auf drei weiteren Etagen<br />
in familiärer, persönlicher Atmosphäre für einen ungezwungenen Gedankenaustausch.<br />
Im Untergeschoss haben wir die Möglichkeit, mit einem hochmodernen Multimediasystem aktuelle Themen<br />
und spannendes Hintergrundwissen im angeregten Gespräch zu thematisieren.<br />
Dank unserem dichten Niederlassungsnetz finden unsere Kunden eine Service- und Dienstleistungsqualität<br />
vor Ort in ihrer Nähe, was einer grossen Zeitersparnis und somit erhöhter Lebensqualität gleichkommt.<br />
Die Grundlage für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen liegt im persönlichen Kundengespräch. Wir wollen<br />
zuhören, Bedürfnisse unserer Kunden verstehen und mit unseren Dienstleistungen und unserer Qualität<br />
überzeugen. Ganz im Sinne der Grundwerte des Schweizer <strong>Bank</strong>wesens. Denn wir wissen: Ohne Tradition<br />
gibt es keine Moderne.<br />
Informatik und Projekte<br />
Die Abteilung Informatik und die Stabsstelle Projekte wurden im ersten Quartal <strong>2012</strong> in eine Abteilung zusammengeführt.<br />
Die Informatik ist bei nahezu allen Projekten beteiligt, weshalb es sinnvoll ist, das Projektmanagement<br />
auf Gesamtbankstufe dieser Abteilung anzugliedern.<br />
Schnell zeigte sich, dass dieser Schritt sinnvoll war. Bereits im Frühjahr konnte ein neues Intranet in Betrieb<br />
genommen werden. Die fortschrittliche Technologie und die einfache Bedienung ermöglichen es den Mitarbeitenden,<br />
schneller und strukturierter auf wichtige Informationen zuzugreifen.<br />
Auch die Projektleitung bzw. Mitarbeit für den neuen Internetauftritt war eine der zentralen Aufgaben im Jahr<br />
<strong>2012</strong>. In Zusammenarbeit mit einem kompetenten, lokalen Partner wird im Frühjahr 2013 die neu gestaltete,<br />
informative und attraktive Website online gehen.<br />
Bei den Neu- und Umbauten ist die Abteilung Informatik und Projekte stets bestrebt, die neuen Niederlassungen<br />
mit den bestmöglichen technologischen Mitteln auszustatten, um unseren Kunden besseren und<br />
zeitnahen Service zu bieten sowie die Mitarbeitenden in ihren täglichen Arbeiten zu unterstützen.<br />
Die stetige Optimierung und Weiterentwicklung der technologischen Hilfsmittel sowie die Unterstützung der<br />
Mitarbeitenden bei Fragen oder Problemen werden immer prioritär behandelt.<br />
Des Weiteren sind wir laufend in Kontakt mit unseren Outsourcing-Partnern und koordinieren die daraus<br />
resultierenden Projekte und Systemanpassungen.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden auf dem Kernbankensystem zehn ordentliche Aktualisierungen nahezu störungsfrei eingespielt.<br />
Die hohe Systemverfügbarkeit bestätigt, dass wir kompetente und zuverlässige Partner gewählt haben.<br />
36 37
Kommerz und Finanzierungen<br />
Die permanent tiefen Zinsen prägten das Jahr <strong>2012</strong>. Dies zeigt vorab die Entwicklung des Zinssatzes in der am<br />
meisten abgeschlossenen Laufzeit für Festhypotheken von fünf Jahren. War der Zins für diese Laufzeit Anfang<br />
<strong>2012</strong> bei 1.75 %, schlossen wir das Jahr bei 1.55 %. Diese hohe Stabilität auf äusserst tiefem Niveau konnten<br />
wir über Jahre nicht verzeichnen.<br />
Für den Schuldner führt dies zu einer gewissen Gelassenheit und der Möglichkeit, das Optimum in der direkten<br />
und indirekten Amortisation auszunützen. Die eingesparten Franken für die Zinskosten können ideal<br />
als zusätzliche Rückzahlung und Rückstellung für künftige Investitionen genutzt werden. Das tiefe Zinsniveau<br />
führte sicher dazu, dass sich vermehrt Mieter nach einem geeigneten Eigenheim umgesehen haben. Im Kundengespräch<br />
achten wir darauf, dass der Kunde sich mit einem möglichen Budget seines Wohneigentums<br />
vertraut machen kann. Ein Kostenbudget beinhaltet die Zinskosten (1. Hypothek 4.50 % und 2. Hypothek<br />
5.50 %), die Rückzahlung der 2. Hypothek auf 20 Jahre bzw. bis zur Pensionierung (unsere Empfehlung ist<br />
auch 1 % der Schuldsumme) sowie die Nebenkosten je nach Objekt zwischen 0.70 % und 1.00 % des Anlagewertes.<br />
Im Beratungsgespräch empfehlen wir, allfällige Vorbezüge aus der Pensionskasse bis spätestens<br />
zum Pensionierungszeitpunkt zurückzuführen. Dies kann durch entsprechend höhere Amortisationen erfolgen<br />
oder durch die pauschale Rückzahlung des Vorbezugs.<br />
Die vom Bundesrat erlassenen Verschärfungen bei der Kreditvergabe haben sich nicht negativ auf die Kundenbedürfnisse<br />
in der Finanzierung ausgewirkt. Es gelang uns, in den Kundengesprächen auch die notwendige<br />
Transparenz für unsere Kunden zu schaffen, sodass ersichtlich wird, dass die Verschärfungen primär<br />
die <strong>Bank</strong> betreffen und nicht die Finanzierungsstruktur und -wünsche des Kunden. Unsere Philosophie bei<br />
den Ausleihungen war bereits bisher durch einen nachhaltigen und umfassenden Beratungsansatz geprägt.<br />
Wir begleiten einen Kunden ein Leben lang in seinen Finanzfragen und optimieren je nach Markt und Umfeld<br />
seine persönlichen Möglichkeiten.<br />
Trotz der durchschnittlich tieferen Verzinsung – die Zinsmarge reduzierte sich von 1.71 % auf 1.66 % – konnte<br />
der Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf CHF 49.7 Millionen (im Vorjahr CHF 48.6 Millionen) gesteigert werden.<br />
Die Steigerung ist primär auf das regionale Wachstum unseres Ausleihungsportefeuilles zurückzuführen. So<br />
konnten die Ausleihungen um CHF 140.9 Millionen oder 5.5 % auf CHF 2’710.9 Millionen gesteigert werden.<br />
Von der Volumenzunahme entfielen CHF 111 Millionen auf das Grundpfandgeschäft, das nach wie vor unsere<br />
Hauptertragsquelle ist.<br />
Während des Jahres durften wir rund 1‘500 Kreditanfragen bearbeiten, dies nebst der Bearbeitung von periodischen<br />
Neuvorlagen aus dem breit diversifizierten Ausleihungsportefeuille sowie den jeweils fälligen Festhypotheken.<br />
Unser Abwicklungsteam hat diesen Mehraufwand durch eine hohe Produktivität und prozessorientierte<br />
Abläufe bewältigt. Wir konnten zudem unser Projekt – Zusammenlegung der Abwicklung im Bereich<br />
Firmen- und Privatkunden – zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden abschliessen. Dieses Zusammengehen ermöglicht<br />
eine noch höhere Kompetenz der Mitarbeitenden in der Abwicklung. Ihr spezifisches Know-how in<br />
den verschiedenen Geschäftsarten konnte somit gesteigert werden. Mitarbeitende aus der Abwicklung sind<br />
unser künftiges Potenzial für eine nachhaltige und kompetente Kundenberatung.<br />
Aus dem für unsere <strong>Bank</strong> gewohnten Vorsichtsprinzip wird das Ausleihungsportefeuille jeweils systematisch<br />
und laufend analysiert. Dabei fliessen mögliche Risikoszenarien aus Branchen, Regionen und Objekten<br />
in die Gesamtbeurteilung ein. Wir achten auch darauf, dass künftige Ereignisse und Entwicklungen<br />
planbar bleiben und die Kunden und wir vor überraschungen geschützt sind. Jährlich prüfen wir zusätzlich,<br />
ob bei allfällig zu erwartenden Verlusten die entsprechenden Wertberichtigungen vorhanden sind. Bisher<br />
war diese Kontrolle (Back-Testing) immer positiv.<br />
Vermögen, Anlagen und Vorsorge<br />
Im vergangenen Jahr durften wir wiederum viele neue Anlagekunden bei der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> begrüssen.<br />
Wir blicken auf ein interessantes und von grossen Herausforderungen geprägtes Anlage- und Börsenjahr<br />
<strong>2012</strong> zurück. Für Privatanleger haben die Obligationen aufgrund der lang anhaltend tiefen Zinsen als Anlageinstrument<br />
an grosser Bedeutung verloren. Trotz der Wirtschafts- und Schuldenkrise in Europa, der fast<br />
gescheiterten Budgetverhandlungen in den USA und der abgeschwächten Konjunktur in China entwickelte<br />
sich der Schweizer Aktienindex SMI positiv und erhöhte sich um 15 %.<br />
Unsere Finanzpublikationen, die unter www.aekbank.ch in der Rubrik «Märkte/Meinungen» eingesehen<br />
werden können, haben wir weiter ausgebaut und verfeinert. Unsere 14-tägliche Anlagepublikation FreiTag<br />
informiert über die aktuellen Strategien, Meinungen, Fakten, Handelsempfehlungen und Hintergrundwissen.<br />
Die täglich aktualisierten <strong>AEK</strong> Leuchtturm (Wirtschaft), <strong>AEK</strong> Wellenreiter (Zinsen und Obligationen) und <strong>AEK</strong><br />
Tour des Alpes (Aktien) ermöglichen dank umfassenden Fakten, Kennzahlen und Anlageideen eine eingehende<br />
Analyse des Marktes.<br />
38 39
Neues Konzept zur Messung von Risikobereitschaft und Risikofähigkeit von <strong>Bank</strong>kunden<br />
Einzigartig in der Schweizer <strong>Bank</strong>enbranche – mit dem neuen Konzept zur Messung von Risikobereitschaft<br />
und Risikofähigkeit von <strong>Bank</strong>kunden – setzt die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> einen Meilenstein im Vermögens- und Anlagegeschäft.<br />
Im Zusammenhang mit der Finanz- und Schuldenkrise und der Weiterentwicklung der Dienstleistungen im<br />
Vermögens- und Anlagegeschäft hat die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> festgestellt, dass die angewandte Messung der<br />
Risikobereitschaft und Risikofähigkeit von <strong>Bank</strong>kunden verschiedene Mängel aufweist. Sei es die beinahe<br />
gänzlich fehlende Integration der Erkenntnisse aus der Wissenschaft der Verhaltensökonomie (Behavioral<br />
Finance), die Dynamik der Kundenbedürfnisse und -präferenzen mit ihrer Abhängigkeit von der jeweiligen<br />
Stimmung und Situation an den Finanzmärkten oder die Tatsache, dass die Kundenberater nicht in jedem Fall<br />
die gesamte Vermögenssituation des Kunden kennen. Auch die augenfällig unterschiedliche Risikoauffassung<br />
von Frauen und Männern ist in das Projekt eingeflossen.<br />
Gerade mit der Integration der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie kann das zukünftige<br />
Enttäuschungspotenzial stark gesenkt werden. Beispielsweise fliessen Entscheidungsanomalien<br />
in Bezug auf Wahrnehmung, Stimmung, Bewertung und Kontrolle in die Messungsmethode mit ein. Die<br />
effektive Kapitalinvestition erfolgt erst im zweiten Schritt, wobei den Kunden verschiedene qualitativ hochstehende<br />
Anlagelösungen im Baukastensystem zur Verfügung stehen.<br />
Mit der neuen Messmethode wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass in 80-90 % der Kundeneinschätzungen<br />
die Risikobereitschaft und nicht die Risikofähigkeit ausschlaggebend ist für die schlussendlich<br />
bevorzugte Anlagestrategie. Diese Erkenntnisse erlauben es der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>, die Kompetenzvermutung<br />
bei den Anlagekunden zu unterstützen und weiter zu erhöhen.<br />
<strong>AEK</strong> Vermögensverwaltung<br />
Die Anlagestrategie der <strong>AEK</strong> Vermögensverwaltung gehörte über die letzten Jahre zu den erfolgreichsten<br />
im Schweizer Vergleich. Ein wiederum erfreulicher Leistungsausweis als Vermögensverwalterin im Jahr<br />
<strong>2012</strong> bestätigt unseren Kunden die Philosophie des Verzichts auf rein bankprofitorientierte Produkte: Erstens<br />
durch Verzicht auf teure, schwerfällige Produkte, dafür mit Fokus auf einfach handelbare, diversifizierte und<br />
kosteneffiziente Indexfonds. Zweitens Sicherheit durch das Hinterfragen branchenüblicher Argumente. Und<br />
drittens, am wichtigsten: Sicherheit für den Kunden durch bestmögliche Transparenz. Alle Ideen können<br />
über unsere 14-tägliche Kundenpublikation FreiTag mitverfolgt werden. Kombiniert mit dem neuen Konzept<br />
zur Messung von Risikobereitschaft und -fähigkeit, können wir unseren Anlagekunden ein innovatives und<br />
zukunftsgerichtetes Anlageangebot unterbreiten.<br />
<strong>AEK</strong> Vorsorge<br />
Den optimalen Kompromiss aus Sicherheit und Rendite können wir unseren Kunden sowohl im Bereich der<br />
privaten Vorsorge Säule 3a wie auch bei der beruflichen Vorsorge BVG anbieten. Die Basis stellt dabei das<br />
Vorsorgekonto bei unserer <strong>Bank</strong> dar, auf welches das Kapital einbezahlt wird. Die Kunden profitieren damit von<br />
einer sicheren Vorsorge ohne Wertschwankungen. Gleichzeitig erhalten sie das bestmögliche Leistungsangebot<br />
unserer Partner, die wir ausschliesslich nach dem Kriterium des «Klassenbesten» auswählen. Mit der<br />
Ergänzung der Lösungspalette im Bereich der beruflichen Vorsorge BVG können wir seit diesem Jahr unsere<br />
Angebote noch bedürfnisorientierter präsentieren. Gerade dieser Umstand hat im Jahr <strong>2012</strong> zu einem starken<br />
Zuwachs geführt.<br />
Neben der BVG- und der Säule 3a-Variante bieten wir auch Versicherungslösungen im Bereich der Säule 3b<br />
an. Im Sinne der besten Wahl fragen wir schweizweit die Versicherungsgesellschaften zur Deckung der vorhandenen<br />
Versicherungswünsche in den Bereichen Risikoversicherungen (Absicherung der Lebensrisiken Tod<br />
und Invalidität), Sparversicherungen (mit regelmässigen Prämienzahlungen oder Einmaleinlagen) und Rentenversicherungen<br />
(Leibrenten) an und können damit eine neutrale Versicherungsberatung versprechen.<br />
Die Anlagespezialisten am Hauptsitz und in den Niederlassungen freuen sich, unsere Kunden weiterhin in<br />
allen Anlagefragen begleiten zu dürfen. Wir sprechen eine Sprache, die verstanden wird. Die transparente,<br />
unabhängige und persönliche Beratungskompetenz soll auch im Jahr 2013 überzeugen.<br />
Kontendienstleistungen<br />
Im Zentrum des Bereichs Kontendienstleistungen steht die kunden- und lösungsorientierte Beratung im persönlichen<br />
wie auch im telefonischen Kundenkontakt.<br />
Zahlungsverkehr / E-<strong>Bank</strong>ing<br />
Unsere Dienstleistungen rund um den elektronischen Zahlungsverkehr mittels E-<strong>Bank</strong>ing wurden ausgebaut.<br />
Die Servicequalität und die Beratung konnten wir auf ein sehr hohes Niveau bringen. Unsere Kunden schätzen<br />
den persönlichen Kontakt und die Flexibilität der Mitarbeitenden im Zahlungsverkehr und im E-<strong>Bank</strong>ing. Als<br />
Ergänzung zu den elektronischen Zahlungsmöglichkeiten profitieren unsere Kunden mittels E-Dokumenten<br />
von der raschen und portofreien Verfügbarkeit des Kontoauszugs im PDF-Format. Die Anzahl unserer <strong>AEK</strong>-<br />
NET-Kunden nimmt stetig zu: Bereits 10‘530 Kunden nutzen unsere Plattform für die einfache, sichere und<br />
effiziente Abwicklung des Zahlungsverkehrs via SMS-Code mit Transaktionssignatur.<br />
40 41
Kontenservice<br />
Innerhalb eines Jahres wurden sämtliche physischen Kundendossiers elektronisch eingelesen und archiviert.<br />
Diese Archivierung ermöglicht es uns, unsere Kunden noch effizienter zu bedienen, und sie unterstützt zudem<br />
die bereichsübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Die <strong>AEK</strong> Maestro-Karte ist bei unseren Kunden ein sehr beliebtes Zahlungsmittel. Im Jahr 2005 waren es<br />
5‘000 und per Dezember <strong>2012</strong> bereits 17‘000 Karten, die von unseren Kunden täglich eingesetzt werden.<br />
Ein weiterer Zuwachs ist bei den Mietkautionen zu verzeichnen. Verwaltungen und Privatpersonen nutzen<br />
unser Mietdepot-Sparkonto rege und schätzen den einfachen Eröffnungsprozess sowie die dazugehörenden<br />
Dienstleistungen.<br />
Für die Steuerabkommen mit Grossbritannien und Österreich hat sich der Kontenservice das notwendige Wissen<br />
erarbeitet. Die Umsetzung sowie die daraus resultierenden Berechnungen sind in vollem Gange.<br />
Kundeninformations-Center<br />
Den Schwerpunkt legt das Kundeninformations-Center in die persönliche telefonische Kundenberatung. Unsere<br />
Kunden schätzen die professionelle und sympathische Entgegennahme der Anrufe sowie die direkte<br />
Erledigung ihrer Fragen und Anliegen. Damit wir den zunehmenden Kundenbedürfnissen gerecht werden,<br />
führen wir regelmässig Schulungen innerhalb des Bereichs durch und können dadurch unseren Kunden ein<br />
gutes und sicheres Gefühl vermitteln.<br />
Compliance<br />
Die zunehmenden regulatorischen Vorschriften konnten wir termingerecht umsetzen und die Revisionsstelle<br />
hat die korrekte Einhaltung bestätigt. Durch die regelmässige Durchführung von Ausbildungssequenzen und<br />
das Erstellen von Arbeitsbeschreibungen können wir den Kundenberatern die Zusammenarbeit mit unseren<br />
Kunden erleichtern.<br />
Die einmalige Unterschrift auf dem neu eingeführten Basisvertrag vereinfacht die Abwicklung bei den Kontoeröffnungen.<br />
Qualität / IKS<br />
Die unabhängige Fachstelle für Compliance und Risikokontrolle stellt sicher, dass die Geschäftstätigkeit der<br />
<strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> im Einklang mit den geltenden regulatorischen Vorgaben und den Sorgfaltspflichten eines<br />
Finanzintermediärs steht. Die Anforderungen und Entwicklungen seitens der Aufsichtsbehörde, des Gesetzgebers<br />
oder anderer Organisationen werden laufend verfolgt und die internen Reglemente, Weisungen und<br />
Richtlinien entsprechend angepasst. Die Einhaltung der erlassenen Vorschriften wird periodisch überprüft.<br />
Rechtsrisiken in eigener Angelegenheit oder im Zusammenhang mit Kundenbeziehungen lassen wir von<br />
externen Fachberatern betreuen. Im vergangenen Jahr konnten wir alle entsprechenden Anforderungen an<br />
die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> koordinieren und umsetzen.<br />
Infolge Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers wurde die Stelle im Verlaufe des Berichtsjahres neu<br />
besetzt. Die Kontinuität ist dadurch gewährleistet und alle entsprechenden Anforderungen an die <strong>AEK</strong> BANK<br />
<strong>1826</strong> konnten lückenlos koordiniert und umgesetzt werden.<br />
Finanzen und Immobilien<br />
Rechnungswesen<br />
Die neuen, strengeren Eigenmittelanforderungen, auf die sich die Chefs der Notenbanken und Aufsichtsbehörden<br />
von 27 Ländern geeinigt haben (Basel III), befanden sich in der Schweiz bis am 16. Januar <strong>2012</strong><br />
bei der FINMA und beim Eidgenössischen Finanzdepartement in der Anhörungsphase. Die Genehmigung<br />
über die Änderungen der <strong>Bank</strong>enverordnung und der Eigenmittelverordnung wurde im September <strong>2012</strong><br />
durch den National- und Ständerat erteilt. Die neuen Regeln beginnen Anfang 2013 zu greifen, die letzten<br />
übergangsfristen laufen Ende 2018 ab. Diesen neuen Regelungen sehen wir gelassen entgegen, da wir die<br />
strengeren Vorschriften bereits heute deutlich übertreffen.<br />
Per 1. Januar 2013 ist die übergangsfrist für die Ablösung der bisher verwendeten Mehrwertsteuer-Nummer<br />
durch die Unternehmens-Identifikations-Nummer (UID) abgelaufen. Die dafür notwendigen Anpassungen<br />
sind im Berichtsjahr erfolgt.<br />
Durch das Wachstum der <strong>Bank</strong> fallen mehr Rechnungen an, die effizienter bearbeitet werden sollen. Dazu<br />
haben im Berichtsjahr mit verschiedenen Firmen Besprechungen für die Einführung eines elektronischen<br />
Kreditorenprogramms stattgefunden. Sobald die Problematik der Schnittstellen zu den bereits vorhandenen<br />
Buchhaltungs- und Archivierungssystemen gelöst ist, kann mit der Umsetzung des Projekts begonnen<br />
werden.<br />
Immobilien<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> war geprägt von intensiven Projekten und umfassenden Investitionen.<br />
Seit dem 5. November <strong>2012</strong> empfangen die Mitarbeitenden der Niederlassung in Thun-Strättligen ihre Kunden<br />
42 43
in den grosszügigen, kundenfreundlichen Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Neubaus an der Schul strasse<br />
21. Die offizielle Eröffnung mit den Behörden, Nachbarn und der Bevölkerung hat am 7. bzw. 10. November<br />
<strong>2012</strong> stattgefunden.<br />
Mit der neuen Niederlassung Bern Zytglogge hat die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> einen Meilenstein realisiert und ihr<br />
Niederlassungsnetz entscheidend erweitert. Bei den Umbauarbeiten sind die historischen Werte des Gebäudes<br />
berücksichtigt und in das Raumgestaltungskonzept aufgenommen worden. Den Kunden stehen vier freistehende<br />
Geldautomaten für Ein- und Auszahlungen zur Verfügung. Im Vordergrund steht die ganzheitliche,<br />
persönliche Kundenberatung in den historischen Räumlichkeiten der Obergeschosse.<br />
Weiter wurden im Berichtsjahr die Liegenschaften «Landhaus» und «Astraspitz» in Steffisburg dazugekauft.<br />
Deren genaue Nutzung befindet sich noch in der Konzeptphase.<br />
Logistik<br />
Die Logistik ist verantwortlich für die Sicherheit, Technik und Wartung sowie für den Unterhalt der <strong>Bank</strong>gebäude,<br />
den Postdienst und die Bewirtschaftung externer Bancomaten.<br />
In Zukunft werden weitere externe Bancomaten hinzukommen. Nach erfolgreichen Gesprächen konnten<br />
zwei neue Standorte für Geldausgabeautomaten definiert werden. Die entsprechenden Baugesuche wurden<br />
eingereicht und werden zurzeit durch die Behörden geprüft.<br />
Der Bancomat am Lindenweg 2A wird auch nach dem Umzug der Niederlassung Thun-Strättligen weiter<br />
betrieben und durch die Logistik betreut.<br />
Marketing und PR<br />
Auch im vergangenen Jahr wurden verschiedene Kundenanlässe durchgeführt. Insbesondere die Novembergespräche<br />
mit dem berührenden Vortrag von Dr. Christian Wenk (Arzt, Rollstuhlfahrer, Pianist) und der musikalischen<br />
Umrahmung durch das Slokar Quartet waren einer der Höhepunkte. Ebenfalls auf grosses Interesse<br />
stiess die Eröffnung der neu gebauten Niederlassung Strättligen. Mehr als 1‘000 Besucher nahmen am Tag der<br />
offenen Türe teil, besichtigten dabei die hellen und grosszügigen <strong>Bank</strong>räumlichkeiten, liessen sich die neusten<br />
Geräte ihrer Art erklären und gönnten sich einen Imbiss. An unseren weiteren Anlässen wie dem Sami chlous-<br />
Anlass im Schadaupark, der Kino-Matinée des James Bond Films «Skyfall» und den Mittagsgesprächen, an<br />
denen Kunden in unserem Hauptsitz bekocht werden, konnten Gross und Klein begeistert werden.<br />
Weiter war die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> wiederum an den Gewerbeausstellungen OHA, Neuland sowie an der<br />
GWA Diemtigtal mit einem eigenen Stand präsent. Neu hat die Niederlassung Oberhofen am Sommermärit<br />
Oberhofen die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> mit einem Stand vertreten. Am Suppentag im Bälliz (nationaler Spendenanlass der<br />
Schweizer Tafel) konnte mit Unterstützung vieler prominenter Suppenschöpfer ein neuer Spendenrekord<br />
erzielt werden. Auch in diesem Jahr hat die <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> am Seniorenmärit auf dem Thuner Rathausplatz viele<br />
Besucher mit den Dienstleistungen und Produkten überzeugen können. Am Thuner Stadtlauf wurden der<br />
sympathische Auftritt und vor allem das Minigolf-Spiel sehr geschätzt.<br />
Mittels Vergabungen und Sponsoring sind auch in diesem Jahr über 300 verschiedene grössere und kleinere<br />
Vereine, Organisationen und Projekte in der Region unterstützt worden.<br />
Zusammen mit internen und externen Partnern wurde intensiv an Projekten wie der neuen Website oder<br />
der neuen Image-Inseratekampagne gearbeitet. Die Umsetzung dieser Neuerungen im Jahr 2013 soll dazu<br />
beitragen, die Marke <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> in der Region weiter zu verankern und noch bekannter zu machen.<br />
Personalmanagement<br />
Im Berichtsjahr haben wir zum dritten Mal eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, die wertvolle Hinweise<br />
für die Weiterentwicklung der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> lieferte. Am Swiss Arbeitgeber Award wurden anschliessend von<br />
96 teilnehmenden Firmen die besten 30 Arbeitgeber ausgezeichnet. Die <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> belegte dabei den<br />
erfreulichen 21. Rang und erhielt ein Zertifikat als überdurchschnittlich gute Arbeitgeberin; dies aufgrund der<br />
Beurteilung der Mitarbeitenden. Trotz sehr guter Beurteilung wurden Massnahmen zur weiteren Entwicklung<br />
auf ein noch höheres Niveau definiert, die nun laufend umgesetzt werden.<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen in einem anspruchsvollen Umfeld wichtige Aufgaben. Wir<br />
investieren deshalb zielgerichtet in ihre fachlichen und kommunikativen Kompetenzen und fördern ihre persönliche<br />
Weiterbildung. Zu diesem Zweck wurde im Berichtsjahr unter der Leitung von unserem Ausbildungsverantwortlichen<br />
ein umfassendes Konzept der <strong>AEK</strong> Ausbildungsakademie erarbeitet. Dieses trägt<br />
nebst den Ausbildungsstandards der Schweizerischen <strong>Bank</strong>iervereinigung insbesondere der bankinternen<br />
Weiterbildung Rechnung. Das Angebot im Jahr <strong>2012</strong> beinhaltete neben laufenden Kommunikations- und<br />
Vertriebsschulungen den Start der jährlich wiederkehrenden Ausbildungsmodule der einzelnen Fachbereiche<br />
der <strong>Bank</strong>, Workshops zu Fach- und Führungsthemen sowie Sprachkurse.<br />
44 45
20.11. Der FC Thun entlässt Trainer Bernard Challandes; 25.11. Das Thuner Stimmvolk sagt Ja zum Parking Schlossberg; 01.12. Die letzte «Benissimo»-Sendung; 12.12. In Deutschland wird das Steuerabkommen mit der Schweiz beerdigt; 13.12. Der Ständerat beschliesst ein Verbot von Wegwerf-Plastiksäcken.<br />
46 47
BILANZ<br />
31. Dezember <strong>2012</strong><br />
Aktiven <strong>2012</strong> 2011<br />
CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Flüssige Mittel 110‘297 75‘968<br />
Forderungen aus Geldmarktpapieren 1 0<br />
Forderungen gegenüber <strong>Bank</strong>en 44‘967 28‘259<br />
Forderungen gegenüber Kunden 280‘483 251‘411<br />
Hypothekarforderungen 2‘430‘373 2‘318‘501<br />
Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen 616 218<br />
Finanzanlagen 164‘852 191‘407<br />
Beteiligungen 10‘092 0<br />
Sachanlagen 36‘150 24‘210<br />
Rechnungsabgrenzungen 3‘777 4‘240<br />
Sonstige Aktiven 447 1‘630<br />
Total Aktiven 3‘082‘055 2‘895‘844<br />
Total nachrangige Forderungen 9‘603 6‘555<br />
Total Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften und<br />
qualifiziert Beteiligten 30‘262 26‘670<br />
Passiven <strong>2012</strong> 2011<br />
CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Verpflichtungen gegenüber <strong>Bank</strong>en 8‘569 11‘597<br />
Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform 1‘589‘559 1‘475‘948<br />
übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden 591‘530 525‘495<br />
Kassenobligationen 115‘921 109‘052<br />
Anleihen und Pfandbriefdarlehen 253‘500 269‘700<br />
Rechnungsabgrenzungen 4‘260 6‘054<br />
Sonstige Passiven 3‘952 5‘176<br />
Wertberichtigungen und Rückstellungen 183‘173 172‘563<br />
Reserven für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 99‘750 96‘750<br />
Allgemeine gesetzliche Reserve 222‘598 214‘357<br />
Jahresgewinn 9‘243 9‘152<br />
Total Passiven 3‘082‘055 2‘895‘844<br />
Total nachrangige Verpflichtungen 0 0<br />
Total Verpflichtungen gegenüber Konzerngesellschaften und<br />
qualifiziert Beteiligten 87 370<br />
Ausserbilanzgeschäfte<br />
Eventualverpflichtungen 12‘729 15‘842<br />
Unwiderrufliche Zusagen 86‘325 82‘250<br />
Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 5‘286 3‘304<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
- positive Wiederbeschaffungswerte 41 13<br />
- negative Wiederbeschaffungswerte 36 12<br />
- Kontraktvolumen 3‘627 609<br />
Treuhandgeschäfte 0 0<br />
48 49
ERFOLGSRECHNUNG <strong>2012</strong><br />
Ertrag und Aufwand aus dem ordentlichen <strong>Bank</strong>geschäft <strong>2012</strong> 2011<br />
CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Erfolg aus dem Zinsengeschäft<br />
Zins- und Diskontertrag 64‘387 65‘548<br />
Zins- und Dividendenertrag aus Handelsbeständen 7 10<br />
Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 4‘121 4‘534<br />
Zinsaufwand -18‘814 -21‘499<br />
Subtotal Erfolg Zinsengeschäft 49‘701 48‘593<br />
Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft<br />
Kommissionsertrag Kreditgeschäft 344 304<br />
Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 1‘511 1‘484<br />
Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 1‘482 1‘466<br />
Kommissionsaufwand -936 -895<br />
Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 2‘401 2‘359<br />
Erfolg aus dem Handelsgeschäft 1‘203 764<br />
Übriger ordentlicher Erfolg<br />
Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen 0 0<br />
Beteiligungsertrag 348 147<br />
Liegenschaftenerfolg 549 517<br />
Anderer ordentlicher Ertrag 74 112<br />
Anderer ordentlicher Aufwand 0 -20<br />
Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 971 756<br />
Geschäftsaufwand<br />
Personalaufwand -12‘852 -12‘474<br />
Sachaufwand -7‘841 -7‘599<br />
Subtotal Geschäftsaufwand -20‘693 -20‘073<br />
Bruttogewinn 33‘583 32‘399<br />
Jahresgewinn <strong>2012</strong> 2011<br />
CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Bruttogewinn 33‘583 32‘399<br />
Abschreibungen auf dem Anlagevermögen -7‘244 -5‘389<br />
Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste -12‘597 -11‘602<br />
Zwischenergebnis 13‘742 15‘408<br />
Ausserordentlicher Ertrag 1‘757 342<br />
Ausserordentlicher Aufwand -3‘000 -3‘000<br />
Steuern -3‘256 -3‘598<br />
Jahresgewinn 9‘243 9‘152<br />
Gewinnverwendung<br />
Jahresgewinn 9‘243 9‘152<br />
Verzinsung der Reserven / Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -7‘400 -7‘300<br />
Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -500 -500<br />
Zuweisung an Pensionskasse -500 -500<br />
Zur Verfügung der Generalversammlung 843 852<br />
Verwendung gemäss Antrag des Verwaltungsrates:<br />
Vergabungen an gemeinnützige Institutionen -350 -350<br />
Zuweisung an den Spezialfonds für Anlässe/Jubiläen Dritter -50 -50<br />
Zuweisung an den Hilfsfonds für Not leidende Schuldner -10 -10<br />
Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -433 -442<br />
Gewinnvortrag 0 0<br />
50 51
MITTELFLUSSRECHNUNG <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung<br />
CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Jahresergebnis 9‘243 9‘152<br />
Abschreibungen auf Anlagevermögen 7‘244 5‘389<br />
Wertberichtigungen und Rückstellungen 13‘076 11‘944<br />
Veränderungen Reserven für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 3‘000 3‘000<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 463 139<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 1‘795 315<br />
Ausschüttungen aus dem Jahresgewinn des Vorjahres 910 710<br />
Mittelfluss aus operativem Ergebnis<br />
(Innenfinanzierung) 30‘321 28‘951<br />
Beteiligungen 4‘935 0<br />
Sachanlagen 17‘202 6‘855<br />
Mittelfluss aus Anlagevermögen 22‘137 6‘855<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung<br />
CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000<br />
Verpflichtungen gegenüber <strong>Bank</strong>en über 90 Tage 3‘569 0<br />
Forderungen gegenüber <strong>Bank</strong>en über 90 Tage 10‘000 0<br />
Forderungen aus Geldmarktpapieren 1 10<br />
Interbankgeschäft 6‘432 10<br />
Spar- und Anlagegelder 113‘611 56‘920<br />
Kassenobligationen 6‘869 14‘617<br />
übrige Kundenverpflichtungen 66‘035 55‘524<br />
Hypothekarforderungen 112‘343 109‘568<br />
Forderungen gegenüber Kunden 31‘022 45‘957<br />
Kundengeschäft 43‘150 57‘698<br />
Anleihen und Pfandbriefdarlehen 16‘200 40‘800<br />
Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen 398 1‘121<br />
Finanzanlagen 19‘416 25‘550<br />
Kapitalmarktgeschäft 2‘818 67‘471<br />
Sonstige Aktiven 1‘183 202<br />
Sonstige Passiven 1‘224 629<br />
Übrige Bilanzpositionen 41 427<br />
Mittelfluss aus dem <strong>Bank</strong>engeschäft 39‘495 10‘210<br />
Flüssige Mittel 34‘329 45‘093<br />
Forderungen gegenüber <strong>Bank</strong>en bis 90 Tage 6‘753 11‘230<br />
Verpflichtungen gegenüber <strong>Bank</strong>en bis 90 Tage 6‘597 1‘557<br />
Total Liquidität 47‘679 32‘306<br />
Total Mittelherkunft / Mittelverwendung 69‘816 69‘816 39‘161 39‘161<br />
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NEUE NIEDERLASSUNG STRÄTTLIGEN<br />
Die zunehmend engen Platzverhältnisse und zu wenig Tageslicht erforderten ein überdenken der Niederlassung<br />
Strättligenplatz am Lindenweg. Dank glücklicher Umstände konnte nun im vergangenen Jahr ein<br />
Neubau an der Schulstrasse – in unmittelbarer Nähe der bisherigen Niederlassung – realisiert werden.<br />
Das neue Minergie-Gebäude hat als erstes Gebäude in der Stadt Thun eine Kombination aus Solar- und Gründach.<br />
Dieses bietet unter anderem die Vorteile eines sommerlichen Hitzeschutzes, eines Wasserrückhaltes,<br />
der die lokalen Abwassersysteme entlastet, sowie der Verbesserung der Luftqualität.<br />
Die neuen, geräumigen Schalter- und Büroräumlichkeiten bieten mehr Licht und eine bessere Infrastruktur.<br />
Parkiermöglichkeiten direkt vor dem Haus erlauben unseren Kunden, unsere Dienstleistungen auf kürzestem<br />
Weg zu erreichen.<br />
Neu kann in Strättligen von einer 24-h-Kundenzone profitiert werden. Diese ermöglicht es, unabhängig von<br />
Schalteröffnungszeiten, an den Bancomaten Bargeld in CHF und EUR zu beziehen, Noten oder Münzen einzuzahlen<br />
sowie die automatische Kundentresoranlage zu bedienen. Die eingebauten Geräte sind die neusten<br />
ihrer Art und wurden zum Teil erstmals in der Schweiz eingebaut.<br />
Nebst den <strong>Bank</strong>räumlichkeiten konnten alle fünf Wohnungen vermietet bzw. die Attikawohnung verkauft<br />
werden. Die Gelateria Brüderli hat ihren Betrieb im Dezember <strong>2012</strong> eröffnet.<br />
Herr Michel Chamoun, Niederlassungsleiter, und sein Team freuen sich, unsere Kunden in der einladenden<br />
Schalterhalle und den hellen Besprechungszimmern zu beraten und sie so nicht nur auf der fachlichen, sondern<br />
auch auf der Wohlfühlebene abholen zu können.<br />
54 55
RETO STEINER – KRISTALLGÄRTEN<br />
Kunst und Bau <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>, Niederlassung Thun-Strättligen<br />
Der Bildhauer Reto Steiner (*1978, lebt und arbeitet in Frutigen) schafft seit einigen Jahren plastische<br />
Werke, die die Grenze zwischen gewachsener «Natur» und geschaffener «Kultur» ausloten. Es geht ihm<br />
nie um die Abbildung von Realität, sondern um die Frage nach der individuellen Wahrnehmung ebendieser.<br />
So sind seine Werke zwar von der Natur inspiriert und zelebrieren deren Schönheiten, sie sind aber doppelbödige<br />
Interpretationen, ja sogar willkürliche Neuschöpfungen davon.<br />
Für seine Arbeiten in der Niederlassung der <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> an der Schulstrasse in Thun entwickelte er<br />
die Kristallarbeiten weiter und brachte sie mittels Beton in einen grösseren Kontext ein. In der öffentlichen<br />
Kundenzone hat er eine «Wand» geschaffen, aus der Kristallnester wachsen. Aus einem Stück gegossen,<br />
fügt sich die Komposition harmonisch-zurückhaltend in den Raum ein. Man wird als BetrachterIn unvermittelt<br />
zu EntdeckerInnen faszinierender Kristallstrukturen, Ruhepunkte im hektischen Berufsalltag. Aus<br />
dieser Kundenzone heraus hat man einen freien Blick in den Garten des Neubaus. Reto Steiner ummantelte<br />
dort einen Lüftungsschacht der Einstellhalle und nutzte ihn als Sockel für eine Plastik im Aussenraum.<br />
Wirken die Kristallgebilde im Innenraum fein und fast zerbrechlich, so wächst die Plastik draussen als Miniaturlandschaft<br />
förmlich über ihren Sockel hinaus. Der Kristallgarten wird im Laufe der Zeit von Pflanzen<br />
besiedelt werden und sich den Jahreszeiten entsprechend verändern. Dies ist auch die Idee des Künstlers,<br />
der damit das Werden und Vergehen thematisieren möchte.<br />
Ausgangsmaterial für die Plastiken waren Kristalle, die aus der berühmten Kluft am Planggenstock stammen.<br />
Reto Steiner hat sie mit Silikon abgegossen und diese Güsse frei interpretierend in Gips neu zusammengefügt.<br />
Die vielfältig entstandenen Formen scheinen sich beim Betrachten wegen der wechselnden<br />
Lichtverhältnisse und des Schattenspiels ständig zu verändern und evozieren so das Gefühl, sie wüchsen<br />
organisch weiter.<br />
Kristalle sind langsam, aber stetig gewachsene Gebilde der Natur. Sie symbolisieren eine natürliche Perfektion<br />
in filigraner und doch sehr solider Art. Sie passen so wunderbar zur <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong>, der <strong>Bank</strong>, die<br />
nicht das schnelle Wachstum, sondern die ständige, qualitative Weiterentwicklung sucht.<br />
Bernhard Bischoff, November <strong>2012</strong><br />
Reto Steiner: o.T., <strong>2012</strong> (<strong>Bank</strong>)<br />
Reto Steiner: o.T., <strong>2012</strong> (Garten)<br />
56 57
100 JAHRE VERKEHRSBETRIEBE STI AG<br />
GESTERN – HEUTE – MORGEN<br />
Vor hundert Jahren – also im Jahr 1913 – stand die Welt kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die Physiker Charles<br />
Fabry und Henri Buisson entdeckten die Ozonschicht, in der «New York World» erschien erstmals ein Kreuzworträtsel<br />
und Kopenhagen erhielt sein Wahrzeichen, die «Kleine Meerjungfrau». Mädchen wurden mit Vorliebe<br />
auf die Namen Gertrud, Marta oder Erna getauft, Jungen auf Karl, Hans oder Walter. Im Berner Oberland<br />
wurde mit dem Lötschbergtunnel eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen eröffnet. Und in Thun<br />
verkehrte die erste Strassenbahn der «Elektrischen Bahn Steffisburg-Thun-Jnterlaken» (alte Schreibweise<br />
von Interlaken).<br />
In den letzten hundert Jahren hat sich viel verändert. Aber noch immer prägen die Busse der Verkehrsbetriebe<br />
STI AG das Stadtbild in Thun, nutzen doch täglich tausende Personen dieses Verkehrsmittel, um sicher<br />
und pünktlich zur Arbeit, zur Schule oder zum Rendezvous zu gelangen, und lassen sich Touristen am schönen<br />
Thunerseeufer entlangchauffieren.<br />
Die STI hat in der Region Thunersee – wortwörtlich – viel bewegt. Sie ist eine zuverlässige Leistungserbringerin,<br />
eine attraktive Arbeitgeberin und ein solides, finanziell gesundes Unternehmen, das einige Parallelen<br />
zur <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> aufweist. Beides sind regional sehr gut verankerte Unternehmen, die ihre Tätigkeit in<br />
den Dienst ihrer Kunden stellen, vergleichbare Werte pflegen und wirtschaftlich operieren wollen, jedoch<br />
den Gewinn nicht über alles stellen.<br />
Nichts ist so in Bewegung wie der öffentliche Verkehr. Die Ansprüche der Kunden werden immer umfangreicher,<br />
sind aber seit 100 Jahren ähnlich: neue Linien, mehr Kurse, kürzere Fahrzeiten, komfortable Busse.<br />
Diese Wünsche erfüllen, gar überbieten zu können, ist seit jeher oberstes Bedürfnis der STI. Ein Schritt in<br />
die Zukunft wurde mit der Vorstellung der neuen Busse Ende November <strong>2012</strong> bereits gegangen. Weitere<br />
Schritte, wie die Einführung eines neuen Leitsystems, der Ausbau des Reiseangebots von STI Reisen, die<br />
Suche nach einem neuen Hauptsitz mit Garagierungshallen und Werkstattplätzen, werden folgen.<br />
Wir gratulieren der Verkehrsbetriebe STI AG herzlich zu ihrem Jubiläum und freuen uns, dass wir dieses sympathische,<br />
innovative und engagierte Unternehmen in unserem <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong> porträtieren dürfen.<br />
58 59
Gestern<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Tourismus am Thunersee immer wichtiger. Um die aufstrebenden<br />
Ferienorte auf dem Landweg zu erschliessen, starteten innovative Hoteliers 1905 einen Versuchsbetrieb mit<br />
einem Autobus. Dieses Abenteuer musste aber zwei Monate später bereits wieder beendet werden – was<br />
auch daran gelegen haben dürfte, dass die Fahrgäste das Vehikel öfter mit eigener Muskelkraft einen Hang<br />
hinaufschieben mussten.<br />
Schliesslich kam die Idee auf, Thun und Interlaken mittels einer Strassenbahn zu verbinden. Hierzu wurde im<br />
Jahr 1911 für den Bau und Betrieb der geplanten Bahn die «Elektrische Bahn Steffisburg-Thun-Jnterlaken»<br />
gegründet. Die Finanzierung war schwierig, das Geld knapp. Daher musste die Kommandit AG John E. Brüstlein<br />
& Co. aus Zürich die gesamte Bahn mit allen Gebäuden sowie Triebfahrzeugen und Wagen für lediglich<br />
pauschal CHF 3.02 Millionen bauen bzw. liefern. Am 10. Oktober 1913 konnte die Strecke Steffisburg-Thun-<br />
Oberhofen eingeweiht werden; zu Weihnachten dann auch der Abschnitt Oberhofen-Beatenbucht. Das letzte<br />
Stück bis Interlaken war erst ab Juli 1914 in Betrieb.<br />
Häufige Reparaturen der Gleise (eine Folge der billigen Bauausführung der Bahn), Nachforderungen der<br />
Baufirma und der Erste Weltkrieg bescherten der Bahn von Anfang an finanzielle Probleme. Trotz der Schwierigkeiten<br />
und des nicht gerade freundlichen übernamens «S.T.J. = Sou Tummi Irichtig», wurde die Bahn<br />
rege genutzt, sodass im Jahr 1942 erstmals mehr als eine Million Reisende befördert wurden. Die grösste<br />
Freude am gelben Tram hatten wohl die Kinder, die das STI-Personal mit eingeseiften Schienen und anderen<br />
Streichen auf Trab hielten.<br />
Am 19. August 1952 wurde die Strassenbahn auf der Strecke Thun-Interlaken vom – laut Presse «schnelleren,<br />
bequemeren und vor allem modernen» – Trolleybus abgelöst. Die letzten 3.3 Kilometer Tramlinie zwischen<br />
Thun und Steffisburg wurden sechs Jahre später auf Autobus umgestellt.<br />
Während 30 Jahren verkehrten auf der Seelinie die beliebten Trolleybusse. Mit zunehmendem Strassenverkehr<br />
wurden aber die Nachteile – langsame Kurvenfahrt, keine gegenseitigen überholmöglichkeiten der<br />
Trolleys, störungsanfällige Oberleitung – sicht- und spürbar. So übernahmen die neuen Autobusse im Jahr<br />
1982 definitiv die Personentransporte auf der Seelinie.<br />
60 61
Heute<br />
Nach 75 Betriebsjahren beschäftigte die STI 70 Mitarbeitende, beförderte jährlich nahezu 2.5 Millionen Personen<br />
und legte dabei mit 30 Fahrzeugen über 900´000 km zurück. Verschiedene Fusionen mit anderen<br />
Bus unternehmen wie Autoverkehr Gunten-Sigriswil oder Städtische Autobusbetriebe Thun brachten dem<br />
Unternehmen immer mehr Linien und damit eine stetig grössere Verantwortung für das öffentliche Busnetz<br />
in der Stadt und der Region Thun.<br />
Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, wurden die Busse im Jahr 1984 erstmals mit Werbung versehen.<br />
Seit dem Jahr 2011 ist der Bus Nr. 120 als «<strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> Bus» unterwegs und bringt unsere Kunden zu<br />
vielen unserer Niederlassungen (das Liniennetz der STI und das Niederlassungsnetz der <strong>AEK</strong> <strong>Bank</strong> stimmen<br />
weitgehend überein).<br />
Die Zahlen, mit denen die Verkehrsbetriebe STI AG heute aufwarten kann, sind sehr eindrücklich: 76 moderne<br />
Kursbusse (alle mit Niederflur-Einstieg) haben im Jahr <strong>2012</strong> 15.5 Millionen Fahrgäste befördert. Mit 29 Linien<br />
(inkl. sieben Moonliner-Linien) werden heute 372 Haltestellen bedient. Im Jahr werden unglaubliche 4.89<br />
Millionen Kilometer zurückgelegt. Die STI ist inzwischen Arbeitgeberin von 300 Mitarbeitenden, die nicht nur<br />
im öffentlichen Verkehr im Einsatz stehen, sondern auch Carreisen sowie Extrafahrten durchführen und in<br />
der Werkstatt für Unterhaltsarbeiten an Bussen und Lastwagen zuständig sind.<br />
Dass die STI einen wichtigen Beitrag an die Beruhigung und Entlastung der Verkehrssituation leistet, zeigt<br />
das Beispiel auf Seite 59. Sind im Individualverkehr 74 Personenwagen für den Transport von 86 Personen<br />
unterwegs, genügt im öffentlichen Verkehr ein einziger Gelenkbus.<br />
Die Gratwanderung zwischen dem gewünschten Angebot und den Kosten ist aber nach wie vor ein steter<br />
Wegbegleiter. «Grosse Würfe drohen an den nötigen finanziellen Mitteln zu scheitern, die der Kanton und<br />
der Bund für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen können. Und doch mit der nötigen Unterstützung<br />
der politischen Behörden und einer guten Portion Hartnäckigkeit gelingt es immer wieder, wichtige<br />
Marchsteine zu setzen», ist Thomas Wegmann, Direktor der Verkehrsbetriebe STI AG, stolz über die vielen<br />
Verbesserungen, die oft nicht sehr spektakulär wirken, aber hinter den Kulissen viel zu einem optimalen<br />
Betrieb beitragen.<br />
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Morgen<br />
Die Verkehrsbetriebe STI AG musste sich seit ihrer Gründung immer wieder verschiedensten Herausforderungen<br />
stellen – seien dies finanzielle Schwierigkeiten, Materialprobleme oder gesellschaftliche Veränderungen.<br />
Dies wird auch in Zukunft nicht anders sein.<br />
Das Thema Finanzierung des öffentlichen Verkehrs war bzw. ist nicht nur in der Vergangenheit und heute<br />
aktuell, sondern wird es auch weiter bleiben. Von den Sparmassnahmen des Kantons Bern ist natürlich auch<br />
der öffentliche Verkehr und damit die Verkehrsbetriebe STI AG betroffen. Die Entwicklung der notwendigen<br />
zusätzlichen öV-Angebote wird einen gesteigerten Platzbedarf zur Folge haben, weshalb die Verkehrsbetriebe<br />
STI AG Pläne für einen neuen, grösseren Hauptsitz mit Werkstatt entwickelt.<br />
Gemäss Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern wird der Verkehr in der Agglomeration Thun bis zum Jahr<br />
2030 um 65 % zunehmen. Angesichts des heute bereits massiven Verkehrsaufkommens ist klar, dass für<br />
die Bewältigung des prognostizierten Verkehrszuwachses gezielte Kapazitätssteigerungen der öV-Struktur<br />
notwendig sein werden. Insbesondere in der Stadt und der Agglomeration, wo die Räume eng sind und die<br />
Strassen nicht beliebig ausgebaut werden können, sind innovative Ideen gefragt. Die STI AG prüft für die<br />
Zukunft beispielsweise den Einsatz von grösseren und längeren Fahrzeugen.<br />
Der Verkehr der Zukunft soll aber nicht nur der gesteigerten Nachfrage gerecht werden, er soll auch die<br />
Umwelt in möglichst geringem Ausmass belasten. Die Fahrzeuge der STI erfüllen bezüglich der Abgasvorschriften<br />
bereits heute hohe Standards. Trotzdem werden alternative Antriebstechniken zu Dieselmotoren<br />
wie beispielsweise Hybrid geprüft. Die ersten Tests zeigten aber, dass ein Gelenkhybridbus auf dem Streckennetz<br />
der STI nur bedingt ökologischer und zudem heute noch unwirtschaftlicher ist.<br />
Die Einführung eines neuen Betriebleitsystems ist eine weitere Komfortverbesserung sowohl für die Mitarbeitenden<br />
wie auch für die Reisenden, die die STI in den nächsten Monaten umsetzen wird. Dank diesem System<br />
ist der Einsatzleiter in der Lage, die über 50 Busse durch den Feierabendverkehr mit Baustellen und Staus<br />
zu lotsen. Zudem können die Fahrgäste im Bus und an den Haltestellen rasch und aktuell informiert werden.<br />
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INTERVIEW «GESTERN»<br />
Hans Gerber, über 40 Jahre tätig bei den Verkehrsbetrieben STI AG als Fahrdienstangestellter (Chauffeur), seit 3.5 Jahren pensioniert, wohnt in Steffisburg<br />
Welches ist Ihre schönste Erinnerung an die Zeit als Chauffeur bei der STI?<br />
Die Zeit mit den Trolleybussen ist mir schon sehr in Erinnerung geblieben. Vielleicht war es einfach die ganze<br />
Zeit früher. Es hatte viel weniger Fahrgäste, viele davon kannte man noch mit Namen, so entstand ein persönliches<br />
Verhältnis.<br />
Welches waren die Herausforderungen in Ihrer Zeit bei der STI?<br />
Lange hatten wir noch keine Funkgeräte, geschweige denn Handys, und es gab nur die Diensttelefone an<br />
den Stationen. Wenn wir unterwegs einen Vorfall hatten, beispielsweise mit dem Trolleybus und den Fahrleitungen,<br />
dauerte es sehr lange, bis ein Ersatzwagen für die Fahrgäste zur Stelle war.<br />
Besonders kritisch war es bei den Baustellen, da nur etwa vier Meter von der Fahrbahn abgewichen werden<br />
konnte. So mussten die Chauffeure zur Weiterfahrt die Stromabnehmer oftmals auf die andere Strassenseite<br />
wechseln. Speziell zu dieser Zeit war auch, dass an jedem Bus ein Gepäckanhänger zum Transport von Reisegepäck<br />
oder Postsendungen mitgeführt wurde.<br />
Was waren die grössten Unterschiede, wenn Sie diese mit der heutigen Zeit vergleichen?<br />
Der Bahnhofvorstand hat am Bahnhof Thun noch persönlich das Handzeichen gegeben, wann wir losfahren<br />
durften. Im Gegensatz zu früher müssen die Chauffeure heute die Billette auch nicht mehr lochen oder aus<br />
einem Mäppli mit zig farbigen Billetten die richtigen Werte zusammen stellen, damit die Taxierung stimmt.<br />
Welche Gefühle haben Sie heute, wenn Sie mit der STI unterwegs sind?<br />
Ich interessiere mich nach wie vor dafür, wie sich die STI weiterentwickelt. Auch kann ich es heute richtig<br />
geniessen, mit dem Bus in die Stadt zu fahren.<br />
Gerade die neusten Veränderungen mit den neuen Bussen und dem neuen Auftritt der STI finde ich sehr<br />
gelungen.<br />
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft der STI?<br />
Die STI ist meiner Ansicht nach auf dem richtigen Weg. Sie hält mit dem Fortschritt mit und soll diesen Kurs<br />
unbedingt beibehalten.<br />
Wie stellen Sie sich den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor?<br />
Ich denke nicht, dass sich allzu viel verändern wird. Die Busse können vielleicht auf den Hauptlinien im<br />
5-Minuten-Takt fahren, zudem werden sie sicher noch moderner, länger und komfortabler sein.<br />
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INTERVIEW «HEUTE»<br />
Thomas Wegmann, Direktor Verkehrsbetriebe STI AG seit 2009, wohnt in Unterseen<br />
Welches ist Ihre schönste Erinnerung an die STI?<br />
Ende der 60er-Jahre sind wir ab und zu «en famille» mit unserem Peugeot 404 von Interlaken dem rechten<br />
Thunerseeufer entlang nach Thun gefahren, um beispielsweise bei Kleider Frey Hosen zu kaufen. Schon<br />
damals haben mich die Trolleybusse mit Anhänger der STI fasziniert.<br />
Welches sind die Herausforderungen bei der STI?<br />
Zusammen mit 300 Mitarbeitenden das immer noch steigende Mobilitätsbedürfnis unserer Fahrgäste befriedigen<br />
zu können und dafür zu sorgen, dass die täglich über 40‘000 Fahrgäste auf den rund 2’000 Fahrplanfahrten<br />
bei zunehmend anspruchsvolleren Strassenverhältnissen und Verkehrssituationen pünktlich und<br />
sicher an ihr Fahrziel kommen.<br />
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft der STI?<br />
Ich wünsche mir ein Unternehmen, das weiterhin offen für Neues ist, sich entwickelt, attraktive Arbeitsplätze<br />
anbieten kann sowie prosperiert und auch die zweiten 100 Jahre das führende Personentransportunternehmen<br />
auf der Strasse im Grossraum Thun ist.<br />
Wie stellen Sie sich den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor?<br />
Ich stelle mir vor, dass das gesamte gesellschaftliche Leben und damit auch der öffentliche Verkehr noch<br />
technischer wird. Die erste U-Bahn ohne Fahrer in Nürnberg war 2008 eine kleine Sensation; heute ist sie in<br />
São Paulo ebenso im Einsatz wie in Paris. Vielleicht sitzen unsere Fahrdienstmitarbeitenden in 100 Jahren in<br />
einem Kommandoraum und steuern mehrere Busse mittels Joystick.<br />
Was erwartet die Bevölkerung für das Jubiläumsjahr der STI?<br />
Als bodenständiges Unternehmen wollen wir uns kein pompöses Jubiläumsfest leisten. Gleichwohl wollen<br />
wir ein paar Akzente setzen. Einen ersten Höhepunkt haben wir mit der Präsentation der Busse im neuen<br />
Erscheinungsbild Ende <strong>2012</strong> gesetzt. Für die Bevölkerung interessant sind bestimmt auch die beiden Tage<br />
der offenen Tür vom 15. und 16. Juni 2013.<br />
Können Sie uns einige Anekdoten nennen?<br />
Kürzlich sagte mir unsere ältere Tochter: «Du hast schon einen coolen Job.» Dem gibt es nichts beizufügen<br />
– es stimmt.<br />
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INTERVIEW «MORGEN»<br />
Luisa Habegger, 10 Jahre alt, geht in die 5. Klasse der MSO Oberhofen, wohnt in Hilterfingen<br />
Welches ist deine schönste Erinnerung an die STI?<br />
Wir nehmen jeweils den Bus zum Bahnhof, wenn wir ins Brigerbad wollen oder nach Interlaken in einen<br />
meiner Lieblingsläden, das «Claires». Deshalb fahre ich gerne mit dem Bus.<br />
Was hast du schon für Geschichten während der Busfahrt erlebt?<br />
Einmal kam eine Frau mit einem Zwillingswagen in den Bus. Im Wagen waren aber zwei kleine Hunde und<br />
keine Babys. Die Frau hat dann allen erzählt, so könne sie eben Geld sparen, da sie dann im Zug für die Hunde<br />
im Wagen nicht zu bezahlen hätte.<br />
Welches sind die Herausforderungen bei der STI?<br />
Ich denke, dass es immer zu viele Leute in den Bussen hat und einige davon sind komisch oder unfreundlich.<br />
Das ist sicher für die Chauffeure nicht einfach.<br />
Oder wenn jemandem unterwegs schlecht wird und er dann nicht mehr rechtzeitig aussteigen kann.<br />
Wahrscheinlich ist es auch schwierig, immer pünktlich anzukommen und keine Unfälle zu haben. Für die<br />
Chauffeure ist es auch gefährlich, wenn ein Velo einfach so aus dem Nichts auftaucht oder ein Fussgänger<br />
auf die Strasse läuft, ohne zu schauen.<br />
Was müssten die Busse haben, damit sie für dich noch besser wären?<br />
Ein WC und ein Selecta-Automat im Bus wären manchmal schon praktisch. Zudem sollten die Polster schönere<br />
Muster haben und die Sitze müsste man selber einstellen können.<br />
Mir gefallen aber die neuen Busse schon sehr gut. Vor allem finde ich toll, dass jetzt Bildschirme da sind, auf<br />
denen man viele nützliche Sachen und lustige Werbespots sehen kann.<br />
Wie stellst du dir den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor?<br />
Die Autos fahren nach wie vor auf der Strasse. Die Busse können aber dann in der Luft fliegen. So gibt es<br />
weniger Unfälle mit Velos und Autos. Alle Fahrzeuge fahren in Zukunft mit Wasser und Dampf. Das ist besser<br />
für die Umwelt. An der Grösse der Busse wird sich nicht viel ändern, einfach die Farbe wird dann Grün-Gelb<br />
sein. Das finde ich schöner.<br />
Was wünschst du der STI für die Zukunft?<br />
Dass sie doppelt so viele Fahrgäste hat – vor allem nette Leute.<br />
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ANEKDOTEN<br />
Fritz Stoller, Fahrdienstleiter bei der STI seit über 30 Jahren<br />
Sanft oder unsanft?<br />
Die Chauffeure mussten jeweils den Müttern mit den Kinderwagen helfen, als es die Niederflurbusse noch<br />
nicht gegeben hat. Eine ältere Dame hat im Jux dann eines Tages im Gwatt gemeint, diesen Service hätte<br />
sie auch gerne mal, worauf der Chauffeur die perplexe Frau just hochgehoben und auf einen Sitz getragen<br />
hat. Mit einem Schmunzeln meinte er: «Das war die sanfte Methode.» Wochen später war dieselbe Frau im<br />
Begriff, in den Bus zu steigen, und unterhielt sich dabei mit einer Passantin. Der Chauffeur schlich sich leise<br />
an, zwickte die Frau ins Bein und bellte wie ein Hund. Mit einem Riesen-Schreckenssatz war die Frau in den<br />
Bus gesprungen. «Das, liebe Frau, war die unsanfte Methode.»<br />
Welche Sprache sprechen Sie?<br />
Bei einem Kontrollgang fielen den Kontrolleuren zwei junge Männer auf, die sich in einer sehr seltsamen<br />
Sprache unterhielten. Auch nach mehrmaligem Auffordern verstanden die beiden Männer nicht, dass sie<br />
ein gültiges Ticket vorweisen mussten. Den Kontrolleuren war es ein Rätsel, in welchem Teil der Erde eine<br />
so seltsame Sprache gesprochen wird. Bei der Station S+W verliessen die Männer heftig diskutierend den<br />
Bus. Den Kontrolleuren schien das Verhalten dann doch sehr auffällig und sie stiegen ebenfalls aus. Der eine<br />
Kontrolleur zeigte auf einen der Männer und sagte zu seinem Kollegen: «Du, der hat ja seinen Hosenstall weit<br />
offen.» Der Beschuldigte zögerte keine Sekunde und machte sich sofort daran, seine Hose zu schliessen.<br />
Die Diskussion über das Bussgeld wurde dann in Berndeutsch weitergeführt…<br />
Kann ich mein Geld nach dem Tod mitnehmen?<br />
Ein kleines, lustiges Männchen, das gerne böse Witze auf Kosten der «Reichen» gemacht hatte, fuhr eines<br />
Tages mit dem Bus zum Schorenfriedhof raus. Dort fand zur selben Zeit eine grosse Beerdigung mit sehr vielen<br />
– offenbar gut betuchten – Menschen statt. Der Mann meinte zum Chauffeur, er solle bitte drei Minuten<br />
auf ihn warten, bevor er weiterfuhr. Er wolle nur kurz etwas überprüfen. Zum Erstaunen des Chauffeurs steuerte<br />
der Mann die Abdankungshalle an und kam kurze Zeit später wieder zum Bus zurück. Als der Chauffeur<br />
den Mann fragte, was er denn jetzt dort drinnen so schnell gewollt hatte, meinte dieser: «Ich wollte schauen,<br />
ob dieser reiche Pinkel sein Geld mit im Sarg hatte. Aber da er keinen Rappen mitgenommen hat, brauche<br />
ich mein Geld jetzt auch lieber selber!»<br />
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Titelbild: Bachalpsee, Grindelwald First<br />
Seite 04: Blausee, Kandertal<br />
Seite 05: Ringgoldswil, Berner Alpen, Jungfrau<br />
Seite 08: Oberhalb Wattenwil, Blick in Richtung Thun<br />
Seite 13: Beatenberg, Waldbrand oberhalb Thunersee<br />
Seite 14: Bern und die Aare<br />
Seite 30: Arni, Blick auf die Berner Alpen<br />
Seite 31: Lauenensee, Lauenen<br />
Seite 35: Sigriswil, Thunersee und Niesen<br />
Seite 46: Arni, Blick gegen Süden<br />
Seite 47: Grindelwald, First, Eiger<br />
Der Rohstoff des hier verwendeten Papiers wurde aus kontrollierter<br />
Wald bewirtschaftung hergestellt und unterliegt der FSC-Zertifizierung.<br />
Impressum<br />
Inhalt: <strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong> Genossenschaft<br />
Sonderthema: Marion Zbinden, Iris Meichtry, in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben STI AG<br />
Konzept & Design: Peter Gärtl, www.nordland.ag<br />
Fotos: Marcus Gyger (Landschaftsbilder), Patric Spahni (Reto Steiner, Niederlassung Strättligen), STI (Sonderbericht STI)<br />
Druck: Gerber Druck AG, Steffisburg<br />
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<strong>AEK</strong> BANK <strong>1826</strong><br />
Hofstettenstrasse 2 · Postfach · CH-3601 Thun<br />
Tel. 033 227 31 00 · Fax 033 227 32 00<br />
info@aekbank.ch · www.aekbank.ch<br />
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