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Crashtests und „vorausschauende“ Elektronik ... - Automobil Cluster

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Sicher ist sicher!<br />

<strong>Crashtests</strong> <strong>und</strong> <strong>„vorausschauende“</strong><br />

<strong>Elektronik</strong> senken Risiken<br />

2009 – das Jahr der Rückblicke. An der Spitze<br />

bedeutender Technik-Ereignisse steht zweifellos<br />

die Mondlandung vor 40 Jahren. Gemessen an<br />

dieser technologischen Leistung des Raumfahrtzeitalters<br />

bewegten sich <strong>Automobil</strong>e 1969 mit<br />

ihrem Sicherheitsniveau noch auf ziemlich<br />

wackligem Terrain, zumindest was die passive<br />

Sicherheit betraf. Die Fahrzeugsicherheit steckte<br />

zwar nicht mehr in ihren ganz jungen Kinderschuhen,<br />

hatten doch Pioniere wie die Auto<br />

Union 1939 mit der ersten Katapultanlage für den<br />

Seitenaufprall sowie federführend Mercedes-<br />

Benz <strong>und</strong> Volvo bereits wichtige Vorarbeit<br />

geleistet. Doch den großen Durchbruch erlebte<br />

die Sicherheitsforschung mit dem parallel dazu<br />

wachsenden Sicherheitsbewusstsein erst zu<br />

Beginn der 1970er Jahre.<br />

Zwischen 1965 <strong>und</strong> 1975 änderte sich der Blickwinkel<br />

zugunsten der Fahrzeugsicherheit. Die Ära der<br />

sich beim Frontalaufprall heroisch mit den Händen<br />

am Lenkrad abstützenden Fahrer neigte sich dem<br />

Ende zu. Es gab ja jetzt den Gurt … Der ADAC titelte<br />

in einem Beitrag über die Folgen des Fahrens ohne<br />

Sicherheitsgurt in seiner Hauspostille „Motorwelt“:<br />

„Im Sarg ist es enger“. Letztlich fruchteten die<br />

Appelle. Heute würde niemand mehr ein Auto kaufen,<br />

das keine vernünftigen Sicherheitsgurte, Airbags<br />

oder eine crashoptimierte Karosseriestruktur besitzt.<br />

Von den im vergangenen Jahrzehnt entstandenen<br />

Termine<br />

6. Oktober 2009<br />

3. Internationaler KVP-Branchentreff<br />

Stift St. Florian<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung: Bettina Mayrhofer<br />

bettina.mayrhofer@clusterland.at<br />

Weitere Termine unter www.automobil-cluster.at<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

Vater, Mutter <strong>und</strong> zwei Kinder: Auch eine Dummy-Musterfamilie darf<br />

mal Pause machen …<br />

elektronischen Assistenzsystemen gar nicht zu<br />

reden. Es handelt sich nun um Systeme, die von<br />

ihren Nutzern als „alltagsnotwendig“ angesehen<br />

werden. Vor mehr als 40 Jahren jedoch bedurfte es<br />

eines zusätzlichen Anstoßes der US-Verkehrsbehörde<br />

mit ihrem Aufruf zur Entwicklung von Experimental-Sicherheitsfahrzeugen.<br />

Mercedes <strong>und</strong> die ESF-Epoche<br />

Besonders bei Daimler-Benz galten die Bemühungen<br />

um verbesserten Insassenschutz als Teil eines<br />

bereits früh initiierten Entwicklungsprogramms. Der<br />

rastlosen Initiative von Béla Barényi war es zu verdanken,<br />

dass das Verständnis für dieses eher trockene<br />

Thema permanent wuchs: Zusammen mit Designchef<br />

Karl Wilfert <strong>und</strong> Entwicklungsleiter Rudolf<br />

Uhlenhaut bildete der Sicherheitsforscher ein Ingeniweiter<br />

auf Seite 2 →<br />

www.automobil-cluster.at<br />

AUS DEM INHALT<br />

Gastkommentar von<br />

Manfred Jerzembek,<br />

Motorjournalist,<br />

Bad Malente<br />

AC-PARTNER<br />

• Autolux: SEITE 4<br />

• media-cube creative studios: SEITE 5<br />

FACHTHEMEN<br />

• Vermiedener Crash versus optimierten Crash:<br />

SEITE 6<br />

• China macht die Autowelt mobil: SEITE 7<br />

• Serie Motorenkonzepte · Scuderi Split Cycle<br />

Engine: SEITE 9<br />

KOOPERATIONEN<br />

• E-Mobilität made in Austria: SEITE 12<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

• AC-Lieferantentag bei BMW: SEITE 13<br />

NOTIZEN<br />

• Förderungen beantragen: SEITE 14<br />

HEFTMITTE – ZUM HERAUSNEHMEN<br />

• Chinesische <strong>und</strong> globale OEMs sowie <strong>Automobil</strong>zulieferer<br />

in der Provinz Shandong


aus der branche<br />

EDITORIAL<br />

Alle werden aktiv<br />

Nicht nur die Industrie<br />

gibt wieder aktive<br />

Lebenszeichen, auch<br />

die Automodelle werden<br />

immer aktiver. Aktive<br />

Sicherheitssysteme<br />

sind laut einer Umfrage<br />

unter den Firmen des<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s eine der zukunftsträchtigsten<br />

Technologien. Hier sind die meisten <strong>und</strong><br />

raschesten Entwicklungen zu erwarten (Umfrageergebnis:<br />

www.automobil-cluster.at). Die<br />

aktive Sicherheit steigert die Quoten im Kampf<br />

um weniger Gewicht im Auto enorm. Und auch<br />

die Sicherheit der Autoinsassen. Zum Teil könnten<br />

passive Konstruktionen überflüssig werden.<br />

Ein langer, aufregender Weg liegt vor uns, der<br />

nicht zuletzt auch durch die Gesetzgebung<br />

rasch oder lahm gegangen werden kann.<br />

Miteinander wachsen werden vor allem die<br />

E-Mobilität <strong>und</strong> die aktiven Sicherheitssysteme.<br />

Elektroautos bauen auf diese Schlüsseltechnologie,<br />

denn sie verspricht dem E-Auto die Leichtigkeit<br />

seines Seins. Wenig Gewicht bedeutet<br />

weniger Energieverbrauch <strong>und</strong> damit größere<br />

Reichweite. In Oberösterreich gibt es bereits<br />

erste konkrete Projekte, die dem E-Auto-<br />

Gedanken entgegengehen statt hinterherlaufen.<br />

Einiges davon ist in diesem Heft zu lesen. Diese<br />

Projekte werden garantiert nicht die einzigen<br />

bleiben. Sie werden sehen, in Oberösterreich<br />

werden in absehbarer Zeit viele interessante<br />

Konzepte reifen.<br />

Damit Oberösterreichs Zulieferindustrie die<br />

neuen Trends aktiv in Angriff nehmen kann, hat<br />

der <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> sein neues Qualifizierungsprogramm<br />

erweitert <strong>und</strong> an die wirtschaftliche<br />

Situation angepasst. Profitieren Sie<br />

von den zertifizierten <strong>und</strong> förderbaren Lehrgängen<br />

des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s – der maßgeschneiderten<br />

automotiven Weiterbildung auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Ihr<br />

Thomas Eder<br />

<strong>Cluster</strong>-Manager<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

eurs-Trio, dem die Dreizack-Marke viel zu verdanken<br />

hat. 1959 debütiert die Baureihe W 111, die „Heckflosse“.<br />

Sie bringt entscheidende Innovationen, die<br />

die Sicherheits-Fahrgastzelle ebenso einbeziehen<br />

wie die später immer weiter optimierten Knautschzonen<br />

an Front <strong>und</strong> Heck. Auch an Sicherheits-Türschlösser<br />

denkt Barényi, <strong>und</strong> er sieht ein Lenkrad mit<br />

gepolsterter Prallplatte vor. Bis zum Airbag war es<br />

noch ein weiter Weg, doch der Anfang war gemacht.<br />

Heute kann Daimler-Vorstandschef Dr. Dieter Zetsche<br />

ohne falschen Stolz behaupten: „Sicherheit ist<br />

ein zentrales Element der Marke Mercedes-Benz.“<br />

Mehr Sicherheit ist schwer<br />

Zehn Jahre später war die Sicherheitsforschung im<br />

Mercedes-Werk Sindelfingen endlich als eigenständige<br />

Abteilung etabliert. Zwischen 1969 <strong>und</strong> 1974 entstanden<br />

35 spezielle Sicherheitsfahrzeuge mit dem<br />

Stern, von denen vier offiziell präsentiert wurden. Den<br />

Anfang machte im Oktober 1971 das ESF 5. Der Prototyp<br />

war für einen Crash-Aufprall von 80 km/h ausgelegt,<br />

es gab schon Fahrer- <strong>und</strong> Beifahrer-Airbags.<br />

Zusätzlich wurden die lebensrettenden Luftsäcke<br />

ebenfalls für die Fondpassagiere eingebaut: Sie<br />

befanden sich in den Rückenlehnen der Vordersitze.<br />

Dadurch ergab sich ein dramatischer Gewichtszuwachs.<br />

Ein Vordersitz wog plötzlich 63 anstatt 16<br />

kg in Serienausführung. Auch die anderen Modifikationen<br />

<strong>und</strong> Karosserieversteifungen zogen die<br />

Gewichtsspirale hoch: Das ESF 5 lag mit 2060 kg<br />

Leergewicht um satte 665 kg über dem Serienmodell.<br />

ESF 2009 als neuer Maßstab<br />

Nun begann der lange Marsch vieler Sicherheits-<br />

Komponenten in die Serie. Marksteine waren das mit<br />

Bosch <strong>und</strong> BMW entwickelte Anti-Blockier-System<br />

ABS, das 1978 erstmals in der Mercedes-S-Klasse<br />

debütierte <strong>und</strong> für die aktive Sicherheit einen<br />

immensen Gewinn brachte. Es folgten die Weltpremiere<br />

von Fahrerairbag <strong>und</strong> Gurtstraffer, die Seitenairbags<br />

<strong>und</strong> das System des Gurtkraftbegrenzers.<br />

Im Oktober 2008 entschlossen sich die<br />

Sicherheitsforscher bei Daimler, mit<br />

einem neuen ESF den aktuellen<br />

Stand der Technik auf diesem<br />

Gebiet sichtbar<br />

zu machen.<br />

Bereits 1939 weihte die Auto Union die erste Katapultanlage<br />

Deutschlands für Seitenaufprallversuche in Chemnitz ein.<br />

„Durch die Fülle der Sicherheits-Features, die wir<br />

heute in unseren Serienfahrzeugen haben, ist der<br />

Eindruck entstanden, hier sei nicht mehr viel Neues<br />

zu erwarten. Diese Wahrnehmung ist falsch.“ Prof.<br />

Rodolfo Schöneburg, Centerleiter Sicherheit/Fahrzeugfunktionen<br />

bei Daimler, verweist vielmehr auf<br />

die vielen Ideen <strong>und</strong> Projekte, die unter Obhut seines<br />

Teams in eine noch schönere Zukunft der Mobilität<br />

führen sollen. „Manches kann in relativ kurzer Zeit<br />

verwirklicht werden, etwa das Heckaufprall-Pre-<br />

Safe. Andere Konzepte wie die aufblasbaren Metallstrukturen<br />

reichen weit in die Zukunft.“ Leitlinie<br />

beim ESF 2009, das auf Basis der aktuellen S-Klasse<br />

mit Hybridtechnik entstand, bleibt weiterhin der<br />

ganzheitliche Ansatz: „Es geht zunächst darum,<br />

Unfälle zu vermeiden“, erklärt Schöneburg. „Gelingt<br />

dies nicht, ist das Ziel, die Unfallfolgen zu mildern.<br />

Beiden Zielen wollen wir näher kommen, ohne das<br />

Fahrzeuggewicht zu erhöhen.“<br />

Den „Zusatz-Anker“ werfen<br />

Spektakulärster Vorschlag der Sicherheits-Vorausdenker<br />

im Daimler-Konzern ist der „Braking Bag“,<br />

eine Airbag-Zusatzbremse im Fahrzeugboden.<br />

Bremsfallschirme beim Flugzeug dienten als Vorbild,<br />

ebenso Hemmschuhe an Kutschen oder der Schiffsanker.<br />

Ziel beim Auto: das Verzögerungspotenzial des<br />

Fahrzeugs zu maximieren, hier mittels eines speziellen<br />

Reibbelags, der sich per Airbag-Unterstützung<br />

auf die Fahrbahn<br />

presst.<br />

Der Flügeltüren-Sportwagen SLS AMG zeigt das aktuelle Mercedes-Know-how<br />

für bestmögliches Crash-Verhalten der Fahrgastzelle beim Seitenaufprall.<br />

●2 AUSGABE: 3/2009<br />

Das ganze ähnelt der intuitiven psychischen Reaktion,<br />

wenn Beifahrer beim starken Bremsen panisch<br />

<strong>und</strong> mit aller Kraft ihre Füße ins Bodenblech krallen ...<br />

Der Brems-Luftsack befindet sich zwischen dem<br />

vorderen Achsträger <strong>und</strong> der Unterbodenverkleidung.<br />

Er hebt den Wagen um bis zu acht Zentimeter an,<br />

seine Wirkung ist in ersten Berechnungs-Analysen<br />

frappierend: Um diesen Verzögerungseffekt bei 50<br />

km/h zu erreichen, müsste die Fahrzeugfront ohne<br />

Braking Bag um 18 Zentimeter verlängert werden.<br />

Prof. Schöneburg jedenfalls zeigt sich optimistisch:<br />

„Erste Prinzip-Versuche haben gezeigt, dass erhebliches<br />

Potenzial in dieser Idee steckt.“<br />

Seiten-Airbag aus Metall<br />

Ähnlich futuristisch präsentiert sich „Pre-Safe<br />

Structure“. Zusammen mit Autoliv entwickelte Daimler<br />

die per Gasgenerator aufblasbaren Metallprofile.<br />

Mittels aufgebautem Innendruck von bis zu 20 bar<br />

erhöhen diese crashaktiven Metallstrukturen vor<br />

allem beim Seitenaufprall die Schutzfunktion. Im<br />

Ruhezustand gefaltete Seitenaufprall-Träger könnten<br />

pro Tür eine Gewichtsersparnis von 500 Gramm realisieren<br />

– allerdings gibt es noch Fragezeichen bei<br />

Gewicht <strong>und</strong> Kosten der benötigten Gasgeneratoren.<br />

Königsdisziplin Seitenaufprall<br />

Die ersten Airbags schützten den Fahrer – die Gefahr<br />

kam von vorne, der Kopf sollte nicht auf das Lenkrad<br />

prallen. Doch der vermeintlich klassische Frontal-<br />

Crash, auch in der schwierigeren Offset-Konstellation,<br />

ist nicht die Königsdisziplin für die Auslegung<br />

einer Fahrgastzelle <strong>und</strong> den Schutz der Passagiere.<br />

Diffiziler gestaltet sich das Vorsorge-Schema bei der<br />

Kollision mit einem Hindernis von der Seite. „Pfahl-<br />

Aufprall“ lautet das Wort dafür in der Simulation. Der<br />

Volksm<strong>und</strong> ist da brutaler, Unfallberichte sprechen<br />

bei typischen Vorkommnissen dieser Art davon, dass<br />

sich „ein Auto um den Baum gewickelt hat ...“.<br />

Volkswagen hat den hohen Standard des beim Seiten-Pfahlaufprall<br />

bislang Erreichten eindrucksvoll<br />

mit der Präsentation des Polo V demonstriert. Für<br />

einen Kleinwagen beispielhaft sind die formgehärtete<br />

B-Säule, die in den Türen diagonal verstrebten<br />

Aufprallträger sowie die verstärkten Sitzquerträger<br />

<strong>und</strong> der Bereich der Seitenschweller. Für den Pfahl-<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

Simulation <strong>und</strong> Realität<br />

Beim Polo der fünften Generation erreicht Volkswagen im Falle eines Seitenaufpralls um 20 Prozent reduzierte Intrusionswerte. Eine formgehärtete<br />

B-Säule <strong>und</strong> Aufprallträger in den Türen sichern dieses Ergebnis ab.<br />

aufprall wurde die Karosserie gezielt mit einem<br />

extrem stabilen Dachrahmen (Warmumformung)<br />

versehen. Für die Lastpfade in Richtung A-Säule,<br />

Türbrüstung, B-Säule, Dachrahmen <strong>und</strong> Schweller<br />

werden höchstfeste Materialien verbaut, der gesamte<br />

Karosserie-Seitenbereich ist somit als schützende<br />

Ringstruktur ausgelegt.<br />

Zudem sollen die Insassen<br />

keine Unterschenkel<strong>und</strong><br />

Fußverletzungen<br />

erleiden: Hierfür ist der<br />

untere Querträger im<br />

Fußraum als formgehärtetes<br />

Bauteil konstruiert<br />

worden – die um 20 bis<br />

50 Prozent reduzierten<br />

Intrusionswerte beweisen<br />

die Güte der Ingenieursarbeit.<br />

Auch in der<br />

Disziplin Fußgängerschutz<br />

ergeben sich mit<br />

der auf maximale Deformationswegeausgelegten<br />

Motorhaube <strong>und</strong> den optimierten Haubenscharnieren<br />

beste Voraussetzungen.<br />

Fußgänger-Dummy von Volvo heißt Bob<br />

Dem Fußgängerschutz dienen auch die aktuellsten<br />

Anstrengungen der Sicherheitsforscher von Volvo.<br />

Zum Einsatz kommt ein speziell konstruierter Crash-<br />

Dummy namens Bob: Projektingenieur Anders<br />

Eugensson verweist auf die Sensibilität dieses mit<br />

Wo soll die Rettungsschere ansetzen? Sicherheitsexperten <strong>und</strong><br />

<strong>Automobil</strong>clubs fordern eine Rettungskarte für jedes Fahrzeug –<br />

damit Feuerwehr <strong>und</strong> Hilfskräfte schnell handeln können.<br />

aus der branche<br />

jeweils r<strong>und</strong> 100 Messpunkten aufwartenden Helfers<br />

im Versuchsalltag, „noch spannender wäre es allerdings,<br />

wenn wir einen Dummy hätten, der sich auch<br />

selbst bewegen kann.“ Der Fußgänger-Dummy wird<br />

schon bald Verstärkung bekommen, durch „Bob<br />

Junior“, eine Kinder-Variante. Auch eine „Frau“ soll<br />

Dummy Bob bald zur Seite stehen. Pionierarbeit leisteten<br />

die Schweden übrigens in den neunziger Jahren,<br />

als sie einen Dummy mit einer messtechnisch<br />

sehr exakt nachgebildeten Wirbelsäule schufen, der<br />

inzwischen weltweit bei Vergleichen von Schädigungen<br />

der Halswirbelsäule zum Einsatz kommt. Noch<br />

gibt es keinen Standard-Dummy für alle Crash-<br />

Arten, je nach Frontal-, Heck- oder Seitenaufprall<br />

werden „Spezialisten“ herangezogen. Doch arbeitet<br />

die Branche schon seit über einem Jahrzehnt an<br />

einem solchen Allro<strong>und</strong>-Talent. Der Wert der Testpuppen<br />

ist übrigens immens: zwischen 100 000 <strong>und</strong><br />

250 000 Euro sind pro Nase zu veranschlagen.<br />

Dummy-Doktor bei der Visite ...<br />

Rettungspass für schnelle Hilfe<br />

Damit die Bemühungen um die Fahrzeug- <strong>und</strong><br />

Fußgängersicherheit im Ernstfall nicht an einem<br />

mangelnden Rettungskonzept scheitern, fordern<br />

<strong>Automobil</strong>clubs <strong>und</strong> Versicherer seit kurzem die Einführung<br />

eines standardisierten Rettungspasses für<br />

jedes Auto. Wie der Verbandskasten sollte dieser<br />

Ausweis stets im Fahrzeug mitgeführt werden (z.B.<br />

hinter der Sonnenblende) oder den Rettungskräften<br />

per Online-Archiv zur schnellen Überprüfung zur<br />

Verfügung stehen. Hintergr<strong>und</strong> der Forderung: Bei<br />

den in der Fertigung eingesetzten hochfesten<br />

Stählen <strong>und</strong> Aluminium-Strukturen moderner Fahrzeuge<br />

kommen die Retter mit ihren großen Scheren<br />

immer öfter in Zeitverzug, wenn es um Minuten bei<br />

der Bergung von Unfallopfern geht. Rettungsscheren<br />

müssen ebenso wie der Wagenheber an genau definierten<br />

Punkten der Karosserie angesetzt werden.<br />

Diese „Checkliste für Retter“ ist bei Volkswagen <strong>und</strong><br />

Audi am weitesten gediehen – zur Nachahmung<br />

empfohlen!<br />

● 3


kooperationspartner salzburg | ac-partner<br />

Sicher unterwegs auf hellen Straßen<br />

Autolux beleuchtet mit 50 Prozent weniger Energie<br />

Die Autolux-Geräte des aufstrebenden Unternehmens aus Kuchl bei Salzburg basieren auf einer weltweit<br />

zum Patent angemeldeten Technik, mit der es erstmals möglich ist, einzelkompensierte Beleuchtungsanlagen<br />

auf rein elektronischer Basis zu regeln. Im Testbetrieb konnten Leistungsreduktionen<br />

von bis zu 50 Prozent erzielt werden.<br />

Das bedeutet auch mehr Sicherheit auf den Straßen,<br />

denn mit der enormen Energieeinsparung können in<br />

Zukunft mehr Straßenabschnitte kostengünstig<br />

erhellt werden. Die Leuchtdichte wird (z.B. in den<br />

verkehrsarmen Nachtst<strong>und</strong>en) den Gegebenheiten<br />

angepasst, ohne die Vorschriften der Verkehrssicherheit<br />

zu verletzen. Neben zahlreichen kommunalen<br />

Beleuchtungsanlagen werden auch die Tunnelbeleuchtungen<br />

des Roppener <strong>und</strong> des Strenger Tunnels<br />

in Tirol mit einer Lichtsteueranlage von Autolux<br />

geregelt. Es ist üblich, zur Verringerung der Leuchtstärke<br />

z.B. jede zweite Leuchte auszuschalten.<br />

Dadurch entsteht für die Autofahrer jedoch ein sehr<br />

unangenehmer Stroboskop-Effekt. Autolux senkt die<br />

Leuchten gleichmäßig auf den notwendigen Lichtbedarf<br />

ab.<br />

Wie funktioniert Autolux?<br />

Das Steuergerät schöpft die minimal mögliche<br />

Betriebsspannung je nach Leuchtmittel <strong>und</strong> Zustand<br />

der Anlage aus. Durch einzigartige stufenlose Regelung<br />

ergibt sich eine längere Lebensdauer der Lampen<br />

<strong>und</strong> die Ausgangs-Spannungsregelung verhindert<br />

bei Unterspannung ein Ausfallen der Leuchten.<br />

Das Gerät stellt die elektronische Realisierung eines<br />

Stelltransformators dar <strong>und</strong> ist durch die voll digitale<br />

Steuerung wartungsfrei.<br />

Entwicklung von elektronischen Geräten<br />

In den Geräten kommt modernste digitale, analoge<br />

<strong>und</strong> leistungselektronische Technik zum Einsatz. Das<br />

Erfahrungsspektrum umfasst Mikroprozessortechnik,<br />

Digitaltechnik, Analogtechnik <strong>und</strong> Leistungselektronik.<br />

Die Entwicklungsmuster entstehen im<br />

eigenen Haus <strong>und</strong> das Know-how im Bereich der<br />

Musterherstellung steht auch den K<strong>und</strong>en zur Verfügung.<br />

Neuentwicklungen im Bereich der Lichtregelung,<br />

Standardprodukte <strong>und</strong> Serienfertigung sowie<br />

Sonderanfertigungen für Kommune, Industrie <strong>und</strong><br />

Handel werden von Autolux angeboten.<br />

www.autolux.at<br />

media-cube creative studios GmbH<br />

KTM setzt auf revolutionäre Kommunikation<br />

Neue Wege bei Schulungen <strong>und</strong> Trainings schlägt der Mattighofener Automotive-Hersteller KTM mit<br />

dem interaktiven Kommunikationstool IPTV des Salzburger Unternehmens media-cube ein.<br />

Dass es nicht ganz einfach ist, Schulungsteilnehmer<br />

aus allen Teilen dieser Welt zur selben Zeit an einen<br />

Tisch zu bekommen, weiß man bei KTM. Vom organisatorischen<br />

Aufwand <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Reisekosten ganz abgesehen. Mit IPTV („Interactive<br />

Live Video Trainings“) konnte das Kommunikationshaus<br />

media-cube creative studios hierfür eine optimale<br />

<strong>und</strong> maßgeschneiderte Lösung anbieten.<br />

Mittels modernster Videotechnik wurde eine KTM<br />

Motorenschulung mit den Schwerpunkten Kupplung<br />

<strong>und</strong> Steuerung live via Internet übertragen. Auf Fragen,<br />

die von den internationalen Teilnehmern<br />

während des Vortrages gestellt wurden, ging ein<br />

Experte von KTM sofort im integrierten Chat ein oder<br />

gab sie zur Beantwortung an den Trainer weiter.<br />

Durch die Interaktivität von IPTV konnten die Schulungsabläufe<br />

von jedem Einzelnen aktiv beeinflusst<br />

Nachbarschaftlich beziehen<br />

<strong>und</strong> mitgestaltet werden. So wurde ein maximaler<br />

Lernerfolg erreicht.<br />

Internet-Browser genügt. Keine zusätzliche Software<br />

erforderlich.<br />

Alles andere, wie etwa die technischen Vorbereitungen<br />

<strong>und</strong> die Regie übernahmen die Spezialisten von<br />

media-cube mit ihrer 25-jährigen Erfahrung in der<br />

visuellen Kommunikation. Um den Erfolg nachhaltig<br />

sichern zu können, wurden alle Video- <strong>und</strong> Chat-<br />

Daten zur weiteren Verwendung für KTM aufgezeichnet.<br />

Nicht nur in wirtschaftlich herausfordernden<br />

Zeiten stellt IPTV eine echte Alternative zu<br />

konventionellen Schulungen <strong>und</strong> Trainings dar.<br />

Der internationale Wissenstransfer, die geringe Vorlaufzeit<br />

<strong>und</strong> die unbegrenzte Teilnehmerzahl sind<br />

große Vorteile des Systems, ebenso wie die deut-<br />

AC-Partner bei Tschechiens Autoindustrie<br />

Der <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> <strong>und</strong> die Außenhandelsstelle Prag der Außenwirtschaft Österreich (AWO) reisten<br />

vom 3. bis 5. Juni 2009 gemeinsam mit 32 heimischen Firmen durch Tschechien. Die AC-Partnerunternehmen<br />

wollten wissen, was sich nachbarschaftlich beziehen bzw. zuliefern lässt.<br />

Die Delegation aus Österreich erhielt einen kompakten<br />

Überblick über die beiden führenden Auto-Produzenten<br />

in Tschechien, Skoda <strong>und</strong> TPCA sowie über<br />

den „Tier 1 Supplier“ Bosch Diesel. Vertreter der<br />

tschechischen Handelskammer <strong>und</strong> des tschechischen<br />

<strong>Automobil</strong>verbandes SAP informierten die<br />

Gäste.<br />

Skoda, TPCA <strong>und</strong> Bosch Diesel<br />

Besichtigung <strong>und</strong> anschließende Kontakte mit Verantwortlichen<br />

in den Werken von SKODA AUTO, Toyota<br />

Peugeot Citroën <strong>Automobil</strong>e Czech sowie von<br />

BOSCH DIESEL s.r.o brachten spannende Einblicke in<br />

die Unternehmen. Neben der Möglichkeit, Gespräche<br />

mit den jeweiligen Einkaufsabteilungen zu führen,<br />

ergaben sich auch interessante <strong>und</strong> vielversprechende<br />

Kontakte mit Firmen, die im Allgemeinen als<br />

schwer zugänglich gelten. Eine Stadterk<strong>und</strong>ung in<br />

Prag sowie Netzwerken mit Kollegen r<strong>und</strong>eten das<br />

Programm ab.<br />

Die Perlen des VW-Konzerns<br />

Mag. Hermann Hörtenhuber, MARK-Präzisionstechnik<br />

GmbH zur Reise: „Für die MARK Gruppe ist Osteuropa<br />

– vor allem Tschechien – eindeutig ein Ziel<strong>und</strong><br />

Zukunftsmarkt. Diese Reise gab mir einen sehr<br />

guten Einblick in die Wirtschaftslandschaft von<br />

Tschechien <strong>und</strong> es ergaben sich daraus auch interessante<br />

Kontakte für zukünftige Geschäfte. Die<br />

Skoda-Werke sind eindeutig die Perlen des gesam-<br />

Auf der Überholspur mit IPTV von media-cube<br />

●4 ●5 AUSGABE: 3/2009 AUSGABE: 3/2009<br />

ac-partner<br />

liche Reduktion der Schulungskosten für Mitarbeiter.<br />

IPTV ist jederzeit universell einsetzbar <strong>und</strong> eignet<br />

sich neben Schulungen auch als Business- <strong>und</strong> Firmen-TV.<br />

Großveranstaltungen, Konzert- <strong>und</strong> Sportevents,<br />

Produkteinführungen, Firmenpräsentationen,<br />

Messen <strong>und</strong> vieles mehr lassen sich einfach über<br />

das Internet übertragen.<br />

www.media-cube.com<br />

Skoda-Werk in Tschechien.<br />

ten VW Konzerns punkto Qualität <strong>und</strong> Produktivität.<br />

Darum wird gerade die derzeitige Krise solche<br />

Schwellenländer stärken – MARK ist hier frühzeitig<br />

dabei!“<br />

Offene Tür zum tschechischen Markt<br />

Dipl. Wirt.-Ing. Klaus Waldhardt, AIMT AHC Oberflächentechnik<br />

GmbH ist zufrieden: „Die Delegationsreise<br />

des AC Oberösterreich nach Tschechien<br />

war für uns eine Tür, die zum tschechischen Markt<br />

aufgegangen ist. Innerhalb von drei Tagen konnten<br />

wir konzentriert Kontakte zu potenziellen K<strong>und</strong>en finden,<br />

deren Kooperationsbereitschaft – durch den<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> beflügelt – ein sehr hohes Niveau<br />

zeigte. Wir sehen dies als einen guten Startpunkt, in<br />

absehbarer Zukunft auf sehr enge Kooperationen<br />

blicken zu können.“<br />

Vertreter aus 32 heimischen Unternehmen begleiteten den AC nach<br />

Tschechien.


fachthemen<br />

Vermiedener Crash versus optimierten Crash<br />

Fahrerassistenz kann Passivschutz reduzieren<br />

Die Zukunft können aktive Assistenzsysteme trotz Radar <strong>und</strong> Car2Car-Kommunikation nicht vorhersagen<br />

– jedoch kann der Fahrer aus den gelieferten Daten vorausschauendes Handeln initiieren<br />

<strong>und</strong> das, was passieren könnte mit einer zig- bis h<strong>und</strong>ertfach erhöhten Reaktionszeit vermeiden.<br />

Und somit wird man künftig auch mit weniger umfangreichen Passivschutz-Systemen auskommen.<br />

Denn: Crash vermeiden ist leichter als Crash optimieren.<br />

Leichter, weil sich die<br />

elektronischen Komponenten<br />

zur aktiven Sicherheit rasend<br />

schnell weiterentwickeln <strong>und</strong> sich rasch in<br />

neue (<strong>und</strong> teilweise auch in alte) Fahrzeugmodelle<br />

integrieren lassen. Und leichter, weil zum<br />

Beispiel eine Sensorkamera, Radar oder der verarbeitende<br />

Bordcomputer weitaus weniger Gewicht<br />

verursachen, als Airbags von allen Seiten oder<br />

verstärkte Karosserien.<br />

Das Luftschloss von Mercedes: ESF 2009<br />

In regelmäßigen Abständen präsentiert Daimler seit<br />

1959 ein experimentelles Sicherheitsfahrzeug (ESF),<br />

das mit allem ausgestattet ist, was sicherheitstechnisch<br />

avant vogue ist. Das ESF 2009 wurde mit Airbags<br />

gepolstert, sodass man kaum noch eine Stelle<br />

findet, die nicht einen bequemen Luftpolster entfacht,<br />

wenn es kracht. Front <strong>und</strong> Seite sowieso, dazu<br />

noch Bag zwischen den Köpfen von Fahrer <strong>und</strong> Beifahrer,<br />

Bag am Sicherheitsgurt, ein Luftsack, der sich<br />

der Statur des Beifahrers anpasst, ein Breaking-Bag,<br />

der sich bei einer Vollbremsung geschwindigkeitsreduzierend<br />

auf die Straße drückt <strong>und</strong> das Bremsnicken<br />

vermindert sowie aufblasbare Metallprofile<br />

außen an den Flanken. Simpel aber effektiv: reflektierende<br />

Streifen an Karosserie <strong>und</strong> Reifen. Auf der<br />

„aktiven“ Seite bietet das ESF 2009 einiges Neues<br />

<strong>und</strong> nicht mehr ganz Neues. LED-Scheinwerfer mit<br />

Spot-Funktion vermindern das Risiko, schlecht<br />

beleuchtete Hindernisse zu übersehen, die Car2Car-<br />

Kommunikation erweitert ihren Wortschatz <strong>und</strong> über<br />

WLAN-<br />

Technik werden<br />

wichtige Informationen<br />

ins Cockpit<br />

gefunkt.<br />

Die Zwei-Klassen-Politik der<br />

Hersteller<br />

Was man jetzt an Errungenschaften bei aktiver<br />

Sicherheit nur in der teuren Premium-Klasse als<br />

Zusatzfeatures bekommt, wird rascher in die Unterschicht<br />

eindringen, als bisher. Wie überall wird sich<br />

die Zwei-Klassen-Politik auch bei den Fahrzeugen<br />

nicht rentieren. Denn, was bringt es einem Fahrer<br />

der Nobelklasse an Vorteilen, wenn nur sein Fahrzeug<br />

Car2Car fließend spricht, die anderen Mittel<strong>und</strong><br />

Billigklasse-Gefährte das aber nicht können?<br />

Das Selbe gilt für Einrichtungen, die den voraus- <strong>und</strong><br />

nachfahrenden Verkehr „abtasten“ <strong>und</strong> automatisch<br />

Abstand halten (ADR) wie in der Luxusklasse Phaeton<br />

zu genießen. Das gilt für das Gesehen-Werden<br />

mit dem Blindspot Detector (behält den toten Winkel<br />

im Auge) <strong>und</strong> auch für automatische Bremssysteme,<br />

die nicht verhindern, dass der Hintermann das top<br />

ausgestatte Fahrzeug in die Staukolonne drückt. Will<br />

man in der Premium-Klasse sicher fahren, wird man<br />

Neue Maßstäbe: Das Sicherheitsfahrzeug ESF 2009 <strong>und</strong> ein W 111-<br />

„Heckflosse“ von 1959 repräsentieren die Bemühungen um<br />

passive Sicherheit in fünf Jahrzehnten.<br />

die derzeitigen Luxus-Features wohl oder übel mit<br />

der Masse teilen müssen. Die Bequemlichkeit hingegen<br />

kann exquisit bleiben.<br />

Die Optik zählt<br />

Neuartige Optik-Systeme machen Dinge sichtbar, die<br />

das menschliche Auge alleine nicht rechtzeitig<br />

erkennen könnte. Hoch sensible Projektionslinsen<br />

liefern erweiterte Blickwinkel <strong>und</strong> Ansichten, weil sie<br />

durch spezielle Presstechnologien optisch komplexe<br />

Zusatzfunktionen enthalten. So kommen diese Freiform-Linsen<br />

bereits im dynamischen Fahrlicht der<br />

weiterentwickelten S-Klasse von Mercedes (Start<br />

Herbst 2009) zum Einsatz. Optische Technologien<br />

werden im Bereich der Erkennung von Straßensituationen<br />

(Scheinwerfer, Kamerasysteme) <strong>und</strong> Projektionsanwendungen<br />

(Head-Up-Displays, naher Infrarot-Bereich)<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.<br />

●6 AUSGABE: 3/2009<br />

Ni hao <strong>und</strong> Know-how aus der Volksrepublik<br />

China macht die Autowelt mobil<br />

Der chinesische <strong>Automobil</strong>-Markt lebt vom Boom des privaten Fahrzeuges, das nicht länger ein<br />

Luxusgut für einige wenige ist. Das neue „must have“ der chinesischen Bevölkerung gehört nach wie<br />

vor zum wachstumsreichsten Markt im Land, dem Neuwagenmarkt.<br />

Rush hour in Peking<br />

2007 war ein äußerst ertragreiches Jahr für die chinesische<br />

Autoindustrie. Dazu trug nicht nur der heimische<br />

sondern vor allem der Exportmarkt bei: Steigerung<br />

von 100 Prozent auf über sieben Milliarden<br />

US Dollar. Und sogar in der Weltwirtschaftskrise<br />

wächst die chinesische Wirtschaft derzeit um mehr<br />

als sieben Prozent. Chinesische Automarken haben<br />

hierbei den größten Anteil. Nichts desto trotz<br />

sprießen auch zahlreiche Werke der internationalen<br />

Marken-Garde auf gelbem Boden.<br />

Strategische Positionierung im automotiven<br />

Schlaraffenland<br />

Die unmittelbaren Nachbarn Toyota,<br />

Honda, Nissan, Suzuki, KIA oder Hy<strong>und</strong>ai<br />

experimentierten ebenso mit der Neuentdeckung<br />

China, wie die etwas weiter<br />

gereisten Europäer <strong>und</strong> Amerikaner. VW,<br />

Audi, Mercedes, BMW, General Motors<br />

<strong>und</strong> Ford können sich mittlerweile dem<br />

Bann des Ostens <strong>und</strong> den mannigfaltigen<br />

Gewinnmöglichkeiten genauso<br />

wenig entziehen. Es gehört zum<br />

guten Ton <strong>und</strong> zum strategischen<br />

Gr<strong>und</strong>verständnis, in China präsent zu<br />

sein. Und die Konzerne ziehen eine<br />

Armee von wagemutigen Zulieferern<br />

China: aufstrebende Wirtschaftsnation<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

hinter sich her, ins gelobte Land der automobilen<br />

Zukunft. 2008 wurden in China bereits über 9,3 Millionen<br />

Fahrzeuge hergestellt. Das brachte China den<br />

zweiten Platz in der weltweiten Fahrzeugproduktion<br />

hinter Japan.<br />

Aus Abenteuerlust wird innovative Zusammenarbeit<br />

Wer die Chinesen als brillante Imitatoren von westlichen<br />

Spitzentechnologien hält, der muss sein Bild<br />

bald mit neuen Farben malen. Denn, so rasch, wie<br />

die Wirtschaft in China wächst, so rasch baut das<br />

Land auch eigene Kompetenzen <strong>und</strong> Führerschaften<br />

auf. Das Potenzial des bevölkerungsreichsten Landes<br />

der Welt ist enorm. Mehr als 50 Automarken stehen<br />

in China im Wettbewerb. Die chinesischen<br />

Eigenmarken (z.B. Chery <strong>und</strong> Geely) haben aber<br />

gegenüber den Japanern, Europäern <strong>und</strong> Amerikanern<br />

in pincto Sicherheit, Qualität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

noch einigen Aufholbedarf.<br />

Shandong: Oberösterreichs Partnerregion<br />

Nicht ganz zufällig arbeiten die beiden Regionen<br />

Shandong <strong>und</strong> Oberösterreich als Partner eng<br />

zusammen. Beide gehören zu den stärksten automotiven<br />

Wirtschaftszentren ihres Landes. Mit dem<br />

Unternehmen Sinotruk führt Shandong die chinesische<br />

Industrie in der Produktion von Lastkraftwagen<br />

an. 100.000 Stück pro Jahr produziert alleine Sinotruk.<br />

Außerdem gibt es ein Produktionsprojekt für<br />

Steyr King, verschiedene Steyr-Traktorenserien<br />

inklusive Ersatzteile <strong>und</strong> ein Joint Venture mit Volvo.<br />

Zulieferer erzeugen in Shandong Komponenten<br />

von der Kurbelwelle über<br />

Ventile <strong>und</strong> Bremsbeläge<br />

bis hin zu Kolben <strong>und</strong><br />

Gestängen aller Art.<br />

shandong/china<br />

Chinesische Auto-Hersteller im<br />

Überblick<br />

Hersteller Absatz 2008 in Stück<br />

FAW-VW 467.298<br />

Shanghai-VW 431.771<br />

Shanghai-GM 358.236<br />

FAW-Toyota 321.435<br />

Dongfeng-Nissan 282.463<br />

Chery <strong>Automobil</strong>e 259.654<br />

Guangzhou-Honda 250.897<br />

Beijing-Hy<strong>und</strong>ai 227.792<br />

Geely <strong>Automobil</strong>e 200.849<br />

Chang’an-Ford 183.767<br />

Quelle: CAAM<br />

China per Video-Konferenz<br />

treffen<br />

One-on-One Meetings<br />

23. September 2009; ab 9 Uhr<br />

Veranstaltungsort: TechcEnter, Linz<br />

Anmeldeschluss: 14. September 2009<br />

1. Laiwu Huijin Stock Co.,Ltd<br />

www.huijinfo<strong>und</strong>ry.com<br />

2. Automotive Global Components Inc.<br />

(AGC China)<br />

www.agc-automotive.com.<br />

Informationen:<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong><br />

Frau Gisela Lehner<br />

Telefon: +43 732 79810-5086<br />

gisela.lehner@clusterland.at<br />

● 7


shandong/china<br />

Chinesische <strong>und</strong> globale OEMs sowie <strong>Automobil</strong>zulieferer<br />

in der Provinz Shandong<br />

Chinesische OEMs<br />

●<br />

●<br />

Firma Stadt Province<br />

1 Hafei Motor Co. Harbin Heilongjiang<br />

2 FAW Car Co. Changchun Jilin<br />

3 Shenyang Brilliance Jinbei Automotive Co. Shenyang Liaoning<br />

4 Beijing <strong>Automobil</strong>e Works Co. Beijing Beijing<br />

5 Tianjin FAW Xiali <strong>Automobil</strong>e Co. Tianjin Tianjin<br />

6 Great Wall Motor Co. Baoding Hebei<br />

7 Hebei Zhongxing <strong>Automobil</strong>e Co. Baoding Hebei<br />

8 Rongcheng Huatai <strong>Automobil</strong>e Co. Rongcheng Shandong<br />

9 BYD Auto Co. Xi'an Shaanxi<br />

10 Chery <strong>Automobil</strong>e Co. Wuhu Anhui<br />

11 Anhui Jianghuai <strong>Automobil</strong>e Co. Hefei Anhui<br />

12 SAIC Motor Manufacturing Co. Shanghai Shanghai<br />

13 Chongqing Changan <strong>Automobil</strong>e Co. Chongqing Chongqing<br />

14 Dongfeng <strong>Automobil</strong>e Co. Xiangfan Hubei<br />

15 Hunan JiangNan <strong>Automobil</strong> Manufacturing Co. Xiangtan Hunan<br />

16 Jiangxi Changhe <strong>Automobil</strong>e Co. Jingdezhen Jiangxi<br />

17 Jiangxi Jiangling Landwind Holding Co. Nanchang Jiangxi<br />

18 Zhejiang Geely <strong>Automobil</strong>e Holding Group Hangzhou Zhejiang<br />

19 Dongfeng Liuzhou Motor Co. Liuzhou Guangxi<br />

20 FAW Haima Automotive Co. Haikou Hainan<br />

Globale OEMs/Joint Ventures<br />

Firma Stadt Province<br />

1 Sichuan FAW Toyota Motor Co. Changchun Jilin<br />

2 FAW Volkswagen Automotive Co. Changchun Jilin<br />

3 BMW Brilliance Automotive Ltd. Shenyang Liaoning<br />

4 Shanghai GM (Shanyang) Norsom Motors Co. Shenyang Liaoning<br />

5 Beijing-Benz DaimlerChrysler Automotive Beijing Beijing<br />

6 Beijing Hy<strong>und</strong>ai Motor Co. Beijing Beijing<br />

7 Tianjin FAW Toyota Motor Co. Tianjin Tianjin<br />

8 Shanghai GM Dong Yue Motors Co. Yantai Shandong<br />

9 Zhengzhou Nissan <strong>Automobil</strong>e Co. Zhengzhou Henan<br />

10 Dongfeng Yueda Kia <strong>Automobil</strong>e Co. Yancheng Jiangsu<br />

11 Nanjing Fiat <strong>Automobil</strong>e Co. Nanjing Jiangsu<br />

12 Shanghai Volkswagen Automotive Co. Shanghai Shanghai<br />

13 Shanghai General Motors Corp. Shanghai Shanghai<br />

14 Sichuan FAW Toyota Motor Co. Chengdu Sichuan<br />

15 Chongqing Changan Suzuki <strong>Automobil</strong>e Co. Chongqing Chongqing<br />

16 Changan Ford Mazda <strong>Automobil</strong>e Co. Chongqing Chongqing<br />

17 Dongfeng Peugeot Citroen <strong>Automobil</strong>e Co. Wuhan Hubei<br />

18 Dongfeng Honda <strong>Automobil</strong>e Wuhan Hubei<br />

19 Hunan Changfeng Motor Co. Changsha Hunan<br />

20 Jiangling Motors Corp. Nanchang Jiangxi<br />

21 Jiangxi Changhe Suzuki Co. Jingdezhen Jiangxi<br />

●<br />

●<br />

Firma Stadt Province<br />

22 Soueast (Fujian) Motor Corp. Fuzhou Fujian<br />

23 SAIC GM Wuling <strong>Automobil</strong>e Co. Liuzhou Guangxi<br />

24 Guangzhou Honda <strong>Automobil</strong>e Co. Guangzhou Guangdong<br />

25 Honda <strong>Automobil</strong>e (China) Co. Guangzhou Guangdong<br />

26 Dongfeng Nissan Passenger Vehicle Co. Guangzhou Guangdong<br />

27 Guangzhou Toyota Motor Co. Guangzhou Guangdong<br />

<strong>Automobil</strong>zulieferer in der Provinz Shandong<br />

Firma Stadt Province<br />

1 Shandopg Binzhou Bohai Piston Co., Ltd Binzhou Shandong<br />

2 Shandong Gold Phoenix Group Co. Dezhou Shandong<br />

3 ShiFeng Group Liaocheng Shandong<br />

4 Zhongtong Bus & Holding Co., Ltd. Liaocheng Shandong<br />

Volksrepublik China<br />

Sichuan<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

● ●9 8<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● 14<br />

Firma Stadt Province<br />

5 Sinotruk Group Jinan Shandong<br />

6 China Youngman Lotus Automotive Corp. Ltd,<br />

Jinan production base<br />

Jinan Shandong<br />

7 Sinotruk Jinan Kogel Special Vehicle Co.,Ltd. Jinan Shandong<br />

8 Shandong Mingshui <strong>Automobil</strong>e Fitting Factory Jinan Shandong<br />

9 Tai'an Special Vehicle Co.,Ltd., Tai'an Shandong<br />

10 China Youngman Lotus Automotive Corp. Ltd,<br />

Tai'an production base<br />

Tai'an Shandong<br />

11 Tai'an production base of China Wheel Co., Ltd Tai'an Shandong<br />

●9 Shaanxi<br />

15 + 16<br />

● Chongqing<br />

13<br />

●23 ●19 Guangxi<br />

5+6<br />

6+7<br />

●4<br />

PEKING/BEIJING ●7 ●5 Tianjin<br />

● 8<br />

● 8<br />

●1 ●1+2 2<br />

10 + 11<br />

10 + 11 ●12 + 13<br />

12<br />

●14 ●15 ●19 17 + 18<br />

●20 ●21 ●<br />

●16<br />

●17 18<br />

●22 Henan<br />

Hubei<br />

Hunan<br />

Jiangsu<br />

Shanghai<br />

Anhui<br />

Zhejiang<br />

Jiangxi<br />

Fujian<br />

●20 Hainan<br />

● 9<br />

Hebei<br />

Guangdong<br />

24–27<br />

Shandong<br />

Jilin<br />

●3+4 3<br />

Liaoning<br />

Heilongjiang<br />

3+4<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

shandong/china<br />

Firma Stadt Province<br />

12 Shandong Huijin Stock Co., Ltd. Laiwu Shandong<br />

13 Automotive Global Components Inc. Laiwu Shandong<br />

14 Dongyue Special automobile (Shandong)<br />

Manufacturing Co.,Ltd.<br />

Jining Shandong<br />

15 Shandong Tangjun Ouling <strong>Automobil</strong>e<br />

Manufacture Co.,Ltd.<br />

Zibo Shandong<br />

16 Foton Motor Weifang Shandong<br />

17 Shandong KAMA <strong>Automobil</strong>e<br />

Manufacturing Co., Ltd.<br />

Weifang Shandong<br />

18 Weichai Power Co.,Ltd. Weifang Shandong<br />

19 Shandong Wuzheng (Group) Co.,Ltd. Rizhao Shandong<br />

20 Faw Jiefang Qingdao Auto Factory Qingdao Shandong<br />

21 Sinotruk Special Truck Company Qingdao Shandong<br />

22 Qingte Group Co.,Ltd. Qingdao Shandong<br />

23 Qingdao auto radiator Co., Ltd Qingdao Shandong<br />

24 Shanghai GM Dongyue <strong>Automobil</strong>e Co.,Ltd. Yantai Shandong<br />

25 Shandong Peng Xiang <strong>Automobil</strong>e Co., Ltd Yantai Shandong<br />

26 Rongcheng Huatai Auto Co., Ltd. Weihai Shandong<br />

27 Shandong HIPO Group Co., Ltd. Weihai Shandong<br />

28 Tianrun Crankshaft Co., Ltd Weihai Shandong<br />

● 2<br />

● 14<br />

5–8<br />

9–11 12 + 13<br />

● 1<br />

● 15<br />

Shandong<br />

16–18<br />

Unter www.automobil-cluster.at können Sie diese Karte downloaden. Keine Gewähr auf Vollständigkeit.<br />

● 19<br />

20–23<br />

●<br />

24 + 25 26–28<br />

8<br />

● 8


ac-partner<br />

Schaumgebremst<br />

Crash-Absorption mit Aluminiumschaum<br />

Die Alulight International GmbH aus Ranshofen liefert jährlich etwa 80.000 Schaumteile, welche mit<br />

der weltweit ersten <strong>und</strong> einzigen vollautomatischen Anlage für Aluminiumschäume hergestellt werden.<br />

Damit ist es zum ersten Mal gelungen, Aluminiumschaum als Sicherheitsteil in einer Großserie in<br />

der <strong>Automobil</strong>industrie zu verbauen.<br />

In modernen Kombifahrzeugen werden zur Abtrennung<br />

des Kofferraums vom Fahrgastraum Gepäcktrennnetze<br />

eingebaut. Diese müssen die Insassen<br />

bei einem Frontalaufprall gegen ungesicherte <strong>und</strong><br />

nach vorne geschleuderte Gegenstände aus dem<br />

Kofferraum schützen. Die Stoßenergie wird dabei zu<br />

einem Teil durch das Trennnetz aufgenommen, der<br />

andere Teil muss in den Verankerungen des Netzes<br />

umgewandelt werden, damit diese nicht ausreißen.<br />

Eine definierte Energieaufnahme findet dann statt,<br />

wenn nach schnellem Ansteigen der Kraft ein Plateau<br />

erreicht wird <strong>und</strong> dieses über einen langen Verformungsweg<br />

konstant bleibt. Aluminiumschaum<br />

wird diesem idealen Verlauf der Energieabsorption<br />

gerecht.<br />

Für das Gepäcksnetzt des Audi Q7 entwickelte<br />

Alulight 3-D-Schaumteile zur Verankerung. Um ein<br />

ausgeprägtes Spannungsplateau zu erreichen,<br />

wurde in Versuchen eine auf 15 mm abgesetzte<br />

Form geschäumt, die an den Enden jeweils auf 6mm<br />

Länge einen Absatz mit 17,9 mm Durchmesser aufweist.<br />

Dadurch konnte der gewünschte Kraftverlauf<br />

mit einem Plateau von 1 – 1,5 kN bei einer Dichte<br />

von 0,5g/cm 3 erzielt werden. Das Niveau der Deformationsspannung<br />

liegt zwischen 10 <strong>und</strong> 15 Mpa. Die<br />

Energieabsorption bis zur Überschreitung von 1,5 kN<br />

liegt bei etwa 110 J.<br />

Die Möglichkeit, Metalle aufzuschäumen ist schon<br />

seit den fünfziger Jahren bekannt, die Nachfrage an<br />

leichten, innovativen Werkstofftechnologien ist aber<br />

erst in den letzten Jahren gewachsen, nicht zuletzt<br />

wegen der steigenden Preise von Rohstoffen <strong>und</strong><br />

fossilen Energieträgern. Alulight hat sich auf die<br />

Herstellung von pulvermetallurgischen Produkten<br />

spezialisiert <strong>und</strong> entwickelt neue Aluminiumwerkstoffe<br />

durch Pulverextrusion als auch Leichtbaukomponenten<br />

aus Nichteisenmetallschäumen.<br />

Kleine Teile mit großer Wirkung:<br />

Aluminiumschaum-Hülsen für<br />

Gepäcknetzverankerung.<br />

●10 AUSGABE: 3/2009<br />

Scuderi Split Cycle Engine<br />

Arbeitsteilung im Motorraum<br />

Seit den 80er Jahren forschen die Entwickler an der<br />

optimalen Arbeitsteilung von Verdichten <strong>und</strong> Verbrennen.<br />

Bis vor Kurzem existierte das Wirkungsgrad-W<strong>und</strong>er<br />

nur auf dem Computer, jedoch veranlasste<br />

die Animation zum Optimismus. Heuer konnte<br />

der erste Prototyp in Detroit vorgestellt werden:<br />

ein Zwei-Zylinder-System, in dem ein Zylinder für die<br />

Verdichtung der Gase verantwortlich ist, die Verbrennung<br />

aber im zweiten Zylinder stattfindet.<br />

Zwei Zylinder – zwei Aufgaben<br />

Einlass <strong>und</strong> Kompression sowie Verbrennung <strong>und</strong><br />

Auslass sind auf zwei Zylinder verteilt. Beide Zylinder<br />

sind über ein komplexes Ventilsystem miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en, über das die hochverdichtete Luft<br />

vom ersten in den zweiten Zylinder gelangt. Die<br />

Innnovation des Systems besteht darin, dass<br />

die Zylinder unabhängig voneinander für ihre<br />

Aufgabe optimal ausgerichtet werden<br />

können. Während herkömmliche Motoren<br />

zwei Umdrehungen benötigen, um einen<br />

Arbeitstakt zu vollenden, setzt der Scuderi<br />

Motor pro Arbeitstakt eine Kurbelumdrehung<br />

um. So soll der Druck im Verdichtungszylinder<br />

zirka 50 bar erreichen, der Otto-<br />

Motor schafft derzeit r<strong>und</strong> 3 bar.<br />

Zündung nach dem oberen Totpunkt<br />

Bisher ineffizienter<br />

Gasaustausch <strong>und</strong><br />

schlechter thermischerWirkungsgrad<br />

sind<br />

nun gelöste Probleme.Angeblich<br />

kann der<br />

Split Engine<br />

einen halbierten<br />

Spritverbrauch <strong>und</strong> wesentlich<br />

geringere Abgasemissionen<br />

als der konventionelle<br />

Viertaktmotor<br />

aufweisen. In herkömmlichen<br />

Motoren wird das Kraftstoff-Luft-<br />

Gemisch stets kurz vor Erreichen des oberen<br />

Totpunktes gezündet. Beim Split Engine ist<br />

dieser Vorgang optimiert, weil der Kraftstoff<br />

erst nach dem oberen Totpunkt des Kolbens<br />

gezündet werden kann sobald die extrem<br />

verdichtete Luft in den zweiten Zylinder<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

serie: motorenkonzepte<br />

Während sich der Otto-Motor seit über 100 Jahren zwar bewährt, aber noch nicht zur Höchstform<br />

gef<strong>und</strong>en hat, treiben Ingenieure von Scuderi eine neue Idee voran. Mit dem Scuderi Split Cycle<br />

Engine hat das Modell der Arbeitsteilung nun auch in den Motorraum gef<strong>und</strong>en. Hier arbeiten nur<br />

noch zwei Zylinder, aber jeder macht das, was er am besten kann.<br />

gelangt ist. Das bringt 20 Prozent Effizienzsteigerung<br />

<strong>und</strong> – durch eine Verbrennung unter besseren<br />

Bedingungen – 80 Prozent weniger Stickstoffausstoß.<br />

Hybrid durch Luft im Vorratstank<br />

Vorteilhaft ist auch die Rückgewinnung von Energie.<br />

Zwischen den Zylindern befindet sich bei der Hybrid-<br />

Variante ein Druckluftspeicher, in dem z.B. mit Hilfe<br />

der Bremsenergie enorm viel Druck „auf Vorrat“<br />

gespeichert werden kann. Also ein Hybrid-System<br />

ohne zweiten Motor, das bei Bedarf den Druck<br />

MOTORENKONZEPTE:<br />

Verblüffend anders.<br />

Verblüffend einfach.<br />

Die Vorteile des Scuderi Split Cycle Engines<br />

■ Druck des Gas-Luftgemisches bei 50 bar<br />

■ optimale Ausnützung der Zylinder durch<br />

unterschiedliche Aufgabe<br />

■ bis zu 80 Prozent weniger Stickoxide<br />

■ 50 Prozent weniger Spritverbrauch<br />

■ Energieeffizienz durch Druckluft-Hybrid-<br />

Variante<br />

■ in herkömmliche Produktionsabläufe<br />

leicht integrierbar<br />

Zwei Zylinder, zwei Aufgaben: Einlass <strong>und</strong> Kompression<br />

links – Verbrennung <strong>und</strong> Auslass rechts.<br />

abgibt. Im Schubbetrieb wird die vom Motor komprimierte<br />

Luft in einen Vorratstank geleitet <strong>und</strong> bei<br />

Normalbetrieb zur Befüllung des Arbeitszylinders<br />

wieder genutzt, wodurch der Verdichtungszylinder<br />

kurzfristig keine Arbeit verrichten muss <strong>und</strong> das Auto<br />

über eine gewisse Distanz völlig schadstofffrei<br />

bewegt werden kann.<br />

Produktionslinien nur geringfügig verändert<br />

Der große Vorteil des Scuderi-Motors für die Autoindustrie<br />

liegt auf der Hand. Zwar ist das System<br />

neu, aber die Arbeitsvorgänge in der Produktion<br />

ähneln einander stark, da der Motor auf bestehenden<br />

Komponenten basiert. Der Motor ermöglicht es, in<br />

kurzer Zeit die geforderten Emissions- <strong>und</strong> Verbrauchsstandards<br />

zu erfüllen, ohne viel in Umrüstungen<br />

oder Veränderungen bei bestehenden Produktionsprozessen<br />

investieren zu müssen. Es sind keine<br />

neuen Fabriken, Werkzeuge <strong>und</strong> Fertigungsmethoden<br />

nötig, die Motoren behalten bei Anordnung von<br />

zwei Zylinderpaaren die gleiche Größe.<br />

Der Prototyp des Scuderi Split Engine.<br />

● 11


kooperationen<br />

E-Mobilität made in Austria<br />

Der HAI E3 von Haidlmair<br />

Das innovationsfreudige oberösterreichische Werkzeug- <strong>und</strong> Formenbauunternehmen Haidlmair<br />

präsentiert mit dem HAI E3 einen wichtigen Beitrag zur Neuen Mobilität in der Nutzung der Elektro-<br />

Energie. Der HAI E3 ist der erste Prototyp eines zweisitzigen E-Roadsters mit Radnabenmotor in<br />

Europa. Er verbindet zukunftsorientierte Technik <strong>und</strong> ökologische Effizienz mit Emotionalität. Zugleich<br />

ist er ein eindrucksvolles Zeugnis für die Innovationskraft <strong>und</strong> initiative Ingenieursleistung oberösterreichischer<br />

Unternehmen.<br />

In einer Entwicklungszeit von nur ca. neun Monaten<br />

hat die Fa. Haidlmair in Kooperation mit anderen<br />

Spezialisten aus Oberösterreich den HAI E3 mit verantwortungsvoller<br />

Konsequenz erstellt. E3, das steht<br />

für Effizienz, Emotion <strong>und</strong> Energie – drei Schlagworte,<br />

die den Entwicklungsprozess bis zur Fertigstellung<br />

entscheidend mitprägten.<br />

Faszination Elektromotor<br />

„Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, der<br />

vor über einem Jahr mit dem Kauf einer Elektro-<br />

Motocross Maschine entstanden ist. Die hohe Effizienz<br />

eines Elektromotors <strong>und</strong> die unglaubliche Energie,<br />

die ein solcher entfaltet, haben mich so nachhaltig<br />

fasziniert <strong>und</strong> ließen mich diesen Traum immer<br />

weiterverfolgen“, erklärt Josef Haidlmair seine<br />

ursprünglichen Beweggründe.<br />

Muth bringt HAI in Form<br />

Er beauftragte seine hauseigene Innovationsabteilung,<br />

ein entsprechendes Elektroauto in Zusammenarbeit<br />

mit Spezialfirmen zu entwickeln. Der international<br />

anerkannte Conceptions <strong>und</strong> Design Fach-<br />

mann Hans A. Muth konnte als Experte gewonnen<br />

werden. Muth wurde im Laufe des Projekts auch<br />

immer mehr in die Umsetzung involviert <strong>und</strong> konnte<br />

mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung den HAI E3<br />

entscheidend mitprägen. Josef Haidlmair will nun<br />

weitere potenzielle Partner <strong>und</strong> Investoren finden,<br />

die gemeinsam mit dem Nußbacher Unternehmer<br />

den bestehenden Prototypen weiterentwickeln <strong>und</strong><br />

zur Serienreife bringen sollen.<br />

Starke Produktionspartner<br />

„Ich bin mir sicher, dass dieses Auto ein wichtiger<br />

Beitrag zur neuen Mobilität ist. Mit starken (österreichischen)<br />

Partnern können wir das Fahrzeug in<br />

einer größeren Stückzahl <strong>und</strong> zu einem kostengünstigen<br />

Preis produzieren“, so Haidlmair zu den<br />

Zukunftsplänen.<br />

Ein paar Fakten zum HAI E3:<br />

■ E-Roadster mit Radnabenmotoren<br />

(Antrieb in den Hinterradfelgen)<br />

■ Höchstgeschwindigkeit ca. 120 km/h<br />

■ Leistung der Radnabenmotoren:<br />

je 18 kw bei 1000 U/min<br />

■ Zweitauto <strong>und</strong> Kurzstreckenfahrzeug:<br />

ca. 100 – 150 km<br />

Wichtigste Entwicklungspartner:<br />

Bitter GmbH, Aquamot, Fahrzeugsattlerei<br />

Bilweis, Königseder,<br />

Bernecker + Rainer Industrie-<strong>Elektronik</strong><br />

Ges.m.b.H, 1492 Design, Muth Design<br />

Consulting, accem – Automotive<br />

Kabelkonfektion, DMS<br />

Impressum<br />

Der <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> ist eine Initiative der Länder Oberösterreich <strong>und</strong> Salzburg. Die Träger des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s sind die <strong>Cluster</strong>land Oberösterreich GmbH <strong>und</strong> die Innovations- & Technologietransfer<br />

Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) <strong>und</strong> Herausgeber: <strong>Cluster</strong>land Oberösterreich GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810-5084,<br />

Fax: +43 732 79810-5080, E-Mail: automobil-cluster@clusterland.at, www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA. Redaktion: DI (FH) Thomas Eder,<br />

Mag. Susanne Ringler. Grafik/Layout: Brot & Butter www.andraschko.co.at. Bildmaterial: Archiv <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> OÖ, Archiv Manfred Jerzembek, Six Sigma, media-cube creative studios gmbh,<br />

Skoda Auto a.s., Alulight International Gmbh, Pixelio, Scuderi Group Europe, Haidlmair GmbH, Starlim Spritzguss GmbH, Mark Metallwarenfabrik GmbH, ALBA prototyping & production GmbH,<br />

Smart Automation Austria, Mechatronik-<strong>Cluster</strong>,<br />

BrainStore. Cartoon: Mag. Günther Kolb. Gastbeiträge<br />

müssen nicht notwendigerweise die Meinung des<br />

Herausgebers wiedergeben. Alle Angaben erfolgen trotz<br />

sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist<br />

ausgeschlossen.<br />

●12 AUSGABE: 3/2009<br />

AC-Lieferantentag bei BMW<br />

Chance genützt – Auftrag bekommen<br />

Die MARK Unternehmensgruppe aus Spital am Pyhrn versuchte seit Jahren, bei BMW verstärkt Fuß zu<br />

fassen. Gerade für ein Unternehmen dieser Größe ist das gar nicht einfach. Der vom <strong>Automobil</strong>-<br />

<strong>Cluster</strong> OÖ initiierte Lieferantentag bot die ideale Plattform zur Imagewerbung <strong>und</strong> die Chance, sich<br />

direkt bei den verschiedenen Entwicklungsabteilungen von BMW zu präsentieren.<br />

Im Bereich Tiefziehen hat sich seither ein sehr konkretes<br />

Projekt ergeben. Es geht hier um die Umstellung<br />

von Abstandbuchsen, welche derzeit noch als<br />

teure Drehteile eingekauft werden. Die F&E Abteilung<br />

von Mark hat gemeinsam mit BMW diese Teile optimiert<br />

<strong>und</strong> zu kostengünstigeren Tiefziehteilen umgestaltet.<br />

Für BMW gibt es dadurch ein hohes Ein-<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

sparungspotenzial. Zudem ist seitens BMW geplant,<br />

die MARK Buchsen als Standardteile einzuführen.<br />

Für das erste Teil ist man gerade in der Phase der<br />

Projektabwicklung bzw. Werkzeugerstellung.<br />

„BMW ist der wichtigste Endk<strong>und</strong>e unseres Schwesterwerks<br />

in Purkersdorf. Für unser Topprodukt –<br />

hochpräzise gedrehte Steuerkolben für die BMW-<br />

Sechszylinder-Pendelschieberölpumpe – stehen wir<br />

immer wieder direkt mit BMW Steyr in Kontakt.<br />

Darum nützen wir auch heuer wieder den AC-Lieferantentag<br />

bei BMW, um unser gesamtes Fertigungsportfolio<br />

„Tiefziehen <strong>und</strong> Stanzen sowie Drehen“<br />

bei den Entscheidungsträgern in den Entwicklungs<strong>und</strong><br />

Einkaufsabteilungen von BMW in München zu<br />

präsentieren.“ meint Firmenchef Rudolf Mark.<br />

Anton Naue im Beirat<br />

Wahlösterreicher mit Automotive-Kompetenz<br />

Der <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> begrüßt ein neues Mitglied im Beirat. DI (FH) Anton Naue, Gesellschafter im<br />

Familienunternehmen Alba <strong>und</strong> bei Novotec.<br />

Ob der gebürtige Norddeutsche bei der Schi-WM<br />

2013 in seinem jetzigen Wohnort Schladming das<br />

österreichische oder das deutsche Team anfeuern<br />

wird, bleibt offen. Sicher ist aber, dass Anton Naue<br />

seit Juni 2009 den <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> als neues Beiratsmitglied<br />

tatkräftig unterstützt. Als Kind lernte er<br />

Oberösterreich von seiner touristischen Seite kennen.<br />

Heute ist Naue intensiv mit der automotiven<br />

Landschaft des B<strong>und</strong>eslandes beschäftigt.<br />

Der gelernte Kunststofftechniker <strong>und</strong> Speditionskaufmann<br />

studierte an der Fachhochschule im deutschen<br />

Gießen Maschinenbau <strong>und</strong> übernahm 1996<br />

die Position des Produktionsleiters der Naue Fasertechnik<br />

in Espelkamp/Fiestel. Beim Werkzeug- <strong>und</strong><br />

Maschinenbauer Alba in Radstadt ist Anton Naue<br />

seit 2000 geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Alba Unternehmensgruppe <strong>und</strong> der Firma Novotec.<br />

In dieser Position kontrolliert er sieben europaweite<br />

veranstaltungen | notizen<br />

Firmensitz der MARK Unternehmensgruppe in Spital am Pyhrn<br />

Lieferenantentag BMW Group<br />

3. Dezember 2009<br />

München<br />

Gleich anmelden!<br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong><br />

Bettina Mayrhofer: +43 732 79810-5084<br />

bettina.mayrhofer@clusterland.at<br />

Standorte mit 350 Mitarbeitern,<br />

die zu 90 Prozent<br />

für den automotiven<br />

Bereich produzieren.<br />

Gleichzeitig aus dem Beirat ausgeschieden ist Sieglinde<br />

Kaiser von der POLYTEC FOR Car Styling GmbH<br />

& Co KG. Der AC bedankt sich für ihre Arbeit.<br />

● 13


notizen<br />

Im Winter ist es zu spät<br />

Förderungen rasch im Herbst beantragen<br />

Der <strong>Automobil</strong>sektor steht unter Veränderungsdruck. Die neuen Trends heißen „sauberer, sicherer,<br />

leiser, intelligenter, flexibler <strong>und</strong> wohnlicher“. Die <strong>Automobil</strong>industrie muss daher gezielt in Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung für die mittel- bis langfristige Zukunft investieren <strong>und</strong> künftige dramatische Technologiesprünge<br />

in der automotiven Forschung berücksichtigen. Gerade jetzt ist es so wichtig wie noch<br />

nie, neue Innovationen zu finden, voranzutreiben <strong>und</strong> zur Marktreife zu bringen, wie z.B. das Projekt<br />

„Oberösterreich fit für das Elektrofahrzeug“ des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s, für das noch Partner gesucht<br />

werden. Bis Ende Oktober sind noch einige lukrative Fördertöpfe offen, die in den Bereichen<br />

„Effiziente Fahrzeuge“ <strong>und</strong> „Effizienz im Verkehr“ genützt werden können.<br />

Reginonale Förderung<br />

<strong>Cluster</strong>-Kooperationsprojekt<br />

Für erste Kooperationen <strong>und</strong> technische Entwicklungen.<br />

Die Förderung beträgt 30 Prozent bis zu max.<br />

25.000 Euro pro Projektpartner, laufende Einreichung<br />

ist möglich.<br />

Nationale Förderungen<br />

Neue Energie 2020, 3. Ausschreibung<br />

Energieeffiziente Fahrzeugkomponenten<br />

<strong>und</strong> -systeme<br />

Optimierung konventioneller Antriebstechnologien<br />

<strong>und</strong> Antriebsstränge auf Energieeffizienz <strong>und</strong> Emissionsreduktion.<br />

IV2Splus<br />

Ways2Go<br />

(5 Mio. Euro bis 6. Oktober 2009)<br />

„Intelligente Verkehrssysteme <strong>und</strong> Services plus"<br />

unterstützt den Wandel der Mobilitätsbedürfnisse.<br />

Altersgerechter, sozialer, chancengleicher <strong>und</strong> barrierefreier<br />

Verkehr sowie Mobilitätssicherung im<br />

ländlichen Raum sind dabei besonders relevant.<br />

I2V<br />

(4 Mio. Euro bis 4. November 2009)<br />

Inhalt dieser Förderung ist die Erhöhung der Effizienz<br />

des Gesamtverkehrssystems durch eine Verbesserung<br />

des reibungslosen Zusammenwirkens der Verkehrsträger,<br />

die verstärkte Einbindung umweltverträglicherer<br />

Verkehrsträger <strong>und</strong> die effizientere<br />

Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur.<br />

Programm E-Mobilität<br />

Modellregion E-Mobilität<br />

(4 Mio. bis 30. Oktober 2009)<br />

Gefördert wird die auf eine Region konzentrierte<br />

Demonstration der E-Mobilität, um die Funktionalität<br />

<strong>und</strong> Attraktivität im Zusammenspiel von Individuen,<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Politik zu realisieren.<br />

Technologische Leuchttürme der Elektromobilität<br />

(11 Mio bis 30. November 2009)<br />

Die Entwicklung von technischen Innovationen im<br />

Bereich Fahrzeugtechnologien (inkl. Energiespeicherung),<br />

Infrastrukturtechnologien (Intelligente Ladestationen,<br />

Netzintegration u.ä.) <strong>und</strong> Anwendungen<br />

<strong>und</strong> Nutzer (Integration in das Verkehrssystem)<br />

können in dieser Förderung eingereicht werden.<br />

Programm Modellregionen<br />

Themenfeld: Klima- <strong>und</strong> Energie-Modellregionen<br />

(4,5 Mio. Euro bis 16. November 2009)<br />

Die Gründung einer energieeffizienten Modellregion<br />

wird gefördert.<br />

Internationale Förderungen<br />

7. Rahmenprogramm der EU<br />

(4,1 Mrd. Euro bis 14. Jänner 2010)<br />

Das Thema Life-Sciences ist eine Querschnittsmaterie,<br />

die sich in unterschiedlichen Forschungsprioritäten<br />

wiederfindet. Mit ca. einer Milliarde Euro<br />

fördert die Europäische Kommission aktuell Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprojekte sowie Demonstrationsprojekte<br />

im Bereich der Life-Sciences.<br />

Darunter fallen die Themen: Ges<strong>und</strong>heit, Lebensmittel<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft, Biotechnologie, Umwelt,<br />

Nanotechnologie <strong>und</strong> Werkstoffe, Produktionstechnologie,<br />

Informationstechnologie, Fabrik der Zukunft,<br />

Sicherheitsforschung.<br />

Im Sub-Thema 7.2 (Land- <strong>und</strong> Seeverkehr) werden<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher Land- <strong>und</strong> Seeverkehr, nachhaltige<br />

Stadtmobilität, Sicherheit im Verkehr <strong>und</strong> die<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gefördert.<br />

Inklusive der „greencars-Initiative“.<br />

Mit Bar-Förderquoten von 50 bis 75 Prozent für<br />

F&E-Leistungen <strong>und</strong> 100 Prozent für Administrationstätigkeiten<br />

ist das 7. EU-Rahmenprogamm<br />

(RP7) ein finanziell höchst interessantes Instrument,<br />

das auch langfristige Partnerschaften ermöglicht <strong>und</strong><br />

neue Märkte öffnet.<br />

Informationen:<br />

CATT Innovation Management GmbH<br />

www.catt.at<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong><br />

Martin Graml, +43 732 79810-5083<br />

●14 AUSGABE: 3/2009<br />

Land OÖ <strong>und</strong> AMS fördern<br />

Neues AC-Qualifizierungsprogramm<br />

Das neue Qualifizierungsprogramm des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s ist ab sofort verfügbar. Mit neuen<br />

Lehrgängen <strong>und</strong> adaptierten Modulen. Jetzt auch gefördert.<br />

Effizient gestaltete Ausbildungsmodule in den Bereichen<br />

Projekt-, Qualitäts-, Vertriebs <strong>und</strong> Beschaffungsmanagement<br />

bringen den Lehrgangsteilnehmern<br />

den Wissensvorsprung für<br />

zukünftige <strong>und</strong> internationale Herausforderungen.<br />

Neue Lehrgänge <strong>und</strong> Module<br />

Zertifizierter Entwicklungsingenieur<br />

<strong>und</strong> Produktgestalter erfasst den<br />

Aufgabenbereich eines Entwicklungsingenieurs<br />

mit all seinen<br />

fächerübergreifenden Anforderungen.<br />

KVP Practitioner befasst die<br />

Teilnehmer mit den Bereichen<br />

KVP, TPM (Total Productive<br />

Maintenance) <strong>und</strong><br />

mit der Just-In-Time-<br />

Philosophie.<br />

Automotive English ist<br />

ein speziell für automotive<br />

Anwender maßgeschneiderter Lehrgang für<br />

Lehrgänge des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s<br />

Förderbar. Jetzt auch besiegelt.<br />

Die Lehrgänge des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s entsprechen alle den Anforderungen zum Erhalt von Fördergeldern.<br />

Das Land Oberösterreich <strong>und</strong> das AMS unterstützen die Lehrgänge mit den Förderungen<br />

„Bildungskonto“, „Bildungskarenz“ <strong>und</strong> „Bildungskarenz plus“.<br />

Nach einem eingehenden Audit durch das Institut für<br />

Berufs- <strong>und</strong> Erwachsenenbildungsforschung (IBE)<br />

der Johannes Kepler Universität Linz sind die Lehrgänge<br />

des AC seit Mai 2009 förderbar durch das<br />

Bildungskonto des Landes OÖ. Seit Juni 2009 ist der<br />

<strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong> auch „förderbarer Bildungsträger“<br />

im Rahmen des Salzburger Bildungsschecks. Derzeit<br />

werden die Kriterien für die Bildungsförderung<br />

weiterer B<strong>und</strong>esländer zur eingehenden Prüfung<br />

aufgearbeitet.<br />

Bildungskarenz<br />

Bildungskarenz kann zwischen ArbeitnehmerIn <strong>und</strong><br />

ArbeitgeberIn im Ausmaß von maximal einem Jahr<br />

(durchgehend oder gesplittet) abgeschlossen werden.<br />

Während dieser Zeit erhält die karenzierte Person<br />

vom Arbeitsmarktservice Weiterbildungsgeld in<br />

Höhe des Arbeitslosengeldes; Die Ausübung einer<br />

selbstständigen oder unselbstständigen Erwerbs-<br />

AUSGABE: 3/2009<br />

automotives Business-Englisch.<br />

Zertifizierter Vertriebsmanager Automotive wurde in<br />

den Bereichen „Erkennen von Trends <strong>und</strong> Entwicklungen“,<br />

„Marken- <strong>und</strong> Produktstrategien der OEMs“<br />

sowie „Das richtige Präsentieren eines<br />

Produktes“ mit neuen Modulen<br />

erweitert.<br />

Die Teilnehmer können<br />

für die Lehrgänge<br />

Förderungen wie<br />

das Bildungskonto<br />

oder Bildungskarenz<br />

plus von Land Oberösterreich<br />

<strong>und</strong> AMS in<br />

Anspruch nehmen. Das<br />

Land Salzburg fördert mit<br />

dem Bildungsscheck. Weitere<br />

Fördermöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> alle Detailinformationen<br />

zu den Lehrgängen finden<br />

Sie im online-Qualifizierungsprogramm:<br />

www.automobil-cluster.at<br />

tätigkeit ist zulässig, wenn die Geringfügigkeitsgrenze<br />

nicht überschritten wird.<br />

Zusatzförderung des Landes: Bildungskarenz plus<br />

Das Programm Bildungskarenz plus baut auf dem<br />

bisherigen AMS-Angebot 'Bildungskarenz' auf <strong>und</strong><br />

ist auf 18 Monate begrenzt: Anträge können nur<br />

noch bis 17. Mai 2010 eingebracht werden. Die<br />

Weiterbildung kann auch<br />

im Unternehmen selbst<br />

stattfinden, vorausgesetzt,<br />

dass eine zertifizierteBildungseinrichtung<br />

mit der Durchführung<br />

betraut ist.<br />

Bettina Mayrhofer betreut die<br />

Abwicklung der Audits zur Förderbarkeit<br />

der AC-Lehrgänge.<br />

Haben Sie gewusst, …<br />

notizen<br />

… dass das automotive Qualifizierungsprogramm<br />

des AC auch von Firmen aus dem<br />

Ausland geschätzt <strong>und</strong> genützt wird?<br />

… dass das neue Qualifizierungsprogramm<br />

2009/2010 ab sofort kostenlos beim AC<br />

angefordert werden kann?<br />

… dass im Jahr 2008/2009 292 Teilnehmer<br />

die automotiven Seminare zur Erweiterung ihrer<br />

Qualifikationen besucht haben?<br />

… dass das neue Qualifizierungsprogramm<br />

zwei neue Lehrgänge enthält?<br />

… dass alle Lehrgänge des AC-Qualifizierungsprogrammes<br />

durch das Bildungskonto des<br />

Landes OÖ gefördert werden?<br />

… dass der AC drei Lehrgänge<br />

zur Bildungskarenz<br />

anbietet?<br />

● 15


veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

22. September 2009<br />

OÖ EXPORTTAG 2009<br />

Palais Kaufmännischer Verein & WKOÖ, Linz<br />

23. September 2009<br />

Das Auto der Zukunft: Öko vs. Design<br />

ÖAMTC-Zentrale Linz<br />

6. Oktober 2009<br />

3. Internationaler KVP-Branchentreff<br />

Stift St. Florian<br />

12. – 13. Oktober 2009<br />

Lehrgang SE<br />

Modul Betriebswirtschaftliche Basics<br />

für den Einkauf, St. Florian<br />

Lehrgang QM <strong>und</strong> QM-IA<br />

Modul Regelwerke der <strong>Automobil</strong>industrie<br />

Marchtrenk<br />

13. – 15. Oktober 2009<br />

eCarTec 2009<br />

1. Int. Messe für Elektromobilität<br />

Gratis Eintrittskarten beim AC<br />

Neue Messe München<br />

16. Oktober 2009<br />

Individuelle Rechtsberatung<br />

techcEnter Linz<br />

19. – 22. Oktober 2009<br />

Lehrgang „KVP-Practitioner“<br />

Modul KVP-Basics, St. Florian<br />

20. Oktober 2009<br />

Branchenfokus Vertrieb: CEE<br />

techcEnter Linz<br />

9. – 10. November 2009<br />

Lehrgang QM-IA<br />

Automotive Core Tools für interne Auditoren<br />

Lehrgang VM<br />

Modul Marktforschung <strong>und</strong> Marktanalyse<br />

für Vertriebsmanager, beide Marchtrenk<br />

11. November 2009<br />

Lehrgang VM<br />

Modul Innovationen erfolgreich managen,<br />

präsentieren <strong>und</strong> verkaufen, Marchtrenk<br />

23. – 25. November 2009<br />

Lehrgang PM<br />

Modul Projektmanagementmethoden<br />

<strong>und</strong> -werkzeuge in automotiven Projekten<br />

Marchtrenk<br />

3. Dezember 2009<br />

Lieferenantentag BMW Group<br />

München<br />

Nähere Informationen bei Bettina Mayrhofer<br />

Telefon +43 732 79810-5084<br />

bettina.mayrhofer@clusterland.at<br />

!<br />

!<br />

Rosenbauer, KAIZEN-Institute <strong>und</strong> BrainStore in St. Florian<br />

3. Internationaler KVP-Branchentreff<br />

in Oberösterreich<br />

Am 6. Oktober 2009 werden Themen r<strong>und</strong> um kontinuierliche Verbesserungsprozesse bei der Großveranstaltung<br />

des <strong>Automobil</strong>-<strong>Cluster</strong>s im Stift St. Florian bereits zum dritten Mal beleuchtet. Mit internationaler<br />

Beteiligung des deutschen KAIZEN-Institutes <strong>und</strong> der Schweizer Kreativ-Company BrainStore.<br />

DI Gottfried Brunbauer, Vorstand der Rosenbauer<br />

International AG sieht die Teamarbeit als wesentlichen<br />

Baustein zum Unternehmenserfolg. Seine<br />

Erfahrungen aus den Verbesserungsprozessen im<br />

Hause Rosenbauer wird Gottfried Brunbauer als<br />

Referent mit den Teilnehmern des 3. Internationalen<br />

KVP-Branchentreffs diskutieren.<br />

Nachhaltig verbessern durch geschultes Nachdenken<br />

Wie ein KVP-Prozess zielführend am Laufen gehalten<br />

wird, zeigen Beispiele aus den Unternehmen voestalpine<br />

<strong>und</strong> EISENWERK SULZAU-WERFEN R. & E.<br />

Weinberger AG. Das KAIZEN Institute gibt Anleitungen,<br />

wie KVP ein fixer Bestandteil der Firmenkultur<br />

wird. Danach entfachen die brillanten Querdenker Dr.<br />

Anna Maria Köck vom Institut für Wissensmanagement<br />

an der TU Graz <strong>und</strong> DI Werner Pfeffer, Zeremonienmeister<br />

<strong>und</strong> Leiter der Nomadenschule Inspirationen<br />

für KVP-Ansätze auf ganz eigene, kreative<br />

<strong>und</strong> ungewöhnliche Art. Der Ansatz lautet:<br />

Kreativität ist ein erlernbarer Produktionsprozess.<br />

Einmalig in Österreich ist der erste firmenübergreifende<br />

„Idea Event“ mit BrainStore. Nicht auf den<br />

AC-quarterly<br />

im nächsten Heft ➜<br />

Geistesblitz warten, sondern selber ein Gewitter der<br />

guten Ideen auslösen: So arbeitet die Ideenfabrik<br />

„BrainStore“ aus der Schweiz. Die Mischung aus<br />

Struktur <strong>und</strong> Kreativität setzt innerhalb kürzester Zeit<br />

jede Menge Adrenalin <strong>und</strong> Inspiration bei allen<br />

Teilnehmern frei. Und plötzlich beginnt es unter der<br />

Leitung von Markus Mettler, Geschäftsführer von<br />

BrainStore zu blitzen.<br />

Kreativprozess setzt Verbesserungspotenzial frei.<br />

Hauptthema in der Dezemberausgabe:<br />

Leichtbau<br />

Die Zeitschrift AC-quarterly können Sie kostenlos bestellen bei:<br />

Frau Bettina Mayrhofer, +43 732 79810-5084, bettina.mayrhofer@clusterland.at<br />

AUSGABE: 3/2009

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