09.10.2013 Aufrufe

Auswahl und Genuss bei Lebensmittelunverträglichkeiten - Basic

Auswahl und Genuss bei Lebensmittelunverträglichkeiten - Basic

Auswahl und Genuss bei Lebensmittelunverträglichkeiten - Basic

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Immunsystem im Fokus<br />

Echte Allergie<br />

Bei einer Echten Allergie reagiert das Immunsystem auf natürliche<br />

<strong>und</strong> harmlose Bestandteile in Lebensmitteln mit einer<br />

Abwehr reaktion: Es erkennt „normale Nahrungsbausteine“ (v.a.<br />

Proteine) fälschlicherweise als Krankheitserreger (= Allergene)<br />

<strong>und</strong> bekämpft sie in der allergischen Reaktion. Ähnlich wie <strong>bei</strong><br />

einem Magen-Darm-Virus, der uns tatsächlich krank macht <strong>und</strong><br />

der dieser immunologischen Reaktion bedarf, um ihn unschädlich<br />

zu machen. Ein Teil der „Waffen“ unseres Immunsystems – die<br />

sogenannten Antikörper – sind <strong>bei</strong> echten Allergikern im Blut<br />

als IgE-Anti körper nachweisbar. Auch ein Pricktest auf der Haut<br />

veranschaulicht deutlich die Abwehrreaktionen auf spezifische<br />

Lebensmittelproteine. Die Hautreaktionen <strong>bei</strong>m Pricktest werden<br />

u.a. durch Histamin ausgelöst, ein körpereigener Botenstoff, der in<br />

Kreuzallergie<br />

Eine Kreuzallergie ist eine echte allergische Reaktion, die<br />

über den Umweg der Pollenallergie abläuft – deshalb<br />

spricht man auch von einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie.<br />

Knapp 60 % aller Pollenallergiker entwickeln<br />

eine Kreuzallergie auf Nahrungsmittel. Da<strong>bei</strong> kann es Jahre<br />

bis Jahrzehnte dauern, bis sich diese manifestiert. Schubfaktoren<br />

wie Stress, Sport, Alkohol, Medikamente <strong>und</strong> der<br />

Hormonstatus beeinflussen zusätzlich die Entstehung einer<br />

Kreuzallergie. Birkenpollenallergiker reagieren dann<br />

<strong>bei</strong>spielsweise nicht mehr nur auf Birkenpollen allergisch,<br />

sondern z.B. auch auf Äpfel, Hasel- <strong>und</strong> Walnüsse, Soja <strong>und</strong><br />

Sellerie. Die primäre Allergie auf die Birkenpollen bleibt da<strong>bei</strong><br />

stets erhalten. Zusätzlich erkennt das Immunsystem <strong>bei</strong><br />

der Kreuzallergie plötzlich Ähnlichkeiten in der Allergenstruktur<br />

von Birkenpollen <strong>und</strong> Äpfeln, so dass der Birkenpollenallergiker<br />

auch auf Äpfel allergisch reagiert – sehr<br />

häufig mit einem „oralen Allergiesyndrom“ – mit Halsjucken,<br />

Lippenkribbeln <strong>und</strong> Schwellungen im Halsbereich.<br />

Die Ursache für solche Kreuzreaktionen sind identische oder<br />

sehr ähnliche Eiweißbausteine (Allergenstrukturen) in den<br />

Pollen <strong>und</strong> in den entsprechenden Nahrungsmitteln, obwohl<br />

diese botanisch nicht verwandt sind. Bei einer Hyposensibilisierung<br />

gegen Pollenallergene besteht die Chance,<br />

dass auch die Kreuzreaktion auf Nahrungsmittel zurückgeht.<br />

einer Art „Waffenlager des Immunsystems“, den sogenannten<br />

„Mastzellen“, gespeichert ist. Bei der Echten Allergie motivieren<br />

die Antikörper die Mastzellen dazu, Histamin freizusetzen <strong>und</strong><br />

damit die typischen allergischen Symptome wie Hautreaktionen,<br />

Fließschnupfen, Juckreiz, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall,<br />

Nesselfieber bis hin zum allergischen Schock zu bewirken.<br />

Allergiker müssen Lebensmittel, die ihr Immunsystem nicht toleriert,<br />

strikt meiden. Denn allergische Reaktionen sind weitgehend<br />

dosisunabhängig, d.h. bereits kleinste Mengen können ausreichen,<br />

um Reaktionen auszulösen. Die derzeit einzige medizinisch<br />

anerkannte Therapie ist die Hyposensibilisierung, <strong>bei</strong> der das<br />

Immunsystem schrittweise mit dem Allergen konfrontiert wird,<br />

um dadurch eine steigende Toleranz zu erreichen.<br />

Die Allergenen Vierzehn<br />

Etwa 90 % aller <strong>Lebensmittelunverträglichkeiten</strong> wer-<br />

den durch diese 14 Lebensmittel verursacht. Sie müssen<br />

laut der Europäischen Richtlinie zur Allergenkennzeichnung<br />

immer auf dem Etikett gekennzeichnet sein – auch,<br />

wenn nur kleinste Mengen davon als Zutat verwendet<br />

wurden. Lediglich <strong>bei</strong> Kräutern <strong>und</strong> Gewürzmischungen,<br />

Konfitüren, Kakao- <strong>und</strong> Schokoladenerzeugnissen,<br />

Fruchtsäften <strong>und</strong> -nektaren sowie <strong>bei</strong> Jodsalz müssen die<br />

Bestandteile nicht einzeln aufgelistet werden, wenn ihr<br />

Anteil im Lebensmittel weniger als zwei Prozent beträgt.<br />

• glutenhaltiges Getreide<br />

• Krebstiere<br />

• Eier (Allergie besteht meistens nur auf das Hühnereiweiß)<br />

• Fisch<br />

• Erdnüsse<br />

• Soja<br />

• Milch – einschließlich Laktose<br />

• Schalenfrüchte: Mandeln, Hasel-, Wal-, Cashew-, Pecan-,<br />

Para-, Macadamia-, Queenslandnüsse, Pistazien<br />

• Sellerie, Senf, Sesamsamen, Schwefeldioxid <strong>und</strong> Sulfite<br />

• Süßlupinen, Mollusken (Weichtiere, Schnecken)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!