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■ BAUERNBLATT l 30. März 2013 Garten<br />
Mangold gehört zu den ältesten in<br />
Europa gebräuchlichen Gemüsearten.<br />
Vermutlich wurde die Pflanze<br />
zuerst im östlichen Mittelmeerraum<br />
kultiviert. Sowohl im antiken Griechenland<br />
als auch bei den Römern<br />
kam das Blatt- und Stielgemüse regelmäßig<br />
auf den Tisch. Mit der<br />
Ausdehnung des Römischen Reiches<br />
gelangte zusammen mit vielen<br />
anderen Kulturpflanzen auch der<br />
Mangold nach Mitteleuropa und<br />
war hier im Mittelalter weit verbreitet.<br />
Der Beiname „Römerkohl“ deutet<br />
noch auf diese Herkunft hin.<br />
Verwandt mit den Kohlgewächsen<br />
ist Mangold allerdings nicht –er<br />
gehört zur Familie der Gänsefußgewächse<br />
wie die bekannten Gemüsepflanzen<br />
Rote Bete und Spinat,<br />
aber auch Melde und Amaranth.<br />
In den vergangenen 200 Jahren<br />
wurde der Mangold zunehmend<br />
vom als „feiner“ geltenden Spinat<br />
verdrängt und geriet weitgehend in<br />
Vergessenheit – ein Schicksal, das<br />
auch andere Blattpflanzen wie die<br />
Melde traf –und ist erst seit einigen<br />
Jahren wieder häufiger in Gärten<br />
und auf Märkten zu finden. Dabei<br />
braucht sich der Mangold hinter<br />
dem Spinat keineswegs zu verstecken,<br />
sofern er nicht als plumper Ersatz<br />
betrachtet wird, sondern als eigenständiges<br />
Gemüse den Speisezettel<br />
bereichern darf.<br />
Hauptsächlich unterscheiden wir<br />
bei den Sorten Stielmangold und<br />
Blattmangold. Während Blattmangold<br />
(zum Beispiel die Sorte ‚Lukullus‘<br />
mit hellgrünem Blatt) vom Aussehen<br />
und der Verwendung her tatsächlich<br />
an Spinat erinnert, allerdings<br />
mit wesentlich größeren Blättern,<br />
sind beim Stielmangold (Sorten<br />
‚Walliser‘, ‚Glatter Silber‘) die Blattrippen<br />
fleischig verdickt und werden<br />
häufig mit Spargel verglichen.<br />
Neben grün- und weißstieligen<br />
Sorten bringen Züchtungen mit roten,<br />
gelben und sogar pinkfarbenen<br />
Stielen Farbe ins Gemüsebeet. Die<br />
Sorte ‚Rhubarb Chard‘ etwa besitzt<br />
leuchtend rote Blattstiele und grünrote<br />
Blätter,während bei ,Bright Yellow’<br />
die Blattstiele gelb leuchten, die<br />
Blätter hingegen grün sind. Eine<br />
bunte Mischung aller Farbvarianten<br />
bietet die Sorte ‚Bright Lights‘, die in<br />
Neuseeland aus verschiedenen alten<br />
Sorten gezüchtet wurde.<br />
Der robuste Mangold kann ab Anfang<br />
April direkt ins Beet gesät wer-<br />
den. Es ist aber auch möglich, Pflänzchen<br />
vorzuziehen und sie zu verpflanzen,<br />
wenn sich nach den Keimblättern<br />
die ersten echten Blätter<br />
entwickeln. Mangold ist polygerm –<br />
jedes Samenkügelchen enthält mehrere<br />
Samen. Nach dem Aufgehen<br />
muss deshalb vereinzelt werden, nur<br />
die jeweils kräftigsten Pflanzen bleiben<br />
stehen. Innerhalb der Reihe<br />
möchte der Blattmangold 15 bis<br />
20 cm Abstand zu den Nachbarpflanzen.<br />
Die Einzelpflanzen des<br />
Stielmangolds entwickeln sich kräftiger<br />
und benötigen deshalb etwa<br />
30 cm Zwischenraum. Der Abstand<br />
Mangold im April säen<br />
Bunte Vielfalt im Gemüsebeet<br />
Mangold gedeiht gut in Mischkultur, hier zusammen mit<br />
roten und grünen Salaten.<br />
zu den Nachbarreihen sollte 30 bis<br />
40 cm betragen, ein zu enger Stand<br />
kann Mehltau begünstigen.<br />
Darüber hinaus ist Mangold hinsichtlich<br />
Boden und Standort recht<br />
anspruchslos und fühlt sich auch im<br />
Halbschatten wohl. Kompost genügt<br />
als Dünger. Wichtig ist genügend<br />
und regelmäßige Feuchtigkeit,<br />
damit die Blätter zart und saftig bleiben.<br />
Für eine Mulchschicht sind die<br />
Pflanzen deshalb besonders dankbar.<br />
Auch als Partner in der Mischkultur<br />
gibt sich Mangold unkompliziert.<br />
Nur mit seinen Verwandten<br />
aus der Familie der Gänsefußgewächse,<br />
allen voran Spinat und<br />
Rote Bete, verträgt er sich nicht.<br />
Besonders günstige Nachbarn sind<br />
Möhren, Bohnen, Rettich und Kohlarten.<br />
Diese sind in der Fruchtfolge<br />
gute Vorkulturen. Auch nach Zwiebeln<br />
und Lauch oder nach Senf<br />
als Gründüngung wächst Mangold<br />
besonders gut.<br />
Die Ernte beginnt, sobald die Blätter<br />
genügend groß erscheinen. Das<br />
ist ab Juni oder Juli der Fall. Werden<br />
nur die äußeren Blätter an der Basis<br />
abgedreht oder abgeschnitten,<br />
wachsen aus dem Herzen immer<br />
wieder neue Blätter nach, was für eine<br />
ergiebige Ernte bis in den späten<br />
Herbst sorgt. In nicht zu kalten Jahren<br />
und Gegenden lässt sich Mangold<br />
angehäufelt mit etwas Stroh<br />
oder Laub auch überwintern und<br />
treibt dann im Frühjahr wieder frisches<br />
Blattgrün. Weiß- und grünstielige<br />
Sorten vertragen dabei mehr<br />
Frost als buntstielige.<br />
Die Frühjahrsernte im zweiten<br />
Jahr endet, wenn die Pflanzen ab<br />
Mai bis 80 cm hohe Blütenstängel<br />
treiben. Als Windbestäuber begnügt<br />
sich der Mangold mit recht unscheinbaren<br />
Blüten –davon bilden sich an<br />
den Rispenstängeln allerdings eine<br />
ganze Menge, sodass sich von einer<br />
Pflanze viele stachelig-kugelige Samenknäuel<br />
ernten lassen.<br />
Ausgesprochen eng verwandt ist<br />
Mangold mit Roter Bete und mit<br />
der Zuckerrübe –alle gehören zur<br />
Art Beta vulgaris und können sich<br />
gegenseitig bestäuben. Wer eigenen<br />
Samen nachbauen möchte,<br />
Rotstieliger Mangold ist sehr dekorativ und kann auch im<br />
Ziergarten Platz finden. Fotos: Anke Brosius<br />
muss deshalb darauf achten, dass<br />
sich im weiteren Umkreis keine blühenden<br />
Rote Bete oder Zuckerrüben<br />
befinden, da sonst Verkreuzungsgefahr<br />
besteht. Der Sicherheitsabstand<br />
beträgt 300 bis 400 m.<br />
VonPflanzen, die bereits im ersten<br />
Jahr blühen, sollten keine Samen<br />
genommen werden, denn sonst<br />
wird diese unerwünschte Eigenschaft<br />
an die Nachkommen weitergegeben.<br />
Anke Brosius<br />
81
82 Garten BAUERNBLATT l 30. März 2013 ■<br />
Narzisse, Tulpe und Krokus zählen<br />
zu den sehr bekannten Zwiebelblumen,<br />
bei Frühlingsstern, Hasenglöckchen,<br />
Schachbrettblume oder<br />
Puschkinie sieht das schon anders<br />
aus.DabeibringensievielFarbeund<br />
ungewöhnliche Blüten ins Spiel. Ihre<br />
Pflegeleichtigkeit ist ein Grund<br />
mehr,sie in den Garten zu holen.<br />
Der Frühlingsstern (Ipheion uniflorum)<br />
ist ein aus Südamerika stammendes<br />
Liliengewächs. Pro Zwiebel<br />
bilden sich mehrere Blütenschäfte<br />
mit je einer weißen, blauen oder violetten,<br />
sternförmigen Blüte, die einen<br />
angenehmen, süßen Duft verbreitet.<br />
Die Blüten erstrahlen in der<br />
Zeit von März bis Mai, manchmal<br />
kommt es sogar im Herbst noch zu<br />
einer Nachblüte.<br />
Die Zwiebelblume wächst etwa<br />
10 bis 20 cm hoch. Ihre grasähnlichen<br />
Blätter welken recht schnell<br />
nach der Blüte und treiben erneut<br />
im Herbst aus. Über den Winter<br />
deckt man sie mit etwas Fichtenreisig<br />
ab. Besonders hübsch wirkt der<br />
Frühlingsstern in kleinen Gruppen<br />
im Steingarten, unter Ziergehölzen<br />
oder auf der Rasenfläche.<br />
Die Zwiebelblume vermehrt sich<br />
über Tochterzwiebeln, aber auch<br />
über Selbstaussaat. Größere Horste<br />
lassen sich durch Teilung nach der<br />
Blüte verjüngen. Der Frühlingsstern<br />
braucht einen warmen, geschützten<br />
Standort auf gut durchlässigem,<br />
eher sandigem Boden. In trockenen<br />
Frühjahren ist es ratsam, die Erde<br />
ausreichend feucht zu halten.<br />
Die Zeichnung der Schachbrettblume<br />
stand bei der Namensgebung Pate.<br />
Ungewöhnliche Zwiebelblumen<br />
Blütenschmuck zum frühen Osterfest<br />
Farbenprächtige Kombination von Puschkinie und Krokus.<br />
Der Handel bietet verschiedene<br />
Sorten an. Besonders empfehlenswert<br />
ist ,White Star', die sich durch<br />
eine außergewöhnlich lange Blütezeit<br />
auszeichnet. Der Frühlingsstern<br />
wirkt besonders hübsch zu graulaubigen<br />
Stauden und anderen Zwiebelblühern<br />
wie Goldkrokus, Hyazinthe,<br />
Traubenhyazinthe und Zwergiris.<br />
Das Spanische Hasenglöckchen<br />
(Hyacinthoides hispanica) fühlt sich<br />
an sonnigen bis halbschattigen,<br />
frühjahrshellen Stellen in Gehölznähe<br />
sehr wohl, wenn der Boden frisch<br />
bis feucht, nährstoffreich und durch-<br />
Die Puschkinie fühlt sich an sonnigen<br />
und halbschattigen Plätzen wohl.<br />
lässig ist. Auch in Staudenbeeten mit<br />
spät austreibenden Arten zieht das<br />
Hasenglöckchen den Blick auf sich.<br />
Im Laufe der Zeit bilden sich große<br />
Bestände über die Vermehrung mit<br />
Tochterzwiebeln. Die wunderschönen<br />
Blüten zeigen sich von April bis<br />
Mai, manchmal noch bis in den Juni<br />
hinein. In dichten, aufrechten Trauben<br />
hängen die nickenden Blütenglocken<br />
an den 20 bis 40 cm hohen<br />
Blütenstielen. Je nach Sorte variiert<br />
die Farbe von Violettblau über Rosa<br />
bis hin zu Weiß.<br />
Wer das Hasenglöckchen in den<br />
Garten holen möchte, pflanzt die<br />
Hasenglöckchen sind manchmal noch<br />
im Juni zu bewundern.<br />
Zwiebeln im September<br />
oder Oktober<br />
etwa 8bis 10 cm<br />
tief. Der Handel bietet<br />
neben Packungen<br />
mit weiß oder<br />
violettblau blühenden<br />
Pflanzen auch<br />
Mischungen in Rosa,<br />
Weiß und Blau an.<br />
Einfarbige Pflanzungen<br />
wirken etwas<br />
edler, die bunten<br />
Mischungen sorgen<br />
für frischen Farbwind<br />
im Garten. Besonders<br />
hübsch sieht<br />
das Hasenglöckchen<br />
in der Nachbarschaft<br />
von Puschkinien,<br />
Blausternchen<br />
und Schneeglöckchen<br />
aus.<br />
Neben dem SpanischenHasenglöckchen<br />
gibt es eine weitere Art, das<br />
heimische Gewöhnliche Hasenglöckchen<br />
(Hyacinthoides non-scripta),<br />
manchmal auch als Waldhyazinthe<br />
bezeichnet. Diese Art bleibt etwas<br />
niedriger und bringt blaue Blüten<br />
hervor. Beiden Formen gönnt man<br />
ab und zu ein leichtes Überstreuen<br />
mit reifem Kompost.<br />
Puschkinien (Puschkinia scilloides)<br />
stammen aus dem Kaukasus und<br />
kommen als Gruppe gepflanzt hervorragend<br />
zur Geltung. Die Zwiebelpflanze<br />
wächst etwa 10 bis 15 cm<br />
hoch und überzeugt optisch mit<br />
ihren traubenartig angeordneten,<br />
Aparte Blüten des Frühlingssterns am<br />
Gehölzrand. Fotos: Karin Stern
■ BAUERNBLATT l 30. März 2013 Garten<br />
glockenförmigen, weißen bis blassblauen<br />
Blüten, die je nach Sorte zudem<br />
einen attraktiven blauen Mittelstreifen<br />
aufweisen. ,Alba’ bringt<br />
reinweiße Blüten hervor, die sich in<br />
der Zeit von März bis April öffnen.<br />
Puschkinien bevorzugen einen<br />
sonnigen bis halbschattigen Standort<br />
auf normalem Gartenboden. Da<br />
der zauberhafte Frühlingsblüher sowohl<br />
auf trockenem wie auf frischem<br />
Boden gedeiht, kann man die<br />
Zwiebeln unter lichten Gehölzen, im<br />
Steingarten und Staudenbeet sowie<br />
Für die Christen ist das Osterfest<br />
das Auferstehungsfest des Herrn,<br />
unddiedreiTagevonKarfreitagbis<br />
Ostermontag sind als Einheit von<br />
Opfertod-Grabesruhe-Auferstehung<br />
zu sehen. Seit jeher gibt es im<br />
Abendland eine Fülle von Bräuchen<br />
um das Osterfest.<br />
325 legte das Konzil zu Nicäa das<br />
Osterfest auf den ersten Sonntag<br />
nach dem ersten Frühlingsvollmond.<br />
Entgegen vielen Vorstellungen ist<br />
das Osterfest kein altes Frühlingsfest<br />
unserer germanischen Vorfahren gewesen.<br />
Auch die zweifelhafte Frühlingsgöttin<br />
Eostre oder Ostara hat<br />
nichts mit dem christlichen Hochfest<br />
zu tun. Vielmehr geht das alles auf<br />
neuere Deutungen und auf Vermutungen<br />
zurück. In den indogermanischen<br />
Sprachen bezeichnet „eostro“<br />
die Morgenröte. Über die altenglische<br />
Bezeichnung und das althochdeutsche<br />
Wort „ôstarun“ kam auf<br />
uns das Wort „Ostern“. Dies bezeichnet<br />
im früheren Sinn die Liturgie zu<br />
Tagesanbruch am Ostersonntag, also<br />
die Auferstehungsfeier in der Kirche.<br />
Allen Hochfesten ging früher ein<br />
Fasten voraus. In der Fastenzeit war<br />
der Genuss warmblütiger Tiere und<br />
ihrer Erzeugnisse, also beispielsweise<br />
das Verzehren von Eiern oder<br />
Milch, untersagt. Da die kirchliche<br />
Obrigkeit die Schwachheit ihrer<br />
Schäflein kannte, ließ man vor der<br />
Fastenzeit „Fastnachtshühner“ verzehren<br />
und damit die Hühnerbestände<br />
schrumpfen. So blieben nur<br />
wenige Hennen als Eierlegerinnen<br />
übrig, um den Bestand des Hühnervolkes<br />
zu garantieren.<br />
Diese gelegten Eier kennzeichnete<br />
man farblich; sie durften ja nicht<br />
verzehrt werden! Man nahm sie mit<br />
zur Osterfrühmesse. Die eingefärbten<br />
Eier wurden dort geweiht und<br />
auf Rasenflächen oder Wiesen pflanzen.<br />
Die Zwiebeln werden im Herbst<br />
angeboten, man setzt sie 5bis 8cm<br />
tief. Puschkinien eignen sich zum<br />
Verwildern, da sie sich über Tochterzwiebeln<br />
und Selbstaussaat vermehren<br />
–der Bestand wird umso schöner,jeungestörter<br />
er sich ausbreiten<br />
darf. In bunten Frühlingsbeeten<br />
wirken Puschkinien gemeinsam mit<br />
Tulpen, Narzissen und Primeln sehr<br />
attraktiv.<br />
Fritillaria meleagris, die Schachbrettblume,<br />
verdankt ihren Namen<br />
Bräuche ums Osterfest<br />
VonHasen und Eiern<br />
als segenbringend mit nach Hause<br />
genommen. Somit ist das Färben<br />
und später das sonstige Verzieren<br />
der „Ostereier“ ein originär christlicher<br />
Brauch und hat nichts mit Eier-<br />
bräuchen anderer Kulturen wie etwa<br />
als Fruchtbarkeitssymbol oder<br />
Weltenei zu tun. Nach christlicher<br />
Anschauung war es so, dass, wie das<br />
Küken die harte Eischale aufbricht,<br />
der Auferstandene den schweren<br />
Siegelstein des Felsengrabes mühelos<br />
weggewälzt hatte.<br />
Die Ostereier wurden an Verwandte,<br />
Paten und Freunde gegeben. Zunächst<br />
wurden die Eier mit christlichen<br />
Symbolen verziert, später auf<br />
alle mögliche Weise. Sie wurden<br />
durchbrochen, mit Stickereien umgeben,<br />
es wurden Eier aus allerhand<br />
dem schachbrettartigen Muster der<br />
purpur-bis rosafarbenen Blüte. Eher<br />
selten ist im Handel die weiß blühende<br />
Sorte ,Aphrodite’ zu finden. Die<br />
Blüte ist leider nur ein kurzes, wenige<br />
Tage währendes Schauspiel und<br />
daher umso wertvoller. Die Schachbrettblume<br />
benötigt einen feuchten,<br />
humosen Boden ohne Staunässe<br />
und fühlt sich sowohl in der<br />
Sonne wie auch im Halbschatten<br />
wohl, wenn dieser ausreichend hell<br />
ist. Pflegearbeiten sind nicht notwendig,<br />
man streut lediglich etwas<br />
Materialien hergestellt, so aus Gips,<br />
aus Halbedelsteinen, aus Holz, aus<br />
Stroh oder Heu. Kostbarste Ostereier<br />
gab es am Zarenhofe, gefertigt von<br />
französischen Juwelieren. In ganz<br />
In vielen Kulturen gelten Eier als Fruchtbarkeitsymbole. Foto: Rike/pixelio.de<br />
Europa entstanden Landschaften, in<br />
denen die Ostereier ganz speziell bemalt,<br />
gefärbt oder verziert wurden.<br />
Eine weitere Merkwürdigkeit im<br />
Ostergeschehen ist der allbekannte<br />
Osterhase. Schon im Altertum wurden<br />
die zwei ähnlichen Tierarten,<br />
nämlich Kaninchen und Hase, verwechselt.<br />
Hasenmütter setzen oberirdisch<br />
ganz wenige, voll entwickelte<br />
Junge ab, während Kaninchenmütter<br />
gewöhnlich in Erdhöhlen sehr<br />
viele Junge als Nesthocker zur Welt<br />
bringen. Aber noch in der Antike<br />
galt der Hase fälschlicherweise als<br />
reifen Kompost im Herbst auf ihren<br />
Standort. Die überaus reizvolle<br />
Pflanze wird aufgrund der Blütenform<br />
und -farbe auch Kiebitzei genannt<br />
und ist in der freien Natur auf<br />
sumpfigen Wiesen zu finden. Die natürlichen<br />
Vorkommen stehen unter<br />
Naturschutz. Die Schachbrettblume<br />
ist eng mit der Kaiserkrone verwandt<br />
und wie so manche Gartenschönheit<br />
in allen Teilen giftig, wobei<br />
die Zwiebel den höchsten Gehalt<br />
des Alkaloids Imperialin enthält.<br />
Karin Stern<br />
Fruchtbarkeitssymbol. Neben vielen<br />
anderen Tieren kam Meister Lampe<br />
zu dem Ruhm, den braven Kindern<br />
die Ostereier zu bringen. Johannes<br />
Richier sprach 1682 in Heidelberg<br />
von den „Haseneiern“, die man Kindern<br />
und naiven Leuten im Garten<br />
versteckte. Der Osterhase ist eine<br />
weit jüngere Erfindung als das Osterei.<br />
Nur verbreitete sich die Vorstellung<br />
von ihm sehr rasch weltweit.<br />
Das aufkommende Bürgertum<br />
des 19. Jahrhunderts mit dem „Glück<br />
im Stillen“ war anfällig für diese Figur.Die<br />
heile Kinderwelt mit Bilderbüchern<br />
voller Osterhasengeschichten<br />
und bunten Ostereiern, die aufkommende<br />
Zuckerbäckerei mit der<br />
Verbreitung des Rübenzuckers, die<br />
Kunstfarben, mit denen man Eier<br />
einfärben konnte, Eier und Hasen in<br />
buntem Stanniolpapier und aus<br />
Schokolade sowie bunte Postkarten<br />
mit Ostereier- und Hasenmotiven<br />
sorgten dafür, dass der Osterhase<br />
weltweit verbreitet wurde. Erst vor<br />
etwa 80 Jahren kam der brave Hase<br />
in die abgelegeneren Gegenden<br />
Deutschlands!<br />
Auch wurden in alten Zeiten die<br />
Brunnen auf den Dörfern gesäubert<br />
und zu Ostern mit bunten<br />
Ostereiern geschmückt, die heute<br />
freilich wie die Ostereier an den gerade<br />
grünenden Gartensträuchern<br />
aus Plastikmaterial sind. Denn dem<br />
Wasser kam an Ostern eine ganz<br />
besondere Bedeutung zu, wird<br />
doch auch das Weihwasser in der<br />
Kirche geweiht.<br />
Natürlich dienen Ostereier und<br />
Osterhase längst der Werbemaschinerie,<br />
die heute weltweit rollt, um<br />
zum Kauf zu animieren. Mümmelmann<br />
bekommt dabei immer längere<br />
Ohrmuscheln, wenn er die steigenden<br />
Preise bemerkt!<br />
Ulrich Reber<br />
83
84 Garten BAUERNBLATT l 30. März 2013 ■<br />
Der Palmfarn gilt als dekorative<br />
und pflegeleichte Grünpflanze für<br />
die Fensterbank. Besonders ältere<br />
Exemplare sind imposante Prachtstücke,fürdiemanimGartenmarkt<br />
tief in die Tasche greifen muss.<br />
Sommerpflanzen für Zuhause<br />
Palme oder Farn?<br />
Die Blattschmuckpflanze erinnert<br />
mit ihrer äußeren Erscheinung zwar<br />
stark an eine Palme, ist aber nicht mit<br />
ihr verwandt. Botanisch gesehen gehört<br />
sie zu den Nacktsamern und<br />
pflegt daher sowohl mit Ginkgo als<br />
Die robuste Zimmerpflanze bleibt dank der harten Blätter weitgehend von<br />
Schädlingen verschont. Fotos: Karin Stern<br />
Panaschierter Gewürzsalbei ,Icterina’<br />
Augenweide im Beet<br />
Einige Mitglieder aus der Salbeifamilie bringen<br />
optische Abwechslung ins Kräuterbeet,<br />
aber auch im Topf oder gar als Blattschmuckstaude<br />
gibt der panaschierte Gewürzsalbei<br />
(Salvia officinalis) ,Icterina’ eine imposante Figur<br />
ab. Charakteristisch für diese Salbeisorte<br />
mit den attraktiven gelb-grünen Blättern sind<br />
der intensive Geruch und die blaue Blüte, die<br />
von Juni bis August erscheint. Die robuste<br />
Pflanze wächst 40 bis 70 cm hoch und mag<br />
auch mit Nadelgehölzen familiäre Beziehungen.<br />
Im Erdmittelalter,zur Zeit der Dinosaurier,war<br />
der Palmfarn vor allem im<br />
heutigen Ost- und Südostasien weitverbreitet.<br />
Von diesen urweltlichen<br />
Ahnen stammt unser heutiger Cycas<br />
revoluta, wie die lateinische Bezeichnung<br />
des Palmfarns lautet, ab.<br />
Bis die Pflanze ihre maximalen Ausmaße<br />
von 3bis 8mHöhe mit etwa<br />
2mlangen Wedeln erreicht hat, vergeht<br />
aufgrund des langsamen Wuchses<br />
fast ein Menschenleben. Nur alle<br />
ein bis zwei Jahre bildet sich ein neuer<br />
Blattkranz. Während sich die neuen<br />
Wedel vom Grund her zur Spitze hin<br />
abrollen, ist die Pflanze recht empfindlich.<br />
Zunächst ist der<br />
neue Wedel noch weich,<br />
später überzieht eine wasserdichte<br />
Schicht die kleinen<br />
Blättchen und verleiht<br />
ihnen das Aussehen von<br />
dunkelgrünem, blank geputztem<br />
Leder.<br />
Als Zimmerpflanze mag<br />
der Palmfarn einen hellen,<br />
sonnigen und luftigen<br />
Platz. Junge Pflanzen bis<br />
zum vierten Lebensjahr<br />
schätzen es eher hell und<br />
absonnig, auch ältere<br />
Pflanzen sollten vor praller<br />
Sonne geschützt werden. Auf Zugluft<br />
reagiert Palmfarn empfindlich, wie so<br />
viele andere Zimmerpflanzen. Im<br />
Sommer steht die Pflanze gerne mal<br />
draußen und wird mäßig, aber gleichmäßig<br />
feucht gehalten.<br />
Mit Beginn des Austriebs braucht<br />
der Palmfarn dann etwas mehr Wasser<br />
und ein wenig Dünger. Salzfreier<br />
Flüssigdünger, wie er für Rhododendren<br />
angeboten wird, ist empfehlenswert,<br />
man gibt allerdings nur die Hälf-<br />
einen sonnigen Standort mit trockenem bis<br />
normal feuchtem Boden. Der immergrüne, im<br />
unteren Bereich leicht verholzende Halbstrauch<br />
liefert bis zum Herbst junge Blätter,<br />
die frisch (nur kurz) in Suppen, Fleisch- und<br />
Fischgerichten mitgekocht werden. Wer die<br />
Triebe als Teeverwenden möchte, schneidet<br />
sie kurz vor der Blüte und lässt sie an einem<br />
schattigen Ort aufgehängt trocknen.<br />
Text und Foto: Karin Stern<br />
te der angegebenen Dosis. Während<br />
der Blattentwicklung ist die Pflanze<br />
für gelegentliches Übersprühen sehr<br />
dankbar. Als pflegeleichten Mitbewohner<br />
muss man den Palmfarn nur<br />
selten umtopfen: Alle drei Jahre sollte<br />
genügen. Normale Blumenerde mit<br />
etwas Sand und einigen Blähtonkugeln<br />
vermischt, ergibt ein optimales<br />
Substrat. Die robuste Pflanze hat so<br />
gut wie keine Probleme mit Schädlingen,<br />
lediglich in Einzelfällen kommt<br />
es zu einem Befall mit Spinnmilben.<br />
Die Vermehrung der Palmfarne<br />
kann man Zuhause über die Aussaat<br />
der etwa walnussgroßen Samen probieren.<br />
Inzwischen werden sie recht<br />
häufig angeboten. Nach dem Kauf<br />
Die sehr großen Samen des Palmfarns werden<br />
manchmal auf Gartenmessen angeboten.<br />
weicht man die Samen für zwei bis<br />
drei Tage in zimmerwarmem Wasser<br />
ein und legt sie anschließend in feuchte<br />
Erde. Dabei ist auf eine möglichst<br />
hohe Bodentemperatur von mindestens<br />
20 bis 25 °C (neben der Heizung,<br />
sonnige Fensterbank) und eine hohe<br />
Luftfeuchtigkeit (Zimmergewächshaus)<br />
zu achten. Bis sich das erste<br />
Grün zeigt, braucht es Geduld: Einige<br />
Monate können durchaus vergehen.<br />
Karin Stern<br />
Mit den grün-gelb panaschierten Blättern ist ,Icterina’<br />
eine Augenweide im Kräuterbeet.
■ BAUERNBLATT l 30. März 2013 Garten<br />
Eruca sativa, die Salatrauke,<br />
stammt aus dem Mittelmeerraum<br />
und wird dort seit dem Altertum<br />
kultiviert. Vor einigen Jahren war<br />
die Pflanze bei uns noch eher unbekannt,<br />
gehört mittlerweile aber<br />
zum Gemüsesortiment des Supermarktes<br />
und ist in mehreren VariantenamSamenständervertreten.<br />
Beim Griff nach der Samentüte<br />
gilt es zwischen zwei Raukearten zu<br />
unterschieden: zum einen die einjährige<br />
Salatrauke (Eruca sativa) und<br />
zum anderen die mehrjährige Wilde<br />
Rauke (Diplotaxis tenuifolia). Sie<br />
wächst langsamer als die erstgenannte<br />
Art und weist feinere, stark<br />
gezähnte Blätter mit einer intensiven<br />
Würze auf. Der Geschmack beider<br />
Arten reicht von pikant über bitter-kräftig,<br />
pfeffer-und senfartig bis<br />
hin zu nussähnlich, jeweils in Abhängigkeit<br />
von Art und Sorte, aber auch<br />
den Kulturbedingungen. Bei Sommeranbau<br />
und Trockenheit tritt<br />
schnell ein scharfer Geschmack in<br />
den Vordergrund, den nicht jeder<br />
mag. Je älter die Blätter, desto kräftiger<br />
tritt das Aroma hervor, daher<br />
empfiehlt sich die Verwendung von<br />
eher jungen Blättern als Salat, Salatbeigabe<br />
oder Beigabe zu gedünstetem<br />
Gemüse. Besonders gut<br />
schmeckt Rucola zu Kopf- oder Eissalat,<br />
Tomaten, Schafskäse und<br />
Möhren.<br />
Die einjährige Salatrauke kann im<br />
Gewächshaus oder auf der Fensterbank<br />
bei 10 bis 16 °C ganzjährig gezogen<br />
werden. Die unempfindliche<br />
Pflanze stellt keine großen Ansprüche<br />
an Boden und Klima. Im Garten<br />
wird Salatrauke gerne als Vor-, Zwischen-<br />
oder Nachkultur angebaut.<br />
Die Aussaat erfolgt in Reihen mit et-<br />
Bleibt das Herz der Pflanzen stehen, treiben sie erneut<br />
aus.<br />
Rucola hat intensive Würze<br />
Die Renaissance der Rauke<br />
Die einjährige Sorte ,Runway’ punktet mit dem Aroma der mehrjährigen<br />
Wilden Rauke und der Schnellwüchsigkeit der einjährigen Eruca sativa.<br />
wa 15 cm Abstand von März bis September<br />
im Freiland, die Keimdauer<br />
beträgt je nach Sorte fünf bis 15 Tage.<br />
Es ist wichtig, die Samen nur ganz<br />
dünn mit Erde zu bedecken. Zudem<br />
empfiehlt sich je nach Bedarf die<br />
Aussaat mehrerer Folgesätze im Abstand<br />
von etwa drei bis fünf Wochen,<br />
um eine anhaltende Ernte junger<br />
Blätter in einer verwertbaren Menge<br />
zu erzielen. Salatrauke mag einen<br />
sonnigen bis halbschattigen Standort<br />
mit lockerem, frischem bis leicht<br />
feuchtem und humosem Boden.<br />
Die Ernte ist je nach Witterung<br />
und Jahreszeit drei bis sechs Wochen<br />
nach der Aussaat möglich, die Pflanzen<br />
wachsen schnell und liefern einen<br />
guten Ertrag. Man pflückt die<br />
Blätter einzeln, wenn sie etwa 10 bis<br />
12 cm lang sind, die Salatrauke treibt<br />
dann erneut aus und ermöglicht bis<br />
zu zwei weitere Ernten. Die flachen<br />
Wurzeln sollten bei Trockenheit<br />
recht zügig mit Wasser versorgt werden,<br />
da ansonsten das Aroma leidet<br />
und die Pflanze schnell in die Blüte<br />
geht.<br />
Es ist ratsam, auf eine Düngung zu<br />
verzichten, Salatrauke ist mit den<br />
Nährstoffen zufrieden, die sie im Boden<br />
vorfindet. Eine zusätzliche Stickstoffdüngung<br />
könnte sich sogar negativ<br />
auswirken, da die Pflanze viel<br />
Nitrat aufnimmt und durch die gute<br />
Versorgung anfälliger wird für die<br />
Blattfleckenkrankheit. Dabei treten<br />
braun-rote Flecken auf den Blättern<br />
zutage, in deren Mitte sich der<br />
Fruchtkörper eines Pilzes befindet.<br />
Bei feuchtem Wetter, wenn das<br />
Blattwerk schlecht abtrocknet, besteht<br />
die größte Infektionsgefahr.<br />
Bei Befall muss leider der gesamte<br />
Die Samen sind sehr griffig und lassen sich leicht aussäen.<br />
Bestand vernichtet werden, von einem<br />
Verzehr ist dringend abzuraten.<br />
Salatrauke zählt wie Radieschen<br />
zu den Kreuzblütlern und wird daher<br />
auch von Erdflöhen heimgesucht.<br />
Sie lassen sich leicht fernhalten,<br />
indem der Boden feucht gehalten<br />
und regelmäßig aufgehackt<br />
wird. Aufgrund der Familienzugehörigkeit<br />
ist auch die Einhaltung einer<br />
drei- bis vierjährigen Anbaupause<br />
erforderlich, um Bodenkrankheiten<br />
zu vermeiden. Sollte die einjährige<br />
Variante in die Blüte gehen, entfernt<br />
man die Blütenstände vor dem<br />
Aussamen, ansonsten breitet sich die<br />
Salatrauke im ganzen Garten aus.<br />
Die Naturheilkunde setzt Rauke<br />
als verdauungsförderndes Kraut<br />
ein, die Samen haben eine antibakterielle<br />
Wirkung. Sie weisen einen<br />
Ölgehalt von 26 bis 33 %auf und<br />
werden in Indien zur Speiseölgewinnung<br />
verwendet. Die Pflanze ist<br />
auch unter den Bezeichnungen Rucola,<br />
Rauke, Ruka oder Roquette<br />
bekannt. Karin Stern<br />
Sortentipps:<br />
● Eruca sativa ,Ruca’: schnell<br />
wachsend mit nur wenig geschlitzten<br />
Blättern, Ernte nach<br />
drei bis fünf Wochen, angenehmes,<br />
recht mildes Aroma<br />
● Eruca x hybrida ,Runway’:<br />
einjährige Pflanze mit dem<br />
schnellen Wuchs von Eruca<br />
sativa und den geschlitzten<br />
Blättern sowie dem intensivwürzigen<br />
Aroma der Wilden<br />
Rauke, angenehm pikant, tolerant<br />
gegen Falschen Mehltau<br />
Frisch gekeimte Rucolapflanzen im Beet.<br />
Fotos: Karin Stern<br />
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86 Garten BAUERNBLATT l 30. März 2013 ■<br />
Zinnien gehen in den Wettbewerb<br />
Kampf den Studentenblumen!<br />
Wir machen mobil gegen Studentenblumen,<br />
die drauf und dran<br />
sind, Zinnien aus dem Garten zu<br />
verdrängen. Das darf nicht sein,<br />
dazu sind Zinnien viel zu schön<br />
und unersetzlich, wenn es um die<br />
ganze Bandbreite von einjährigen<br />
Sommerblühern geht.<br />
Das Übergewicht von Studentenblumen<br />
ist einer von mehreren<br />
Trends in vielen Gärten, der sich verstärkt<br />
auf bestimmte Sommerblumen<br />
konzentriert, während andere<br />
unter „ferner liefen“ landen –leider.<br />
Glücklicherweise kann man Zinnien<br />
selber anziehen und unabhängig<br />
vom Trend seine Wahl treffen.<br />
Der Trend zugunsten von Studentenblumen<br />
mag daran liegen, dass<br />
diese Sommerblumen inzwischen<br />
kühle Witterung besser aushalten<br />
als früher, während Zinnien immer<br />
noch schnell bibbern. Darum vorweg<br />
eines: Zinnien sind Einjahrsblumen<br />
für unbedingt warme, sonnige<br />
Plätze in warmen, sonnenreichen<br />
Sommern. Je mehr Sonne und Wärme,<br />
desto besser.Wenn die Pflanzen<br />
dann noch in ausgiebigen Genuss<br />
von Wasser und reichlich Nährstoffen<br />
in gutem, humosem Boden kommen,<br />
sind Zinnien eine Pracht.<br />
Man konzentriere sich eher auf<br />
niedrige als hohe Sorten. Letztere eignen<br />
sich vor allem für Schnitt, denn sie<br />
imponieren mit großen, farbenpräch-<br />
tigen Blüten auf langen, festen Stielen.<br />
Im Garten geht es mehr um niedrigere<br />
Sorten für Beete, Einfassungen,<br />
Schalen, Tröge. Solche Zinnien findet<br />
man in der Rubrik Beet- und Topfsorten,<br />
auch als bunte Mischungen, mit<br />
15 bis 40 cm Höhe kompakt im Wuchs<br />
und bald mit dem Flor einsetzend. Be-<br />
ZinnienzählenzudenfarbenprächtigstenEinjahrsblumenfürbuntenSommerflor,füllen<br />
Lücken zwischen Stauden, Schalen und Trögen. Foto: Ilse Jaehner<br />
sonders empfehlenswert für nicht<br />
ganz so warme Lagen sind Sorten der<br />
Zinnia angustifolia wie ,Old Mexico' in<br />
Mischung, denen kühles, regnerisches<br />
Wetter weniger ausmacht als Züchtungen<br />
von Zinnia elegans.<br />
Man sät nicht vor Ende März aus<br />
und immer unter Schutz, am besten<br />
in einem Kleingewächshaus und<br />
dort in ein Anzuchtbeet, das sich<br />
thermostatisch auf die gewünschte<br />
Temperatur einstellen lässt, entweder<br />
in Schalen und pikiert die Keimlinge<br />
bald in kleine Töpfe oder praktischerweise<br />
gleich in Anzuchttöpfe,<br />
jeweils zwei der ziemlich großen Samen<br />
je Topf. Bis zum Keimen deckt<br />
man über die Töpfe Papier und hält<br />
sie bei 20 bis 22 °C. Nach dem Keimen<br />
sofort viel Licht geben und bei<br />
16 bis 18 °C weiterkultivieren. Aufpassen,<br />
dass es nicht kühler wird als<br />
15 °C und das Substrat immer ausreichend<br />
feucht ist. Frühestens erst<br />
nach Mitte Mai auspflanzen oder bei<br />
ungünstiger Witterung noch später,<br />
unter Umständen bis in den Juni hinein<br />
warten. Ilse Jaehner<br />
Huflattich –eine wichtige Heilpflanze<br />
Der Huflattich (Tussilago farfara)<br />
zählt zu den ersten Blütenpflanzen<br />
im Frühjahr.Seit 2.000 Jahren<br />
kennt und nutzt man seine Heilwirkung<br />
bei Husten. VonFebruar<br />
bis April erscheinen die Blüten<br />
auf geschuppten Stängeln, die<br />
Blätter zeigen sich erst nach der<br />
Blüte. Die auffälligen gelben<br />
Korbblüten werden zu Heilzwecken<br />
während der Blüte gesammelt,<br />
die Blätter im Verlauf des<br />
Sommers. Wer daraus einen Tee<br />
bereitet, sollte ihn nicht länger als<br />
vier Wochen lang zu sich nehmen,<br />
dann empfiehlt sich eine<br />
Behandlungspause. Huflattich<br />
mag einen kalkhaltigen, feuchten,<br />
eher humusarmen und tonig-lehmigen<br />
Boden. Karin Stern<br />
Medizin im Tee<br />
Die Blüte des Huflattichs erscheint<br />
vor dem Blattaustrieb.<br />
Foto: Karin Stern<br />
Äste wachsen senkrecht nach oben<br />
Säulenäpfel eignen sich sehr gut<br />
als Kübelpflanzen für Balkon<br />
oder Terrasse, da aufgrund einer<br />
genetischen Besonderheit alle Äste<br />
senkrecht nach oben wachsen.<br />
Optisch reizvoll ist auch eine Reihenpflanzung<br />
an der Grundstücksgrenze,<br />
die die Funktion<br />
einer Hecke übernehmen kann.<br />
Die Bäume erreichen dabei eine<br />
Höhe von etwa 3m,dürfen aber<br />
schon vorher gekappt werden.<br />
Bei der Pflanzung halten die einzelnen<br />
Säulenäpfel einen Abstand<br />
von 60 cm zueinander. Es<br />
Säulenäpfel richtig pflanzen<br />
empfiehlt sich, die Veredelungsstelle<br />
etwa 10 cm aus dem Boden<br />
herausschauen zu lassen. Bei der<br />
Sortenwahl sollte man auf gegenseitigeBefruchtungsmöglichkeiten<br />
achten. ‚Ginover’, ‚Arbat’,<br />
,Galahad’ und ‚Lancelot’ sind<br />
recht robust gegenüber dem<br />
Apfelschorf. Der Pflegeaufwand<br />
hält sich in Grenzen: Im Winter erfolgt<br />
ein Rückschnitt der langen<br />
Seitentriebe auf drei bis vier Augen,<br />
im Juni werden überzählige<br />
Zweige ausgedünnt.<br />
Karin Stern<br />
Die schlanke Form des Säulenapfels nimmt nur wenig Platz in Anspruch.<br />
Foto: Karin Stern