Ist der Weihnachtsbaum eine Tanne oder Fichte? - Bauernblatt ...
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82 Garten BAUERNBLATT l 7. Dezember 2013 ■<br />
O<strong>Tanne</strong>nbaum,dugrünstimWeihnachtslied<br />
als <strong>Weihnachtsbaum</strong>.<br />
Der war jedoch früher meist als<br />
<strong>Fichte</strong><strong>eine</strong>falsche<strong>Tanne</strong>.Wernicht<br />
genau hinschaut, sagt sich vielleicht:<br />
Die sind doch sowieso alle<br />
gleich! Sind sie nicht. Ähnlich<br />
schon, aber nicht gleich. Es gibt untrügliche<br />
Kennzeichen, mit <strong>der</strong>en<br />
Hilfe sogar absolute Laien <strong>Tanne</strong>n<br />
und <strong>Fichte</strong>n auseinan<strong>der</strong>halten.<br />
Kennzeichen Nadeln: <strong>Fichte</strong>nnadeln<br />
sitzen dem Zweig mit kurzen Stielchen<br />
auf, die zurückbleiben, wenn<br />
die Nadeln fallen, jeweils höckerige<br />
Kissen bildend, die insgesamt Triebe<br />
und Zweige rau wie Raspeln machen.<br />
Die Nadeln von <strong>Tanne</strong>n hinterlassen<br />
dagegen kreisrunde, flache<br />
Narben, sodass sich die Rinde von<br />
<strong>Tanne</strong>nzweigen glatt anfühlt. Typisch<br />
ist ferner die Neigung von <strong>Fichte</strong>n,<br />
abgestorbene Nadeln sofort abzuwerfen,<br />
während trockene <strong>Tanne</strong>nnadeln<br />
noch einige Zeit an den<br />
Zweigen haften. Hauptsächlich deswegen<br />
sind <strong>Tanne</strong>n als Weihnachtsbäume<br />
beliebter als <strong>Fichte</strong>n. Die genannten<br />
Unterschiede kennzeichnen<br />
die Bäume von Klein auf als <strong>Tanne</strong>n<br />
o<strong>der</strong> <strong>Fichte</strong>n.<br />
Oh <strong>Tanne</strong>nbaum ...<br />
<strong>Ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Weihnachtsbaum</strong> <strong>eine</strong> <strong>Tanne</strong> o<strong>der</strong> <strong>Fichte</strong>?<br />
Die Zapfen von <strong>Fichte</strong>n hängen herab,<br />
sie fallen als Ganzes ab –hier junge,<br />
unreife Exemplare. Foto: Ilse Jaehner<br />
Kennzeichen Rinde: Die Stammrinde<br />
von <strong>Tanne</strong>n bleibt selbst in fortgeschrittenem<br />
Alter glatt und ist meist<br />
weißgrau gefärbt. Dickere Borke bildet<br />
die <strong>Tanne</strong> erst, wenn sie 40 o<strong>der</strong><br />
gar 50 Jahre alt geworden ist. Auch<br />
die Schuppen dieser Borke sind glatt<br />
und hellgrau. Rinde und Borke <strong>der</strong><br />
<strong>Fichte</strong> färben sich mehr rötlich braun<br />
o<strong>der</strong> rötlich grau. Daher kommen die<br />
volkstümlichen Bezeichnungen Weißtanne<br />
für <strong>Tanne</strong> und Rottanne für<br />
<strong>Fichte</strong>, die ebenfalls dafür sorgen,<br />
dass Missverständnisse entstehen.<br />
Auch Fachleute trugen das Ihre dazu<br />
bei, indem sie die <strong>Fichte</strong> botanisch Picea<br />
abies, die tannenartige <strong>Fichte</strong><br />
nannten.<br />
Kennzeichen Zapfen: Glücklicherweise<br />
machen es <strong>eine</strong>m irgendwann die<br />
Bäume leicht, sie zu unterscheiden,<br />
sobald sie ins mannbare Alter kommen<br />
und Zapfen bilden. Die <strong>Tanne</strong><br />
stellt ihre Zapfen aufrecht auf die<br />
Zweige, während die <strong>Fichte</strong> sie herabhängen<br />
lässt. <strong>Tanne</strong>nzapfen zerfallen<br />
außerdem bei <strong>der</strong> Reife, indem sich<br />
die einzelnen Schuppen von <strong>der</strong> Spindel<br />
lösen. <strong>Fichte</strong>nzapfen bleiben<br />
ganz. Liegen irgendwo „<strong>Tanne</strong>nzapfen“<br />
auf dem Waldboden, sind es tatsächlich<br />
<strong>Fichte</strong>nzapfen. Sie fallen als<br />
Ganzes ab.<br />
Inzwischen hat die <strong>Fichte</strong> als <strong>Weihnachtsbaum</strong><br />
fast ausgedient. „In“<br />
sind Nordmanntanne, Silbertanne,<br />
Nikkotanne.<br />
Ilse Jaehner<br />
Die Mehrzahl <strong>der</strong> Schleswig-Holst<strong>eine</strong>r entscheidet sich für die Nordmanntanne. Diese Kultur bei Preetz hat man<br />
gegen Vogelschäden abgesichert. Wegen des Stäbchens können Vögel nicht mehr auf dem Haupttrieb landen.<br />
Foto: Isa-Maria Kuhn<br />
Beliebte Zimmerpflanze<br />
Flamingoblume<br />
macht Karriere<br />
Flamingoblume.<br />
Foto: pixelio<br />
Die Flamingoblume bringt Eigenschaften<br />
mit, die sie zu <strong>eine</strong>r<br />
idealen Zimmerpflanze<br />
machen. Dazu gehört zuerst<br />
die Fähigkeit, sich verschiedensten<br />
Umweltverhältnissen<br />
anzupassen. Sie verträgt ziemlich<br />
viel Sonne, falls im Sommer<br />
während <strong>der</strong> Mittagszeit hell<br />
schattiert wird, kommt aber<br />
auch in gut belichteten Räumen<br />
zurecht. Im Winter darf es<br />
auch vollsonnig sein, jedenfalls<br />
nicht schattig, dazu ausreichend<br />
luftfeucht, denn das för<strong>der</strong>t<br />
das Wohlbefinden dieser<br />
aus südamerikanischen Wäl<strong>der</strong>n<br />
stammenden Pflanze.<br />
Gute Pflege<br />
besteht in<br />
ausreichen<strong>der</strong><br />
Wasserund<br />
Nährstoffzufuhr.<br />
Flamingoblumen<br />
mit fahlgrünen,<br />
fast<br />
gelblichen<br />
Blättern stehen gewöhnlich<br />
zu warm, zu trocken, zu heiß,<br />
zu sonnig. Unter allgemein<br />
günstigen Bedingungen entwickeln<br />
sich Flamingoblumen<br />
zu stattlichen Exemplaren.<br />
Dies macht sich beson<strong>der</strong>s bei<br />
Hydrokultur bemerkbar,die ja<br />
bekanntlich Pflanzen optimal<br />
mit Wasser und Nährstoffen<br />
versorgt. Bodenheizung ist ein<br />
weiterer Pluspunkt, denn die<br />
aufsteigende sanfte Wärme,<br />
<strong>der</strong> warme Fuß, ist ganz nach<br />
dem Geschmack dieser schönen<br />
Pflanze. Dazu ein attraktives<br />
Gefäß, und wir haben<br />
ein ansehnliches Beispiel für<br />
gelungene Innenraumbegrünung.<br />
Zieht man <strong>der</strong> Hydrokultur<br />
Erdkultur vor, wählt man ein<br />
betont humoses, lockeres Substrat,<br />
etwa gute Blumenerde<br />
mit Zusatz von Orchideenpflanzstoff<br />
und hält dieses<br />
gleichmäßig feucht. Von<br />
Nachwinter bis Sommer düngt<br />
man alle drei bis vier Wochen<br />
vorteilhafterweise flüssig mit<br />
<strong>eine</strong>m üblichen Blumendünger,<br />
im übrigen Jahr etwas<br />
weniger oft, lässt die Pflanze<br />
jedoch k<strong>eine</strong>sfalls hungern.<br />
Ilse Jaehner
■ BAUERNBLATT l 7. Dezember 2013<br />
Garten<br />
83<br />
Weihnachtszeit im Garten<br />
Der Blick auf Dekoratives<br />
An geschützten Stellen blüht die Christrose<br />
zur Weihnachtszeit auf.<br />
Barbarazweige schneidet man traditionell am 4. Dezember.<br />
Fotos: Karin Stern<br />
Sie leuchten weihnachtlich rot: die Früchte<br />
<strong>der</strong> Stechpalme.<br />
Während in den Häusern alles liebevoll<br />
weihnachtlich geschmückt<br />
wird, steht auch die Natur im Garten<br />
nicht zurück und lenkt den Blick<br />
auf Dekoratives. Wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Blick<br />
in den Obstgarten, bleibt er an<br />
knospenbesetzten Zweigen von<br />
Kirsche und Apfel hängen, die<br />
traditionell am 4. Dezember, dem<br />
Barbaratag, geschnitten werden. In<br />
die Vase gestellt, blühen sie pünktlich<br />
zum Weihnachtsfest auf.<br />
Das Antreiben <strong>der</strong> Blütenknospen<br />
klappt auch mit Haselnuss, Pflaume,<br />
Holun<strong>der</strong>, Rotdorn und Forsythie.<br />
Nach altem Brauch soll das Aufblühen<br />
<strong>der</strong> Zweige im kommenden Jahr<br />
für reichlich Glück sorgen, diente teilweise<br />
aber auch als Orakel, um etwas<br />
über die Ernte im nächsten Jahr zu erfahren<br />
o<strong>der</strong> bei <strong>eine</strong>r Vielzahl von<br />
Verehrern den künftigen Bräutigam<br />
zu bestimmen. Dazu wies das Mädchen<br />
jedem geschnittenen Zweig den<br />
Namen <strong>eine</strong>s Verehrers zu, <strong>der</strong> zuerst<br />
aufblühende<br />
Zweig verriet den<br />
„Richtigen“.<br />
Wenn wir über<br />
Blüten sprechen,<br />
darf <strong>der</strong> Klassiker<br />
zur Weihnachtszeit<br />
–die Christrose<br />
–k<strong>eine</strong>sfalls<br />
fehlen. Sie bietet<br />
dem Gärtner <strong>eine</strong><br />
Reihe unschätzbarer<br />
Vorteile,<br />
die von <strong>der</strong><br />
sehr frühen und<br />
reichen Blüte<br />
über die immergrünen Blätter bis hin<br />
zur Pflegeleichtigkeit reichen, da die<br />
Christrose am liebsten ungestört im<br />
Halbschatten wächst. Unter <strong>der</strong> Be-<br />
zeichnung „Weihnachtsschneerose“<br />
ist die Sorte ‚Praecox’ bekannt, die<br />
unter allen Christrosen am frühesten<br />
ihre wun<strong>der</strong>schönen<br />
Schalenblüten öffnet.<br />
Sie haben <strong>eine</strong>n<br />
Durchmesser von<br />
bis zu 8cmund sitzen<br />
einzeln an<br />
Stielen, die sich<br />
hervorragend für<br />
Zapfen sind unentbehrliche Zutaten<br />
für weihnachtliche Dekorationen.<br />
den Vasenschnitt<br />
eignen. Die unkomplizierte<br />
Christrose<br />
verträgt neben recht<br />
viel Schatten auch<br />
schwereren Boden.<br />
Wer s<strong>eine</strong>n<br />
Bestand vermehren<br />
möchte, teilt<br />
den Wurzelballen im Frühherbst o<strong>der</strong><br />
Spätfrühling, auch <strong>eine</strong> Aussaat<br />
gleich nach <strong>der</strong> Samenreife ist erfolgreich<br />
(Kaltkeimer). An optimalen<br />
Standorten verwil<strong>der</strong>t die Christrose<br />
gerne und bildet über Ausläufer größere<br />
Gruppen.<br />
Eine weitere,<br />
sehr weihnachtlich<br />
gekleidete<br />
Pflanze ist die<br />
Stechpalme. Aus<br />
den unscheinbaren<br />
Blüten, die<br />
von Mai bis Juli<br />
ersch<strong>eine</strong>n, bilden<br />
sich bei Ilex<br />
aquifolium etwa<br />
erbsengroße, rote<br />
Beerenfrüchte.<br />
Das immergrüne,<br />
heimische<br />
Gewächs lässt sich recht einfach im<br />
Sommer über Stecklinge vermehren<br />
und bevorzugt <strong>eine</strong>n halbschattigen,<br />
geschützten Platz auf durchlässigem,<br />
Mistelzweige schmücken<br />
zu Weihnachten den<br />
Eingangsbereich.<br />
mäßig trockenem Boden. Geraten<br />
die Sträucher etwas zu groß, kürzt<br />
man die Zweige möglichst einzeln<br />
gezielt ein. Die beerenbehafteten<br />
Zweige<br />
sehen in <strong>der</strong> Vase<br />
sehr weihnachtlich<br />
aus und sind im<br />
Gartenhandel<br />
ebenso wie Mistelzweige<br />
erhältlich,<br />
sofern <strong>der</strong> eigene<br />
Garten k<strong>eine</strong><br />
Quelle bietet. Die<br />
weißen, fast durchsch<strong>eine</strong>nden<br />
Beeren<br />
an den grünen,<br />
mit Laub besetzten<br />
Mistelzweigen<br />
sind in<br />
<strong>der</strong> weihnachtlichen<br />
Floristik unentbehrlich.<br />
Wer<br />
im Garten einige<br />
Zweige als Deko<br />
aufhängt, sorgt<br />
gleichzeitig für etwas<br />
Vogelfutter.<br />
Die weißen, für<br />
den Menschen giftigen<br />
Beeren sind<br />
bei den gefie<strong>der</strong>ten<br />
Gartenbewohnern<br />
durchaus<br />
geschätzt. Das<br />
beruht allerdings<br />
auf Gegenseitigkeit,<br />
denn als<br />
Dankeschön verbreiten<br />
die Vögel<br />
über den Umweg<br />
ihres Verdauungstraktes<br />
die Samen.<br />
Immergrüne<br />
Nadelgehölze wie<br />
Kiefer und <strong>Fichte</strong><br />
liefern schmucke Zapfen, die gerne in<br />
<strong>der</strong> Floristik verwendet werden. Aber<br />
auch im Freien bieten die noch am<br />
Baum hängenden Zapfen <strong>eine</strong>n schönen<br />
Anblick. Kiefern erfreuen damit<br />
sogar über mehrere Jahre hinweg,<br />
bevor die Zapfen von all<strong>eine</strong> abfallen.<br />
Aus den weiblichen Blütenständen<br />
bilden sich alljährlich neue Zapfen.<br />
Nahezu wie <strong>der</strong> perfekte <strong>Weihnachtsbaum</strong><br />
wirkt die kegelförmige<br />
Zuckerhutfichte, die mit ihren zwei<br />
bis 3mWuchshöhe optimal in jeden<br />
Garten passt. Die Gnomen-<strong>Fichte</strong><br />
bleibt etwas kl<strong>eine</strong>r bei <strong>eine</strong>m sehr<br />
dichten Wuchs, während man für die<br />
Schlangenhautkiefer und die Japanische<br />
Schirmtanne als Outdoor-<strong>Weihnachtsbaum</strong><br />
schon etwas mehr Platz<br />
einplanen sollte. Karin Stern<br />
<strong>Weihnachtsbaum</strong> im XXL-Format draußen im Freien.
84 Garten BAUERNBLATT l 7. Dezember 2013 ■<br />
Marantengewächse sind anspruchsvoll<br />
Blattschmuck in grün-goldenen Farben<br />
Aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Marantengewächse<br />
gibt es etliche Arten,<br />
die wegen ihrer Blattschönheit<br />
sehr beliebt sind. Die Farbenprächtigkeit<br />
<strong>der</strong> Pfeilwurz (Maranta<br />
leuconeura) mit smaragdgrünen<br />
Blättern und heller A<strong>der</strong>zeichnung<br />
wird dabei von den<br />
Korbmaranten (Calathea) mit<br />
dunkelgrün-gold o<strong>der</strong> silber gezeichneten<br />
Blättern noch übertroffen.<br />
Korbmaranten sind Stauden, die<br />
aus <strong>der</strong> Wurzel heraus grundständige,<br />
längliche bis breitlängliche,<br />
lang gestielte Blätter mit verschieden<br />
gezeichneten Farben entwickeln.<br />
Als auffälligste Art ist die<br />
Gebetspflanze (Calathea makoyana)<br />
zu nennen, die ihre Blätter bis<br />
zu gut <strong>eine</strong>m halben Meter nach<br />
oben streckt. Auf den Blattoberseiten<br />
entwickeln die Blätter ein<br />
Muster aus hellgrün-goldenen und<br />
dunkelgrünen Flecken, während<br />
sich auf den Unterseiten das<br />
Muster in roten Farben zeigt.<br />
Junge Blätter wirken ganz durchsch<strong>eine</strong>nd,<br />
sodass das A<strong>der</strong>system<br />
hervorscheint. Der volkstümliche<br />
Name Gebets- o<strong>der</strong> Zehngebotepflanze<br />
geht auf den Umstand<br />
zurück, dass sich die Blätter nach<br />
Einbruch <strong>der</strong> Dunkelheit zusammenfalten.<br />
Verlieren die Blätter <strong>der</strong> Calathea ihre prächtige Färbung o<strong>der</strong> bleichen sie<br />
unansehnlich aus, liegt <strong>der</strong> Grund in <strong>eine</strong>r Sonneneinstrahlung o<strong>der</strong> mangelnden<br />
Nährstoffen.<br />
Foto: N&G<br />
Die Marantengewächse und speziell<br />
die Calatheen sind in ihrer Kultur<br />
recht anspruchsvoll. Beheimatet<br />
in den feuchtwarmen tropischen Regenwäl<strong>der</strong>n<br />
Südostasiens sind sie als<br />
Pflanze des Urwaldbodens we<strong>der</strong><br />
von <strong>der</strong> Sonne noch von heißen Luftbewegungen<br />
getroffen. Am besten<br />
stehen sie im geschlossenen Blumenfenster,<br />
wodie Luftbewegung gering<br />
und die relative Luftfeuchtigkeit<br />
hoch ist. Unter den Korbmaranten<br />
zählt C. lancifolia zu den unempfindlicheren<br />
Arten, die auch<br />
noch in <strong>eine</strong>m offenen Blumenfenster<br />
wachsen, während die Pfeilwurz<br />
sogar mit <strong>eine</strong>r Zimmerkultur zufrieden<br />
ist.<br />
Für die Pflanzen kommt ein mäßig<br />
heller bis halbschattiger Standort infrage;<br />
<strong>eine</strong> direkte Sonnenbestrahlung<br />
sollte vermieden werden.<br />
Die Temperaturen sind mit 18<br />
bis 20 °C im Sommer ideal, im Winter<br />
müssen es aber mindestens 16 °C<br />
sein; auch die Topftemperatur darf<br />
nicht tiefer fallen. Bei höheren Temperaturen<br />
ist <strong>eine</strong> höhere Luftfeuchtigkeit<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Immer wird nur<br />
mit temperiertem, völlig enthärtetem<br />
Wasser,ambesten Regenwasser<br />
gegossen. Während <strong>der</strong> Wachstumszeit<br />
von März bis September kann<br />
einmal im Monat gedüngt werden,<br />
Ballentrockenheit und Staunässe<br />
sind zu vermeiden.<br />
N&G<br />
DER ZIERGARTEN IM DEZEMBER<br />
Jetzt wirdesernst<br />
Der Dezember ist zwar meist nicht<br />
<strong>der</strong> kälteste Monat des Jahres, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Januar. Dennoch kann es<br />
über Nacht urplötzlich Winter für<br />
kälteempfindliche Gewächse werden.<br />
Darum steht an erster Stelle<br />
<strong>der</strong> Schutz solcher Pflanzen.<br />
Rosen werden hoch angehäufelt<br />
und <strong>Fichte</strong>ngrün o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>es<br />
schattierendes Material bereitgelegt.<br />
Auch wintergrüne Polsterstauden<br />
an Südböschungen sind<br />
für hellen Schatten dankbar, ebenso<br />
Zweijahrsblumen mit ihren Blattpolstern.<br />
Auf die Wurzelscheiben<br />
von Halbsträuchern wie winterharten<br />
Fuchsien, Bartblume und Silberstrauch<br />
legt man Mulchmaterial.<br />
Immergrüne Rhododendren sind<br />
für flächige Bodendecke dankbar.<br />
Laubabwerfende Azaleen verdunsten<br />
zwar weniger Wasser, entwickeln<br />
sich mit Mulchdecke ebenfalls<br />
besser als ohne. Kein Laub unter<br />
Laubgehölzen entfernen, son<strong>der</strong>n<br />
unbedingt als schützende Bodendecke<br />
und Humuslieferant liegen<br />
lassen. Dafür Falllaub von Rasenflächen<br />
und Wegen entfernen, unter<br />
immergrünen Laub- und Nadelgehölzen<br />
ausbreiten.<br />
Sofern es die Witterung zulässt<br />
und die Erde noch nicht gefroren<br />
ist, können noch laubabwerfende<br />
Gehölze gepflanzt werden, möglichst<br />
früh im Monat. Nicht vergessen,<br />
nach <strong>der</strong> Pflanzung einmal<br />
kräftig anzugießen und unbedingt<br />
gute Bodendecke im Bereich<br />
<strong>der</strong> Wurzeln auszubreiten, damit<br />
die Erde weniger hart gefriert. <strong>Ist</strong><br />
absehbar, dass späte Pflanzung in<br />
weniger günstigen Lagen doch einige<br />
Risiken birgt, verschiebt man<br />
die Pflanzung vorteilhafterweise<br />
auf Nachwinter, kann jedoch<br />
schon die Pflanzplätze vorbereiten.<br />
Sommer und Herbst waren<br />
vergleichsweise trocken. VorFrostbeginn<br />
deswegen Immergrüne<br />
noch einmal wässern. Danach Absperrhahn<br />
<strong>der</strong> Wasserleitung im<br />
Haus zudrehen, Hahn draußen<br />
aufdrehen und Leitung leeren.<br />
Milde Dezembertage kann man<br />
nutzen, Wege auszubessern o<strong>der</strong><br />
neu anzulegen, eventuell an<strong>der</strong>e<br />
umfangreichere Erdarbeiten in<br />
Angriff zunehmen, zum Beispiel<br />
Erde auszuheben für <strong>eine</strong>n Teich<br />
und mit dem Aushub <strong>eine</strong>n Steingarten<br />
o<strong>der</strong> ein Mauerbeet zu<br />
bauen.<br />
Bei vorhandenen Teichen muss bei<br />
Frost immer ein Loch in <strong>der</strong> Eisdecke<br />
frei bleiben, damit Sauerstoff<br />
ins Wasser gelangt.<br />
Vogelfutterhäuschen und ähnliche<br />
Einrichtungen müssen einsatzbereit<br />
sein, Vögel an Futterplätze gewöhnt<br />
werden, damit sie bei einsetzendem<br />
Frost und geschlossener<br />
Schneedecke nicht lange auf Futtersuche<br />
gehen müssen, was sie das<br />
Leben kosten könnte.<br />
Zurzeit blühen Christrose, Winterjasmin,<br />
Winterschneeball, Zaubernuss,<br />
Schneeheide, kümmern sich<br />
wenig um Frost und Schnee, haben<br />
einfach ihre Zeit. Sie sind gern bereit,<br />
nach Schnitt ab Barbaratag in<br />
<strong>der</strong> Vase im Haus zu blühen. Getopfte<br />
Christrosen öffnen Knospen<br />
zu Weihnachten. Ilse Jaehner
■ BAUERNBLATT l 7. Dezember 2013<br />
Garten<br />
85<br />
DER NUTZGARTEN IM DEZEMBER<br />
Das Gartenjahr endet Weihnachten<br />
Dieser Monat ist <strong>der</strong> kürzeste des<br />
Gartenjahres, denn er endet spätestens<br />
um den 20. Dezember.Danach<br />
hat man mit Weihnachten zu tun.<br />
Deswegen nutzt man frostfreie Tage,<br />
um noch etwa Obstbäume o<strong>der</strong><br />
Beerenobststräucher zu pflanzen.<br />
Treffen bestellte Gehölze ein, bevor<br />
die Pflanzplätze für sie hergerichtet<br />
sind, werden sie vorübergehend an<br />
schattiger, windgeschützter Stelle<br />
eingeschlagen. Zur Pflanzung gehören:<br />
Pflanzschnitt, Stützpfähle<br />
für Bäume und Anbinden, gründliches<br />
Wässern vor und nach <strong>der</strong><br />
Pflanzung, Bodendecke auf Pflanzscheiben.<br />
Wird die Zeit für geplante<br />
Pflanzungen zu knapp, verschiebt<br />
man diese besser auf den Nachwinter.<br />
Baumpflege mit Aufbau-, Auslichtungs-<br />
o<strong>der</strong> Verjüngungsschnitt<br />
erfolgt nur bei frostfreiem Wetter.<br />
In regelmäßigen Zeitabständen<br />
sind die im Haus untergebrachten<br />
Obstvorräte durchzusehen und die<br />
Früchte je nach sortenspezifischer<br />
Reifezeit zu verwerten. Entsprechend<br />
<strong>der</strong> Witterung sind die Lagerräume<br />
ausgiebig zu lüften beziehungsweise<br />
ist dafür zu sorgen,<br />
dass sie trotz großer Kälte frostfrei<br />
bleiben.<br />
<strong>Ist</strong> <strong>der</strong> Spätherbst vergleichsweise<br />
milde, gibt es immer noch frisches<br />
Gemüse aus dem Garten: Grünkohl,<br />
Feldsalat, Winterspinat. Das<br />
geht aber nicht mehr lange so, es<br />
sei denn, Vlies deckt und schützt,<br />
erster Schnee kann abgeschüttelt<br />
Pampasgras<br />
werden. Wurden rechtzeitig Spinat<br />
und Feldsalat auch im Frühbeet gesät<br />
und Endivien gepflanzt, kann<br />
man noch bis Ende des Monats ernten.<br />
Freie Frühbeete dienen als Einschlag<br />
für Rosenkohl, Grünkohl,<br />
Porree. Das lohnt jedoch nur,wenn<br />
es sich um größere Mengen handelt.<br />
Kl<strong>eine</strong>re macht man küchenfertig<br />
und friert ein. Wurzelgemüse<br />
wie Möhren, Rote Bete, Rettiche<br />
hält sich an diesem Platz prima<br />
frisch. Selbst frostharte Schwarzwurzeln<br />
und Pastinaken bringt<br />
man im Frühbeet unter, weil man<br />
dann bequem auch bei Frost an sie<br />
herankann. Wurzeln von Chicorée,<br />
Petersilie, Löwenzahn treibt man<br />
an kühlem Platz.<br />
Frei gewordene Beete gräbt man<br />
noch vor <strong>der</strong> eigentlichen Frostperiode,<br />
beson<strong>der</strong>s wenn es sich um<br />
schweren, zur Verdichtung neigenden<br />
Boden handelt. Gekalkt wird<br />
gezielt nach Ergebnissen <strong>eine</strong>r Bodenuntersuchung<br />
mit kohlensaurem<br />
Kalk. O<strong>der</strong> man streut Kalkstickstoff,<br />
<strong>der</strong> nebenbei einjährige<br />
Samenunkräuter wie Vogelmiere,<br />
Franzosenkraut und <strong>der</strong>gleichen<br />
dezimiert. Noch einmal kümmert<br />
man sich um den Komposthaufen,<br />
setzt ordentlich auf und impft mit<br />
reifem Kompost, so Bodenbakterien<br />
aktivierend. Danach deckt man<br />
mit schwarzer Folie ab. Zum Schluss<br />
werden alle Geräte noch einmal<br />
gründlich gesäubert und trocken<br />
untergebracht. Ilse Jaehner<br />
Pampasgras über Winter schützen<br />
Blätterkränzchen ziert die Kerze<br />
Kerzenschein macht die dunkle<br />
Jahreszeit gemütlich. Für <strong>eine</strong><br />
schlichte Tischdeko mit Kerzen<br />
benötigt man nur <strong>eine</strong> o<strong>der</strong><br />
mehrere Stumpenkerzen, ein<br />
paar rotbackige Äpfelchen o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e Herbstfrüchte und Blätter<br />
vom Kirschlorbeer. Aus den<br />
Blättern fertigt Floristmeisterin<br />
Anne Bussen ein schlichtes<br />
Kränzchen an. Dazu faltet sie die<br />
Blätter in <strong>der</strong> Mitte und fädelt sie<br />
dann auf Draht auf, den sie zum<br />
Flammendes Kätchen<br />
Reifen formt. Da die Blätter beim<br />
Trocknen schrumpfen, fädelt<br />
man sie sehr dicht auf, damit später<br />
k<strong>eine</strong> Lücken entstehen. Frische,<br />
feste Blätter von immergrünen<br />
Gehölzen, hier vom Kirschlorbeer,lassen<br />
sich gut auf Draht<br />
auffädeln. Auch getrocknet bleiben<br />
die Kränze noch lange<br />
schön.<br />
Brigitte Laarmann/wf<br />
Foto: Bernadette Lütke<br />
Hockenbeck/wf<br />
Perfekt für sonnige Fensterbänke<br />
Auch über Winter strahlen die großen<br />
Wedel des Pampasgrases. Bei uns<br />
ist diese aus Südamerika stammende<br />
Pflanze aber nicht völlig winterhart<br />
und braucht Schutz vor<br />
strengen Frösten. Vordem<br />
Einsetzen von Minustemperaturen,<br />
die nach <strong>eine</strong>m milden<br />
Winteranfang dann<br />
meistens doch noch eintreffen,<br />
wird <strong>der</strong> Blattschopf im<br />
oberen Drittel zusammengebunden<br />
und die Pflanze<br />
im Bodenbereich mit Laub<br />
geschützt. Neben <strong>eine</strong>m<br />
Frostschutz wird so vermieden,<br />
dass zu viel Wasser an<br />
den Ballen fließt und dadurch Fäulnis<br />
einsetzt. Ein einfacher Schutz ist auch<br />
ein alter Weidenkorb ohne Boden,<br />
<strong>der</strong> mit Laub ausgefüttert wird.<br />
Bei starken Kahlfrösten, wenn <strong>der</strong><br />
schützende Schnee fehlt, kann man<br />
die Pflanzen zusätzlich mit Reisig<br />
abschirmen. Erst im Frühjahr schneidet<br />
man den Halmbusch<br />
20 cm über dem Boden<br />
zurück, wobei darauf zu<br />
achten ist, Neutriebe nicht<br />
zu verletzen.<br />
Im Garten benötigen die<br />
Pflanzen <strong>eine</strong>n vollsonnigen,<br />
geschützten Standort<br />
in <strong>eine</strong>m nahrhaften,<br />
Pampasgras. Foto:<br />
snuesch/pixelio<br />
humosen Gartenboden.<br />
Zu feuchter Boden ist ungeeignet,<br />
da Winternässe<br />
den Pflanzen schadet. Als<br />
dekorativer Standort bietet sich ein<br />
Platz vor Immergrünen, hinter Rosen,<br />
im Rasen o<strong>der</strong> im Hintergrund<br />
<strong>eine</strong>s Teiches an.<br />
N&G<br />
Neben <strong>der</strong> klassischen rot blühenden<br />
Sorte des Flammenden Käthchens<br />
gibt es inzwischen auch Vertreter<br />
mit gelben, rosa, roten und<br />
violetten Blüten. Unterschiedliche<br />
Züchtungen mit Größen von nur 10<br />
bis fast 50 cm erweitern zusätzlich<br />
die Möglichkeit, ihnen <strong>eine</strong>n Platz<br />
im Haus zu geben. Beim Kauf ist darauf<br />
zu achten, k<strong>eine</strong> Pflanzen mit<br />
schon verwelkten Blüten zu erstehen,<br />
da bei ihnen <strong>der</strong> Blütehöhepunkt<br />
schon überschritten ist.<br />
Flammende Kätchen sind sukkulente<br />
Pflanzen und gehören damit zu<br />
den wenigen blühenden Pflanzen,<br />
die <strong>eine</strong>n sonnigen Platz auf <strong>der</strong><br />
warmen Fensterbank und sogar trockene<br />
Zimmerluft aushalten. Bekommen<br />
sie hingegen nur <strong>eine</strong>n<br />
halbschattigen Standort weiter weg<br />
vom Fenster, verblassen die Blüten<br />
schnell und werden unansehnlich.<br />
Die Raumtemperatur sollte nicht unter<br />
15 °C absinken, sodass diese Zimmerpflanzen<br />
ideal für das geheizte<br />
Wohnzimmer sind. Der Ballen ist<br />
leicht feucht zu halten; gegossen<br />
wird erst wie<strong>der</strong>, wenn <strong>der</strong> Ballen<br />
oberflächlich abgetrocknet ist.<br />
Unerwünscht ist ein nasser Stand, als<br />
dessen Folge die Blätter herabhängen<br />
o<strong>der</strong> die Triebe leicht abfaulen.<br />
Eine Düngung ist über Winter für<br />
blühende Pflanzen monatlich angebracht<br />
und wird im Sommer alle<br />
zwei Wochen vorgenommen. Als<br />
einzige Pflege sind verwelkte Blüten<br />
ständig über dem obersten Blattpaar<br />
abzuschneiden und verstaubte<br />
Blätter mit <strong>eine</strong>m feuchten Tuch abzuwischen.<br />
N&G