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PDF anzeigen - Beirat für Geschichte

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1' Streik-NachrichtenNr.67vom31.1.<br />

1957, Sonderausgabe.<br />

12 Streik-NachrichtenNr. 68 vom1.2.<br />

1957, 5.1.<br />

Prozent <strong>für</strong> die Annahme.Besondershoch warder Anteilder<br />

Gegenstimmenin Flensburg (91,9 Prozent), in Kiel (81 Prozent)<br />

undinLübeck (77 Prozent). DasErgebnisderUrabstimmung<br />

wurde am 31.01. in einer Sonderausgabe der Streik-<br />

Nachrichtenbekanntgegeben ohneeinekonkretere Aufschlüsselung<br />

der Abstimmungsergebnisse nachOrtenundendetemit<br />

dem Hinweis:„Diezuständigen GremienderIGMetallwerden<br />

sich umgehendmit diesem Ergebnis befassen. " u<br />

Am darauf folgenden Tag erklärte der Vorstand der IG<br />

Metallunter der Überschrift „Der Streik geht weiter":<br />

„Das Ergebnis der Urabstimmung der streikenden Metallarbeiter<br />

Schleswig-Holsteins ist eine erneute und eindringliche<br />

Mahnung analle<strong>für</strong> diesozialenundpolitischen Verhältnissein<br />

der Bundesrepublik Verantwortlichen. Wenn nacheinem14wöchigen<br />

Arbeitskampf- der<strong>für</strong> Tausende vonArbeiternundihre<br />

Familien trotzaller solidarischenund wirtschaftlichenHilfeNot<br />

undEntbehrung bedeutet- vondenStreikendendasvorliegende<br />

Verhandlungsergebnis in geheimer Abstimmung mit einer<br />

Mehrheit von 76,2Prozentabgelehnt wird, dann zeigt dies, wie<br />

eindringlich eine echteunddurchgreifende Besserungdersozialen<br />

Verhältnisseist.<br />

Der VorstandderIGMetallrespektiert das einwandfrei demokratisch<br />

zustandegekommene Abstimmungsresultat. Er wirdso<br />

wie bisher auch weiterhin den Streikenden seine solidarische<br />

Hilfe zuteil werdenlassen unddieÖffentlichkeit und dieBedeutung<br />

des Arbeitskampfes inSchleswig-Holstein<strong>für</strong> densozialen<br />

Fortschritt aufklären.<br />

Gleichzeitigerklärt der Vorstand, daß dieIGMetallbereitist,<br />

unverzüglich in neue Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden<br />

einzutreten. Zu diesem Zwecke soll die zwischen den<br />

Tarifparteien vereinbarte freiwillige Schlichtungsstelle angerufen<br />

werden.... " u<br />

Dieser Beschluß verdeutlicht,in welchschwieriger Situation<br />

sich der Vorstand der IG Metall nach der Ablehnung des<br />

Verhandlungsergebnisses durch die Streikenden befand. Der<br />

Vorstand derIGMetallmußte entscheiden, ob er sich wieder<br />

an die Spitze des Streiks stellen und wie er dann mit dem<br />

eigenen - in der Tarifkommission mehrheitlich gefaßten -<br />

Wunsch nach Beendigung des Streiks und dem Willen der<br />

Streikenden nachFortsetzungverfahren sollte.<br />

Indieser Frageentschied sichder Vorstand derIGMetall<strong>für</strong><br />

den „Mittelweg":Einerseits übernahm die Gewerkschaft wieder<br />

die Streikführung, andererseits wollte sie durchdieunmittelbare<br />

Aufnahme weiterer Verhandlungen möglichst bald zu<br />

einemmehrheitsfähigen Verhandlungsergebnis beitragen.<br />

Das Verhalten der Gewerkschafts- undStreikleitungim weiteren<br />

Verlauf des Streiks war somit auch auf dieses Ziel -<br />

Annahme eines Kompromißvorschlages - ausgerichtet. Nach<br />

der 3. Urabstimmung erfolgte keine weitere Ausweitung des<br />

Streiks, Film- und sonstige kulturelle Veranstaltungen fanden<br />

nichtmehr statt.Stattdessen wurdeder bisher durchdenStreik<br />

erreichteErfolgindenStreik-NachrichtenundStreikversamm-<br />

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