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PDF anzeigen - Beirat für Geschichte

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Weihnachtsgeschenke imStreikwinter:<br />

Der DGB verteilt in Kiel Pakete <strong>für</strong><br />

Metallarbeiterfamilien<br />

15 Interview mit Julius Bredenbeck<br />

vomNov.1986.<br />

hen oder nicht:Sie sindMitglieder. Esgehörtzu den Obliegenheiten<br />

der Seelsorger, Menschen zu betreuen. Und eine ungewöhnlicheSituationisteinStreik<br />

undeineStreikweihnachtsfeier.<br />

Und da verträgt essich schongut, wenn überall - ohne weiteren<br />

Kommentar - die Lukas-Weihnachtsgeschichte verlesen wird -<br />

voneinemPfarrer. Selbstverständlichspricht dannebenfalls ein<br />

Gewerkschaftssekretär.<br />

In Kielfand eine besonders eindrucksvolle Weihnachtsfeier<br />

imgroßen Saaldes Gewerkschaftshauses statt, dieauch imFernsehen<br />

übertragen wurde:Es sprachen der Probst Sonntag und<br />

der Gewerkschaftssekretär Bredenbeck. " 15<br />

DerBundesvorstanddesDGB verteilte andieKielerMetallarbeiter<br />

mehr als14000Weihnachtspakete. Der Ortsausschuß<br />

Kiel überreichte den Kindern der Streikenden 12600 Weihnachtstüten,<br />

und40Kinder streikender Kollegenkameninden<br />

Genuß eines kostenlosen Erholungsaufenthaltes im Franz-<br />

Spliedt-HeiminLütjensee. Ledige Kollegenerhieltenwährend<br />

des Streiks vom Ortsausschuß ein Mittagessen <strong>für</strong> 0,30DM,<br />

außerdem einenGutscheinüber 12,-DMundein Weihnachtsgeld<br />

von25,-DM.Verheiratetebekamen einenGutscheinvon<br />

15,-DM und ein Weihnachtsgeld von 30,-DMund <strong>für</strong> jedes<br />

Kind zusätzlich5,-DM.<br />

Aus allen Gebieten der Bundesrepublik sandten Metallarbeiter<br />

ihren Kollegen nach Schleswig-Holstein Solidaritätsbeweise:<br />

Geld, Kleidung, Kinderspielzeug, Pakete. Besonders<br />

eindrucksvollwaren diePaketaktionender Verwaltungsstellen<br />

in Wetzlar, Kassel und Mannheim: Allein die Mannheimer<br />

Metallarbeiter schickten 2000Pakete.<br />

,„Meine Kinder haben mir später immer wiedergesagt, daß<br />

das Weihnachtsfest 1956<strong>für</strong> sie dasschönsteWeihnachtengewesen<br />

ist, daß sie jemit ihrenElternerlebt haben', erzählt Gustav<br />

Dreyer, als er jetzt, im Dezember 1986 vom Fenster im dritten<br />

Stock des Flensburger Gewerkschaftshauses die bunten Buden<br />

undStändeuntenaufdem weihnachtlichenSüdermarkt betrachtet.<br />

Das TreibenaufdemMarktruftin demRentnerErinnerun-<br />

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