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(Microsoft PowerPoint - Alter und Sport [Kompatibilit\344tsmodus])

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<strong>Alter</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>


<strong>Sport</strong>bezogen lässt sich <strong>Alter</strong>n als die Summe aller<br />

biologischen, psychologischen <strong>und</strong> sozialen Veränderungen<br />

bezeichnen, die nach Erreichen des Erwachsenen-<br />

<strong>und</strong> Überschreiten des Höchstleistungs-<br />

alters zu einer allmählichen Abnahme der psycho-<br />

physischen Anpassungs- <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit des<br />

Individuums führt.


Allgemeine Merkmale des hohen <strong>Alter</strong>s<br />

§ Verringerung der Körperlänge (Verminderung der Bandscheiben- u.<br />

Wirbelkörperhöhe, Zunahme der WS-Krümmung, Verringerung des<br />

CCD-Winkels des Oberschenkelknochens)<br />

§ Abnahme der WS-Beweglichkeit durch Elastizitätsabnahme des<br />

Bandapparats<br />

§ Atrophie u. Degeneration des aktiven u. passiven Bewegungsapparats<br />

§ Vermehrung von Binde- u. Fettgewebe (erhöhte Sensitivität des<br />

Fettgewebes gegenüber lipolytisch wirksamen Hormonen)<br />

§ Veränderungen der Haut<br />

§ Ergrauen der Haare, Haarausfall<br />

§ Kontinuierliche Abnahme der Funktionstüchtigkeit der Sinnesorgane<br />

(ZNS)


Klassifikation der <strong>Alter</strong>sabschnitte aus<br />

gerontologischer Sicht (WHO-Einteilung)<br />

§ Jugendliches bzw. jugendbetontes Erwachsenenalters (15-30 Jahre)<br />

§ Reifealter (31-45 Jahre)<br />

§ Umstellungs- oder mittleres <strong>Alter</strong> (46-60 Jahre)<br />

§ Lebensabschnitt des älteren Menschen (61-75 Jahre)<br />

§ Lebensabschnitt des alten Menschen (76-90 Jahre)<br />

§ Lebensabschnitt des sehr alten Menschen (> 90 Jahre)


Klassifikation der <strong>Alter</strong>sabschnitte nach dem <strong>Sport</strong>alter<br />

§ Frühes Erwachsenenalter zwischen dem 18./20. <strong>und</strong> 30. Lebensjahr<br />

- für den Untrainierten als Jahre der relativen Erhaltung der sportmot. Leistungs-<br />

fähigkeit<br />

- für den Trainierten als <strong>Alter</strong> der sportlichen Höchstleistungen<br />

§ Mittleres Erwachsenenalter zwischen dem 30. <strong>und</strong> 45./50. Lebensjahr<br />

- <strong>Alter</strong> der allmählichen motorischen Leistungsminderung<br />

- Abnahme von Koordination, Schnelligkeit, Ausdauer beim Untrainierten<br />

- Erhalt der der sportmot. Leistungsfähigkeit beim Trainierten


Klassifikation der <strong>Alter</strong>sabschnitte nach dem <strong>Sport</strong>alter<br />

§ Späteres Erwachsenenalters zwischen 45/40 <strong>und</strong> 60/70 Jahren<br />

- verstärkte Abnahme der sportmot. Leistung in den Formen Kraft, Schnelligkeit<br />

<strong>und</strong> Ausdauer beim Untrainierten<br />

- geringe aber merkliche Verringerung der Leistungsfähigkeit beim Trainierten<br />

§ Spätes Erwachsenenalters ab ca. 60/70 Jahren<br />

- die motorische Leistungsabnahme erreicht i.d.R. ein solches Ausmaß, dass sie in<br />

der Gesamtmotorik des Menschen ausnahmslos deutlich <strong>und</strong> unübersehbar wird


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit<br />

der motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen<br />

im <strong>Alter</strong>


§ deutlicher Leistungsknick nach dem 3. Lebensjahrzehnt<br />

- durch verlangsamte u. verringerte Adaptation<br />

- durch Reduzierung der organismischen Leistungsfähigkeit<br />

(neuromuskulär, kardiopulmonal, Haltungs- u.<br />

Bewegungsapparat)<br />

§ der Leistungsknick lässt sich durch körperliches Training nach hinten<br />

verschieben (bis zum 70. Lebensjahr)<br />

§ der ges<strong>und</strong>e alte Mensch reagiert auf körperliche Reize gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

genauso wie der ges<strong>und</strong>e junge Mensch (quantitative Reize)<br />

§ die Adaptationsbreite nimmt ab, Belastungsgrenze ist deutlich<br />

herabgesetzt


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Ausdauer<br />

Schlagvolumen <strong>und</strong><br />

Herzminutenvolumen in den<br />

verschiedenen <strong>Alter</strong>sstufen


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Ausdauer<br />

Systolische <strong>und</strong> diastolische Blutdruckmittelwerte im <strong>Alter</strong><br />

• durch die Zunahme des<br />

peripheren Widerstands<br />

kommt es im <strong>Alter</strong> zur<br />

Blutdruckerhöhung<br />

• der Blutdruck steigt im <strong>Alter</strong><br />

in Ruhe, bei submaximalen<br />

sowie bei maximalen<br />

Belastungen kontinuierlich an<br />

• nach Belastungsende kehrt<br />

der Blutdruck beim älteren<br />

Menschen verzögert wieder<br />

auf den Ausgangswert zurück<br />

(vermehrte Belastung für das<br />

Herz-Kreislauf-System)


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Ausdauer<br />

Mittelwertkurven der maximalen Sauerstoffaufnahme.<br />

<strong>Alter</strong>stendenz von untrainierten (—) <strong>und</strong> trainierten (--) Männern.<br />

Die Zahlen zwischen den Kurven geben die Differenzen an


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Kraft<br />

Trainierbarkeit u. Testosteronausschüttung bei Männern<br />

• bei nicht trainierten Personen verringert<br />

sich die Kraft u. parallel die<br />

Knochendichte um 1%/Jahr; allerdings<br />

ist die Kraft zu jedem Ztpkt. im Leben<br />

trainierbar<br />

• die durchschnittliche Muskelmasse des<br />

jungen Menschen von 36kg reduziert<br />

sich auf 23kg im <strong>Alter</strong><br />

• die stetige Abnahme der Muskelmasse<br />

induziert eine Verringerung der Muskelkraft


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Kraft<br />

Die Abnahme der<br />

Handkraft mit dem<br />

Lebensalter


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Kraft<br />

§ Erhalt <strong>und</strong> Steigerung der Muskelmasse durch Training erhält bzw. steigert<br />

auch die endogenen Sexualhormonspiegel<br />

§ dadurch wird nicht nur die Muskelkraft erhalten bzw. gesteigert, sondern auch<br />

die Psyche <strong>und</strong> die Befindlichkeit werden positiv beeinflusst, da höhere<br />

Testosteronspiegel stimmungsaufhellend <strong>und</strong> allgemein vitalisierend wirken<br />

§ ausreichendes Kraftniveau speziell in den Beinen ist Voraussetzung für<br />

Selbständigkeit im <strong>Alter</strong> (Treppen steigen, Einkaufen etc.); die Mobilität besitzt<br />

einen großen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden<br />

§ die Verringerung der Muskulatur betrifft insbesondere die TypII –Fasern, da<br />

sie im Alltag selten gebraucht werden; Erhalt der schnellen Fasern nur durch<br />

adäquates Schnellkrafttraining (wichtig für Sturzprophylaxe)<br />

§ 150.000 Oberschenkelhalsbrüche/Jahr in Dtl.: 6-8% mit tödlichem Ausgang,<br />

ca. 30% sind bis zum Tode pflegebedürftig (nicht mehr gehfähig)


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Schnelligkeit<br />

§ starker Rückgang der Schnelligkeit im <strong>Alter</strong> ist insbesondere auf<br />

mangelndes Training zurückzuführen<br />

§ Schnelligkeit ist trainierbar, jedoch mit hoher Verletzungsgefahr<br />

verb<strong>und</strong>en<br />

§ die Reaktionszeit von <strong>Alter</strong>ssportlern ist durchweg kürzer als die<br />

von altersgleichen Nichtsportlern<br />

§ ältere Männer weisen meist eine kürzere Reaktionszeit auf als<br />

ältere Frauen<br />

§ bei einfachen Reaktionsübungen sind durch Training <strong>Alter</strong>sunterschiede<br />

bis zum 60. bzw. 70. Lebensjahr zu verhindern


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Schnelligkeit


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der Schnelligkeit


Leistungsfähigkeit u. Trainierbarkeit der Beweglichkeit<br />

§ die Wirbelsäulenelastizität der Männer nimmt bereits mit dem 20. Lebensjahr<br />

ab (Frauen ab 25. Lebensjahr)<br />

§ zwischen den Geschlechtern werden die Unterschiede im höheren<br />

Lebensalter zunehmend deutlicher<br />

§ die Beweglichkeit von aktiven <strong>und</strong> ehemaligen aktiven <strong>Sport</strong>lern ist in jeder<br />

<strong>Alter</strong>sstufe besser als die von Nichtsportlern<br />

§ neben der Bewegungsschnelligkeit ist die Beweglichkeit, insbesondere die der<br />

großen Gelenke, mit zunehmendem <strong>Alter</strong> mit den größten Leistungseinbußen<br />

belastet


Leistungsfähigkeit u. Trainierbarkeit der Beweglichkeit<br />

Rumpftiefbeugen zur Bestimmung der<br />

Wirbelsäulenbeweglichkeit


Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Trainierbarkeit der<br />

koordinativen Fähigkeiten<br />

§ Eine altersbedingte Minderung der koordinativen Qualität scheint mit Beginn des 4.<br />

Lebensjahrzehnts einzusetzen<br />

§ Im hohen <strong>Alter</strong> ist die Bewegungskoordination gekennzeichnet durch<br />

- eine Reduzierung des Bedürfnisses nach Bewegung<br />

- eine Abnahme des Bewegungstempos<br />

- eine Verringerung der Fähigkeit zur Kombination von Bewegungen<br />

- ein Nachlassen in der Ausführungsqualität motorischer Handlungen<br />

§ eine nachlassende Koordinationsfähigkeit äußert sich in einer falschen Reaktion auf<br />

eine unerwartete neue Situation (Erhöhung der Unfallgefahr!)<br />

§ Unfallprophylaxe: Training von Differenzierungs-, Reaktions-, räumlich-zeitlicher<br />

Orientierungs- <strong>und</strong> Gleichgewichtsfähigkeit<br />

§ durch geeignetes Training können die allgemeine Koordination, die<br />

Bewegungsgenauigkeit u. die Ökonomie der Bewegungen auch im höheren <strong>Alter</strong><br />

noch verbessert werden (Konstanz der Trainierbarkeit: 40.-70. Lebensjahr)


Zusammenfassung<br />

§ mit zunehmendem <strong>Alter</strong> kommt es zu einem Rückgang aller<br />

psychophysischen Leistungsfaktoren<br />

§ der Leistungsrückgang betrifft am ausgeprägtesten die Schnelligkeit,<br />

die Schnellkraft <strong>und</strong> die Beweglichkeit<br />

§ der Rückgang der Leistungsfähigkeit der motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen lässt sich durch ein geeignetes Training<br />

aufhalten bzw. verzögern (Wer rastet, der rostet!)<br />

§ die Trainierbarkeit bleibt in allen <strong>Alter</strong>sstufen erhalten, ist jedoch im<br />

höheren <strong>Alter</strong> geringer als in jüngerem <strong>Alter</strong><br />

§ Trainierte sind Untrainierten in allen <strong>Alter</strong>sstufen überlegen<br />

§ Training hat einen größeren Einfluss auf die psychophysische<br />

Leistungsfähigkeit des menschlichen Organismus als das <strong>Alter</strong>!


Training im <strong>Alter</strong><br />

§ ältere <strong>und</strong> alte Menschen sollten sich nur dann intensiv sportlich betätigen,<br />

wenn die sportliche Kontinuität von jüngeren Lebensabschnitten her gewahrt<br />

worden ist oder eine ärztliche Unbedenklichkeitsbestätigung vorliegt<br />

§ als Belastungsgrenze für die Trainingspulsfrequenz ist beim Anfänger bzw.<br />

Wiedereinsteiger 180 minus Lebensalter zu wählen<br />

§ mit einem 3mal pro Woche durchgeführten, 45 Minuten dauernden Ausdauertraining<br />

ist der größte ges<strong>und</strong>heitliche Effekt zu erzielen (langsamer Aufbau)<br />

§ 1mal/Woche = Erhaltungstraining<br />

§ Krafttraining ohne Pressatmung (keine Klimmzüge <strong>und</strong> Liegestütze);<br />

Muskelaufbau über Gymnastikprogramm (bis 1/3 der Fmax)<br />

§ Bwgl.-Training speziell für WS, Schulter, Hüfte am besten täglich (1-3 Serien à<br />

15 Wh); überwiegend Schwung-, Dreh- u. Pendelübungen<br />

§ Koordinationstraining durch große/kleine Spiele


Training im <strong>Alter</strong><br />

Schnelligkeit <strong>und</strong> Maximalkraft sind für den <strong>Alter</strong>ssportler<br />

nur in Teilaspekten (z.B. Reaktionsschnelligkeit) bedeutende<br />

Leistungsfaktoren; neben der Entwicklung der Aus-<br />

dauerleistungsfähigkeit ist der Stabilisierung bzw. Verbes-<br />

serung der koordinativen Fähigkeiten <strong>und</strong> der Beweglichkeit<br />

die größte Aufmerksamkeit zu schenken


Training im <strong>Alter</strong><br />

Bei einem optimal gestaltetem Übungs-<br />

programm sollten 60% des Trainings der<br />

Ausdauerschulung, 30% der Schulung von<br />

Beweglichkeit <strong>und</strong> Gewandtheit <strong>und</strong> 10%<br />

der Kraftausdauerschulung gewidmet<br />

werden


Geeignete <strong>Sport</strong>arten<br />

Zu empfehlen sind insbesondere Ausdauersportarten,<br />

da maßgebliche Veränderungen im Sinne einer höhe-<br />

ren Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Belastbarkeit nur über ein<br />

entsprechendes Ausdauertraining zu erreichen sind;<br />

die motorischen Hauptbeanspruchungsformen Kraft,<br />

Schnelligkeit, Beweglichkeit <strong>und</strong> Koordination bieten<br />

keine Anreize zur Leistungsverbesserung des kardio-<br />

pulmonalen Systems


Geeignete <strong>Sport</strong>arten<br />

§ Spazierengehen, Wandern, Bergwandern (in ca. 1000m Höhe)<br />

§ Laufen<br />

§ Skilanglauf<br />

§ Radfahren<br />

§ Rudern<br />

§ Schwimmen<br />

§ Gymnastik<br />

§ Kegeln<br />

§ Spieldisziplinen, Rückschlagspiele (Tennis, TTennis, Badminton)<br />

sind bedingt geeignet<br />

§ Reiten, Ski alpin (nach Vorerfahrung)


Kontraindikationen<br />

§ Einschränkung der Herz-Kreislauf-Leistungsbreite auf organischer<br />

Gr<strong>und</strong>lage (Angina-pectoris-Beschwerden schon in Ruhe bzw. bei<br />

mäßigen Belastungsstufen<br />

§ Lungenerkrankungen mit stärkerer Belastung des kleinen Kreislaufs<br />

§ ausgeprägte Blutdrucksteigerungen (systolisch > 200mmHg, diastolisch<br />

> 120mmHg)<br />

§ Störungen des Herz-Rhythmus u. der Erregungsausbreitung im<br />

Herzmuskel<br />

§ alle akuten Erkrankungen der verschiedenen Organe (z.B. Grippe,<br />

Harnwegsinfekte)<br />

§ chronische Lebererkrankungen<br />

§ Niereninsuffizienz<br />

§ überstandener Schlaganfall (nach längerem Intervall erlaubt)

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