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FRAGEN zum Thema PTERIDOPHYTA

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UE Anatomie und Diversität der Pflanzen Mai 2011<br />

Teil Diversität<br />

Allgemeine Fragen<br />

1. Was bedeuten die Begriffe "Fortpflanzung" und "Vermehrung"?<br />

Fortpflanzung ist prinzipiell die Erzeugung eines Tochterorganismus (Erhaltung der Art).<br />

Meist ist hier aber die sexuelle Fortpflanzung gemeint. Vermehrung ist gleichbedeutend mit<br />

einer Vervielfachung der Individuen. Diese kann asexuell (Klonierung) als auch sexuell<br />

erfolgen.<br />

2. Was versteht man unter dem Begriff "Sporen" und nach welchen Unterscheidungskriterien kann<br />

man sie einteilen?<br />

Verbreitungseinheiten die entweder durch Mitose oder Meiose enstehen<br />

3. Was versteht man unter dem Begriff „Gameten“ und wo entstehen sie bei den einzelnen<br />

Pflanzengruppen?<br />

Sexuell differenzierte Keimzelle, entstehen durch Meiose; In der Regel haploid (Ausnahmen<br />

bei polyploide Pflanzen). Enstehen prinzipiell in den Gametangien: Moose, Farne und<br />

Bärlappgewächse (Antheridium und Archegonium), Nacktsamer (Antheridialzelle,<br />

Archegonium), Bedecktsamer (generative Zelle im Pollenkorn, Eiapparat)<br />

4. Unterschied: Spore - Gameten<br />

Gameten entstehen durch Mitose (haploid) und dienen der sexuellen Fortpflanzung, Sporen<br />

können durch Mitose als auch Meiose enstehen<br />

Bryophyta – Pteridophyta<br />

5. Welche Gruppen von Moosen gibt es? Nennen Sie für jede Gruppe zwei wichtige Merkmale.<br />

Lebermoose (thallöse und foliose Formen, Ölkörper in den Zellen, Elateren)<br />

Laubmoose (immer foliose Formen mit Cauloid, Phylloid und Rhizoid, Kapsel mit Columella<br />

und Peristom)<br />

6. Erklären Sie den Generationswechsel der Moose.<br />

haploide Meiospore → Protonema → grüne Moospflanze (immer noch haploider<br />

Gametophyt!) → Bildung von Archegonien und Antheridien → Bildung der Gameten →<br />

Befruchtung & Bildung der Zygote (Diploid)→ Embryo und Bildung des Sporangiums →<br />

Meiose → haploide Meiospore<br />

7. Was ist ein Protonema – wie ist es innerhalb des Generationswechsels der Moose einzuordnen -<br />

und woraus entsteht es?<br />

Das Protonema ist der Vorkeim der der grünen Moospflanze und ist dem haploiden<br />

Gametophytenstadium zuzuordnen. Es ensteht aus der haploiden Meiospore<br />

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8. Welche Vorgänge spielen sich in einer Mooskapsel ab und mit welch allgemeinem Begriff<br />

können Sie eine Mooskapsel bezeichnen?<br />

Die Zellen in der Mooskapsel bzw. Sporenkapsel können als Sporangium bezeichnet werden,<br />

da in ihr die Meisporen (Meiose) gebildet werden. Mooskapsel + Seta = Sporophyt<br />

9. Aus welchen Teilen besteht eine Moospflanze? Welchen Generationen lassen sich diese<br />

zuordnen?<br />

Das eigentliche grüne (assimilierende) Moospflänzchen ist der Gametophyt (haploid) der sich<br />

in Rhizoid, Caulloid und Phylloid gliedert, der Sporophyt (diploid) besteht aus Seta und<br />

Sporenkapsel<br />

10. Worin besteht der Unterschied zwischen Archegon und Oogon und mit welchem allgemeinen<br />

Begriff kann man diese beiden Organe bezeichnen?<br />

Beides sind weibliche Gametangien. Oogonien sind einzellig, Archegonien mehrzellig<br />

11. Welche Vorrichtung für vegetative Vermehrung haben Sie bei Moosen kennen gelernt?<br />

Spezielle Brutkörper, aber auch aus einzelnen Bruchteilen ("Ästchen") können wieder<br />

vollständige Moospflänzchen heranwachsen<br />

12. Nennen Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen Laub- und Lebermoosen.<br />

Lebermoose (thallöse und foliose Formen, Ölkörper in den Zellen, Elateren)<br />

Laubmoose (immer foliose Formen mit Cauloid, Phylloid und Rhizoid, Kapsel mit Columella<br />

und Peristom)<br />

13. Wie und wo werden Moossporen gebildet? Warum werden diese hauptsächlich bei trockenem<br />

Wetter freigesetzt? Welche Vorrichtungen bewirken das?<br />

In der Sporenkapsel (Sporangium) führt die Sporenmutterzelle die Meiose durch und bildet<br />

die haploiden Sporen. Sporen werden durch den Wind verbreitet, bei trockenem Wetter<br />

können weitere Strecken zurückgelegt werden. Elateren und Peristom reagieren auf<br />

trockenes Wetter<br />

14. Durch welche Einrichtungen sind Moose im Gegensatz zu Algen an das Landleben angepasst?<br />

Geschlechtszellen (Gameten) in sterilen Hüllen (Gametangien); Cuticula als<br />

Verdunstungsschutz (am Sporophyt); Anhangsorgane zur Befestigung im Boden,<br />

Nährsalzaufnahme und Photosynthese (etwa Rhizoid, Cauloid und Phylloid bei Laubmoosen);<br />

einfache Leitbündel für den Wassertransport; Spaltöffnungen (am Sporophyt)<br />

15. Vergleichen Sie den Generationswechsel der Farne mit dem der Moose.<br />

Bei den Moosen ist die dominate Generation der haploide Gametophyt (das grüne<br />

Moospflänzchen), bei den Farnen ist die dominante Generation der diploide Sporophyt<br />

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16. Wie ist der Sporophyt der Farne gegliedert und welche Stellung nimmt er im<br />

Generationswechsel ein?<br />

Sporophyt ist erstmals ein echter Kormophyt d.h. gliedert sich in Wurzel, Spross und Blatt.<br />

Der Sporophyt ist die dominante Generation<br />

17. Der Lebenszyklus der Pteridophyta.<br />

Prinzipiell muss zwischen isosporen und heterosporen Pteridophyta unterschieden werden<br />

isospor: Prothallium (eigentlicher Gametophyt) → Bildung von Antheridien & Archegonien →<br />

Spermatozoid & Eizelle → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanze (eigentlicher Sporophyt) →<br />

Sporophyll → Sporangium → Sporenmutterzelle (Meiose) → Spore → Prothallium<br />

heterospor: rückgebildete Mega- und Mirkoprothallien (eigentlicher Gametophyt) → Bildung<br />

von Antheridien (Mikroprothallium) & Archegonien (Megaprothallium) → Spermatozoid &<br />

Eizelle → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanze (eigentlicher Sporophyt) → Mikro- und<br />

Megasporophyll → Mikro- und Megasporangium → Mikro- und Megasporenmutterzelle<br />

(Meiose) → Mikro- und Megaspore → rückgebildete Mega- und Mirkoprothallien<br />

18. Der Lebenszyklus von Selaginella – worin liegen die Unterschiede gegenüber den in der LV<br />

besprochenen anderen Pteridophyta?<br />

Moosfarne (Selaginellales) sind heterospor ; Mega- und Mikrosporangien auf einer Pflanze;<br />

jeweils in der Blattachseln<br />

heterospor: rückgebildete Mega- und Mirkoprothallien (eigentlicher Gametophyt) → Bildung<br />

von Antheridien (Mikroprothallium) & Archegonien (Megaprothallium) → Spermatozoid &<br />

Eizelle → Zygote → Embryo → grüne Farnpflanze (eigentlicher Sporophyt) → Mikro- und<br />

Megasporophyll → Mikro- und Megasporangium → Mikro- und Megasporenmutterzelle<br />

(Meiose) → Mikro- und Megaspore → rückgebildete Mega- und Mirkoprothallien<br />

19. Welche Bedeutung hat die Heterosporie im Pflanzenreich und bei welchen Pflanzengruppen<br />

kommt sie vor?<br />

Basis für die Fremdbestäubung (Diözie). Gametophyten verbleiben in den Sporen. Weibliche<br />

Megasporen mit Reservenstoffen ausgestattet. Anzahl der Megasporen wird zusehends<br />

verringert (bis 1). Kleinere Mikrosporen werden in großer Zahl produziert (Bestäubung<br />

(Wind!)) → höhere Evolutionsgeschwindkeit<br />

20. Was ist ein Sorus und wie ist er aufgebaut?<br />

Gruppe von Sporangien, oft an der Unterseite eines Farnwedels (bzw. Fiedern). Struktur<br />

artspezifisch: Bei Dryopteris filix-mas nierenförmig und von einem Indusium umgeben. Im<br />

inneren sitzen an der Plazenta die Sporangien.<br />

21. Der Öffnungsmechanismus eines Farnsporangiums.<br />

Charakteristische Annuluszellen sind mit Wasser gefüllt und nur innen sowie radial verdickt.<br />

Bei Austrocknung kann nur die äußere Wand nachgeben und es entsteht ein tangentialer<br />

Zug. Das Sprangium reißt am Stomium auf, die Sporen haften noch an der Zellwand. Wasser<br />

wird aus den Annuluszellen verdrängt und der tangentiale Druck lässt nach. Die Wand mit<br />

den Annuluszellen schnellt zurück und schleudert die Sporen davon.<br />

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22. Vergleichen sie die Sporophylle von Equisetum sp., Selaginella sp. u. Dryopteris sp..<br />

Equisetum sp.: Sporophyll tischchenförmig (nicht grün), Sporangien sitzen an der Unterseite<br />

des "Tischchens"; Selaginella: Sporophyll assimilierendes Blatt (grün), Jeweils ein Sporangium<br />

in den Blattachseln, differenziert in Mega- und Mikrosporangien; Dryopteris: Sporophyll<br />

assimilierendes Blatt (grün), Sori (Gruppen von Sporangien) sitzen an der Unterseite,<br />

nierenförmig, vom Indusium umhüllt.<br />

23. Welche Funktionen können Blätter bei Farnen haben?<br />

Assimilation und Fortpflanzung (Träger der Sporangien) = Sporotrophophyll<br />

24. Wesentliche Unterschiede zwischen Moosen und Farnpflanzen?<br />

Moose: grüne Pflanze ist der haploide Gametophyt, Sporophyt wird vom Gametophyten<br />

ernährt, keine echten Leitbündel (wenig leistungsfähig)<br />

Farne: grüne Pflanze ist der diploide Sporophyt, echte Kormophyten (Wurzel, Spross, Blatt), echte<br />

ausgebildete, lignifizierte Leitbündel, Cutinisierung und Spaltöffnungen, Sporophyt ernährt sich selbst<br />

25 .Welche wichtigen Entwicklungsschritte liegen zwischen Moosen und Farnpflanzen und<br />

zwischen Farnpflanzen und Samenpflanzen?<br />

Es erfolgt eine immer stärkere Anpassung an das Landleben: Reduktion des Gametophyten<br />

zugunsten des Sporophyten; Ausgeprägte Heterosporie; Befruchtung schließlich unabhängig<br />

vom Wasser; Bei den Samenpflanzen schließlich ein schützendes Integument (Später Testa<br />

des Samen)<br />

26. Sind die Blättchen von foliosen Moosen und die Blätter von Farnpflanzen homolog? Begründen<br />

Sie Ihre Entscheidung.<br />

Nein, die assimilierenden Pflanzen betreffen unterschiedliche Generationen. Moospflanze ist<br />

der haploide Gametophyt, Farnpflanze der diploide Sporophyt<br />

Gymnospermen - Angiospermen<br />

27. Wie entwickeln sich die männlichen Gametophyten bei Gymnospermen und Angiospermen –<br />

wo liegen die Unterschiede?<br />

Bei beiden entwickelt sich aus dem einzelligen Pollenkorn durch Teilung das mehrzellige<br />

Pollenkorn (=männlicher Gametophyt)<br />

Unterschiede: Angiospermen Gametophyt auf 3 Zellen reduziert (Pollenschlauch, 2<br />

Spermazellen); Gymnospermen-Gametophyt mit 6 Zellen (zwei Prothalliumzellen,<br />

Pollenschlauchzelle, Stielzelle, 2 Spermazellen)<br />

28. Wie entwickeln sich die weiblichen Gametophyten bei Gymnospermen und Angiospermen –<br />

wo liegen die Unterschiede?<br />

Bei beiden entwickelt sich aus der Megaspore durch Teilung ein mehrzelliges Gebilde<br />

Unterschiede: Bei Angiospermen in der Regel nur mehr 8 Zellen (Eizelle, 2 Synergiden, 3<br />

Antipoden, 2 Polkerne (Verschmelzen <strong>zum</strong> sek. Embryosack))<br />

Bei Gymnospermen: Es können Gametophyten mit bis zu einigen tausend Zellen entstehen.<br />

Es werden Archegonien in unterschiedlicher Anzahl gebildet.<br />

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29. Welche Weiterentwicklungen zeigt der Sporophyt der Gymnospermae gegenüber dem der<br />

Farne.<br />

differenziertere Gewebe: Sekretions-, Assimilationsgewebe, differenziertere Gefäße,<br />

chloroplastenfreie Epidermis, dickere Cuticula<br />

Meristeme und nicht mehr Scheitelzellen<br />

interkalares Wachstum (Farne: Spitzenwachstum)<br />

Knospen sitzen immer oberhalb der Blätter= axilläre Verzweigung (Farne: phyllomkonjunkte<br />

Verzweigung)<br />

bipolarer Embryo, d.h. je ein Wurzel- und ein Sprosspol<br />

durch bipolaren Embryo kommt es zu allorrhizer Bewurzelung (Farne: homorrhiz)<br />

Verbreitungseinheit ist der Samen (Farne: Spore)<br />

30. Wie ist eine Samenanlage gebaut (mit Skizze) und was entwickelt sich aus ihr.<br />

Nach der Befruchtung entwickelt sich daraus der Same (Fruchtreife) mit Testa (aus<br />

Integument), Embryo und Nährgewebe<br />

31. Blatttypen und Blattfunktionen bei Gymnospermen und Angiospermen – welche Typen wurden<br />

in der LV bearbeitet?<br />

Keimblätter (Cotyledonen) : Stellen gespeicherte Nährstoffe zur Verfügung<br />

Laubblätter : Assimilation<br />

Blütenhüllblätter (Kelch- und Kronblätter): Fortpflanzung - Schauapparat - Anlocken von<br />

Bestäubern<br />

Staubblätter/Mikrosporophylle: Fortpflanzung - tragen die Mikrosporangien (Pollensäcke)<br />

Fruchtblätter : Fortpflanzung - bilden Fruchtknoten - enthalten Samenanlangen<br />

32. Wie bezeichnet man folgende Begriffe bei den Spermatophyta: Mikrospore, Megaspore,<br />

Mikrosporangium, Megasporangium, Mikrosporophyll, Megasporophyll.<br />

Mikrospore= einkerniges Pollenkorn<br />

Megaspore= Embryosackzelle<br />

Mikrosporangium= Pollensack<br />

Megasprangium= Nucellus<br />

Mikrosporophyll= Staubblatt<br />

Megasporophyll= Megasporophyll (~Samenschuppe bzw. Kurztrieb) bei Gymnospermen;<br />

Fruchtblatt bei Angiospermen<br />

33. Was entsteht aus den Mikrosporen der besprochenen Pflanzengruppen?<br />

Spermatophyta: das einzellige Pollenkorn (Mikrospore) entwickelt sich noch im Pollensack<br />

<strong>zum</strong> mehrzelligen Pollenkorn (männlicher Gametophyt).<br />

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Heterospore Pteridophyta: Es entwickelt sich ein reduziertes Mikroprothallium (männlicher<br />

Gametophyt)<br />

34. Bestäubung und Befruchtung bei Gymnospermen und Angiospermen im Vergleich.<br />

Bestäubung: Gymnospermen werden durchwegs durch den Wind bestäubt. Das Pollenkorn<br />

gelangt so auf den Pollinationstropfen der Mikropyle; Bei Angiospermen kann der Pollen via<br />

Wind, Wasser oder Tiere auf die Narbe gelangen<br />

Befruchtung: Bei Angiospermen und Coniferopsida transportiert der Pollenschlauch die<br />

Spermazellen zu den Eizellen. Bei Cycadopsida und Ginko sind die Spermazellen beweglich<br />

und schwimmen zu den Archegonien. Bei den Coniferopsida gelangt nur eine Spermazelle zur<br />

Befruchtung, bei den Angiospermen befruchtet eine Spermazelle die Eizelle, die andere den<br />

sekundären Embryosackkern (=triploides Endosperm)<br />

35. Wie ist eine ursprüngliche Angiospermen-Blüte aufgebaut und welche haben sie in den UE<br />

gesehen (mit Skizze)? Welche Blütenmerkmale kennzeichnen abgeleitete Blüten?<br />

zahlreiche Staub- und Fruchtblättern stehen schraubig angeordnet an einer langgestreckten<br />

Blütenachse (etwa bei der Gattung Magnolia). Bei abgeleiteten Blüten verkürzt sich die<br />

Blütenachse (Kurzspross) wobei die einzelnen Blätter dann in Wirteln stehen.<br />

36. Sind Angiospermae heterospore Pflanzen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

Ja, Mikro- und Makrosporen unterscheidlichen deutlich in Größe und Aufbau. Mikrosporen<br />

(einkerniges Pollenkorn) Makrospore (einkerniger Embryosack)<br />

37. Nennen Sie 4 wichtige Unterschiede zwischen Gymno- und Angiospermen.<br />

Die Samenanlagen sind nun in einen Fruchtknoten eingeschlossen<br />

Bei vielen Angiospermen werden zwei Integumente ausgebildet<br />

Bei Angiospermen doppelte Befruchtung → Zygote und triploides (sekundäres) Endosperm.<br />

Der männliche Gametophyt ist auf nur noch drei Zellen reduziert<br />

38. Wie ist ein Rizinus-Keimling aufgebaut (mit Skizze). Welchen Keimungstyp repräsentiert er und<br />

wie unterscheiden sich die in der LV besprochenen beiden Keimungstypen?<br />

Epigäische (oberirdische) Keimung = Das Hypocotyl streckt sich und hebt die Cotyledonen mit<br />

in die Höhe, die sich dann rasch entwickeln. Die Keimblätter assimilieren und versorgen die<br />

Pflanze am Anfang. Sie leben aber nur kurz. Der Rizinuskeimling repräsentiert die epigäische<br />

Keimung.<br />

Hypogäische (unterirdische) Keimung= Das Hypocotyl bleibt sehr kurz, die Cotyledonen<br />

bleiben lange im Samen und entwickeln sich dann am oder sehr nahe am Boden. Es sind<br />

Speichercotyledonen, die die Pflanze beim ersten Wachstumsschub mit Nährstoffen versorgt<br />

(z.B. Erbsen, Bohnen).<br />

39. Erklären Sie den Unterschied zwischen Same und Frucht.<br />

Samen = Verbreitungseinheit der Spermatophyta, bestehend aus Embryo und Nährgewebe,<br />

umhüllt von einer Samenschale (Testa).<br />

Frucht = ist die Blüte im Zustand der Samenreife. An der Bildung der Frucht können<br />

unterschiedliche Teile Beteiligt sein (Fruchtblatt, Blütenhülle, Blütenboden,..) . Nur<br />

Angiospermen bilden Früchte.<br />

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40. Worin besteht der Unterschied zwischen primärem und sekundärem Endosperm und wo<br />

kommt es vor, bzw. wie entsteht es?<br />

Bei den Gymnospermae entwickelt sich das Endosperm aus dem weiblichen Gametophyten<br />

(haploid, primäres Endosperm). Bei den meisten Angiospermen entsteht durch Befruchtung<br />

der beiden (zuvor fusionierten) Polkerne im Embryosack das triploide sekundäre Endosperm.<br />

Das sekundäre Endosperm entsteht nur bei einer erfolgreichen Befruchtung.<br />

41. Wie kann die Blütenhülle bei Angiospermen gestaltet sein?<br />

Perianth= doppelte Blütenhülle, welche in Kelch und Krone gegliedert ist<br />

Perigon = die Blütenhüllblätter sind gleichgestaltig. Kron- und Kelchblätter können nicht<br />

unterschieden werden<br />

42. Was versteht man unter doppelter Befruchtung und warum ist sie ein Vorteil?<br />

Bei den Angiospermen befruchtet eine Spermazelle die Eizelle (→Zygote), die zweite<br />

befruchtet die beiden (zuvor fusionierten) Polkerne im Embryosack wodurch das triploide<br />

sekundäre Endosperm entsteht. Das Endosperm entsteht, im Gegensatz zu den<br />

Nacktsamern, nur bei einer erfolgreichen Befruchtung, was bezüglich der benötigen Energie<br />

für den Aufbau günstiger ist.<br />

43. Wie bezeichnet man den einkernigen Embryosack mit einem allgem. Begriff und was entsteht<br />

aus ihm.<br />

Megaspore. Aus ihr entwickelt sich mehrzelligen Embryosack (der weibliche Gametophyt)<br />

44. Wie sind die Gametophyten der Moose, Farne, Gymno- und Angiospermae gebaut? Welcher<br />

Trend lässt sich erkennen und warum ist dieser Trend aus evolutiver Sicht gesehen sinnvoll?<br />

Im Laufe der Evolution wird der Gametophyt in Größe und Lebensdauer reduziert<br />

Moose: Der Gametophyt ist die grüne, assimilierende Pflanze<br />

Farne: Der Gametophyt ist das thallöse, kurzlebige Prothallium<br />

Gymno- und Angiospermae: Der männliche Gametophyt ist das mehrzellige Pollenkorn<br />

(verlässt das Pollenkorn nicht mehr); Der weibliche Gametophyt ist mehrkernige<br />

Embryosack;<br />

45. Welche Voraussetzungen mussten im Laufe der Entwicklungsgeschichte geschaffen werden,<br />

damit Pflanzen das „Land“ erobern konnten. 1) Ihre Fortpflanzung betreffend. 2) Ihren<br />

Vegetationskörper betreffend.<br />

Schutz der Gameten (etwa sind Gametangien aus einer Schicht schützender,<br />

steriler Zellen umgeben); Entwicklung hin zu einer wasserunabhängigen<br />

Befruchtung<br />

Anhangsorgane für Befestigung im Boden, zur Aufnahme von Wasser und<br />

Nährsalzen und zur Photosynthese; Konrolle der Verdunstung (Cuticula, Stomata);<br />

Gewebe für den Wasserstransport (Leitbündel, ..); Stabilisierung für<br />

Größenwachstum (Fehlender Auftrieb!) → Lignifizierung<br />

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46. Sie haben in den UE mehrere Pflanzengruppen kennen gelernt, bei denen eine Generation nicht<br />

selbständig leben kann und von einer anderen ernährt wird. Nennen Sie 3 Beispiele (welche<br />

Generation ist von welcher abhängig, mit Skizze der ernährten Generation).<br />

Moose: Sporophyt (Kapsel mit Seta) wird vom Gametophyt ernährt;<br />

Gymnpspermen: Sporophyt ernährt den Gametophyt<br />

Angiospermen: Sporophyt ernährt den extrem reduzierten Gametophyt<br />

Übergeord. Begriffe Moose Heterospore Farnpfl. Gymnospermen Angiospermen<br />

weibl.Gametangium Archegonium Archegonium Archegonium Eiapparat<br />

Gametophyt Moospflanze Mikroprothallium mehrzelliges Pollenkorn mehrzelliges Pollenkorn<br />

Sporen-Mutterzelle Sporen-Mutterzelle Megasporenmutterzelle Embryosackmutterzelle Embryosackmutterzelle<br />

Mikrosporophyll - Mikrosporophyll Staubblatt Mikrosporophyll<br />

Megasporangium Megasporangium Megasporangium Nucellus Nucellus<br />

männl. Gamet Spermium Spermium Spermium Spermium<br />

Meiospore Spore Mikrospore / Megaspore Pollenkorn (einzellig) / Pollenkorn (einzellig) /<br />

Megaspore<br />

Embryosackzelle<br />

Megasporophyll - Megasporophyll Megasporophyll Fruchtblatt<br />

Gametophyt Moospflanze Megaprothallium Megaprothallium Embryosack<br />

? ? ? ? Pollensack<br />

Gametophyt Moospflanze Megaprothallium Mehrz. Pollenkorn Embryosack<br />

? ? Mikroprothallium ? ?<br />

männ.Gametangium Spermium Spermium Spermium<br />

Staubblatt<br />

Spermium<br />

Mikro/Megasporophyll - Mikro/Megasporophyll Samenblatt Staubblatt<br />

? männl. Moospflanze ? ? ?<br />

weibl. Gamet Eizelle Eizelle Eizelle Eizelle<br />

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