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Januar/Februar 2006 - Nossner Rundschau

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<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> 19 <strong>Januar</strong>/<strong>Februar</strong> <strong>2006</strong><br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

das Christliche Jugenddorfwerk<br />

Freiberg versucht in seiner<br />

Geschichtswerkstatt die Todesmärsche<br />

von KZ Häftlingen im<br />

Frühjahr 1945 in eine Karte<br />

einzuzeichnen. Einige der Routen<br />

sich ganz gut dokumentiert,<br />

andere hingegen bedürfen noch<br />

der Nacharbeit, so z.B. die Evakuierungen<br />

der Lager in Nossen<br />

und Colditz.<br />

Die Nossener Häftlinge sind<br />

am 15. April 1945 von ihrem<br />

Lager in der Nähe des Klosters<br />

Altzella gleich am Pitzschebach<br />

entlang in den Zellwald gegangen.<br />

Im Wald war die Gruppe<br />

von Tieffliegern aufgehalten<br />

worden und es war schon dunkel<br />

als sie das Muldental bei<br />

Hohentanne erreichten, wo<br />

man die Nachtrast hielt. Der<br />

Kutscher Schanze vom Kammergut<br />

Zella musste die<br />

Kolonne begleiten. Er transportierte<br />

die Lebensmittel und das<br />

Gepäck der Wachmannschaften.<br />

In Krummenhennersdorf<br />

weigerte er sich mit seinen jungen<br />

Pferden weiterzufahren<br />

und die Last wurde umgeladen.<br />

Soweit ist der Weg genau<br />

bekannt.<br />

Aber auch die Männer aus Colditz<br />

sind am 15. oder 16. April<br />

durch Nossen gezogen gingen<br />

weiter über Siebenlehn und die<br />

Obergrunaer und Kleinvoigtsberger<br />

Flur. Dort konnten<br />

mehrere Häftlinge fliehen.<br />

Einer von ihnen, Otto Schuricht,<br />

berichtet: "Hinter Siebenlehn<br />

sprangen wir von der<br />

nach Freiberg führenden Straße<br />

einen Steilhang zur Mulde hinunter.<br />

Die uns nachgesandten<br />

Kugeln verfehlten ihr Ziel."<br />

Kann jemand der Ortskenntnis<br />

hat mit dieser Angabe etwas<br />

anfangen? Es ist anzunehmen,<br />

dass es sich bei der Kolonne, die<br />

am 16.4. Conradsdorf bei Freiberg<br />

erreichte, um die Colditzer<br />

handelt. Auf welchem Weg sie<br />

von Nossen dorthin gelangte ist<br />

aber im Moment nicht bekannt.<br />

Nach Augenzeugen soll es aber<br />

noch mehr durchziehende<br />

Häftlingsgruppen gegeben<br />

haben.<br />

Ende April sind die Kolonnen<br />

der Leipziger Lager durch Nossen<br />

gezogen. Überlebende<br />

männliche Häftlinge berichten<br />

von ihrem Weg am Freitag den<br />

27. April über Döbeln, Nossen,<br />

Siebenlehn, Obergruna nach<br />

Reichenbach, wo sie auf einer<br />

Wiese übernachteten. Auch bei<br />

dieser Gruppe ist bis jetzt nicht<br />

festzustellen, wie sie am 28.4.<br />

von dort nach Freiberg und<br />

Hilbersdorf kamen.<br />

Ein weiterer Augenzeuge in<br />

Nossen berichtet von einer<br />

Gruppe von Frauen, die<br />

ursprünglich aus Ravensbrück<br />

kamen, aber zuletzt in Leipzig<br />

stationiert waren. Sie wurden<br />

zur Übernachtung in das fast<br />

ausgebrannte Lager getrieben,<br />

dann gingen sie weiter nach<br />

Großschirma und wurden dort<br />

angehalten und über Seifersdorf<br />

in den Wald bei Goßberg geleitet.<br />

Nun brauchen wir Ihre Hilfe.<br />

Abgesehen von den Nossener<br />

Häftlingen, sind die verschiedenen<br />

Gruppen offensichtlich<br />

nicht über die Pitschetalstraße<br />

gezogen. Es gibt ja noch andere<br />

Wege, zum Beispiel entlang der<br />

Mulde bis zum Zollhaus Biberstein,<br />

oder direkt nach Siebenlehn,<br />

oder die B 101. Wer hat<br />

auf diesen Straßen Häftlinge<br />

gesehen.<br />

Die letzte Information betrifft<br />

die Richtung aus Deutschenbora.<br />

Dort sollen um den<br />

22. April Häftlinge des Kommandos<br />

aus Halberstadt durchgegangen<br />

sein, und weiter<br />

eventuell über das Zollhaus<br />

Biberstein, Burkersdorf in<br />

Richtung Freiberg, Brand-<br />

Erbisdorf.<br />

Es wäre möglich, dass es sich<br />

dabei um die Häftlinge handelt,<br />

die in der Schäferei in Rothenfurth<br />

übernachtet haben. Auf<br />

dem dortigen Friedhof soll es<br />

ein Grab gegeben haben, das<br />

aber aufgelöst wurde.<br />

Falls Sie durchziehende Häftlingskolonnen<br />

gesehen haben,<br />

würde es uns sehr helfen, wenn<br />

Sie uns Ihre Erinnerungen mitteilen.<br />

Wichtig wäre dabei, dass<br />

Sie uns Ihren genauen Standort<br />

mitteilen und aus welcher Richtung<br />

die Häftlinge kamen und<br />

wohin sie gingen.<br />

C. Schmidt<br />

Kontaktadresse:<br />

Christine Schmidt, Mozartplatz 2,<br />

09599 Freiberg, Tel.: 03731/206276,<br />

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Ich möchte mich auf diesem Weg recht herzlich<br />

bei allen Verwandten, Freunden und Bekannten für<br />

die zahlreichen Glückwünsche, Blumen und Geschenke<br />

anlässlich meines 50. Geburtstages bedanken.<br />

Mein besonderer Dank gilt den zahlreichen Helfern, die maßgeblich<br />

dazu beigetragen haben, die Geburtstagsparty zu<br />

einem sehr schönen, unvergesslichen Abend werden zu lassen.<br />

Rainer Liebe<br />

Dezember 2005<br />

schlechte Zensuren<br />

müssen nicht sein<br />

richtig!<br />

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