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Geographische - Brasiliana USP

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Friedens zu den schönsten Hoffnungen berechtigen und dem<br />

Lande zur grössten Empfehlung gereichen.<br />

Wir wollen uns nicht erkühnen, durch diese uns wohlthuende<br />

Schilderung eine Zusammenstellung unserer Nation<br />

mit altern, die eine hohe Stufe der Cultur erschwungen<br />

haben, zu machen; wir lassen uns nicht durch patriotische<br />

Eitelkeit hinreissen, wir wissen wohl, was noch zu erstreben<br />

übrigbleibt, wir möchten sogar, dass es Brasiliens<br />

Staatsmännern gelingen möchte, die unermessliche Binnenregion<br />

der Civilisation zu erobern, durch grosse Errungenschaften<br />

das bisher Geleistete völlig zu verdunkeln.<br />

Die Eisenbahnen, welche Minas-Geraes und Säo-Paulo<br />

und andere nördliche und südliche Provinzen durchziehen,<br />

die Telegraphendrähte, welche vom äussersten Süden des<br />

Landes längs dem atlantischen Gestade sich nach Norden<br />

zur Verbindung mit dem unterseeischen Kabel ausdehnen,<br />

dienen auch dazu, uns zu veranschaulichen, wie viel auf<br />

einem so übermässig grossen Areal zu thun übrigbleibt.<br />

Jeder Sieg miserer Anstrengungen, jeder Schritt, den wir<br />

auf der Bahn der Entwickelung vorwärts thun, darf uns<br />

keine Selbstbefriedigung einflössen, für unsere kolossale<br />

Aufgabe sind der Aufmunterungen nie zu viel!<br />

Nicht unpassend scheint es uns, einige Züge des Nationalcharakters<br />

anzuführen, die, obschon patriarchalischer<br />

Natur und der fortschreitenden Bewegung der Civilisation<br />

ziemlich fern stehend, die Sinnesart des Volks von ihrer<br />

lieblichen Seite darstellen. Wir meinen die Gastfreiheit,<br />

die herzlich freundliche Aufnahme des Reisenden zu jeder<br />

Stunde, eine Sitte, welche durch europäisches Beispiel,<br />

Hotelwirthschaft und andere Einrichtungen in den grössern<br />

Städten allmählich verdrängt wurde. Im Innern des Landes<br />

herrscht dies gastliche Entgegenkommen noch mit der ganzen<br />

Kraft eines angeerbten Gefühls; in der Wohnung des<br />

brasilianischen Landwirthes findet der Fremde jene zarte<br />

Behandlung, welche ihm nicht die Gefälligkeit, aber das

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