Geographische - Brasiliana USP

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Sieben Jahre hindurch niedergehalten, geräth Pernambuco
bei der Nachricht der Thronentsagung des ersten
Kaisers in convulsivischen Aufruhr und schwere Störungen
einer zügellosen Soldateska, in theilweise Aufstände, in
die wilde, rauhe, schreckliche bewaffnete Erhebung der
Leute des Innern, die die Hüttenerhebung heisst; es wird
beruhigt, rührt sich aber fietferisch bei jedem Wechsel in
der Regierungspolitik des Staates, bis es 1848 noch einmal
zu den Waffen greift und in verschiedenen Schlachten
und Bluttributen dem Gedächtniss das einprägt, was die
Küstenrevolte benannt wird, worin ausser Hunderten anderer
Brasilianer beider Lager, des gesetzlichen sowie des
aufständischen, der Exdeputirte, der muthige Tribun Jose
Nunes Machado, seinen Tod findet. Nach dem Siege der
Regierungstruppen kamen Processe, Urtheile, Verdammung
der Rädelsführer zu Jahren Gefängniss, Verfolgung und
Reaction der siegenden Partei; doch erhob sich kein Galgen,
fand kein Erschiessen statt, wie im J. 1817 und
1824, und wenige Jahre später (1853) hatten alle verurtheilten
und gefangenen Rädelsführer Amnestie erhalten.
Von da bis jetzt, schon 20 Jahre, lebt und blüht Pernambuco
still. Diese Lehre ist eine beredte Beweisführung
von der Nutzlosigkeit der Schaffote, der Erschiessungen und
des Blutschreckens zur Vernichtung des aufrührerischen
Volksgeistes. Die Amnestie unter dem zweiten Kaiser erreichte
tausendmal mehr als Militärcommissionen, der
Blutbann, die Executionen, die Henker und der Schrecken
wüthender Rache, die 1817 in ausserordentlicher Weise
unter Dom Joäo VI. hausten, und noch im äussersten Grade
im J. 1824 unter Dom Pedro I.
Wenn man dies fieberzuckende, entzündbare Leben,
diese wenig unterbrochene und natürHch Besorgniss erregende
Reihe von Ordnungsstörungen und revolutionären
Bewegungen Pernambucos betrachtet, so muss man hauptsächlich
die Entwickelung des Fortschritts und den Reich-