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ROMEO UND JULIA AUF DEM DORFE<br />
von Gottfried Keller<br />
Nadine Chytil<br />
Fach: Deutsch<br />
Lehrkraft: Mag. Esther Denk<br />
Klasse: 5 A – Schuljahr 2007/08
Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. AUTOR................................................................................................................................. 2<br />
1.1SEINE WERKE.............................................................................................................................................. 2<br />
2. INFORMATIONEN ZUM BUCH ....................................................................................... 2<br />
3. DIE CHARAKTERE............................................................................................................ 3<br />
3.1 BAUER MANZ.............................................................................................................................................. 3<br />
3.2 BAUER MARTI ............................................................................................................................................ 3<br />
3.3 SALI............................................................................................................................................................... 3<br />
3.4 VRENCHEN................................................................................................................................................... 3<br />
4. INHALTSANGABE............................................................................................................. 4<br />
5. LESEPROBE ........................................................................................................................ 6<br />
6. INTERPRETATION............................................................................................................. 7<br />
7. EIGENE MEINUNG ............................................................................................................ 7<br />
8. QUELLENVERZEICHNIS.................................................................................................. 7<br />
1
Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
1. Autor<br />
Gottfried Keller wurde am 19.Juli 1819 in Zürich geboren. Er war ein Schweizer Politiker <strong>und</strong><br />
Dichter. Gottfried Keller begann seine künstlerische L<strong>auf</strong>bahn als Landschaftsmaler <strong>und</strong> wand-<br />
te sich im Vormärz 1 der politischen Lyrik zu <strong>und</strong> beschloss sein Leben als einer der erfolg-<br />
reichsten deutschsprachigen Schriftsteller des 19. Jahrh<strong>und</strong>ert. Von 1861-1876 war er der<br />
Staatsschreiber der Republik Zürich. Er starb am 15.Juli 1890. 2<br />
1.1 Seine Werke<br />
• 1846: Gedichte<br />
• 1851: Neuere Gedichte<br />
• 1853-1855: Der grüne Heinrich, Erstfassung des Romans<br />
• 1856: Die Leute von Seldwyla, Novellenzyklus Teil1<br />
• 1872: Sieben Legenden, Novellenzyklus<br />
• 1873-1874: Die Leute von Seldwyla, Novellenzyklus Teil 2<br />
• 1877: Züricher Novellen, Novellenzyklus<br />
• 1879-1880: Der grüne Heinrich, Endgültige Fassung des Romans<br />
• 1881: Das Sinngedicht, Novellenzyklus<br />
• 1883: Gesammelte Gedichte<br />
• 1886: Martin Salander, Roman<br />
• 1889: Gesammelte Werke, in zehn Bänden<br />
2. Informationen zum Buch<br />
Die Novelle, „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“, wurde von Gottfried Keller um 1856 geschrie-<br />
ben. Es ist der zweite Band des Novellenzyklus „Die Leute von Seldwyla“. <strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong><br />
<strong>auf</strong> dem Dorfe gehört bis heute zu den meist gelesenen Erzählungen der deutschsprachigen Li-<br />
teratur <strong>und</strong> gehört zu der Stilrichtung des poetischen Realismus. Gottfried Keller erzählt uns die<br />
Tragödie von William Shakespeare, <strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong>, neu. Allerdings spielt die Version von<br />
Gottfried Keller im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> der Schauplatz ist das bäuerliche Milieu: Zwei junge<br />
1 Als Vormärz wird die Zeit zwischen dem Ende des Wiener Kongress 1815 <strong>und</strong> der Märzerrevolution von<br />
1848/49 bezeichnet. Die Literatur des Vormärz wird auch als Biedermeier/ Vormärz behandelt.<br />
2 http://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Keller, 18. 3. 2008, 17:00 Uhr<br />
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Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
Leute lieben sich trotz der Feindschaft ihrer Väter. Als die Feindschaft der Väter die Familien<br />
in den Ruin treibt, sehen die zwei keinen Weg mehr zusammen zukommen <strong>und</strong> somit töten sich<br />
die Beiden. Die Novelle hat 80 Seiten <strong>und</strong> noch zusätzlich fünf Seiten in denen Begriffe, die<br />
heute nicht mehr so gebräuchlich sind, erklärt werden. 3<br />
3. Die Charaktere<br />
3.1 Bauer Manz<br />
Bauer Manz ist der Vater von Sali <strong>und</strong> wird durch die Habgier neidisch <strong>auf</strong> die Familie von<br />
Bauer Marti, da diese den Acker ersteigert, der zwischen seinem eigenen Acker <strong>und</strong> dem Acker<br />
von Bauer Marti liegt.<br />
3.2 Bauer Marti<br />
Bauer Marti ist der Vater von Vrenchen. Er hat eine sehr ähnliche Persönlichkeit wie Bauer<br />
Manz. Dadurch hat er die gleichen Probleme wie dieser. Er wird, dadurch, dass Bauer Manz ein<br />
paar Jahre später ein Lokal betreibt, neidisch <strong>auf</strong> ihn.<br />
3.3 Sali<br />
Sali ist der Sohn von Bauer Manz <strong>und</strong> ein sehr selbstbewusster Mensch, der für einen geliebten<br />
Menschen fast alles tun würde. Er ist seiner Familie treu <strong>und</strong> hilft seinem Vater wo er nur kann.<br />
Als er sich in Vrenchen verliebt, ist es ihm egal was seine Eltern dazu sagen würden, weil er<br />
nur noch an Vrenchen denken kann.<br />
3.4 Vrenchen<br />
Vrenchen ist die Tochter von Bauer Marti. Sie ist ein sehr fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> liebenswerter<br />
Mensch. Sie ist ihrem Vater treu <strong>und</strong> führt ihm den Haushalt, weil sie keine Mutter mehr hat.<br />
Vrenchen ist unsterblich in Sali verliebt <strong>und</strong> würde für ihn fast alles tun.<br />
3 http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Romeo</strong>_<strong>und</strong>_<strong>Julia</strong>_<strong>auf</strong>_dem_Dorfe, 18. 3. 2008, 17:00 Uhr<br />
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Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
4. Inhaltsangabe<br />
Die Novelle „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ wurde 1856 von Gottfried Keller geschrieben.<br />
Es geht um ein verliebtes junges Paar das durch die Feindschaft ihrer Familien nicht zusam-<br />
menkommen soll <strong>und</strong> sich deshalb umbringt.<br />
Marti <strong>und</strong> Manz pflügen ihre Äcker <strong>und</strong> unterhalten sich in der Mittagspause über den Acker<br />
der zwischen ihren liegt. Alle beide sind damit einverstanden, dass keiner von beiden den<br />
Acker nutzen wird, solange man nicht entschied wem er gehört. Alle beide denken, dass der<br />
Schwarze Geiger der Besitzer von diesem Acker ist. Da dieser aber keinen T<strong>auf</strong>schein besitzt,<br />
kann man ihm den Acker nicht geben. Beide Bauern eignen sich stückweise das Land, welches<br />
in der Mitte liegt an. Darüber wird aber kein Wort verloren. Nach ein paar Jahren wird der<br />
Acker versteigert. Marti ist der meist Bietende. Er befielt Manz die Ecke, die er vor Jahren in<br />
den Acker gepflügt hat, zu entfernen. Da Manz das aber nicht tut, lässt Marti alle Steine, die<br />
man <strong>auf</strong> dem Acker finden kann, zu dieser Ecke bringen. Dadurch entsteht eine tiefe Feind-<br />
schaft zwischen den beiden Familien. Seit dieser Zeit treffen sich Sali <strong>und</strong> Vrenchen auch nicht<br />
mehr <strong>auf</strong> dem Acker um ihr „Ritual“ abzuhalten. Bei diesem geht es darum den anderen von<br />
dem Steinh<strong>auf</strong>en zu schubsen. Ein paar Jahre später, als die zwei Familien wegen der ständigen<br />
Klagen <strong>und</strong> Gegenklagen verarmt sind, Vrenchens Mutter gestorben ist <strong>und</strong> Manz mit seiner<br />
Familie in die Stadt ziehen musste, gehen Manz <strong>und</strong> Marti mit ihren Kindern zum Angeln. Zu-<br />
fälligerweise treffen sie sich. Sie sind zwar beide <strong>auf</strong> jeweils der anderen Seite des Baches, aber<br />
trotzdem beginnen sie sofort zu streiten. Als sie dann eine Brücke über den Bach finden, schla-<br />
gen sich die Männer. Als Marti dann fast von der Brücke fällt, treffen die Kinder auch bei der<br />
Brücke ein. Sali erblickt das erste Mal seit Jahren Vrenchen. Sali ist von ihr hingerissen <strong>und</strong><br />
verliebt sich <strong>auf</strong> den ersten Blick in Vrenchen. Als diese dann versucht ihren Vater davon ab-<br />
zuhalten weiter zu kämpfen stellt sich Sali auch gegen seinen Vater <strong>und</strong> versucht ihn zu beruhi-<br />
gen. Am nächsten Tag geht Sali zum Hof von Marti um Vrenchen zu sehen. Zu seinem Glück<br />
trifft er Marti <strong>auf</strong> dem Weg dorthin <strong>und</strong> kann sich sicher sein, dass Vrenchen alleine ist. Als er<br />
am Hof ankommt merkt er wie verwahrlost der Hof aussieht. Als Sali Vrenchen erblickt will er<br />
nicht mehr von ihrer Seite weichen. Sie aber schickt ihn fort. Sie sagt ihm, er solle bei dem al-<br />
ten Acker warten, weil sie heute noch einmal dort hin müsse um Gemüse zu holen. Als sie sich<br />
dort sehen küssen sie sich. Sie gehen dann eine Weile <strong>auf</strong> den Äckern spazieren <strong>und</strong> erzählten<br />
sich was sie die letzten Jahre so erlebt hatten. Als es schon längst dunkel ist kommt ihnen eine<br />
dunkle Gestalt entgegen. Es ist der Schwarze Geiger. Dieser erzählt ihnen, dass er der eigentli-<br />
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Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
che Besitzer des Ackers sei <strong>und</strong> es nur nicht beweisen könne, weil er keinen T<strong>auf</strong>schein besitze.<br />
Als er in Richtung des Dorfes geht beginnt Vrenchen zu lachen <strong>und</strong> nach einer Zeit beginnt<br />
auch Sali zu lachen. Als sie dann aus dem Kornfeld kommen steht ihnen Marti gegenüber, der<br />
nach Vrenchen gesucht hat. Als dieser nach Sali greifen will, um ihn zu schlagen, springt dieser<br />
außer Reichweite. Deshalb nimmt Marti Vrenchen <strong>und</strong> gibt ihr eine Ohrfeige <strong>und</strong> wickelt ihre<br />
Haare um seine Hand um das Mädchen so nach Hause zu zerren. Als Sali dies erblickt, ergreift<br />
er einen Stein <strong>und</strong> schlägt ihn Marti an den Kopf, der dadurch in Ohnmacht fällt. Vrenchen<br />
denkt zuerst das er tot ist. Als sie dann aber bemerkt, dass Marti noch atmet schickt sie Sali ins<br />
Dorf um Hilfe zu holen. Am nächsten Morgen erfährt er, dass Marti noch lebt aber nichts mehr<br />
von sich weiß. Vrenchen <strong>und</strong> Sali sagen niemandem etwas über den Vorfall. Nach ein paar<br />
Wochen, als Marti nur noch wirres Zeug redet, lässt die Gemeinde Marti in eine Anstalt für<br />
Geistesgestörte bringen. Sali geht zu Vrenchen weil dieser denkt, dass sie nun ganz allein ist.<br />
Diese erzählt ihm, dass sie nur noch zwei Tage <strong>auf</strong> ihrem Hof leben kann, weil fast ihr ganzer<br />
Besitz versteigert wurde. Sali <strong>und</strong> Vrenchen wollen nun das Dorf verlassen, weil sie hier nie<br />
zusammenkommen können. Vrenchen wünscht sich nichts mehr, als einmal mit Sali zu tanzen.<br />
Daher k<strong>auf</strong>t er ihr Tanzschuhe <strong>und</strong> sie gehen in ein anderes Dorf. Auf dem Weg dorthin erleben<br />
sie einen w<strong>und</strong>erschönen Tag, sie spazieren über einen Waldweg. Als sie bei einem Wirten ihr<br />
Essen zu sich nehmen, hält die Wirtin Vrenchen für eine Braut. Das scheint Vrenchen sehr zu<br />
gefallen. Als sie dann in dem Dorf ankommen, k<strong>auf</strong>en sie sich gegenseitig ein Lebkuchenhäu-<br />
schen <strong>und</strong> ohne das Wissen des anderen jeweils einen Ring. Vor der Kirche spielt im Moment<br />
Musik <strong>und</strong> es war ein schönes Fest. Vrenchen wollte unbedingt tanzen, aber als Sali sieht, dass<br />
hier sehr viele Jugendliche aus ihrem Dorf sind sagt er zu ihr, dass sie hier nicht ungestört tan-<br />
zen könnten. Deshalb gehen sie zu einem Haus, wo sie schon viele Paare tanzen sehen. Dort<br />
treffen sie durch Zufall den Schwarzen Geiger wieder. Nachdem sie bis tief in die Nacht gefei-<br />
ert haben schlägt der Schwarze Geiger ihnen vor, dass sie mit seinen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ihm über<br />
das Land ziehen könnten. Aber Vrenchen will das nicht, weil sie sieht wie sich ein Ehepaar bei<br />
den Zigeunern verhält. Der Schwarze Geiger hält eine Hochzeitszeremonie ab. Als eine Art<br />
Hochzeitsfeier ziehen Sali <strong>und</strong> Vrenchen einige Zeit umher. Doch dann kommt Sali wieder zur<br />
Besinnung <strong>und</strong> sagt zu Vrenchen, das sie ihre Hochzeit vollenden sollten <strong>und</strong> sich im An-<br />
schluss umbringen sollten, da es für sie sonst kein „glückliches“ Ende nehmen würde. Sie fah-<br />
ren <strong>auf</strong> einem Boot <strong>auf</strong> dem Bach entlang <strong>und</strong> vollziehen ihre Ehe. Am nächsten Morgen findet<br />
man die zwei Jugendlichen tot <strong>auf</strong>.<br />
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Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
Ich glaube, dass uns der Autor mit diesem Werk sagen wollte, dass man sich durch Nichts <strong>und</strong><br />
Niemand von einem geliebten Menschen trennen lassen sollte <strong>und</strong> das die Kinder sich nicht in<br />
die Kämpfe der Eltern hineinziehen lassen sollten, denn sonst endet es wie in diesem Werk <strong>und</strong><br />
das ist etwas worüber man meiner Meinung nach Nachdenken sollte.<br />
5. Leseprobe<br />
Sie standen wie versteinert <strong>und</strong> Marti stand erst auch da <strong>und</strong> beschaute sie mit bösen Blicken,<br />
bleich wie Blei; dann fing er fürchterlich an zu toben in Gebärden <strong>und</strong> Schimpfworten <strong>und</strong><br />
langte zugleich grimmig nach dem jungen Burschen, um ihn zu würgen; Sali wich aus <strong>und</strong> floh<br />
einige Schritte zurück, entsetzt über den wilden Mann, sprang aber sogleich wieder zu, als er<br />
sah, dass der Alte statt seiner nun das zitternde Mädchen fasste, ihm eine Ohrfeige gab, dass der<br />
rote Kranz herunterflog, <strong>und</strong> seine Haare um seine Hand wickelte, um es mit sich fortzureißen<br />
<strong>und</strong> weiter zu misshandeln. Ohne zu besinnen, raffte er einen Stein <strong>auf</strong> <strong>und</strong> schlug mit demsel-<br />
ben den Alten gegen den Kopf, halb in Angst um Vrenchen <strong>und</strong> halb in Jähzorn. Marti taumel-<br />
te erst ein wenig, sank dann bewusstlos <strong>auf</strong> den Steinh<strong>auf</strong>en nieder <strong>und</strong> zog das erbärmlich <strong>auf</strong>-<br />
schreiende Vrenchen mit. Sali befreite noch dessen Haare aus der Hand des Bewusstlosen <strong>und</strong><br />
richtete es <strong>auf</strong>; dann stand er da wie eine Bildsäule, ratlos <strong>und</strong> gedankenlos. Das Mädchen, als<br />
es den wie tot daliegenden Vater sah, fuhr sich mit den Händen über das erbleichende Gesicht,<br />
schüttelte sich <strong>und</strong> sagte: „Hast du ihn erschlagen?“ Sali nickte lautlos <strong>und</strong> Vrenchen schrie: „<br />
O Gott du lieber Gott! Es ist mein Vater! Der arme Mann!“ <strong>und</strong> sinnlos warf es sich über in <strong>und</strong><br />
hob seinen Kopf <strong>auf</strong>, an welchem indessen kein Blut floss. Es lies ihn wieder sinken; Sali ließ<br />
sich <strong>auf</strong> der anderen Seite des Mannes nieder, <strong>und</strong> beide schauten, still wie das Grab <strong>und</strong> mit<br />
erlahmten reglosen Händen, in das leblose Gesicht. Um nur etwas anzufangen, sagte endlich<br />
Sali: „Er wird doch nicht gleich tot sein müssen? Das ist gar nicht ausgemacht!“ Vrenchen riss<br />
ein Blatt von der Klatschrose ab <strong>und</strong> legte es <strong>auf</strong> die erblassten Lippen <strong>und</strong> es bewegte sich<br />
schwach. „Er atmet noch“, rief es, „so l<strong>auf</strong> doch ins Dorf <strong>und</strong> hol Hilfe!“ Als Sali <strong>auf</strong>sprang<br />
<strong>und</strong> l<strong>auf</strong>en wollte streckte es ihm die Hand nach <strong>und</strong> rief ihn zurück: „Kamm aber nicht mit<br />
zurück sage nichts, wie es zugegangen, ich werde auch schweigen, man soll nichts aus mir he-<br />
rausbringen!“ sagte es <strong>und</strong> sein Gesicht, das es den armen ratlosen Burschen zuwandte, über-<br />
floss von schmerzlichen Tränen. „Komm küss mich noch einmal! Nein geh, mach dich fort! Es<br />
ist aus, es ist ewig aus, wir können nicht zusammenkommen!“ Es stieß ihn fort <strong>und</strong> er lief wil-<br />
lenlos dem Dorfe zu. Er begegnete einem Knäbchen, das ihn nicht kannte; diesem trug er <strong>auf</strong>,<br />
die nächsten Leute zu holen, <strong>und</strong> beschrieb genau, wo die Hilfe nötig sei. Dann machte er sich<br />
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Nadine Chytil 5. A „<strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ von Gottfried Keller 18. 03. 2008<br />
verzweifelt fort <strong>und</strong> irrte die ganze Nacht im Gehölze herum. Am morgen schlich er in die Fel-<br />
der um zu erspähen, wie es gegangen sei, <strong>und</strong> hörte von frühen Leuten, welche miteinander<br />
sprachen, dass Marti noch lebe, aber nichts von sich wisse, <strong>und</strong> wie das eine seltsame Sache<br />
wäre, da kein Mensch wisse, was ihm zugestoßen. Erst jetzt ging er in die Stadt zurück <strong>und</strong><br />
verbarg sich in dem dunklen Elend des Hauses.<br />
6. Interpretation<br />
Gottfried Keller möchte uns mit „ <strong>Romeo</strong> <strong>und</strong> <strong>Julia</strong> <strong>auf</strong> dem Dorfe“ zu verstehen geben, dass<br />
sich die Kinder niemals in die Kämpfe der Eltern hineinziehen lassen sollten. Denn wenn das<br />
passiert könnte man ein Liebespaar das sich aus dem Hass entwickelt leicht zerstören <strong>und</strong> somit<br />
in das Verderben treiben. So wie es in diesem Werk passiert ist. Man darf außerdem nicht ver-<br />
gessen, dass dieses Werk <strong>auf</strong> einer wahren Begebenheit basiert. Ich glaube auch, dass uns Kel-<br />
ler dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam machen wollte, dass ein Streit zwischen zwei Menschen viele andere<br />
Menschen auseinander bringen kann obwohl diese nichts damit zu tun hatten.<br />
7. Eigene Meinung<br />
Mir hat das Buch am Anfang nicht so gut gefallen, weil ich es einfach viel zu sehr mit <strong>Romeo</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Julia</strong> von William Shakespeare verglichen habe. Außerdem hat mir die Art, wie es ge-<br />
schrieben ist nicht gefallen. Nach einer Weile hatte ich mich allerdings daran gewöhnt <strong>und</strong><br />
dann hatte ich kein Problem mehr damit es zu lesen <strong>und</strong> ich muss zugeben, dass es mir dann<br />
sehr gut gefallen hat.<br />
8. Quellenverzeichnis<br />
http://ecx.images-amazon.com/images/I/41JW5A11AQL._AA240_.jpg<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Romeo</strong>_<strong>und</strong>_<strong>Julia</strong>_<strong>auf</strong>_dem_Dorfe<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Keller<br />
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