Diversifikation und Kapitalmarktgleichgewicht
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Wenger, <strong>Diversifikation</strong> <strong>und</strong> Kapitalmarktgteichgewicht<br />
Harry M. Markawitz<br />
Fotoi dpa<br />
Freilich liefert die doch recht einfache Lösung des Gleichungssystems<br />
(2)-(4) nicht notwendigcrweise dcn effizicnten<br />
Rand, auf welchcm der einzelne Investor nach<br />
einem Berührpunkt mit sciner nutzenmaximalen Indiffcrenzkurve<br />
suchen muß. Marknwitz haLLe von Anfang an<br />
kompliziertere Fällc im Auge, weil er weitere Nebenbcdingungen<br />
in das Problcm cinführtc. Wiihrcnd cr in spä-<br />
mierung dieser Bruchteile über alle n Wertpapicre der teren Arbeiten sogar mit bcliebigen linearen Nebenbedin-<br />
Wert I ergeben; ihrc Verwendung als Gewichte für die gungon operierte, cnthielt schon scin ursprünglicher Auf-<br />
wertpapierspezifischen Erwartungswerle pr führt gcmäß satz aus dem Jahre 1952 die Nichtncgativitätsbcdinsun-<br />
Gl. (4) zum vorgegebenen Erwartungs*ert p. Die Elcgcnmente der Kovarianzmatrix für die Wertpapierrenditcn sincl<br />
mit o,, bezeichnet, wobei sich ftA i = j die wertpapicrspc-<br />
a.>0 für i = 1, ... n.<br />
r5\<br />
zifischen Varianzen <strong>und</strong> für i * j die Kovarianzen zwi- Dicsc Restriktionen cntsprechen aus ökonomischer Sicht<br />
schen Wertpapier i <strong>und</strong> Wertpapier j ergeben.<br />
einem Verbot. von Leerverkäufen. Sie haben die Konsequcnz,<br />
daß die k)sung des Gleichungssysrems (2){4)<br />
Wenn zu<br />
dann<br />
dem Gleichungssystem (Z)-(4) keine wcirörcn nicht realisiert werden kann, wenn zumindest<br />
Restriktionen<br />
ein cr. einen<br />
hinzutreten, ist seine Lösung dcnkbar ein- ncgafiven Wert annimmt.ln Abb.1 ist<br />
fach.<br />
dies der Fall,<br />
Ist<br />
so-<br />
die Kovarianzmatrix invertierbar, führt ein bald ein Erwartungswcrt. rcchts vom<br />
I-agrange-Ansatz<br />
Punkt T angestrebt<br />
zur läsung eines Minimicrungsproblems<br />
wird. Von hier an müßte Wertpapicr I leerverkauft<br />
unter zwei Nebenbedingungen<br />
wer-<br />
nach wenigcn Rechenschritden,<br />
wcnn man sich weiterhin auf<br />
ten zu<br />
der 123-Kurve<br />
den optimalen<br />
nach<br />
Werten der Entscheidungsvariablen<br />
rechts obcn bewegen wollte. Sind Leerverkäufe ausge-<br />
cri; andernfalls muß man die Invertierbarkeit der Koschlosscn,<br />
so ist man gezwungen, die 123-Kurve<br />
varianzmatrix<br />
im Punkt<br />
dadurch herstellen, daß man eine hinreichende<br />
Anzahl von Wertpapieren wegläßt, weil sie von<br />
ihrer Renditeentwicklung her als Mischportfolio aus anderen<br />
Wertpapieren aufgefaßt werden können <strong>und</strong> damit<br />
gewissermaßen überflüssig siäd. Danach kann die lösung<br />
wie zuvor ermittelt werden, indem man von der Inverscn<br />
der Kovarianzmatrix Gebrauch macht.<br />
o'z Iri------\-<br />
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I / ,tzt<br />
Variiert man das vorgegebene p <strong>und</strong> rägt die jeweils zugehörigen<br />
Varianzminima über der p-Achse auf, so ergibt<br />
sich aufgr<strong>und</strong> des quadratischen Zusammenhangs zwischen<br />
den beiden Variablen eine Parabel zweiter Ordnung. In<br />
Abb. I ist dies für ein Beispiel mit drei Werrpapicren<br />
dargestellt, mit denen der Investor jeweils die punkte l, 2<br />
oder 3 eneicht, wenn er seine Mittel ausschließlich in ein<br />
einziges der zur Wahl stehenden Papiere investiert. Stellt<br />
man aus ihnen dagegen ein varianzminimales portfolio<br />
zusarnmen, das den Gleichungen (2)-(4) genügt, so erhält<br />
82<br />
WSt Heft 2 Februar 1 991<br />
man in Abhängigkcit vom vorzugcbcndcn Erwartungswert<br />
eincn Punkt auf dcr mit 123 gekcnnzeichnetcn<br />
Kurvc. Dic Punkte links von ihrcm Minimum M sind offensichtlich<br />
nicht effizicnt. im oben angegcbenen Sinne,<br />
wcil sich durch Überwcchseln auf dcn rechten Ast der<br />
Kurve PunkLe findcn lasscn, bci denen ein höherer Erwartungswert<br />
mit einer niedrigcrcn Varianz verb<strong>und</strong>en ist;<br />
der effiziente Rand cntspricht also der Kurve 123 vom<br />
Punkt M an.<br />
Der zweite Schritt der Portfolio-Optimicrung isr nun zumindest<br />
im Falle einer graphischen Lösung sehr leicht<br />
nachzuvollziehen. Für einen risikoaversen Investor ergibt.<br />
sich cinc Schar von Indifferenzkurvcn mit. positiver Steigung,<br />
wie sie beispiclhaft. arn unteren rechten Bildrand<br />
cingetragcn sind; das Optimum liegt dort, wo die Indiffercnzkurve<br />
mit dcm höchstcn encichbaren Nutzenniveau<br />
dic Kurvc 123 bcrührt.<br />
Abb. I: Etfizieruer Rand <strong>und</strong>. zulitssiger Bereich<br />
in der ys,-d-Ebene