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Mit 64 im vergangenen Jahr ausgelieferten<br />
Maschinen und einem<br />
Auftragsbestand von derzeit 283<br />
Flugzeugen für die modernisierte<br />
Version -600 blickt ATR optimistisch<br />
in die Zukunft. Die Nachfrage<br />
aus Asien-Pazifik, Südamerika<br />
und dem afrikanischen Kontinent<br />
scheint solide und macht die Entwicklung<br />
eines Turbo props für 90<br />
Sitze wahrscheinlich. Die Aktionäre<br />
haben aber noch keinen Entscheid<br />
gefällt.<br />
ATR<br />
Turboprops im Höhenflug<br />
Die Flotte des Franchise-Partners von Iberia, Air Nostrum, besteht unter<br />
anderem aus fünf ATR 72-600. Eine davon wurde letztes Jahr als<br />
1000. ATR-Flugzeug ausgeliefert.<br />
Wie sich die Zeiten ändern: Im Jahr 2004 baute der französisch-italienische<br />
Turboprophersteller genau zehn Flugzeuge,<br />
zu jenem Zeitpunkt noch ausschliesslich Exemplare<br />
der Serie -500, die Zahl der Verkäufe belief sich auf zwölf Stück.<br />
Filippo Bagnato, schon damals Chef von ATR und seit 2010 erneut im<br />
Amt, musste sich ernsthaft Gedanken machen über den Fortbestand<br />
seines Unternehmens. Manch einer glaubte, für die Turboprops habe<br />
das letzte Stündchen geschlagen, zu stark schienen die schnellen Regionaljets<br />
im Vormarsch. Doch auch die Treibstoffpreise stiegen unaufhaltsam<br />
an, sodass sich die spritfressenden 50-plätzigen Canadair<br />
Regional Jets zunehmend als unwirtschaftlich erwiesen. Als Folge<br />
davon nahm das Interesse für propellergetriebene Regionalflugzeuge<br />
ab 2005 wieder stetig zu. Im vergangenen Jahr erreichten die Auslieferungen<br />
einen neuen Höchststand, wie ATR an der Jahrespressekonferenz<br />
am 23. Januar bekannt gab. Mit 64 Flugzeugen (1 42-500,<br />
11 72-500, 3 42-600 und 49 72-600) konnte ATR mehr als fünfmal so<br />
viel Maschinen ausliefern wie vor acht Jahren. 74 Festbestellungen<br />
ATR verfügt über zwei Endmontagelinien. Im Bild die «Chaîne B», wo die Flugzeuge gemäss<br />
den Wünschen der Kunden die Kabinenausstattung erhalten.<br />
Foto: ATR<br />
(davon 71 für die 72-600 und nur drei für die kleinere 42-600) trafen<br />
in Toulouse ein, dazu kommen 41 Optionen. Der Umsatz erreichte<br />
den Rekordwert von knapp 1,5 Milliarden Dollar, 2014 könnte bereits<br />
die Schwelle von zwei Milliarden erreicht sein, wie es bei ATR hiess.<br />
Grossbestellung zu Jahresbeginn<br />
Wenn man die Zeit zwischen 2005 und 2012 betrachtet, kommt<br />
ATR bei den Verkäufen von Regionalflugzeugen mit maximal 90<br />
Sitzen, einschliesslich der CRJ-Familie und der Embraer 145, 170<br />
und 175, auf einen Anteil von 39 Prozent, 21 Prozent gehen auf das<br />
Konto der direkten kanadischen Konkurrenten Dash 8-Q300 und<br />
-Q400. Ende vergangenen Jahres betrug der Auftragsbestand von<br />
ATR 221 Flugzeuge im Wert von fünf Milliarden Dollar, was den<br />
Südfranzosen einen Anteil von 61 Prozent im genannten Segment<br />
und Arbeit für weitere drei Jahre bescherte. Bombardier kam auf<br />
einen entsprechenden Wert von elf Prozent für sein Q400-Backlog.<br />
Für 2013 erwartet Bagnato etwa 80, für nächstes Jahr sogar 90 neue<br />
Orders, der Auftragsbestand soll sich Ende dieses Jahres in ähnlicher<br />
Grössenordnung bewegen.<br />
Dass dies kein Wunschdenken ist, belegte der ATR-Chef mit eindrücklichen<br />
Zahlen: «Jährlich fliegen 50 Prozent aller Passagiere<br />
weltweit Strecken bis 500 nautische Meilen, 30 Prozent liegen sogar<br />
unter 300 nautischen Meilen. Mit 900 Millionen Passagieren ist<br />
das eindeutig kein Nischenmarkt.»<br />
Erste Bestellungen im neuen Jahr liessen denn auch nicht lange auf<br />
sich warten. So gab LIAT (Leeward Island Air Transport Services)<br />
aus Antigua und Bermuda, ein Neukunde, der bisher nur Turboprops<br />
von Bombardier betrieb, Aufträge für drei ATR 42-600 (plus<br />
zwei Optionen für die 72-600) in Auftrag. Besonders ragt aber die<br />
Bestellung von Malaysia Airlines von Mitte Februar heraus. Der<br />
südostasiatische Carrier orderte gleich 20 ATR 72-600 (plus 16 Optionen)<br />
fest, die bei den Regionaltöchtern Firefly und MASwings<br />
zum Einsatz kommen sollen. Ende Februar hatte das Joint Ven- <br />
Foto: ATR<br />
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