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Broschüre als PDF - Demokratisch Handeln

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gramms „Grafstat“ befragt. Sie wurden zu Sozialforschern in eigener Sache, die viele wichtige Daten zu<br />

dem Problem neu in die Debatte einbringen.<br />

Ihr Ausgangspunkt war eine Konsequenz aus der Demokratietheorie: Einbürgerung ist keine Gnade,<br />

sondern Ausdruck des demokratischen Anspruchs einer Gesellschaft. Schon die amerikanische Revolution<br />

wurde durch die Parole „No taxation without representation“ ausgelöst. Die Schüler waren bei der<br />

Finanzsenatorin und ließen sich bestätigen, dass es keine Steuer in Deutschland gibt, die Ausländer/innen<br />

nicht zahlen. Das Haushaltsrecht, die Entscheidung darüber, wie der Staat die Steuern verwendet, ist ein<br />

entscheidendes Recht jeder demokratischen Volksvertretung. Hiervon können steuerzahlende Einwohner/<br />

innen in einer demokratischen Gesellschaft nicht auf Dauer ausgeschlossen werden. Der Staat muss sich<br />

um ihre Einbürgerung bemühen.<br />

Die Schüler haben die Einbürgerungsrate von Ausländer/innen in Deutschland untersucht, die im<br />

europäischen Vergleich sehr niedrig ist und stagniert. Sie haben nach den Hürden gesucht und etliche<br />

gefunden: Die wichtigste Hürde ist die Verweigerung des Doppelpasses, die in Deutschland nur einen Teil<br />

der Ausländer/innen trifft und dabei vor allem Türkinnen und Türken. Die Ausländer im Kurs, meist in<br />

Deutschland geboren und zur Schule gegangen, haben sich selbst gefragt, was sie wollen und sind, wie<br />

Aygün, zu dem Schluss gekommen: „Wenn ich mich anschaue, bin ich hier geboren und habe eine türkische<br />

Abstammung, <strong>als</strong>o fi fty-fi fty … Ich will Deutscher werden! Aber ich will auch den Doppelpass!“<br />

Sie sind in Bremen zur Schule gegangen, haben die deutsche Sprache, Geschichte, „Heimatkunde“, Politik,<br />

Literatur, Kultur und Werte vermittelt bekommen – mit dem Fazit: „Ich fühle mich sehr integriert in<br />

die deutsche Gesellschaft.“ Sie haben nicht nur sich selbst angeschaut, sondern 767 deutsche und ausländische<br />

Mitschüler/innen befragt, warum sie es „gut fi nden, Deutsche/r zu sein“ oder „gern Deutsche/r<br />

wären“. Sie fanden heraus, dass Schüler/innen mit und ohne Migrationshintergrund aus den gleichen<br />

Gründen Wert darauf legen, Deutsche/r zu sein oder zu werden. Die Rangfolge der Gründe ist fast identisch.<br />

Eine solche wissenschaftliche Untersuchung von Schülern ist in Deutschland einzigartig. Ihr Ergebnis:<br />

„An deutschen Schulen wird mit großem Erfolg an der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund<br />

gearbeitet … (ihre) Integration … in die deutsche Gesellschaft, in der Übernahme ihrer Werte ist<br />

weit vorangeschritten“.<br />

Auch durch den Einbürgerungstest soll geprüft werden, ob ein/e Bewerber/in genügend integriert ist.<br />

Der Kurs hat allen Schülern und Schülerinnen der Schule den Test vorgelegt. Auch eine erhebliche Anzahl<br />

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