Broschüre als PDF - Demokratisch Handeln
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Waru um gegenn<br />
den „DDoppelpa<br />
ass“? - Loyalitätsskonfliktte?<br />
- „Dieener<br />
zweeier<br />
Herrren“?<br />
Viele Aus sländer in Deutsschland<br />
wollen die doppelte St taatsangehörigkkeit.<br />
Das wird oft abgelehnt. „ „Sie müssen ihrre<br />
alte Staatsan ngehörigkeit in dder<br />
Regel bei der Einbürgerung<br />
… aufgebeen“,<br />
schreibt die e Bundesregieruung.<br />
Warum? Konservative aargumentieren,<br />
man könne in einen e „Loyalitääts<br />
konflikt“ geraten. Bei EUU-Ausländern,<br />
etwa aus Bulga arien, scheint ess<br />
das<br />
nicht zu geben. g Bei derenn<br />
türkischen Naachbarn<br />
angebl lich schon.<br />
Ein Loyal litätskonflikt wwäre<br />
in der zugeespitztesten<br />
For rm im Krieg vorr-<br />
handen, wenn w ein Staatsbürger<br />
auch deen<br />
Pass des Krie egsgegners hat. .<br />
Deshalb heißt h es in § 28 ddes<br />
Staatsangehhörigkeitsgesetz<br />
zes, dass man ddie<br />
deutsche Staatsangehöriigkeit<br />
verliert, wwenn<br />
man „ auf f Grund freiwilli<br />
ger Verpf flichtung … in ddie<br />
Streitkräftee<br />
… eines auslän ndischen Staatees,<br />
dessen Sta aatsangehörigkkeit<br />
er besitzt, eiintritt“.<br />
Das ist t verständlich, ggilt<br />
aber nich ht bei Ableisten der Wehrpflichht.<br />
Das ist kein „Loyalitätskonn<br />
flikt“, nic cht hinderlich füür<br />
den Doppelppass.<br />
Aber welch her „Loyalitätss<br />
konflikt“ kann sonst so ggewichtig<br />
sein, ddass<br />
er eine Ein nbürgerung verr<br />
hindert? Das D Schweigen bei der Nationalhymne<br />
beim Sport? S Dann mmüss<br />
te nicht nur<br />
Özil ausgebüürgert<br />
werden, sondern auch viele v Bio-Deutscche.<br />
In der Vo orlage des Innennausschusses<br />
dees<br />
Bundestages zur Diskussionn<br />
über Gese etzesvorlagen vvon<br />
SPD, Grüneen<br />
und Linken zur z Änderung ddes<br />
Staatsbür rgerrechts heißtt<br />
es: „Die Frakttion<br />
der CDU/C CSU … stehe daazu,<br />
dass die Doppel- D oder MMehrstaatigkeit<br />
aauch<br />
weiterhin zu vermeiden<br />
sei…Man n könne nicht `DDiener<br />
zweier HHerren`<br />
sein“ (Bundestagsdrucksachhe<br />
17/7675). Ist t das Verhältniss<br />
Bürger-Staat heute tatsächlic ch eines, das sicch<br />
mit dem Verhältnis V Dienner-Herr<br />
beschrreiben<br />
lässt? De er grüne Abgeoord<br />
nete Kilic c erklärte in derr<br />
Bundestagsdeebatte:<br />
„Dies zeu ugt von einem veeralteten<br />
Staatssverständnis.<br />
In ndividuen sind kkei-<br />
ne Untert tanen der Staaten,<br />
sondern stehen<br />
<strong>als</strong> freie Bü ürger in einem<br />
Rechtsver rhältnis zu demm<br />
Souverän – miit<br />
allen Rechten n und Pflichten.“<br />
Er fragt, warum EU-Bürrger<br />
in der CDUU-Argumentati<br />
ion „Diener vonn<br />
27<br />
Staaten“ sein können, „aaber<br />
nicht von zzwei“.<br />
(Plenarprot tokoll vom 10.11. 20111)<br />
Der CSU- -MdB Mayer saagt<br />
im Bundestaag,<br />
worum es ge eht: „Ganz offeen:<br />
Natürlich h bestehen größere<br />
Konfliktfeldder,<br />
wenn eine Person neben dder<br />
deutschen n auch die türkiische<br />
Staatsanggehörigkeit<br />
hat“ “. (Bundestag; ebd.) )<br />
Aucch<br />
bei Scheidunngskindern<br />
spriicht<br />
man oft vonn<br />
„Loyalitätskoonflikten“:<br />
In DDeutschland<br />
sinnd<br />
insgesamt 4 MMillionen<br />
Kindder<br />
von Trennunng<br />
und<br />
Schheidung<br />
ihrer Elltern<br />
betroffen. . Bei 40% der TTrennungskindeer<br />
erfolgt<br />
ein dauerhafter Abbbruch<br />
des Konntaktes<br />
zu ihrenn<br />
Vätern. Dahinnter<br />
kön-<br />
nenn<br />
Manipulationeen<br />
von beiden EElternteilen<br />
stehhen.<br />
Das Kind wwird<br />
dann<br />
gedrängt,<br />
die Sichttweise<br />
des betreeuenden<br />
Elterntteils<br />
zu übernehhmen.<br />
So<br />
kannn<br />
ein Loyalitätskonflikt<br />
entsteehen,<br />
indem es eeinen<br />
Teil von ssich<br />
abspallten<br />
und verleuugnen<br />
muss, nämmlich<br />
die Verbuundenheit<br />
und LLiebe<br />
zum<br />
andderen<br />
Elternteil.<br />
Um die Liebe des betreuendeen<br />
Elternteils niicht<br />
auch<br />
noch<br />
zu verlieren, muss es den annderen<br />
Elternteiil<br />
abwerten. Daamit<br />
ent-<br />
werrtet<br />
das Kind abber<br />
auch einen TTeil<br />
von sich seelbst.<br />
Ähnnlich<br />
wie solchee<br />
Trennungskinnder<br />
empfinden viele Einwandeerer:<br />
Nur<br />
17% % der Eingebürrgerten<br />
fühlen ssich<br />
nicht mehr ihrem Herkunnftsland<br />
verbbunden.<br />
Fast diie<br />
Hälfte der Eiingebürgerten<br />
wwürde<br />
einen Anntrag<br />
auf<br />
Wieedereinbürgeruung<br />
im Herkunfftsland<br />
stellen, wwenn<br />
es gesetzliich<br />
mög-<br />
lichh<br />
wäre. Nur 20% % der Eingebürrgerten<br />
sind frooh,<br />
ihre bisherigge<br />
Staats-<br />
bürrgerschaft<br />
aufgeegeben<br />
zu habenn.<br />
67% der Nicchteingebürgertten<br />
wollen<br />
ihree<br />
alte Staatsbürrgerschaft<br />
nichtt<br />
aufgeben. (BAMMF:<br />
Einbürgerungsvverhalten<br />
von<br />
Ausläänderinnen<br />
und Aussländern<br />
in Deutschlland<br />
…, Berlin 2012,<br />
S.252 und 263) „Inn<br />
Deutschlandd<br />
wird gelungenne<br />
Integration … meist <strong>als</strong> Verscchwinden<br />
fremmder<br />
oder fremdd<br />
empfundener Merkmale versttanden.“<br />
(Zafeer<br />
Senocak, Deutschsein,<br />
Hamburg 20111,<br />
S. 142)<br />
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