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Rede Martin Dahinden - Deza

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Erstens: Das Unbeherrschbare vermeiden: Nur wenn es der Staatengemeinschaft gelingt,<br />

ein wirksames Post-Kyoto-Klimaabkommen zu verabschieden, kann der weltweite<br />

Temperaturanstieg im Zaum gehalten werden. Die DEZA beteiligt sich aktiv im nationalen<br />

und internationalen Politikdialog. Sie bringt dabei auch die Perspektive der<br />

Entwicklungsländer ein, deren Stimme in diesem Dialog oft zu kurz kommt. Ein weiteres<br />

wichtiges Gebiet ist das Waldmanagement. Es geht einerseits darum, die Abholzung der<br />

Wälder zu vermeiden und gleichzeitig Aufforstung zu fördern. Der Wald spielt bei der<br />

Bewältigung des CO2-Problems eine Schlüsselrolle. Das Unbeherrschbare vermeiden heisst<br />

auch, dass wir kohlenstoffarme Energieproduktion ermöglichen wollen. Die<br />

Energieproduktion und Nutzung sind im Klimaschutz zentrale Faktoren. Hier rücken<br />

Schwellenländer wie Indien und China in den Vordergrund, denn deren Energiehunger ist<br />

enorm.<br />

Wenn wir in solchen Ländern mittels Technologietransfer die Nutzung erneuerbarer Energien<br />

fördern, bedeutet dies keine Abkehr vom Prinzip, den Armen und Ärmsten zu helfen. Nur<br />

wenn wir die enormen Emissionen in den Industrie- und Schwellenländern einschränken,<br />

haben wir eine reelle Chance, die unbeherrschbare Klimaerwärmung zu vermeiden und in<br />

Ländern wie Bangladesh das Schlimmste abzuwenden. Das Schlimmste heisst: Überflutung,<br />

Zerstörung von Hab und Gut, Krankheiten und Massenflucht.<br />

Indien ist ein Beispiel dafür, wie die Entwicklungszusammenarbeit sich an neue<br />

Herausforderungen anpasst: Auf Grund der positiven Entwicklungen, die Indien gemacht hat,<br />

zieht sich die DEZA nach 40 Jahren aus dem Schwerpunktland Indien zurück. Indien bliebt<br />

aber ein wichtiger Partner für die Bewältigung globaler Probleme wie dem Klimawandel.<br />

Zweitens: Das Unvermeidliche beherrschen: In Peru führt die DEZA ein Programm zur<br />

Anpassung an den Klimawandel durch. Dieses Programm vereint eine ganze Reihe von<br />

Herausforderungen, die allesamt mit dem Klimawandel zu tun haben: Wasserversorgung,<br />

Risiken durch Naturkatastrophen und Ernährungssicherheit. Mit gezielten Massnahmen<br />

wollen wir die Verletzlichkeit der Bevölkerung vermindern. Dazu gehört ein verbessertes<br />

Wassermanagement, der Anbau resistenter Pflanzensorten, oder Massnahmen zur<br />

Verminderung der Risiken von Naturkatastrophen. Auch hier ist Innovation gefragt: Lokales<br />

Wissen wie auch internationale wissenschaftliche Erkenntnisse werden miteinander vereint.<br />

In vielen anderen Ländern sind wir bestrebt, die laufenden Programme auf die<br />

Klimaproblematik auszurichten, gerade im Bereich des Managements von Naturkatastrophen<br />

aber auch über politische Sensibilisierung für die Herausforderungen, die mit dem<br />

Klimawandel verbunden sind. Diese Sensibilisierung ist eine Grundlage, um nationale<br />

Klimaschutzstrategien überhaupt in Gang zu bringen.<br />

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