10.10.2013 Aufrufe

Gegliederte Fassade – Stein auf Stein gemauert

Gegliederte Fassade – Stein auf Stein gemauert

Gegliederte Fassade – Stein auf Stein gemauert

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

38<br />

FASSADE 2/2002<br />

<strong>Gegliederte</strong> <strong>Fassade</strong> <strong>–</strong> <strong>Stein</strong><br />

<strong>auf</strong><br />

<strong>Stein</strong> <strong>gemauert</strong><br />

Das Stadtbild von Frankfurt ist jetzt<br />

um ein markantes Gebäude reicher:<br />

direkt an der Mainufer-Promenade<br />

erhebt sich der in Form eines Oktogons<br />

gestaltete Turm „Main-Plaza“<br />

als exklusives Wohngebäude im Stil<br />

klassischer New Yorker Hochhaus-<br />

Architektur der 20er und 30er Jahre.<br />

Rund 90 m über der Erde bietet sich<br />

dem Besucher ein grandioser Blick<br />

<strong>auf</strong> den Main und die Skyline des<br />

Banken-Viertels bis zum Taunus<br />

am Horizont.<br />

Direkt an der<br />

Mainufer-Promenade<br />

in Frankfurt erhebt sich<br />

der in Form eines Oktogons<br />

gestaltete Turm „Main-Plaza“<br />

als exklusives Wohngebäude<br />

im Stil klassischer<br />

New Yorker Hochhaus-Architektur<br />

der 20er und 30er Jahre.


Rund 90 m über der Erde bietet sich<br />

dem Besucher ein grandioser Blick<br />

<strong>auf</strong> den Main und die Skyline<br />

des Banken-Viertels bis zum Taunus<br />

am Horizont. Das Prägende des vom<br />

renommierten Berliner Architekturbüro<br />

Kollhoff-Timmermann geplanten<br />

Bauwerks ist der achteckige Grundriss und<br />

die ungewöhnlich gestaltete<br />

Ziegelfassade aus Klinkern.<br />

Das Prägende des vom renommierten<br />

Berliner Architekturbüro Kollhoff-Timmermann<br />

geplanten Bauwerks<br />

ist sein achteckiger Grundriss und die<br />

ungewöhnlich gestaltete Ziegelfassade<br />

aus Klinkern des dänischen Herstellers<br />

Petersen Tegl in Egernsund. Nach rd. 70<br />

m verjüngt sich der Turm und endet in<br />

einem kronenartigen Gebäudeabschluss.Vergoldete<br />

Elemente <strong>auf</strong> den<br />

„Zacken“ platziert, unter-<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

FASSADE 2/2002<br />

39


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

40<br />

FASSADE 2/2002<br />

mauern das Bild des herrschaftlichen<br />

Signets. Zur <strong>Fassade</strong>ngestaltung wählten<br />

die Architekten handgestrichene<br />

Klinker im kleinen Oldenburger Format<br />

(10,5 x 5 x 22 cm) mit kohlegebranntem<br />

Farbspiel. Der keramische Farbbogen<br />

reicht von rot und blau bis zu braun und<br />

schwarz. 26 Etagen hoch wurden<br />

800 000 Klinker und ca. 70 000 spezielle<br />

Formziegel vermauert <strong>–</strong> traditionell<br />

<strong>Stein</strong> <strong>auf</strong> <strong>Stein</strong>.<br />

Die wirtschaftliche Erstellung der fast<br />

12 000 m 2 umfassenden „gekrönten“<br />

<strong>Fassade</strong> gewährleistete der Einsatz von<br />

rd. 700 t Vormauermörtel VM 01 der<br />

quick-mix-Gruppe Osnabrück. Der<br />

werksmäßig gemischte Trockenmörtel<br />

wird in Komponenten und Dosierung direkt<br />

<strong>auf</strong> das Saugverhalten des zu verwendenden<br />

Klinkers eingestellt, um einen<br />

kraftschlüssigen Haftverbund zwischen<br />

Mörtel und <strong>Stein</strong> zu erreichen.<br />

Der kostensparende Vorteil liegt in der<br />

Verarbeitung <strong>–</strong> Mauern und Fugen in einem<br />

Arbeitsgang. „Zeit<strong>auf</strong>wendiges,<br />

nachträgliches Verfugen entfällt. Dies<br />

bedeutet einen wesentlich geringeren<br />

Arbeits<strong>auf</strong>wand. Meist werden auch die<br />

Vorhaltezeiten für Gerüste reduziert.<br />

Zudem: Produktqualität und Verarbeitungseigenschaften<br />

über die ge-<br />

Nach rd. 70 m verjüngt sich der Turm und<br />

endet in einem kronenartigen Gebäudeabschluss.<br />

Vergoldete Elemente <strong>auf</strong> den<br />

„Zacken“ platziert, untermauern das Bild<br />

des herrschaftlichen Signets. Zur <strong>Fassade</strong>ngestaltung<br />

wählten die Architekten handgestrichene<br />

Klinker im kleinen Oldenburger<br />

Format mit kohlegebranntem Farbspiel.


samte Baumaßnahme stimmen ebenso<br />

wie Logistik und Wirtschaftlichkeit, die<br />

über das quick-mix-Werk Stockstadt betreut<br />

und gesteuert wurden“, betont<br />

Willi Englert als objektverantwortlicher<br />

technischer Verk<strong>auf</strong>sberater von quickmix.<br />

Im Stil amerikanischer Hochhäuser errichtet<br />

und so außerhalb deutscher<br />

Norm, bedurfte es einer Sondergenehmigung,<br />

die auch die <strong>Fassade</strong>nbefestigung<br />

einschloss. Die Wandkonstruktion<br />

des Wohnturms besteht aus Stahlbeton<br />

B45, Wärmedämmung, Luftschicht und<br />

Verblender. Dabei differiert die Dicke der<br />

Geschosswände ebenso wie die der Wärmedämmung<br />

und der Luftschicht. „Normale“<br />

Befestigungselemente konnten<br />

nicht durchgängig eingesetzt werden.<br />

Insgesamt erfolgte die dauerhaft-sichere<br />

Verankerung des Verblendmauerwerks<br />

mit Halterungssystemen <strong>–</strong> mit Luftschicht-<br />

und T-Ankern sowie Konsolankern<br />

<strong>–</strong> in zahlreichen Ausführungen.<br />

Rücksprünge und ausgeprägte Lisenen<br />

aus 19 verschiedenen Ziegelformen gliedern<br />

und strukturieren das <strong>Fassade</strong>nbild.<br />

Sie bauen sich nach oben hin <strong>auf</strong> und<br />

verbinden sich letztlich mit den verklinkerten<br />

Luftbögen der Gebäudekrone. Jeder<br />

Klinker hatte in diesem Kontext seine<br />

bestimmte Bedeutung und musste<br />

entsprechend platziert werden, um die<br />

geplante Akzentuierung im Mauerwerk<br />

zu erreichen. Dauerelastisch ausgeführte<br />

Dehnungsfugen verl<strong>auf</strong>en über Tür- und<br />

Fensterstürzen bzw. sind an jeder Mauerwerksecke<br />

in Verzahnung mit dem<br />

Ziegelverband fachgerecht angelegt.<br />

Durch die reich gestaltete <strong>Fassade</strong> kamen<br />

die Verarbeitungsvorteile des<br />

schwarz eingefärbten Vormauermörtels<br />

voll zum Tragen. „Die fabrikmäßige Produktion<br />

nach erprobten Rezepturen und<br />

<strong>auf</strong> mineralischer Basis garantiert die<br />

gleichbleibende Zusammensetzung des<br />

Materials mit konstanten Nass- und<br />

Festmörteleigenschaften. Mit dem vollsatten<br />

Auftrag des geschmeidigen, verformungswilligen<br />

Mörtels an Stoß- und<br />

Lagerfugen werden Hohlräume und<br />

Lunkerstellen ausgeschlossen und eine<br />

gute Mörtelhaftung am <strong>Stein</strong> erreicht.<br />

FASSADE 2/2002<br />

41


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Durch die reich gestaltete <strong>Fassade</strong> kamen die Verarbeitungsvorteile des schwarz eingefärbten<br />

Vormauermörtels voll zum Tragen. Mit dem vollsatten Auftrag des geschmeidigen,<br />

verformungswilligen Mörtels an Stoß- und Lagerfugen wurden Hohlräume und<br />

Lunkerstellen ausgeschlossen und eine gute Mörtelhaftung am <strong>Stein</strong> sichergestellt.<br />

42<br />

FASSADE 2/2002<br />

An den Fugen herausquellendes Material<br />

wird abgestreift und wiederverwendet.<br />

Verunreinigungen sowie Schlieren entstehen<br />

nicht. Mit Aushärtung wird die<br />

vorgegebene Festigkeit MG IIa erreicht“,<br />

erläutert quick-mix-Marketingleiter<br />

Carsten Beier.<br />

Im Regelfall kann bei Vormauermörtel<br />

bereits nach kurzer Ansteifzeit der Fugenglattstrich<br />

erfolgen. Sofort nach<br />

dem Abbinden entsteht ein schlagregensicheres<br />

und witterungsbeständiges<br />

Klinkermauerwerk mit gleichmäßigem<br />

Fugenbild und dauerhaft gewährleisteter<br />

Funktionalität. Am Klinkermauerwerk<br />

des Wohn-Turms wurden die<br />

grau-schwarzen Fugen mit dem Fugholz<br />

zurückliegend ausgebildet, was sehr<br />

schön zum warmbunten Ziegel harmoniert.<br />

Da sich die Fertigstellung des Bauwerks<br />

über mehrere Jahreszeiten erstreckte,<br />

waren wechselnde Witterungsverhältnisse<br />

auch bei der <strong>Fassade</strong>nerstellung zu<br />

berücksichtigen. Dies sei nach Hersteller-Angaben<br />

nur mit einem Mörtel erreichbar,<br />

der über ein entsprechendes<br />

Wasserrückhaltevermögen verfügt. Wässern<br />

oder Verdursten des Mörtels, insbesondere<br />

<strong>auf</strong> den Kontaktflächen zum<br />

<strong>Stein</strong>, werde verhindert. Der haftschlüssige<br />

Verbund zum <strong>Stein</strong> bleibe gewährleistet.<br />

„Bei sommerlicher Witterung<br />

durfte nur so viel Mörtel angerührt werden,<br />

wie in kurzer Zeit vermauert werden<br />

konnte. Ein großer Teil der Arbeiten<br />

an dem 90 m hohen Wohnturm erfolgte<br />

auch in der kalten Jahreszeit, so dass<br />

mitunter Schutzmaßnahmen wegen zu<br />

niedriger Temperaturen getroffen werden<br />

mussten“, informiert quick-mix.<br />

Der extravagante Wohnturm Main-Plaza<br />

mit dem reizvollen Ziegel-Outfit ist fertiggestellt.<br />

Bald wird das Bauwerk auch<br />

komplett mit Leben erfüllt sein und seinen<br />

Bewohnern einen atemberaubenden<br />

Blick <strong>auf</strong> die Stadt eröffnen . . .<br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!