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Das Burj Al Arab, eine 200 Meter hohe Membranfassade

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<strong>Das</strong> <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong>,<br />

<strong>eine</strong> <strong>200</strong> <strong>Meter</strong> <strong>hohe</strong><br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong> in Dubai<br />

hat als Sieben-Sterne-Luxushotel<br />

ausschließlich Suiten jeweils<br />

über zwei Stockwerke.<br />

<strong>Das</strong> mit 321 m zurzeit höchste<br />

Hotel der Welt wurde auf <strong>eine</strong>r<br />

künstlichen Insel vor der Küste<br />

von Jumeirah in Form <strong>eine</strong>s<br />

aufgeblähten Segels erbaut und<br />

umschließt ein 182 m <strong>hohe</strong>s<br />

Atrium, das auf der Seite zur<br />

Küste mit <strong>eine</strong>r neuartigen,<br />

weitgespannten, mehrschichtigen<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

versehen ist.<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

des Hotels <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong> –<br />

Seitenansicht<br />

Foto:<br />

Government of Dubai


ubai, das an sich schon nicht arm<br />

an sensationellen Bauwerken ist,<br />

hat als Handels- und Finanzmetropole der<br />

Vereinigten <strong>Arab</strong>ischen Emirate seit Ende<br />

1999 ein weiteres Superlativ an s<strong>eine</strong>r<br />

Küste am Persischen bzw. <strong>Arab</strong>ischen Golf<br />

und ein neues Wahrzeichen der Skyline<br />

von Dubai, das <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong>, der „Turm der<br />

<strong>Arab</strong>er“. Es ist mit 321 m das welthöchste<br />

Hotel, 4 m höher als der Eiffelturm in Paris<br />

und derzeit das fünfzehnthöchste Gebäude<br />

der Welt. <strong>Das</strong> Sieben-Sterne-Luxushotel<br />

ist Mittelpunkt <strong>eine</strong>r Ferienanlage,<br />

zu der auch das Jumeirah Beach<br />

(1994/97) und der Wild Wadi Aquapark<br />

(1999) gehören, steht auf <strong>eine</strong>r künstlichen<br />

Insel etwa 300 m vom Festland ent-<br />

fernt. Man erreicht es über <strong>eine</strong> Mole<br />

oder in nur 15 Flug-Minuten mit dem<br />

Hubschrauber über <strong>eine</strong>n Landeplatz im<br />

26. Stockwerk mit dem Zubringerdienst<br />

vom Dubai International Airport.<br />

Die mit allen denkbaren technischen Besonderheiten<br />

sowohl für den technischen<br />

Betrieb als auch für den Komfort des<br />

Gastes ausgestattete Luxusherberge wurde<br />

mit dem Anspruch konzipiert, <strong>eine</strong>s der<br />

Wahrzeichen der Welt mit <strong>eine</strong>m Service<br />

in höchster Vollendung zu werden. Für<br />

s<strong>eine</strong> Planung und Bauausführung<br />

benötigte man fast sechs Jahre. Der<br />

„Turmbau zu Dubai“ mit s<strong>eine</strong>n 28 Doppelstockwerken<br />

hat etwa vier Mrd. DM<br />

gekostet. Planung und Bauleitung für dieses<br />

Hotel lagen bei WS Atkins, <strong>eine</strong>m<br />

weltweit erfolgreich tätigen britischen<br />

Unternehmen.<br />

Aus der Ferne gesehen wirkt das <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong><br />

<strong>Arab</strong> wie <strong>eine</strong> riesige Segeljacht vor dem<br />

Wind und erinnert damit an die lange Tradition<br />

von Dubai als Seefahrernation. <strong>Das</strong><br />

aufgeblähte Segel umschließt das 182 m<br />

<strong>hohe</strong> Atrium des Hotels, das auf der Seite<br />

zur Küste aus <strong>eine</strong>r neuartigen, weitgespannten<br />

und mehrschichtigen <strong>Membranfassade</strong><br />

besteht. Dieser Eindruck wird<br />

nicht nur durch die segelförmige Gestalt<br />

des Gebäudes hervorgerufen, sondern<br />

auch durch s<strong>eine</strong> Lage unweit vor der<br />

Küste nahe Dubai.<br />

Die Anregung zu <strong>eine</strong>m solchen Bau und<br />

s<strong>eine</strong>r äußeren Form gab vor allem<br />

Scheich Mohammed bin Rashid <strong>Al</strong> Maktoum,<br />

Kronprinz von Dubai, der k<strong>eine</strong><br />

Mühen gescheut hat, um das Hotel dem<br />

Segel <strong>eine</strong>r Jacht nachempfinden zu lassen.<br />

Damit wollte er wohl s<strong>eine</strong> Liebe zur<br />

Seefahrt mit dem Luxus des modernen<br />

Reisens verbinden. Die Schönheit des<br />

Komplexes kommt vor allem in der Abend-<br />

dämmerung zur Geltung, wenn dank ausgefeilter<br />

Beleuchtung die Zimmer und sogar<br />

der Hotelzugang in den Farben Kobaltblau<br />

und Grün schimmern. <strong>Das</strong> <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong><br />

<strong>Arab</strong> kennzeichnen aber auch architektonisch<br />

beeindruckende Details wie zum Beispiel<br />

120 „motorisierte“ Fenster.<br />

Wohnanlage<br />

Hotelseitenansicht<br />

bei Nacht mit<br />

beleuchteter<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

Foto: Government<br />

of Dubai<br />

Blick auf die<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

bei Nacht,<br />

beleuchtet in<br />

verschiedenen<br />

Farben<br />

Fotos: Skyspan<br />

Der Hotelturm verfügt ausschließlich über<br />

Suiten, und zwar 164 Suiten mit je 169 m 2<br />

Größe mit <strong>eine</strong>m, 28 Suiten von je 415 m 2<br />

mit zwei und zehn Suiten von je 780 m 2<br />

und mehr Größe mit drei Schlafzimmern.<br />

Sie nehmen 26 Stockwerke ein, jedes mit<br />

<strong>eine</strong>r eigenen Rezeption. Hotelzimmer im<br />

herkömmlichen Sinne gibt es nicht. <strong>Al</strong>le<br />

202 Suiten erstrecken sich über zwei<br />

Stockwerke und empfangen den Gast mit<br />

<strong>eine</strong>m Farbenmeer aus Gold, Rot und<br />

Blau.<br />

Die Räume bieten <strong>eine</strong>n eindrucksvollen<br />

Meeresblick und sind mit edlen Materialien<br />

(Marmor aus Carrara, Granit aus Brasilien,<br />

Sicis-Glas aus Norditalien) ausgestat-<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

tet. Darüber hinaus sind sie mit anspruchsvollen<br />

Multimedia-Systemen einschließlich<br />

Internet-Browser ausgerüstet.<br />

Die Preise für die Suiten mit <strong>eine</strong>m<br />

Schlafzimmer beginnen bei etwa 1 500<br />

DM je Nacht und enden bei rund 5 400<br />

DM für Suiten mit drei Schlafzimmern.<br />

Empfangshalle<br />

Die 180 m <strong>hohe</strong> Empfangshalle (Atrium)<br />

reicht bis in die Höhe der obersten Suiten-Stockwerke,<br />

hat <strong>eine</strong>n dreieckigen<br />

Grundriss und umfasst 285 000 m 3 umbauten<br />

Raum. Zur Meeresseite wird das<br />

Atrium durch die Suiten begrenzt und zur<br />

Landseite unten durch <strong>eine</strong> 14 m <strong>hohe</strong><br />

Glas- und weiter oben durch <strong>eine</strong> 168 m<br />

<strong>hohe</strong> neuartige <strong>Membranfassade</strong> gegen<br />

die Witterungseinflüsse abgeschlossen.<br />

Die Empfangshalle ist wie alle Räume des<br />

Hotels klimatisiert.<br />

Der Hotelturm ist mit 13 Aufzügen ausgestattet,<br />

die zu den schnellsten Aufzügen<br />

gehören. Der Service-Lift fährt mit 4 m/s,<br />

die Panorama-Aufzüge mit <strong>eine</strong>r Ge-<br />

FASSADE 1/<strong>200</strong>1<br />

19


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Hotel <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong><br />

an der Küste von Dubai –<br />

das höchste Hotel<br />

der Welt –<br />

Ansicht vom Meer<br />

Foto:<br />

Government of Dubai<br />

schwindigkeit von 5 m/s und die Personenaufzüge<br />

mit 7 m/s.<br />

Restaurants und Salons<br />

Zu den drei Gaststätten des Hotels<br />

gehören das Himmelsblick-Restaurant in<br />

<strong>200</strong> m Höhe (1 000 m 2 ) und das Seeblick-<br />

Restaurant neben der Haupthalle jeweils<br />

für 140 Gäste und das Fischrestaurant,<br />

das mit <strong>eine</strong>r Art U-Boot von der Hotelhalle<br />

aus zu erreichen ist. Außerdem gibt<br />

es verschieden große Salons für Besprechungen,<br />

<strong>eine</strong>n Ballsaal und Konferenzräume<br />

sowie Bäder und Fitnessclub.<br />

Hauptabmessungen<br />

<strong>Das</strong> Hotel bietet <strong>eine</strong> Bruttogeschossfläche<br />

von 120 000 m 2 . Die 28 Doppelstockwerke<br />

weisen <strong>eine</strong> Geschosshöhe<br />

von 7 m auf. Der Hubschrauberlandeplatz<br />

liegt 212 m und das Panorama-Restaurant<br />

197,50 m über dem Meeresspiegel<br />

bzw. 190 m über dem Inselboden, der<br />

wiederum 7,50 m über der Wasseroberfläche<br />

angeordnet ist. Die Gesamthöhe<br />

des Hotelturms beträgt einschließlich des<br />

60 m langen stählernen Gittermastes mit<br />

nach oben sich verjüngendem Querschnitt<br />

(5,30–3,50/2,50 m) ab Inselboden<br />

321 m.<br />

Konstruktion<br />

Bei der Bemessung des Bauwerks mussten<br />

die klimatischen Verhältnisse wie z. B. extreme<br />

Temperaturunterschiede zwischen<br />

Tag und Nacht sowie Stürme vom Meer<br />

und starke Winde aus der Wüste ebenso<br />

wie Einflüsse von Erdbeben berücksichtigt<br />

werden. So schwingen die obersten Suiten-Stockwerke<br />

bei starkem Wind bis zu<br />

300 mm seitlich aus.<br />

Gründung<br />

Für die Gründung des Hotelturms baute<br />

man in etwa 300 m Entfernung von der<br />

Küste im 7,50 m tiefen Meer <strong>eine</strong> künstliche<br />

Insel mit dreieckiger Grundfläche und<br />

150 m Seitenlänge. Sie verfügt über <strong>eine</strong><br />

Spundwandeinfassung, zum Schutz gegen<br />

die Brandung umgibt sie außerdem ein<br />

Wall aus Betonfertigteilen (Tetrapoden).<br />

In gleicher Weise ist die Zufahrtsmole gegen<br />

Wellenschlag gesichert. Die rund<br />

10 000 m 2 große künstliche Insel ragt 7,50<br />

m aus dem Meer. Der 231 m <strong>hohe</strong> Hotelturm<br />

ist auf 250 Stahlbetonpfählen von<br />

1,50 m Durchmesser gegründet, die 40 m<br />

tief in den Meeresgrund gerammt sind.


Hotelturm<br />

Der Hotelturm hat <strong>eine</strong>n V-förmigen<br />

Grundriss mit etwa 60 m Seitenlänge. Die<br />

beiden Gebäudeflügel für den Wohnbereich<br />

umsäumen zwei Seiten des großen<br />

Atriums, das bis zum obersten Suiten-<br />

Stockwerk reicht.<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

Die offene, zur Küste gewandte Seite ist<br />

mit <strong>eine</strong>r weißen, transluzenten <strong>Membranfassade</strong><br />

geschlossen. So entstand ein<br />

Atrium, das die Türme des Kölner Doms<br />

beherbergen könnte. Da zuvor noch k<strong>eine</strong><br />

dieser für Dächer verwendeten Membrane<br />

als großflächige Fassade eingesetzt worden<br />

war, bedeutete die Ausführung beim<br />

Hotel <strong>Burj</strong> <strong>Al</strong> <strong>Arab</strong> für alle daran Beteiligten<br />

<strong>eine</strong> ganz besondere Herausforderung.<br />

Tragkonstruktion<br />

Neben den architektonischen Vorgaben<br />

mussten insbesondere die ungewöhnliche<br />

Höhe, die bautechnisch sehr schwierigen<br />

Windverhältnisse und die temperaturbedingten<br />

extremen Längenänderungen der<br />

Stahl- und Seilkomponenten beim Tragwerk<br />

für die <strong>Membranfassade</strong> berücksichtigt<br />

werden. Die dafür entwickelte Stahl-<br />

Foto: Government of Dubai<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

Blick auf die<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

vom Atrium-Inneren<br />

aus<br />

Foto: Skyspan<br />

FASSADE 1/<strong>200</strong>1<br />

21


FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

22<br />

FASSADE 1/<strong>200</strong>1<br />

Hotel<br />

während der<br />

Bauarbeiten<br />

Foto: Skyspan<br />

konstruktion besitzt zwölf weitgespannte<br />

Gitterträger mit <strong>eine</strong>m gegenseitigen Abstand<br />

von 14 m. Eine herkömmliche Glasfassade<br />

hätte ein um etwa 50% höheres<br />

Gewicht gebracht und wäre sowohl bei<br />

den Herstell- als auch bei den Wartungskosten<br />

wesentlich teurer gewesen.<br />

Membrane<br />

Für die Gestaltung der dreidimensionalen<br />

Form der Atriumwand unter Wahrung des<br />

Gesamteindrucks des Gebäudes als ein<br />

aufgeblähtes Segel bieten sich Membranpaneele<br />

an. Eingebaut wurden zwölf Einzelfelder.<br />

Sie bestehen aus zwei Lagen beschichtetem<br />

Glasfasergewebe, die durch<br />

<strong>eine</strong>n Luftspalt von etwa 500 mm voneinander<br />

getrennt und untereinander mit<br />

horizontalen Stahlbögen abgespannt sind.<br />

Diese bogenförmigen Träger stützen sich<br />

horizontal auf den beiden Wohnflügeln<br />

des Hotels außen ab. Sie werden im Bereich<br />

zwischen dem 18. und 26. Stockwerk<br />

vertikal gehalten und so die Lasten<br />

aus der <strong>Membranfassade</strong> in die Gebäudekonstruktion<br />

abgeleitet.<br />

Auf der Membranoberfläche verlaufende<br />

Seile verringern indessen die (Durch-)Biegung<br />

des Gewebes. Die doppelt gekrümmten<br />

Membranpaneele können sowohl positive<br />

als auch negative Winddrücke, also<br />

Druck wie Sog aufnehmen. Art und Form<br />

der Membrane verringern die Aufheizung<br />

im Atrium durch Sonneneinstrahlung und<br />

Ansichten<br />

von der Seite<br />

(links), vom<br />

Meer (Mitte)<br />

und vom Land<br />

aus mit<br />

<strong>Membranfassade</strong><br />

(rechts)


sorgen für ein gedämpftes, diffuses Licht.<br />

Auf der <strong>eine</strong>n Seite der <strong>Membranfassade</strong><br />

ist außerdem <strong>eine</strong> Dehnungsfuge auf<br />

ganzer Höhe angeordnet. Sie ermöglicht<br />

dem Gebäude unter Windlast zu „atmen“<br />

und verhindert, dass zu große horizontale<br />

Kräfte auf die verhältnismäßig schlanken<br />

Wohnflügel des Hotelturms wirken. Die<br />

<strong>Membranfassade</strong> ist wind- und wasserdicht<br />

und entspricht <strong>eine</strong>r dritten Gebäudehülle.<br />

PTFE-Glasfasergewebe<br />

Nach Abwägung aller für dieses Projekt<br />

ausschlaggebender Gesichtspunkte fiel die<br />

Materialwahl auf ein hochwertiges Glasfasergewebe<br />

mit <strong>eine</strong>r beidseitigen Fluorpolymer-Schutzbeschichtung<br />

(PTFE/Dyneon),<br />

das bereits seit mehr als 20 Jahren für konstruktive<br />

Dächer geschlossener Gebäude<br />

eingesetzt wird. S<strong>eine</strong> Kosten sind gegenüber<br />

PVC-Polyester höher.<br />

<strong>Das</strong> Material hat <strong>eine</strong> Lebensdauer von etwa<br />

35 Jahren und zeigt <strong>eine</strong> <strong>hohe</strong> Beständigkeit<br />

gegenüber auftretenden Umwelt-<br />

Montage<br />

der <strong>Membranfassade</strong><br />

mit Details<br />

Sicht auf die <strong>Membranfassade</strong> von der<br />

Küste aus, im Vordergrund die Zufahrtsstraße<br />

auf <strong>eine</strong>r Mole Foto: Skyspan<br />

FASSADEN-ARCHITEKTUR<br />

einflüssen – auch gegenüber UV-Strahlen.<br />

Auf Grund der <strong>hohe</strong>n Festigkeiten eignet<br />

es sich für Membranen mit großen Spannweiten.<br />

Deshalb kann heute <strong>eine</strong> projektbezogene<br />

Garantie von bis zu zehn Jahren<br />

gewährt werden. <strong>Das</strong> Material ist unbrennbar.<br />

Im Brandfall ist wegen der geringen<br />

Masse und des Materialverhaltens nur geringfügig<br />

mit herabfallendem Material zu<br />

rechnen. Auf Grund der antiadhäsiven Eigenschaften<br />

der Beschichtung schmutzt<br />

das Material praktisch nicht; dennoch liegenbleibender<br />

Schmutz wird durch Regenwasser<br />

weitestgehend weggespült. Die<br />

Wartungsintensität ist bei diesem Material<br />

äußerst gering. Inspektionen dienen in erster<br />

Linie dazu, Beschädigungen durch mechanische<br />

Einwirkungen zu lokalisieren<br />

und gleich zu beheben.<br />

Die Transluzenz von diesem Gewebe richtet<br />

sich nach der notwendigen Materialstärke<br />

und liegt zwischen 8% und 20%.<br />

Durch die Verwendung von mit Fluorpolymerfilm<br />

laminiertem Glasgittergewebe<br />

kann <strong>eine</strong> Transluzenz von bis zu 65% erreicht<br />

werden.<br />

Für die <strong>Membranfassade</strong> wurden insgesamt<br />

14 000 m 2 PTFE-Glasfasergewebe von<br />

0,6 bis 0,7 mm Dicke und <strong>eine</strong>m Gewicht<br />

von 800 g/m 2 verwendet – je zur Hälfte auf<br />

die Außen- und Innenlage. S<strong>eine</strong> Grundfarbe<br />

ist weiß und s<strong>eine</strong> Lichtdurchlässigkeit<br />

beträgt bis zu 50%.<br />

Baustoffmengen<br />

Zur Anlage der künstlichen Insel wurden<br />

33 000 m 3 Beton, für das Stahlbetonskelett<br />

des Hotelkomplexes 36 000 m 3 Beton und<br />

9 <strong>200</strong> t Baustahl eingebaut. Die <strong>Membranfassade</strong><br />

besteht aus 7 500 m 2 Doppelgewebe,<br />

700 t Stahlkonstruktion (Gitterträger)<br />

und 1 000 m Stahlseilen von 52 mm<br />

Durchmesser zum Abspannen. Auf der<br />

Baustelle kamen drei Baukräne mit bis zu 7<br />

t Tragkraft zum Einsatz und für den Antransport<br />

der in 15 km Entfernung von der<br />

Baustelle vormontierten 85 m langen und<br />

165 t schweren Gitterträger ein 80-Rad-<br />

Straßenroller. Dipl.-Ing. G. Brux<br />

Bautafel<br />

Bauherr: Jumeirah Beach Resort,<br />

Dubai, Vereinigte <strong>Arab</strong>ische Emirate<br />

Entwurf, Bauleitung und Tragwerksplanung:<br />

W. S. Atkins & Partner<br />

Overseas, Epsom, Großbritannien<br />

<strong>Membranfassade</strong>: Skyspan (Deutschland)<br />

GmbH, Rimsting/Chiemsee<br />

FASSADE 1/<strong>200</strong>1<br />

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