150 jahre wmf
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Die Präsentation der Marke WMF heute
Die Marke als Erlebnis<br />
Internationalisierung und modernes Design<br />
(1986 –2003)<br />
1986: Ein neuer Vorstand und<br />
ein neuer Hauptaktionär<br />
Im Jahr 1986 übernahm Rolf Allmendinger den Posten<br />
des Vorstandsvorsitzenden und brachte mit Erfolg die<br />
strukturellen Veränderungen der WMF zum Abschluss.<br />
Unter seiner Führung ist die WMF heute wieder zu<br />
einem Markenzeichen für Qualität und Design geworden.<br />
Die angesprochenen Korrekturen an der Spartenorganisation<br />
verantwortete bereits der neue Vorstand. Er erkannte<br />
schnell, dass die neue Unternehmensstruktur für<br />
die WMF nicht wirklich passte und setzte daher eine<br />
Verschlankung durch. Der Vorstand wurde von fünf auf<br />
drei Mitglieder reduziert und von den vier Sparten blieben<br />
nur noch drei übrig. Gleichzeitig wurde im gesamten<br />
Unternehmen eine schlankere Organisation eingeführt.<br />
Durch diese teilweise einschneidenden Maßnahmen<br />
konnten die Kommunikationswege erheblich verkürzt und<br />
wichtige Entscheidungen beschleunigt werden.<br />
Rolf Allmendinger,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
KAPITEL8<br />
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Mit diesen Umstrukturierungen hatte Allmendinger<br />
die Basis dafür geschaffen, die bereits in<br />
den Jahren zuvor begonnene Modernisierung<br />
der WMF voranzutreiben.<br />
Eine strikte Marktorientierung,<br />
die Besinnung auf<br />
die Kernkompetenz, die<br />
Rationalisierung der Produktion<br />
sowie eine durchgreifende<br />
internationale Ausrichtung<br />
in Design, Vertrieb<br />
und Produktion kennzeichnen<br />
seitdem die Geschäftspolitik<br />
der WMF.<br />
Für seine Leistungen bekam<br />
Rolf Allmendinger die Wirtschaftsmedaille<br />
des Landes<br />
Baden-Württemberg und<br />
das Verdienstkreuz am<br />
Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland verliehen.<br />
Dr. Wolfgang Schuppli<br />
Unterstützung für die Modernisierungsmaßnahmen<br />
fand Allmendinger bei dem neuen<br />
Hauptaktionär, der 1985 die Anteile der Rheinmetall<br />
AG übernommen hatte: Schuppli zeigte<br />
als Anleger ein sehr weitsichtiges unternehmerisches<br />
Engagement. Um das notwendige Kapital<br />
für die anstehenden Aufgaben bereitzustellen,<br />
stärkte er das Unternehmen durch<br />
Kapitalerhöhungen und verzichtete zunächst<br />
auf die Durchsetzung von Ausschüttungen.<br />
1994 verkaufte er den größten Teil seiner<br />
Aktien an institutionelle Anleger; seitdem sind<br />
Beteiligungsgesellschaften der Deutsche Bank<br />
AG, die Münchener Rückversicherung AG und<br />
die Wüstenrot und Württembergische AG<br />
Hauptaktionäre der WMF. Schuppli ist aber<br />
nach wie vor noch größter Einzelaktionär.<br />
Wiedervereinigung – die WMF gewinnt<br />
ihre alten Filialen zurück<br />
Das einschneidendste Ereignis der deutschen<br />
Nachkriegsgeschichte war ohne Frage die Wiedervereinigung<br />
1990. Nach dem Sturz der<br />
kommunistischen Regierung und dem Fall der<br />
Berliner Mauer 1989 und den schwierigen Verhandlungen<br />
mit den früheren Siegermächten<br />
traten am 3. Oktober 1990 die im Sommer<br />
neu gegründeten Bundesländer in der ehemaligen<br />
DDR der Bundesrepublik bei. Das mehr<br />
als 40 Jahre lang geteilte Deutschland war wieder<br />
vereinigt.<br />
Wie für viele andere Unternehmen in Westdeutschland<br />
stellte sich auch für die WMF die<br />
Frage, wie sie auf diese neue Situation reagieren<br />
sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das<br />
Unternehmen zahlreiche Filialen in Ostdeutschland<br />
verloren. Die WMF begann nun sofort<br />
damit, dieses Filialnetz wieder auszubauen. Bereits<br />
1989 hatte sie Kontakte in die damals noch<br />
bestehende DDR geknüpft und als erstes Ergebnis<br />
einen Vertrieb von Kaffeemaschinen mit<br />
angeschlossenem Kundendienst eingerichtet.<br />
Die Aufbruchstimmung in den Jahren 1989/90<br />
war gewaltig und erfasste nicht nur die Bevölkerung<br />
in der DDR, sondern auch die alte<br />
Bundesrepublik. Bei der Suche nach den alten<br />
Standorten erlebten die Mitarbeiter oftmals<br />
Überraschungen. Teilweise waren an den Standorten<br />
noch Haushaltswarengeschäfte, die an<br />
einer Zusammenarbeit mit der weltbekannten<br />
WMF sehr interessiert waren. Alte Nachbarn<br />
meldeten sich, die sich noch an die WMF<br />
Filiale erinnern konnten und weitere Kontakte<br />
zu möglichen Geschäftspartnern vermitteln<br />
konnten.
Filiale Rostock<br />
Zur Währungsunion im Juli 1990 war die WMF<br />
bereits flächendeckend in der DDR vertreten,<br />
und im Herbst konnte sie die ersten vier eigenen<br />
Filialen in Ostdeutschland eröffnen. Der Ausbau<br />
des Filialnetzes ging danach zügig voran:<br />
Bis Ende 1991 konnten insgesamt 15 Geschäfte<br />
aufgebaut werden. So konnte in Leipzig, im<br />
alten WMF Gebäude in der Grimmaischen<br />
Straße, wieder eine Filiale eröffnet werden.<br />
Viele ältere Leipziger erinnerten sich noch gut<br />
an den früheren „Löffelladen“, vor dessen Eingang<br />
Reliefs in Löffelform auf dem Bürgersteig<br />
den Weg in den Laden wiesen.<br />
KAPITEL8<br />
Abrundung der Kernkompetenz durch<br />
Übernahmen<br />
Insgesamt konnte die WMF ihre Marktposition<br />
seit 1986 deutlich festigen und ausweiten –<br />
nicht nur durch die angesprochene interne Umstrukturierung.<br />
Bereits in den ersten beiden<br />
Jahren nach dem Eintritt Allmendingers rundete<br />
das Unternehmen sein Produktangebot<br />
durch die Übernahme von zwei führenden Herstellern<br />
auf ihrem Gebiet ab. 1987 erwarb die<br />
WMF mit alfi Zitzmann in Wertheim einen<br />
führenden Hersteller von Isoliergefäßen. Die<br />
zukunftsweisenden Designideen von alfi waren<br />
eine sinnvolle Ergänzung für das Programm<br />
der WMF. Das 1914 gegründete Unternehmen<br />
bringt neben seiner Erfahrung und hervorragenden<br />
Marktkenntnis ein fundiertes technisches<br />
Know-how im wichtigen Bereich des Warmund<br />
Kalthaltens ein, so dass sich die WMF noch<br />
deutlicher als Komplettanbieter für Küche und<br />
Tisch profiliert. alfi bleibt als eigenständige<br />
Firma weiter auf dem Markt und kann dort<br />
seine Position erfolgreich ausbauen.<br />
Farbige alfi-Isolierkanne.<br />
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146<br />
Hepp: Seit mehr als 125 Jahren Erfahrung im Hotelgeschäft<br />
1988 übernahm die WMF auch die Firma<br />
Hepp aus Pforzheim, ein Traditionsunternehmen<br />
mit einem hervorragenden Ruf und einer<br />
starken Marktposition. Das 1863 gegründete<br />
Unternehmen stellt hochwertige Hotelbestecke<br />
und Serviergeräte her; mit ihm rundete die<br />
WMF ihre Kompetenz und ihre Marktposition<br />
auf dem Hotelsektor ab. Da Hepp auch international<br />
sehr erfolgreich ist, konnte die WMF<br />
durch die Übernahme ihre internationale Position<br />
im Hotelgeschäft festigen. Wie alfi blieb<br />
auch Hepp nach der Übernahme als eigenständiges<br />
Unternehmen bestehen. Zur selben Zeit<br />
erwarb die WMF eine Beteiligung an dem Porzellanhersteller<br />
Hutschenreuther. Ziel war auch<br />
hier die Stärkung des Objektgeschäfts, denn<br />
durch die Kooperation mit dem Hotelbereich<br />
von Hutschenreuther (heute BHS tabletop)<br />
kann der Hotelvertrieb von WMF mit einem<br />
Porzellansortiment als Komplettanbieter auftreten.<br />
Weitere Synergien ergeben sich durch<br />
gemeinsame Produktentwicklungen, mit denen<br />
die Modelle von BHS und WMF harmonisch<br />
aufeinander abgestimmt werden.<br />
In den 1990er-Jahren baute die WMF durch<br />
weitere Übernahmen die Marktstellung in den<br />
Bereichen Tisch und Küche weiter aus. 1995<br />
übernahm sie die Auerhahn Besteckfabrik in<br />
Altensteig im Schwarzwald. Wie alfi Zitzmann<br />
und Hepp war auch Auerhahn ein eingesessenes<br />
Unternehmen mit einer langen Tradition.<br />
1870 gegründet, gehört Auerhahn zu den ältesten<br />
Besteckmarken Deutschlands.<br />
Besteckmodell<br />
„Silk“ von Auerhahn
Die frühere WMF Gründung Silit gehört seit<br />
1998 wieder zum Konzern.<br />
Im Jahr 2000 wurde die eigene Produktionsstätte<br />
in Altensteig geschlossen, zugleich konnte<br />
Auerhahn sich durch ein neues, modernes Markendesign<br />
immer besser am Markt behaupten.<br />
Als weiterhin eigenständiger Anbieter ergänzt<br />
Auerhahn mit seinen design-orientierten Besteckmodellen<br />
das WMF Programm im mittleren<br />
und oberen Preissegment.<br />
Im Jahr 1998 wurde durch die Übernahme<br />
einer Mehrheit an den Silit-Werken in Riedlingen<br />
ein altes WMF Unternehmen wieder in<br />
den Konzern übernommen. Mit dieser zweiten<br />
Küchenmarke verspricht sich das Unternehmen<br />
eine weitere Durchdringung des Marktes mit<br />
Vertriebswegen, die von der WMF selbst nicht<br />
genutzt werden können.<br />
Im Jahr 2002 schließlich wurde das Sortiment<br />
weiter abgerundet durch den Erwerb der Firma<br />
Kaiser Backformen.<br />
Die WMF und der Markt:<br />
Ein neues Leitbild vollendet<br />
die Umstrukturierung<br />
KAPITEL8<br />
Der neue Vorstand war von Anfang an überzeugt,<br />
dass die Veränderungen innerhalb der<br />
WMF nur erfolgreich sein konnten, wenn das<br />
Unternehmen zugleich auch sein Verhältnis zu<br />
den Kunden änderte. Sowohl der Einzelhandel<br />
als auch die Kaufhäuser und in jüngster Zeit in<br />
zunehmendem Maße auch die Einrichtungshäuser<br />
mussten viel stärker als Partner begriffen<br />
werden, mit dem man gemeinsam den Erfolg<br />
suchen will.<br />
Die Vertriebswege, jetzt als Teile der neuen<br />
Sparten organisiert und damit auf bestimmte<br />
Produkte spezialisiert, konnten den Kunden<br />
Kaiser<br />
Backform<br />
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
diese Produkte viel genauer und ausführlicher<br />
präsentieren. Zugleich entwickelte sich die WMF<br />
verstärkt zum Komplettanbieter und kompetenten<br />
Partner ihrer Kunden. Als innovativer<br />
Hersteller gab die WMF dem Markt schon<br />
immer mit ihren neuen Ideen wichtige Impulse,<br />
und auch diese Kompetenz wurde jetzt weiter<br />
entwickelt.<br />
Um das neue Verhältnis zu seinen Kunden<br />
deutlich zu machen, legte das Unternehmen<br />
ein Leitbild fest, in dem seine Kernkompetenzen<br />
beschrieben sind: Die WMF versteht<br />
sich als Partner ihrer Kunden und will bei<br />
Qualität, Gebrauchsnutzen und Design ihrer<br />
Produkte Maßstäbe setzen. Gemeinsam mit<br />
ihren Partnern strebt die WMF international<br />
die Marktführerschaft in allen Bereichen an.<br />
In diesem Leitbild eines modernen und marktorientierten<br />
Unternehmens vollendete sich die<br />
Neuorientierung der WMF seit den 1980er-Jahren.<br />
Design und Marke, Kunden- und Marktorientierung,<br />
moderner Vertrieb und Produktion<br />
fanden hier ihren Ausdruck.<br />
Neue Besinnung auf das Design<br />
Mit der neuen Spartenorganisation und mit der<br />
bereits begonnenen Konzentration auf das Kerngeschäft<br />
war die WMF vorbereitet, um auf<br />
einen sich rasant ändernden Markt zu reagieren.<br />
Zeitgeist – Postmoderne – eine neue Lust am<br />
Konsum und an schönen Dingen: die WMF<br />
musste frühzeitig wissen, in welche Richtung<br />
der Geschmack ging. Aber „den Geschmack“<br />
gibt es eigentlich immer weniger, sondern statt<br />
dessen immer mehr individuelle Vorlieben.<br />
Diese Differenzierung des Marktes stellt aber<br />
die Produktentwicklung, die Produktion selbst<br />
und den Vertrieb vor schwierige Aufgaben,
denen die WMF sich stellen musste. Innerhalb<br />
der Produktentwicklung hat sie aus diesem<br />
Grund ein ausgefeiltes System der Trendforschung<br />
eingerichtet, mit dem ein breites Spektrum<br />
verschiedener Zielgruppen beschrieben<br />
wird. Mit modernen Methoden der Marktbeobachtung<br />
und detaillierten Analysen aus Vertrieb<br />
und Filialen kann sie rechtzeitig auf Veränderungen<br />
reagieren und dadurch marktgerecht produzieren<br />
– ein wichtiger Erfolgsfaktor der WMF.<br />
Ein Ergebnis der zunehmenden Segmentierung<br />
der Märkte ist das gewachsene Markenbewusstsein<br />
der Konsumenten. Die WMF reagierte<br />
schnell auf diese bedeutende Veränderung und<br />
präsentiert sich seit den 1980er-Jahren verstärkt<br />
als ein bedeutender Anbieter von Qualität und<br />
Design. Dazu musste sie aber das Design wieder<br />
in den Vordergrund stellen. Auch wenn das Spitzendesign<br />
nicht die größten Verkaufszahlen<br />
brachte – es prägte doch ein neues Markenimage<br />
der WMF. Heute verfolgt das Unternehmen<br />
erfolgreich ein ausdrückliches Lifestyle-Konzept.<br />
Das internationale Spitzendesign hat sich durchgesetzt.<br />
Die CAD-Modelleure im modernen Atelier<br />
KAPITEL8<br />
Um im Design wieder eine internationale<br />
Qualität zu erreichen, führte die WMF bereits<br />
1984 einen Design-Workshop durch, dessen<br />
Ergebnisse ein Jahr später auf der Frankfurter<br />
Messe vorgestellt wurden.<br />
Zur Jahrtausendwende garantiert das hauseigene<br />
Atelier gemeinsam mit internationalen<br />
Designern wie Matteo Thun, Ole Palsby, dem<br />
Büro Sieger Design oder<br />
Makio Hasuike den WMF<br />
Produkten einen weltweiten<br />
Erfolg. Qualität, Gebrauchsnutzen<br />
und Design kennzeichnen<br />
die Position der WMF am<br />
Markt.<br />
Haushaltsmesser „Grand Gourmet“,<br />
Design: Makio Hasuike<br />
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Nicht nur das Produktdesign war dabei wichtig:<br />
Auch im Ladenbau ging die Entwicklung weiter<br />
und heute zeigen sich die Filialen in einem zeitgemäßen<br />
Lifestylekonzept. Die zurückhaltende<br />
Schaufensterdekoration rückt das Ladeninnere<br />
in den Vordergrund. Die Themen des WMF<br />
Sortiments (Kaffee und Tee, Bar und Wein,<br />
Küche, usw.) werden inszeniert und mit <strong>jahre</strong>szeitlich<br />
wechselnden Farben präsentiert. Die<br />
Marke WMF erscheint mit diesem Ladenbaukonzept<br />
in allen Ländern einheitlich und unterstreicht<br />
damit ihre Bedeutung als internationaler<br />
Anbieter.<br />
Durch die Zusammenarbeit zunächst mit<br />
Matteo Thun und später mit anderen Designern<br />
war die WMF wieder auf der Höhe der<br />
Zeit – und zwar in einem internationalen Maßstab.<br />
Das Unternehmen wollte die entstehenden<br />
Trends bedienen und sie wenn möglich<br />
mitbestimmen. Aufbruchstimmung herrschte<br />
also in diesen Jahren, in denen die WMF sich<br />
auf ihr Kerngeschäft besann. Denn sie besann<br />
sich zugleich auch auf ein internationales<br />
Design, traf damit den veränderten<br />
Geschmack in Deutschland und<br />
konnte ihre internationale Marktposition<br />
ausbauen.<br />
Die Bedeutung, die die Gestaltung<br />
der Produkte in diesen Jahren<br />
gewann, zeigte sich bald auch bei<br />
technischen Geräten wie den Kaffeemaschinen:<br />
1992 präsentierte die<br />
WMF mit dem Programat 4 ein<br />
neues Designkonzept für Kaffeemaschinen<br />
und hatte damit international<br />
einen gewaltigen Erfolg.<br />
Aufbruch in eine neue Ära des Designs bei<br />
Kaffeemaschinen: der Programat 4,<br />
Design: Dieter Sieger<br />
Besteck „Materia“, Design: Dieter Sieger
Lifestyle & Traditionskultur<br />
– neue Themen für Küche und Tisch<br />
prägen das Konsumgeschäft<br />
Seit den 1990er-Jahren versucht die WMF<br />
noch stärker, ihr Markenimage herauszustellen.<br />
Sie reagiert damit auf die fortschreitende Segmentierung<br />
des Marktes, der von einer wachsenden<br />
Zahl an Stilen und einem immer<br />
schnelleren Wechsel geprägt ist. Die WMF<br />
steht unter diesen Bedingungen vor der Aufgabe,<br />
mit regelmäßigen Neuheiten die Trends<br />
rechtzeitig aufzuspüren und möglichst selber<br />
trendbildend zu werden.<br />
Besonders im Besteckbereich<br />
macht sich die Marktsegmentierung<br />
bemerkbar. Konnte die<br />
WMF noch in den 1960er-<br />
Jahren Millionen Bestecke einer<br />
Serie verkaufen („Stockholm“<br />
mit 10,1 Millionen verkauften<br />
Besteckteilen allein aus Cromargan,<br />
hinzu kamen 8 Millionen<br />
versilberte Teile), so wurden<br />
die Absatzzahlen der einzelnen<br />
Serien jetzt immer kleiner.<br />
Da die Kosten für die Entwicklung<br />
und Produktion von<br />
Bestecken aber trotzdem sehr<br />
hoch bleiben, hat das Unternehmen<br />
ein differenziertes System<br />
von Zielgruppendefinition und<br />
Markterhebung eingerichtet, um<br />
erfolgversprechend mit zielgruppenorientierten<br />
neuen Besteckmodellen<br />
auf den Markt zu<br />
kommen. Das Risiko von Fehlentwicklungen<br />
kann dadurch<br />
erheblich vermindert werden.<br />
Durch ein betont internationales<br />
Design stellte sich der Erfolg<br />
KAPITEL8<br />
dieser Produktpolitik nicht nur in Deutschland<br />
ein, sondern auch im Auslandsgeschäft. Bis<br />
Anfang der 1990er-Jahre konnte die WMF<br />
ihre Umsätze im Besteckbereich stetig steigern.<br />
Dabei zeigte sich übrigens, dass die überdurchschnittlichen<br />
Erfolge bei den Bestecken für<br />
junge, designorientierte Kunden auch dem traditionellen<br />
Standardsortiment zugute kamen,<br />
da sie die Bekanntheit und den Ruf der Marke<br />
WMF deutlich aufwerteten.<br />
Je mehr die WMF das Design ihrer Produkte in<br />
den Mittelpunkt stellt, desto stärker steht sie<br />
vor der Frage, wie sie die „lifestyle-orientierten“<br />
Werbung heute<br />
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Kunden ebenso ansprechen kann wie ihre „traditionell-kultivierten“<br />
Käuferschichten. Zielgruppenorientierung<br />
bestimmt daher seit den<br />
späten 1980er-Jahren die Strategie der WMF.<br />
Mit einem breiten Programm, einem zielgruppenspezifischen<br />
Marketing und vor allem durch<br />
die Verbindung von Qualität, Funktion und<br />
Gestaltung begegnet das Unternehmen dieser<br />
Herausforderung.<br />
Die WMF profitiert seit den 1980er-Jahren<br />
vom anhaltenden Trend zu einer hochwertigen<br />
professionellen Küchenausstattung. Daher baut<br />
das Unternehmen sein Küchensortiment konsequent<br />
aus. Seit den späten 1980er-Jahren kochen<br />
immer mehr auch Männer und haben die<br />
Küche als Hobby entdeckt.<br />
Ein neuer Freizeitmarkt entstand: „Kochen zu<br />
Hause wie ein Profi“. 1987/88 reagierte das<br />
Unternehmen mit der Collection „Gourmet“<br />
auf diesen Trend. Bei der Präsentation dieser<br />
Kochgeschirrserie arbeitete die WMF erstmals<br />
mit einem bekannten Spitzenkoch zusammen,<br />
Besteck „Onda“, das erfolgreichste Modell der 1980erund<br />
1990er-Jahre. Design: Franz O. Lipp<br />
in diesem Fall war es Heinz Winkler, der den<br />
professionellen Gebrauchswert der Serie unterstrich.<br />
Seit den 1990er-Jahren ist es vor allem<br />
die Kooperation mit dem bekannten Koch<br />
Johann Lafer, die die besondere Qualität der<br />
WMF Produkte herausstellt.<br />
Das Gebäude der österreichischenVertriebstochtergesellschaft<br />
in<br />
Innsbruck
Besonders erfolgreich ist seit den 1990er Jahren<br />
die Topfserie „Topstar“, ein Produkt, das durch<br />
seine Profiqualität ebenso überzeugen konnte<br />
wie durch sein ausgezeichnetes Design. Seit<br />
2001 stattet die WMF schließlich alle Töpfe<br />
mit dem von ihr entwickelten TransTherm<br />
Allherdboden aus und konnte dadurch ihrem<br />
Küchensortiment international einen weiteren<br />
Aufschwung verschaffen. Im Jubiläumsjahr<br />
2003 soll eine neue Serie im Küchensortiment<br />
(CombiNation Cuisine) an diese Erfolge anknüpfen<br />
und die internationale Marktposition<br />
weiter ausbauen helfen.<br />
Ein gutes Beispiel für die trendbildenden Entwicklungen<br />
in den 1990er-Jahren ist die Einführung<br />
der Gewürzmühlenserie Ceramill, die<br />
1997 auf den Markt kam und seitdem mit großem<br />
Erfolg verkauft wird oder das Ordnungssystem<br />
für die Küche Variofix. Zahlreiche<br />
Kopien bestätigen, dass die WMF mit diesen<br />
Produkten den Geist der Zeit getroffen hat.<br />
KAPITEL8<br />
Die Gewürzmühlen „Ceramill“<br />
mit dem patentierten<br />
Crushgrind-Mahlwerk aus Keramik.<br />
Design: Metz und Kindler<br />
WMF Topstar, das Kochgeschirr- und<br />
Gerätesystem für die moderne Küche.<br />
Design: Makio Hasuike<br />
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<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Weiter ausgebaut wurde darüber hinaus das<br />
Sortiment hochwertiger Schneidwaren bis hin<br />
zu den individuellen, nur in geringen Stückzahlen<br />
gefertigten Messern mit Klingen aus<br />
aufwändig geschmiedetem Damaszenerstahl.<br />
Obwohl die WMF erst in den 1970er-Jahren<br />
in die Klingenproduktion eingestiegen ist, hat<br />
sie sich inzwischen weltweit einen hervorragenden<br />
Ruf als Anbieter hochwertiger Klingen<br />
erworben.<br />
WMF Schnellkochtopf „Perfect Plus“.<br />
Design: Wagner Design<br />
In den letzten Jahren bestimmen<br />
besonders die Themen „Wein & Bar“<br />
und vor allem „Kaffee und Tee“ die<br />
neuen Trends. Die WMF ist darauf<br />
vorbereitet: mit Gläsern und Zubehör<br />
für Wein und Bar, mit Geschirr und<br />
Geräten für Kaffee und Frühstückstisch<br />
sowie mit einem breiten Sortiment der<br />
verschiedenen Küchenwerkzeuge;<br />
vor allem aber mit den international<br />
erfolgreichen Großkaffeemaschinen<br />
für die Gastronomie.<br />
Ein innovativer Küchenhelfer: der Rührblitz<br />
WMF Frischhalte- und Serviersystem „Top Serve“.<br />
Design: Achim Bölstler
Der Siegeszug<br />
der WMF Kaffeemaschinen<br />
Die Produktion der Kaffeemaschinen hatte bereits<br />
vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen,<br />
entwickelte sich aber vor allem seit den 1950er-<br />
Jahren zu einer wichtigen Säule im WMF Geschäft.<br />
Ständige Innovationen auf der einen<br />
Seite und vor allem der werkseigene schnelle<br />
und zuverlässige Kundendienst auf der anderen<br />
Seite trugen zu diesem Erfolg bei. Ein wichtiger<br />
Entwicklungsschritt war die Kaffeemaschinenserie<br />
„Programat“, die 1969 als absoluter Messeknüller<br />
in Hamburg auf der Internorga vorgestellt<br />
wurde. Der Programat war die erste elektronisch<br />
gesteuerte Mengenbrüh-Kaffeemaschine<br />
der Welt. Sämtliche Vorgänge, vom Portionieren<br />
des frisch gemahlenen Kaffeemehls bis<br />
zum Füllen von Tasse oder Kännchen laufen<br />
vollautomatisch ab. Bis heute wurde diese erfolgreiche<br />
Maschine ständig weiter entwickelt.<br />
Besonders der Programat 4, der 1992 auf den<br />
Die Kaffeemaschine „Bistro“ ist<br />
das erste Modell, das im Ausland<br />
genauso gut verkauft wird wie in<br />
Deutschland.<br />
KAPITEL8<br />
Markt kam, symbolisiert den neuen Weg der<br />
WMF seit Mitte der 1980er Jahre, denn in dieser<br />
Maschine wurden Funktion und modernes Design<br />
verbunden. Der Erfolg: hervorragende Verkaufszahlen<br />
und Auszeichnungen für das Design.<br />
Das Thema mit Zukunft wurden aber bald die<br />
Kaffeespezialitäten. Cappuccino, Café Crème,<br />
Latte Macchiato oder Ristretto – eine weltweite<br />
neue Kaffeekultur entstand und wird sich auch<br />
in Zukunft weiter entwickeln. Eine echte<br />
Neuentwicklung der WMF auf diesem Gebiet<br />
war bereits im Jahr 1986 der „etamat“, eine<br />
Kaffeemaschine für die Zubereitung einzelner<br />
Tassen, die auch Café Crème, Espresso oder<br />
andere Spezialkaffees anbot. An diese Entwicklung<br />
knüpfte 1995 die „Bistro“ an, von der die<br />
WMF erstmals im Ausland so viele Maschinen<br />
verkaufen konnte wie in Deutschland.<br />
Der Programat und die Bistro begründeten<br />
endgültig den internationalen Ruf der WMF<br />
Kaffeemaschinen.
156<br />
<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Das Geschäft mit Kaffeemaschinen hat sich<br />
inzwischen zu einer wichtigen Säule des Unternehmens<br />
entwickelt und seine Internationalisierung<br />
weiter vorangebracht. WMF Japan,<br />
eine im Jahr 2001 übernommene eigene Vertriebsgesellschaft<br />
für Kaffeemaschinen im<br />
Teeland Japan, unterstreicht die Bedeutung<br />
dieses Bereichs.<br />
Im Frühjahr 2001 stellte die WMF schließlich<br />
die neue Kaffeemaschine „combiNationS“ vor,<br />
einen neuen Entwicklungsschritt auf diesem<br />
Markt. Durch ihr modulares Konzept, eine<br />
durchdachte elektronische Steuerung und vor<br />
allem durch das patentierte Brühverfahren soll<br />
sich die „combiNationS“ als würdiger und<br />
erfolgeicher Nachfolger der weiterhin gut am<br />
Markt positionierten Bistro erweisen.<br />
WMF Kaffeemaschinen finden sich heute in<br />
den meisten internationalen Hotels,<br />
auf Kreuzfahrtschiffen und in<br />
Eisenbahnen überall auf der<br />
Welt. Und die Kaffeespezialitäten<br />
werden immer<br />
gefragter: Neuerdings bieten<br />
auch Fastfood-Ketten<br />
Kaffeespezialitäten an –<br />
mit Kaffeemaschinen der<br />
WMF.<br />
Vielseitig und flexibel:<br />
die Kaffeemaschinen aus<br />
der Modellreihe „combiNation“.
Das Objektgeschäft im<br />
internationalen Maßstab<br />
Innerhalb des Objektgeschäfts ist die Erfolgsgeschichte<br />
der Kaffeemaschinen sicherlich<br />
außergewöhnlich. Aber auch das Hotelgeschäft<br />
wurde, wie die anderen Geschäftsbereiche der<br />
WMF, seit den 1980er-Jahren neu aufgestellt.<br />
In diesem Bereich steht die WMF in einem<br />
harten internationalen Wettbewerb. Sie konzentrierte<br />
sich zur Festigung ihrer Marktposition<br />
daher auch hier auf ihre Kernkompetenzen<br />
und erarbeitete wie im Konsumgeschäft<br />
komplette zielgruppenorientierte Kollektionen<br />
(klassisch – traditionell – modern). Durch<br />
Kooperationen mit Hutschenreuther (Porzellan)<br />
und Spiegelau (Glas) konnte die WMF<br />
ihr Hotelangebot hochwertig abrunden.<br />
Die Stellung auf dem hochgradig<br />
internationalen Markt konnte nicht<br />
zuletzt durch die Übernahme von<br />
Hepp 1988 gefestigt werden. Und<br />
auch der steigende Absatz der Kaffeemaschinen<br />
in der internationalen Hotellerie<br />
und Gastronomie stärkt das Hotel- und<br />
Gastronomiegeschäft.<br />
Im Jahr 1993 übernahm die WMF den Schweizer<br />
Hersteller von Buffettorganisationssystemen<br />
Hogatron. Die neue „WMF Hogatron“ entwickelt<br />
seitdem komplette Kellnersysteme für<br />
die Dosierung und Abrechnung von<br />
Getränken über ein zentrales Buchungsund<br />
Kassensystem. Nachdem die<br />
WMF erfolgreich einen „elektronischen<br />
Kellnerstift“ als Abrechnungsinstrument<br />
für ihre Kaffeemaschinen<br />
eingeführt hatte, wurde dieses<br />
System gemeinsam mit WMF<br />
Hogatron auf die Ausgabe von<br />
Kaltgetränken ausgeweitet.<br />
KAPITEL8<br />
WMF Hogatron<br />
Design: Achim Bölstler<br />
Nach der Übernahme der geschäftlichen Aktivitäten<br />
der Gebrüder Boehringer Großhandels<br />
GmbH im Jahr 1995 gründete die WMF die<br />
Boehringer Gastro Profi GmbH, mit der sie<br />
ihren Vertriebsweg für die Gastronomie schließlich<br />
vervollständigen konnte.<br />
Moderne Problemlösung für die<br />
Gastronomie: combiNation Buffet.<br />
Design: Caroline Schäfer
158<br />
<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Auch auf der Schiene sind WMF<br />
Kaffeemaschinen zu Hause.<br />
Modernisierung der Produktion und<br />
der Logistik und Brand in Geislingen<br />
Um den Produktionsstandort Deutschland weiterhin<br />
zu sichern, müssen alle Produktionsbereiche<br />
ständig modernisiert werden, um durch<br />
Rationalisierungen die steigenden Lohnkosten<br />
und die schwankenden Rohstoffkosten auffangen<br />
zu können. Rationalisierungen sind aber<br />
auch notwendig, um auf einem internationalen<br />
Markt schnell und flexibel auf die Kundenwünsche<br />
reagieren zu können. Die Logistik erhält<br />
in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung.<br />
Die WMF hatte darauf bereits durch<br />
das in den 1970er-Jahren gebaute Lager- und<br />
Warenverteilzentrum (endgültige Fertigstellung<br />
1981) reagiert. Durch das Zentrallager in Geislingen<br />
konnten die meisten dezentralen Lager<br />
im Ausland aufgelöst werden, die oftmals nicht<br />
die komplette Produktpalette vorhalten konnten.<br />
Seitdem wird sowohl das Inland als auch<br />
das Ausland von Geislingen aus beliefert. Das<br />
Versandsystem wird dabei ständig modernisiert<br />
mit dem Ziel, auf immer kürzere Bestellfristen<br />
zu reagieren und zugleich kleinere Versandmengen<br />
zu ermöglichen. Auch diese Entwicklung<br />
ist Teil der WMF Strategie, so kundenorientiert<br />
wie möglich aufzutreten.<br />
Durch das neue Besteck-Kommissionierungslager,<br />
das 1993 in Betrieb genommen wurde,<br />
konnte auch der Besteckbereich flexibilisiert<br />
werden. Gelagert werden dort nur noch einzelne<br />
Besteckteile, die dann erst nach Auftrag zu Garnituren<br />
zusammengestellt werden. Parallel dazu<br />
wurde bereits seit den 1970er-Jahren durch den<br />
Ausbau der Informationsverarbeitung in Vertrieb<br />
und Verwaltung auch die Kommunikation<br />
innerhalb des Unternehmens verbessert<br />
und die Informationswege zwischen den Abteilungen<br />
verkürzt. So wurde nicht nur die Produktion<br />
rationalisiert, sondern auch Vertrieb<br />
und Verwaltung. Durch ein internet-basiertes<br />
Bestell- und Informationssystem kommt die<br />
WMF schließlich seit 2000 ihren Kunden im<br />
modernen Medium entgegen.<br />
Im Juli 1991 wurde die positive Geschäftsentwicklung<br />
in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung<br />
empfindlich gebremst, als ein Großbrand<br />
die 5000 Quadratmeter große Halle 86<br />
in Geislingen völlig zerstörte. Betroffen waren<br />
von dieser Brandkatastrophe vor allem die Tafelmesserfertigung<br />
und die Endfertigung der versilberten<br />
und Echtsilberbestecke. Neben den<br />
Maschinen wurden auch rund 1,2 Millionen<br />
Besteckteile zerstört, insgesamt betrug der Schaden<br />
rund 70 Millionen Mark. Die Mitarbeiter<br />
des Unternehmens und besonders die technischen<br />
Abteilungen leisteten sofort eine außer-
Ein Großbrand zerstörte in der Nacht vom<br />
31. Juli auf 1. August 1991 eine 5000 m2 große Fertigungshalle.<br />
Eine moderne Logistik ist Voraussetzung<br />
für Markt- und Kundennähe.<br />
gewöhnliche Aufbauarbeit.<br />
Innerhalb weniger Tage<br />
organisierten sie die Sicherung<br />
der zerstörten Halle<br />
und richteten Ersatzfertigungsstätten ein. Ohne<br />
die tatkräftige Kooperation des Betriebsrates<br />
wäre diese dringende Schadensbegrenzung nicht<br />
möglich gewesen. Zugleich entschied die WMF<br />
schnell, dass an die Stelle der abgebrannten<br />
Halle eine neue größere Halle gebaut werden<br />
sollte, in der neben den betroffenen Fertigungslinien<br />
auch eine moderne Kochgeschirrfertigung<br />
Platz finden sollte. Der Neubau<br />
wurde in Rekordzeit innerhalb eines Jahres<br />
geplant und fertiggestellt.<br />
Die Betonierarbeiten wurden vom beauftragten<br />
Unternehmen teilweise bei minus 15 Grad<br />
durchgeführt. Bereits im Sommer 1992 konnte<br />
auf diese Weise die Produktion in der neuen<br />
Halle aufgenommen werden. Trotz der zeitweise<br />
bedrohlichen Situation konnten die Folgen<br />
des Brandes, auch durch den außergewöhnlichen<br />
Einsatz der Mitarbeiter, ohne Nachteile<br />
für die Marktposition der WMF bewältigt<br />
werden.<br />
Anfang 1993 ging die neue Kochgeschirrfertigung<br />
in Betrieb. Ähnlich wie in der „Neuen<br />
Besteckfertigung" wurde hier die Produktion<br />
durchgreifend modernisiert und dadurch zugleich<br />
rationalisiert. Stärker noch als bei den Bestecken<br />
kommt in der Kochgeschirrherstellung<br />
der technische Vorsprung der WMF zum Tragen.<br />
159
160<br />
<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Die nach dem Brand neu aufgebaute Fertigungshalle 86<br />
So werden – nicht zuletzt mit Blick auf die<br />
internationalen Märkte – seit 2001 sämtliche<br />
Töpfe mit dem selbstentwickelten TransTherm-<br />
Boden ausgestattet, einem Kapselboden, der für<br />
alle Herdarten, auch für Induktionsherde, geeignet<br />
ist. Mit dieser aufwändigen Entwicklung<br />
konnte die WMF ihre internationale Marktposition<br />
ausbauen.<br />
Hochmoderne Fertigung von Blechteilen für Kaffeemaschinen<br />
Die Ausrichtung der Produktion an den Wünschen<br />
der Kunden – der Kern des WMF Leitbildes<br />
– war und ist gerade bei der Fertigung<br />
der Kaffeemaschinen erfolgreich, die mittlerweile<br />
weitgehend kundenauftragsorientiert<br />
funktioniert. Durch die Entwicklung modularer<br />
Maschinen können sich die Abnehmer ihr<br />
Wunschmodell zusammenstellen; nach Auftragseingang<br />
wird dann die bestellte Maschine<br />
zusammengestellt und montiert und in kürzester<br />
Zeit ausgeliefert.<br />
Der Boden macht´s:<br />
Kochgeschirr mit<br />
TransTherm-Allherdboden.
Bodenaufschlagen in der Kochgeschirrproduktion<br />
60 Jahre Ausbildungszentrum<br />
Im September 2000 feierte die WMF das 60jährige<br />
Jubiläum ihres Ausbildungszentrums,<br />
das 1940 als „Lehrwerkstatt“ gegründet wurde.<br />
In den vergangenen 60 Jahren wurde die WMF<br />
Ausbildung neuen Bedingungen, veränderten<br />
Berufsbildern und neuen Berufen immer gerecht<br />
und garantierte einen hohen Standard.<br />
Nach der Neuordnung der Metall- und Elektroberufe<br />
1987 und veranlasst durch neue Technologien<br />
und Berufe setzte die WMF früher als<br />
vom Gesetzgeber geplant die neuen Ausbildungsinhalte<br />
um. Die umfangreiche Ausstattung des<br />
Ausbildungszentrums mit modernen Techno-<br />
KAPITEL8<br />
Die Unterstützung des Kundendienstes bei der<br />
Einrichtung und Programmierung der Geräte<br />
rundet das Konzept von Kundennähe und Flexibilität<br />
schließlich ab. Der Erfolg der WMF<br />
Kaffeemaschinen gerade bei großen Geschäftspartnern<br />
wie internationalen Hotelketten oder<br />
Eisenbahngesellschaften basiert neben der<br />
Qualität der Maschinen (und des Kaffees) auf<br />
dieser schnellen auftragsorientierten Produktionsweise.<br />
Montage von Kaffeemaschinen<br />
logien garantiert eine moderne Ausbildung.<br />
Dabei ist sich die WMF ihrer Verantwortung<br />
als wichtiger regionaler Arbeitgeber und Ausbilder<br />
bewusst und garantiert auch in wirtschaftlich<br />
schwachen Zeiten ein hohes Ausbildungsniveau.<br />
Letztlich sichert sie dadurch für ihr Unternehmen<br />
eine ausreichende Zahl hochqualifizierter<br />
Mitarbeiter. Diese Qualifizierung bezieht sich<br />
überdies nicht nur auf die fachliche Ausbildung,<br />
denn die WMF fördert auch die sogenannten<br />
Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit,<br />
161
162<br />
<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
Kreativität usw. durch spezielle zusätzliche Maßnahmen.<br />
Sozialpädagogische Seminare, Kreativitäts-Workshops,<br />
aber auch Sprachunterricht<br />
und ähnliche Angebote runden daher die Ausbildung<br />
ab.<br />
Als eines der ersten Unternehmen in Baden-<br />
Württemberg gründete die WMF 1983 eine<br />
Junioren-Übungsfirma, in der die Auszubildenden<br />
lernen, einen realen Betrieb zu organisieren.<br />
Zur Zeit bildet WMF in Deutschland rund 250<br />
junge Menschen aus.<br />
Um ihre Mitarbeiter für die vielfältigen Veränderungen<br />
des Marktes und der Arbeitswelt<br />
fit zu machen, organisiert die WMF ein eigenes<br />
Fort- und Weiterbildungsprogramm. Erhebungen<br />
in allen Werksbereichen ermitteln regelmäßig<br />
den Bedarf an solchen Maßnahmen, die<br />
dann sowohl mit internen als auch mit externen<br />
Dozenten realisiert werden. Dabei hat sich inzwischen<br />
ein zweigleisiges System entwickelt:<br />
Einerseits gibt es ein berufsorientiertes „Geschlossenes<br />
Forbildungsprogramm“ mit spezifischen<br />
Angeboten, andererseits ein „Offenes<br />
Fortbildungsprogramm“ mit Angeboten zur<br />
persönlichen Weiterentwicklung.<br />
Ganzheitliches Konzept: die Ausbildung in der WMF zielt nicht<br />
nur auf die Vermittlung fachlicher Kenntnisse und Fähigkeiten,<br />
sondern auch auf die Persönlichkeitsentwicklung der<br />
Auszubildenden.<br />
All diese Maßnahmen dienen der notwendigen<br />
Qualifizierung der Mitarbeiter und sie erhöhen<br />
zugleich ihre Motivation und Eigenverantwortung.<br />
Denn das WMF Leitbild der Marktnähe<br />
ist ohne die Bereitschaft der Mitarbeiter, ebenfalls<br />
kundenorientiert zu arbeiten, nicht umzusetzen.<br />
Nach und nach wurden daher flexible<br />
Arbeitszeiten mit einem Jahresarbeitszeitkonto<br />
eingeführt, die eine schnelle Reaktion auf den<br />
aktuellen Auftragsstand ermöglichten. Für die<br />
einzelnen Produktionsbereiche werden jede<br />
Woche abhängig von der Auftragslage konkrete<br />
Stundenzahlen festgesetzt. Auf diese Weise<br />
können plötzliche Auftragsspitzen leichter<br />
abgebaut werden, während bei sinkendem<br />
Auftragsvolumen die angesammelten Mehrarbeitsstunden<br />
abgebaut werden können.<br />
Dieses flexible Arbeitszeitmodell wurde durch<br />
eine wegweisende Kooperation mit dem<br />
Betriebsrat möglich. Entscheidend war für alle<br />
Beteiligten, dass durch diese Regelung nicht<br />
nur das Unternehmen reaktionsfähiger wurde,<br />
sondern zugleich die Mitarbeiter in ihrer<br />
Eigenverantwortung und Selbstbestimmung<br />
gestärkt wurden.
Die Zukunft der WMF:<br />
Innovativ – International – Kundennah<br />
In den vergangenen <strong>150</strong> Jahren hat die WMF<br />
auf die vielfältigen Veränderungen des Marktes<br />
stets zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Antworten<br />
gefunden. Durch ihre Produktpolitik<br />
und ein erfolgreiches Management konnte sie<br />
nach der Umbildung zur Aktiengesellschaft<br />
1880 erfolgreich wachsen und ihre Marktposition<br />
ausbauen. Auf dieser Basis wurde sie in den<br />
1920er-Jahren zu einem führenden Anbieter<br />
von Tisch- und Küchengeräten, aber auch von<br />
kunsthandwerklichen Gegenständen, die heute<br />
begehrte Sammlerobjekte sind. Dabei knüpfte<br />
das wachsende Unternehmen durch die Zusammenarbeit<br />
mit renommierten Gestaltern an<br />
das fortschrittliche Design seiner Zeit an.<br />
Die WMF war immer dann besonders erfolgreich,<br />
wenn sie auf Qualität, Funktion und<br />
Design besonderen Wert legte. Dies begründet<br />
ihren Erfolg bis heute. Durch die hohe Eigen-<br />
kapitalanlage von rund 60 Prozent hat die<br />
WMF die Voraussetzungen, ein international<br />
kompetenter Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen mit Schwerpunkt Tisch und<br />
Küche im privaten und gewerblichen Bereich<br />
zu bleiben.<br />
Auf einem Markt der unbegrenzten Stile versteht<br />
sich die WMF heute als kompetenter und<br />
serviceorientierter Partner ihrer Kunden. Neue<br />
Formen der Kundenansprache und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Offenheit und Transparenz sind<br />
dazu notwendig. Globalisierung ist das<br />
Stichwort der wirtschaftlichen Entwicklung in<br />
der Zukunft. Auch die WMF kann nur dann<br />
weiter erfolgreich sein, wenn sie ihre Marktposition<br />
im Ausland stärken kann. Die WMF stellt<br />
sich diesen zukünftigen Aufgaben mit einem<br />
neuen Kommunikationszentrum, das im Jahr<br />
2002 fertig gestellt wurde; ein offenes Haus,<br />
Innovation im Jubiläumsjahr: CombiNation CUISINE, ein völlig neuartiges System zum Kochen und Servieren,<br />
schafft ein ungewöhnliches Kocherlebnis. Come together. Cook together. Design: Ole Palsby<br />
KAPITEL8<br />
163
164<br />
<strong>150</strong> JAHRE WMF<br />
mit dem sich die WMF ihren nationalen<br />
und den internationalen Partnern<br />
ansprechend und modern präsentiert.<br />
Mit Schulungen und Seminaren wird<br />
das Unternehmen hier gemeinsam mit den<br />
Kunden und anderen Besuchern daran arbeiten,<br />
weiterhin erfolgreich am Markt aufzutreten –<br />
gerade angesichts der wachsenden Internationalisierung.<br />
Die WMF war schon immer einem starken<br />
Wettbewerb ausgesetzt, der durch die Internationalisierung<br />
weiter zunimmt. Aus diesem<br />
Grund wird die Standortfrage wie schon in<br />
der gesamten Geschichte des Unternehmens<br />
ein Thema bleiben um die Produktion in<br />
Deutschland zu sichern.<br />
Neben der Fertigung im eigenen Werk in Singapur,<br />
die von 1975 bis 2002 betrieben wurde,<br />
lässt die WMF bereits seit mehr als 15 Jahren<br />
in China produzieren. Seit 1995<br />
wird in Kooperation mit dem<br />
japanischen Messerhersteller Kai<br />
und der Firma Kremmel eine Fabrik in He Shan<br />
betrieben. Am gleichen Standort hat die WMF<br />
schließlich 2001 eine eigene Produktion aufgebaut,<br />
in der anfangs rund <strong>150</strong> Mitarbeiter<br />
Bestecke fertigten.<br />
Mit dem neuen Werk in China ist die WMF<br />
noch stärker im wichtigen ostasiatischen Markt<br />
präsent. Die Entscheidung für den Standort<br />
China war daher auch eine Entscheidung für<br />
diesen riesigen Markt und ein wichtiger Schritt<br />
in die erfolgreiche Zukunft.<br />
<strong>150</strong> Jahre WMF – aus der kleinen Geislinger<br />
Metallwarenfabrik des Müllersohnes Daniel<br />
Straub hat sich ein weltweit agierendes<br />
Unternehmen entwickelt, das gut vorbereitet<br />
ist, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.<br />
Steht für ein modernes, kundenorientiertes Unternehmen:<br />
das WMF Kommunikationszentrum, erbaut im Jahr 2002.
SCHLUSSWORT<br />
<strong>150</strong> Jahre Württembergische Metallwarenfabrik WMF sind eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte.<br />
Das Unternehmen ist gut auf die Zukunft vorbereitet. Mit seinen innovativen<br />
Produkten für Tisch und Küche wird es auch weiterhin international erfolgreich sein.<br />
Als designgeprägtes Markenunternehmen mit internationaler Bedeutung hat sich die WMF<br />
weltweit durchgesetzt. „Markendesign“ und „Internationalisierung“ sind dabei die wichtigsten<br />
Erfolgsfaktoren für die Zukunft. Hinzu kommt ein erstklassiger Kundenservice, mit dem die<br />
WMF ihre Position als Partner ihrer Kunden unterstreicht.<br />
Die wechselvollen Herausforderungen der Zeit führten in der Vergangenheit manchmal zu<br />
Rückschlägen oder Fehlentwicklungen, die WMF bewältigte aber jede Herausforderung mit<br />
Flexibilität und zukunftsorientierten, nicht selten risikobereiten Unternehmensentscheidungen.<br />
Sie konnte sich auf diese Weise auch in schwierigen Situationen erfolgreich behaupten.<br />
Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatten gerade auch in den Krisenzeiten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die sich schon immer in besonderer Weise „ihrer“ WMF verbunden<br />
fühlten. Das Unternehmen war sich dessen stets bewusst, und es hat seit dem 19. Jahrhundert<br />
vieles unternommen, um seine Mitarbeiter zu unterstützen und zu fördern.<br />
KAPITEL8<br />
Weltweit entwickeln sich die Märkte immer schneller. Die Lebensstile der Menschen verändern<br />
sich und mit ihnen ihr Geschmack. Die WMF ist auf diesen andauernden Wandel gut vorbereitet<br />
und hat die Weichen gestellt, um auch in den kommenden Jahrzehnten internationale Maßstäbe<br />
in Design und Funktion zu setzen – nahe am Zeitgeist und mit den Erfahrungen der<br />
vergangenen <strong>150</strong> Jahre.<br />
v.l.n.r.:<br />
WMF Vorstände<br />
Dr. Bernd Flohr,<br />
Rolf Allmendinger<br />
(Vorsitzender),<br />
Dr. Rudolf Wieser<br />
165
QUELLEN UND LITERATUR<br />
166<br />
Das Archiv der WMF für die Zeit bis etwa 1950/60 befindet sich im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, Bestand B<br />
70. Neben Unterlagen aus der Gründungszeit der Aktiengesellschaft 1880 wurden unter anderem zahlreiche Reiseberichte<br />
von WMF-Vertretern, Akten zu den Kontrollen der Alliierten Kontrollkommission 1919-1924 sowie dem<br />
Neubeginn nach 1945 und über Arthur Burkhardt berücksichtigt, sowie ein Manuskript von 1939: „Württembergische<br />
Metallwarenfabrik Geislingen-Steige. Ein Ausschnitt aus der Vor- und Entwicklungsgeschichte der deutschen Gross-<br />
Industrie“ von Otto Mörike, der damit einen ersten Versuch einer Firmengeschichte lieferte.<br />
Vollständige Ausgaben der Firmenzeitschriften „Feierstunde“, „Brücke“ und „WMF-Spiegel“ im Firmenarchiv der WMF<br />
in Geislingen waren eine notwendige Ergänzung, ebenso das ausführliche Tagebuch eines früheren WMF-Mitarbeiters,<br />
das freundlicherweise von seiner Nichte zur Verfügung gestellt wurde.<br />
Für die Zeit nach 1945 standen als Quellen vor allem die Geschäftsberichte der WMF zur Verfügung. Für ausführliche<br />
Interviews mit dem Vorstandsvorsitzenden Rolf Allmendinger, Herrn Helmut Schindele, Herrn Willi Wilhelm,<br />
Herrn Hans Vonau und Herrn Horst Roth bedanken wir uns herzlich. Für die kritische Durchsicht des Manuskripts<br />
danken wir Herrn Heinz Scheiffele. Unser besonderer Dank für die intensive Unterstützung und Zusammenarbeit<br />
gilt Herrn Thomas Dix.<br />
Ein interessanter Versuch, die Geschichte der WMF in einem Roman darzustellen, ist:<br />
Rudolf Baumgardt, Das silberne Band, Darmstadt 1953<br />
Das Buch erschien genau 100 Jahre nach der Gründung der WMF. Die WMF selber veröffentlichte aus diesem Anlass:<br />
Geformtes Metall, gestaltetes Glas. Ein Buch vom Entstehen modernen Hausgeräts, Geislingen 1953.<br />
Literaturauswahl:<br />
Hecht, Volker: Die Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen/Steige 1853-1945, Geschäftspolitik und<br />
Unternehmensentwicklung, St. Katharinen 1995<br />
Ziegler, Walter: Daniel Straub und die Anfänge von MAG und WMF. Korrekturen und Ergänzungen zu seinem Lebensbild, in:<br />
Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen, Bd. 1, 1991<br />
Stille, Bernhard: Die Geislinger Steige – Ein schwäbisches Jahrhundertbauwerk. Wie unsere Vorfahren den Albaufstieg planten und<br />
bauten. In: Stadtarchiv Geislingen (Hrsg.), Die Geislinger Steige – ein Jahrhundertbauwerk. <strong>150</strong> Jahre Eisenbahngeschichte,<br />
Geislingen 2000<br />
Gruber, Hartmut: Die Galvanoplastische Kunstanstalt der WMF 1890-1953. Geschichte, Betriebseinrichtungen und<br />
Produktionsverfahren. In: Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen, Bd. 9, 1999<br />
Doege, Christine: Zur Geschichte der Orivit AG. In: Kölnisches Stadtmuseum (Hrsg.), Orivit. Zinn des Jugendstils aus Köln, Köln 1992<br />
Haller, Ulrich: Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion in Geislingen/Steige 1939-1945 (Magisterarbeit Universität Tübingen), 1995<br />
Dry, Graham (Hrsg): Art Nouveau. Domestic Metalwork from Württembergische Metallwarenfabrik. The English Catalogue 1906<br />
with Introduction by Graham Dry. Woodbridge, Suffolk, 1988<br />
Schwandt, Jörg: Glas, Keramik, Metall. Versuche künstlicher Gestaltung. Berlin 1980<br />
Altgeld-Peters, Dagmar: Die Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF). Bestecke und Hohlwaren aus Metall zwischen 1945 und<br />
1975. Vom Historismus zur Guten Form. Münster 2000<br />
Denhardt, Annette: Das Metallwarendesign der Württembergischen Metallwarenfabrik zwischen 1900 und 1930. Historismus,<br />
Jugendstil, Art Deco. Münster/Hamburg 1993<br />
Bildverzeichnis:<br />
Bildarchiv der WMF im Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg: 12, 28, 29, 30, 34/35, 36, 38, 41, 42, 43, 44, 45, 47, 48, 50, 51, 52,<br />
53, 57 oben, 61, 62, 63, 64, 65, 69, 73, 74/75, 77, 78, 79, 82, 83, 87, 92 unten, 93 oben, 97 oben, 98/99, 102, 103 oben, 104, 105,<br />
107, 108, 110/111<br />
Stadtarchiv Geislingen: 7 oben, 9, 10, 11, 13<br />
Kreisarchiv Göppingen: 14, Rainer Haaff, Gründerzeit. Möbel und Wohnkultur, 1992: 25<br />
Ziegler, Walter, Daniel Straub und die Anfänge von MAG und WMF: 27 unten<br />
Kölnisches Stadtmuseum, Bildquelle Rheinisches Bildarchiv, Köln: 72<br />
Thomas Madel, Geislingen: 159 oben<br />
Weitere Werks- und Produktaufnahmen: Horst Alexy, Birenbach, Foto Design Peter Kißner, Bad Überkingen, Gert Körner, Kürten,<br />
Michael Rieger, Geislingen<br />
Alle übrigen Abbildungen: WMF Geislingen