Infoblatt 1/2009, Nr. 52 - Dienststelle für Personen mit Behinderung
Infoblatt 1/2009, Nr. 52 - Dienststelle für Personen mit Behinderung
Infoblatt 1/2009, Nr. 52 - Dienststelle für Personen mit Behinderung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ella Sebastian<br />
derung und stellen Sie sich auf seine<br />
Kompetenz ein. Gestalten Sie<br />
Ihre Alltagssprache nach folgenden<br />
Regeln:<br />
• Es sollen kurze Sätze verwendet<br />
werden. Lange Sätze (<strong>mit</strong><br />
mehr als 15 Wörtern) werden<br />
in mehrere Sätze aufgeteilt.<br />
• Jeder Satz enthält nur eine<br />
Aussage.<br />
• Der Konjunktiv (Möglichkeitsform)<br />
sollte nicht verwendet<br />
werden.<br />
• Abstrakte Begriffe sind zu<br />
meiden. Wo sie notwendig<br />
sind, sollen sie durch<br />
anschauliche Beispiele oder<br />
Vergleiche erklärt werden.<br />
• Fremdwörter, Fachwörter<br />
oder lange Zusammensetzungen<br />
werden nicht<br />
verwendet.<br />
[<br />
UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION<br />
]<br />
(UK) HILFT ZU VERSTEHEN<br />
Kommunikation ist ein menschliches<br />
Grundbedürfnis und <strong>für</strong> die Lebensqualität<br />
von entscheidender Bedeutung.<br />
Ist Kommunikation gestört, dann<br />
besteht <strong>für</strong> alle Betroffenen die Notwendigkeit,<br />
ihnen Hilfen zum Verstehen<br />
und zur Verständigung anzubieten.<br />
Mit Unterstützter Kommunikation<br />
werden alle pädagogischen Hilfen<br />
bezeichnet, die <strong>Personen</strong> ohne oder<br />
<strong>mit</strong> erheblich eingeschränkter Lautsprache<br />
zur Verständigung angeboten<br />
werden.<br />
Es gibt keine Grundvoraussetzungen<br />
<strong>für</strong> Unterstützte Kommunikation. Das<br />
Ziel ist es, <strong>für</strong> jeden noch so schwer<br />
behinderten Menschen einen individuell<br />
passenden Kommunikationsweg<br />
zu finden.<br />
Unterstützte Kommunikation wendet<br />
sich an drei Zielgruppen:<br />
A Menschen, die Lautsprache verstehen,<br />
aber nur unzureichende<br />
Möglichkeiten haben, sich auszudrücken,<br />
z.B. Menschen <strong>mit</strong> einer<br />
Körperbehinderung.<br />
B Menschen, die Unterstützung zum<br />
Lautspracherwerb brauchen, z.B.<br />
Kinder <strong>mit</strong> einer Spracherwerbsstörung.<br />
C Menschen, <strong>für</strong> die Lautsprache als<br />
Kommunikationsmedium zu komplex<br />
ist und die daher eine Ersatzsprache<br />
benötigen, z.B. Menschen<br />
<strong>mit</strong> kognitiven <strong>Behinderung</strong>en.<br />
Unterstützte Kommunikation umfasst<br />
folgende drei Bausteine:<br />
A Körpereigene<br />
Kommunikationsformen<br />
Kommunikation ist mehr als Sprechen.<br />
Neben der lautsprachlichen Kommunikation<br />
ermöglichen körpereigene Kommunikationsformen<br />
die Verständigung<br />
zwischen Menschen. Darunter versteht<br />
man den Einsatz von Mimik, Blick- und<br />
Zeigebewegungen, Gebärden, Lautsprache<br />
oder Lautäußerungen, Körperhaltungen<br />
usw.<br />
B Nicht-elektronische Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
Hierunter fallen Tafeln, Bücher, Poster,<br />
u.a. <strong>für</strong> nicht-elektronische Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
werden Fotos oder Symbole aus unter-<br />
NEWS & BACKGROUND<br />
• Abkürzungen werden beim<br />
ersten Vorkommen durch die<br />
ausgeschriebene Form erklärt.<br />
• Bilder oder Filme helfen,<br />
einen Text besser zu verstehen.<br />
• Texte werden übersichtlich<br />
gestaltet.<br />
• Es soll jedoch keine Kindersprache<br />
verwendet werden.<br />
Erwachsene Menschen sind<br />
erwachsen und haben ein<br />
Recht darauf, dass sie als<br />
Erwachsene respektiert und<br />
angesprochen werden.<br />
Das gilt gleichermaßen <strong>für</strong><br />
Menschen <strong>mit</strong><br />
und ohne<br />
<strong>Behinderung</strong>.<br />
schiedlichen Symbolsammlungen genutzt.<br />
Die Fotos oder die Symbole müssen<br />
<strong>mit</strong> Schrift versehen sein, um die<br />
Bedeutung von Schrift zu ver<strong>mit</strong>teln<br />
und den möglichen Schriftspracherwerb<br />
zu fördern.<br />
Der Unterstützt kommunizierende<br />
Mensch kann auf die entsprechenden<br />
Fotos oder Symbole zeigen. Ist dies<br />
nicht möglich, können die entsprechenden<br />
Fotos oder Symbole durch<br />
Blickrichtung ausgewählt oder aber<br />
durch Fragestrategien des Kommunikationspartners<br />
erfragt werden.<br />
Zu den nicht-elektronischen Kommunikationshilfen<br />
gehören auch Buchstabentafeln<br />
<strong>für</strong> Menschen, die über Schriftsprachkenntnisse<br />
verfügen.<br />
C Elektronische Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
Zu den elektronischen Kommunikationshilfen<br />
gehören einfache Sprachausgabegeräte<br />
bis hin zu komplexen<br />
Talkern. Die Geräte <strong>mit</strong> Sprachausgabe<br />
eröffnen dem Unterstützt sprechenden<br />
Menschen eine Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten:<br />
sie können telefonieren,<br />
sich eigenständig in einer<br />
Gruppe unterhalten oder<br />
auch jemanden rufen, der<br />
gerade nicht im Raum ist.<br />
DPB <strong>Infoblatt</strong> <strong>52</strong> | 1-<strong>2009</strong><br />
[<br />
7