Abschied und Veränderung

SCHWERPUNKT
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Ein lachendes und ein weinendes Auge
Der Übertritt in den Stufen
Wer kennt das nicht? – Ein Übertritt
steht an und meistens kommt Wehmut
auf. Mit jedem Stufenwechsel erfahren
wir im Kleinen was es heißt, Abschied
zu nehmen. Oftmals freut man sich aber
auch auf die Dinge, die da kommen
werden, denn es ist ein Neuanfang.
Als Wö durfte man noch keine Filme ab
12 schauen, als Jufi noch nicht alleine
einen Haik unternehmen, als Pfadi oft
noch kein Bierchen trinken und nicht alleine
eine Weltumrundungsaktion starten.
Mit jedem Stufenwechsel wird eine
weitere Tür in die Welt des Unbekannten
aufgestoßen. Jede Stufe bittet
stufenspezifisch die Möglichkeiten, sich
neu zu entdecken und zu entfalten.
Auch den Leitern, die eine sehr lange
Zeit mit ihren Gruppenkindern verbrachten
und denen die Aufstufung oft
besonders weh tut, bietet der Übertritt
Möglichkeiten Neues zu erfahren, neue
Kinder kennen zu lernen, deren Eigenheiten
und Kreativität und insbesondere
auch deren Rolleninbesitznahme
zu verfolgen.
Der Stufenwechsel bricht Rollenstrukturen
auf
„Maria ist die Kreativste“, „ Hugo kann
am besten zuhören“, „Heike mache die
besten Knoten“, „Lukas ist der Stufenclown“
und „Ich bin der Rundensprecher“…
das könnte man von den Kindern
und Jugendlichen hören, wenn man sie
fragt, welche Rolle sie in ihrer Gruppe
einnehmen.
Und dann, kommt der Übertritt. Die
Kinder und Jugendlichen finden sich
in einer neuen Rolle wieder. Waren sie
in ihrer Gruppe doch gerade noch die
Ältesten und Weisesten, sind sie nun die
Jüngsten, die noch nicht wissen, „was so
abgeht“.
Neue Regeln, neue Gesichter, neue
Traditionen und neue Leiter stürmen
als Eindrücke auf jeden einzelnen ein.
Nun werden die Rollen neu gemischt
und schnell kann es sein, dass man nun
mehr Verantwortung übernimmt und
an den neuen Aufgaben wachsen kann.
Auch als Quereinsteiger hat man gute
Chancen sich schnell in eine Gruppe zu
integrieren und integriert zu werden.
Der “Übertritt” kann durch Spiele gestaltet werden
Stufenwechsel als Vorbereitung auf
das Leben
Die Wichtigkeit des Stufenwechsels
zeigt sich auch im realen Leben. Hier ist
es immer wieder erforderlich, Menschen
kennen zu lernen, sich auf sie einzustellen
und seinen Platz zu finden.
Bei den Pfadfindern lernt man dieses
Zusammenspiel, da jeder einzelne sich
immer wieder neu in die Gemeinschaft
integriert und andere in die Gemeinschaft
aufnimmt. An neuen Rollen kann
man wachsen und aufgehen!
Der Übertritt als Ritual
Der Abschied, der uns oft nicht leicht
fällt, kann mit einem schönen Übertritt
versüßt werden. Oft verbringt man
einen Tag oder ein Wochenende mit
dem gesamten Stamm, oder den beiden
betroffenen Gruppen, an einem gemütlichen
idyllischen Ort, im Wald oder an
einem See.
In den Gruppenstunden vor dem Übertritt
haben sich alle in der Gruppe
zu diesem wichtigen Tag Gedanken
gemacht. Es wird viel darüber geredet
und lustige, kreativ-chaotische Ideen
werden ausgeheckt… ‚wie kann man
seine alten Freunde bloß richtig verabschieden?’
Manchmal erhalten die Übertretenden
auch ein kleines Abschiedsgeschenk aus
ihrer alten Gruppe, mit der man so viel
erlebt hat, von der man geprägt wurde
und die sicherlich lange in Erinnerung
bleibt. So findet man oft Gruppen, die
Geschenke selbst basteln, eine Tasse
oder ein Halstuch mit Unterschriften
verschenken oder eine Bildercollage
oder Kladde überreichen.
Ein beliebtes Spiel, was den Ausbruch
aus der alten und das Eindringen in die
neue Stufe sehr schön symbolisiert ist
das Kreis aus- und Kreis einbrechen, was
in jeder Altersstufe gespielt werden
kann.