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<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

www.der<strong>Treasurer</strong>.de | www.finance-magazin.de<br />

Nachrichten für die Finanzabteilung<br />

Inhalt<br />

Emir begünstigt Optionen<br />

Devisenoptionen könnten<br />

beim FX-Hedging künftig<br />

eine wesentlich größere<br />

Rolle spielen. 2<br />

Top-Finanzierung<br />

<strong>Der</strong> Energiekonzern RWE<br />

zielt mit seiner vierten<br />

Hybrid anleihe auf asiatische<br />

Investoren. 4<br />

Thomas Cook verhandelt<br />

<strong>Der</strong> angeschlagene Reise -<br />

konzern möchte finanzielle<br />

Spielräume gewinnen, die<br />

Bankverhandlungen laufen. 4<br />

Kapitalmarkt China<br />

Unternehmen müssen mehr<br />

Zeit einplanen, wenn sie sich<br />

im Reich der Mitte finanzieren<br />

wollen. 5<br />

Köpfe im Treasury<br />

Thomas A. Woelk, Head of<br />

Corporate Treasury von<br />

Wacker Neuson, über die<br />

erste Schuldscheinemission.7<br />

Reval plant Börsengang<br />

<strong>Der</strong> Softwareanbieter will an<br />

die New Yorker Börse gehen.<br />

Ein Erfolg dürfte ihn im<br />

Wettbewerb stärken. 8<br />

Günstige Depotbankmandate<br />

Institutionelle Investoren in<br />

Deutschland rechnen überwiegend<br />

nicht mit steigenden<br />

Depotbankgebühren. 10<br />

Karten und Betrug<br />

IT- Sicherheitsstandards<br />

sind in kleinen Unternehmen<br />

oftmals unzureichend. 11<br />

(K)ein Ende der Erpressung<br />

Kurz hintereinander haben Q-Cells<br />

und Pfleiderer Insolvenz angemeldet.<br />

So unterschiedlich der Holzverarbeiter<br />

und das Solarunternehmen<br />

ansonsten sind, so nah liegen<br />

die Gründe für das Scheitern. In<br />

beiden Fällen hatte zwar eine große<br />

Mehrheit der Aktionäre und der<br />

EZB-Tender könnte Kreditmarkt beleben<br />

Hoffnungsschimmer auf dem deutschen<br />

Kreditmarkt: Nach dem die<br />

Kreditvergabe an Unternehmen seit<br />

Monaten lahmt – im Februar ging<br />

sie im Euro-Raum erneut um 3 Milliarden<br />

Euro gegenüber Januar zurück<br />

–, könnte die 1 Billion Euro<br />

schwere Liquiditätsspritze der EZB<br />

nun langsam Wirkung zeigen. Die<br />

Investmentbank Morgan Stanley<br />

rechnet nach einer Umfrage unter<br />

50 Banken damit, dass sich die Situation<br />

an den Kreditmärkten der<br />

Euro-Länder entspannen wird. Frühestens<br />

im zweiten Quartal werde<br />

sich das auch in den realen Daten<br />

zeigen. In angeschlagenen Euro-<br />

Staaten wie Italien und Spanien erwartet<br />

Morgan Stanley aber weiterhin<br />

Restriktionen.<br />

Bisher dringen die beiden Dreijahrestender,<br />

die die EZB im Dezember<br />

und Ende Februar in das<br />

Bankensystem pumpte, nur langsam<br />

in die Realwirtschaft durch.<br />

(Bond-)Gläubiger die Entschuldung<br />

der Unternehmen durch einen<br />

Forderungsverzicht unterstützt.<br />

Selbst die Steuerbehörden – und<br />

bei Q-Cells die malaysische Regierung<br />

– waren mit im Boot. Doch<br />

einzelne Minderheitsgläubiger haben<br />

sich in ihren Klagen am Ober-<br />

<strong>Der</strong> Grund: „Die Banken nutzen das<br />

frische Zentralbankgeld derzeit primär<br />

zum Deleveraging“, sagt Marco<br />

Bargel, Chefvolkswirt der Postbank,<br />

zu „<strong>Der</strong> <strong>Treasurer</strong>“. Das bestätigt<br />

die Umfrage von Morgan Stanley:<br />

Viele Institute haben ihre 2012<br />

auslaufenden Finanzierungen be-<br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

Zweifelhaftes Gerichtsurteil des OLG Frankfurt torpediert Anleiherestrukturierungen<br />

Obwohl sich Aktionäre und Gläubiger weitgehend einig waren, musste Pfleiderer Insolvenz anmelden.<br />

landesgericht Frankfurt durchgesetzt.<br />

Dessen Urteil besiegelte sowohl<br />

die Insolvenz von Pfleiderer<br />

als auch die von Q-Cells.<br />

Das zweifelhafte Urteil öffnet<br />

Klägern Tür und Tor. Anleihen, die<br />

vor 2009 begeben wurden, können<br />

jetzt nicht unter dem neuen<br />

Schuldverschreibungsgesetz restrukturiert<br />

werden, das Mehrheitsentscheide<br />

ohne hundertprozentige<br />

Zustimmung zulässt. Außerdem<br />

wurde die „IssuerSubstitu-<br />

Forum:<br />

tion“ (Schuldnerersetzung) unterminiert.<br />

Bemerkenswert an den Fällen<br />

ist auch, dass weder Q-Cells<br />

noch Pfleiderer sich in letzter Konsequenz<br />

auf die Erpressung einge-<br />

>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4<br />

Situation am Interbankenmarkt entschärft sich langsam / Banken-Deleveraging geht weiter<br />

Roundtable<br />

9. Mai 2012, Köln<br />

VERANSTALTER MITVERANSTALTER<br />

reits gedeckt. Die zweite Geldspritze<br />

nutzen die Banken nun, um Verbindlichkeiten<br />

mit ein- bis dreijähriger<br />

Restlaufzeit zu refinanzieren.<br />

Außerdem kaufen sie Hybridanleihen<br />

und Pfandbriefe zurück, um die<br />

>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 5<br />

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2 | Risikomanagement<br />

News<br />

Keine Regulierung für<br />

FX-<strong>Der</strong>ivate<br />

Führende Banken und der <strong>Der</strong>ivateverband<br />

Isda haben die<br />

Europäische Wertpapieraufsicht<br />

Esma aufgefordert, FX-<br />

<strong>Der</strong>ivate – ähnlich wie in den<br />

USA – von der Regulierung<br />

auszuschließen. Die Marktteilnehmer<br />

befürchten Wettbewerbsverzerrungen<br />

und<br />

Handelsstörungen, falls keine<br />

einheitliche Regulierung<br />

durchgesetzt würde.<br />

SNB steht zu Mindestkurs<br />

Nach dem kurzzeitigen Abtauchen<br />

des Franken unter<br />

die Marke von 1,20 hat die<br />

Schweizer Nationalbank SNB<br />

bekräftigt, den 2011 festgelegten<br />

Euro-Mindestkurs mit<br />

allen Mitteln zu verteidigen.<br />

Die Kurse unter 1,20 seien<br />

von Banken abgeschlossen,<br />

die über keine Limitvereinbarung<br />

mit der SNB verfügten,<br />

heißt es von der Notenbank.<br />

Emir begünstigt Optionen<br />

<strong>Treasurer</strong> sollten mögliche Szenarien der Regulierung prüfen<br />

Devisenoptionen könnten im Zuge<br />

der EU-Regulierung von OTC-<strong>Der</strong>ivaten<br />

(Emir) künftig eine deutlich<br />

größere Rolle bei der Absicherung<br />

von Wechselkursrisiken spielen.<br />

Das erwartet Volker Anhäuser, Hedgingexperte<br />

bei<br />

BNP Paribas.<br />

Hintergrund ist<br />

die Clearingpflicht<br />

und der<br />

sich daraus ergebende<br />

mögliche<br />

Liquiditätsbedarf<br />

für Unternehmen.<br />

„Bei Optionen ist der Cashbedarf<br />

des Unternehmens auf die gezahlte<br />

Optionsprämie begrenzt. Bei einer<br />

Sicherung über ein Termingeschäft<br />

kann der Liquiditätsbedarf theoretisch<br />

unbegrenzt sein“, sagte Anhäuser<br />

im Gespräch mit Finance-<br />

TV. <strong>Treasurer</strong>n rät der Experte, die<br />

Hedgingaktivitäten auf ein mögliches<br />

Netting hin zu überprüfen.<br />

Dadurch lasse sich das Volumen an<br />

Sicherungsgeschäften reduzieren.<br />

Volker Anhäuser bei Finance-TV<br />

Ein verpflichtendes Clearing würde<br />

das Währungshedging extrem verteuern.<br />

„Unternehmen müssten<br />

deutlich höhere Linien bei den Banken<br />

vorhalten und hätten höhere<br />

Bereitstellungskosten für Backup-<br />

Facilities. Insgesamt<br />

würde die<br />

Liquiditätsplanungschwieriger“,<br />

befürchtet<br />

Anhäuser. Er rät<br />

<strong>Treasurer</strong>n, schon<br />

jetzt mögliche<br />

Szenarien der Regulierung<br />

zu prüfen, da das Gesetz<br />

bereits zum 1. Januar 2013 in Kraft<br />

treten soll.<br />

Ob überhaupt und wenn ja in<br />

welchem Umfang Unternehmen<br />

<strong>Der</strong>ivategeschäfte künftig über<br />

zentrale Clearinghäuser abwickeln<br />

müssen, entscheidet sich aller Vor -<br />

aussicht nach aber erst Ende September,<br />

wenn die Europäische<br />

Wertpapieraufsicht Esma, die technischen<br />

Details festlegt hat. ank<br />

Finance-TV<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

Swaps: Bei Ausfall<br />

keine Zahlung<br />

Unternehmen, die <strong>Der</strong>ivategeschäfte<br />

mit Banken eingegangen sind,<br />

können nicht zu Zahlungen gezwungen<br />

werden, wenn die Gegenpartei<br />

ausfällt. Das hat das britische<br />

Berufungsgericht entschieden. Dem<br />

Urteil gingen Klagen mehrerer Unternehmen<br />

gegen Lehman Brothers<br />

voraus, die Zinsswaps von der im<br />

September 2008 zusammengebrochenen<br />

Investmentbank gekauft<br />

hatten. Das Berufungsgericht stellte<br />

nun fest, dass Kontrahenten nicht<br />

zu Zahlungen aus diesen Kontrakten<br />

verpflichtet sind, solange sich<br />

die Gegenpartei im Insolvenzverfahren<br />

befindet. Nach Einschätzung<br />

von Anwälten könnten die Zahlungsverpflichtungen<br />

allerdings<br />

wieder aufleben, wenn Lehman<br />

Brothers das Insolvenzverfahren<br />

beendet. Das britische Medienunternehmen<br />

Carlton Communica -<br />

tion, der Flugzeugzulieferer JFB<br />

Firth Rixson und zwei weitere Unternehmen<br />

entgehen damit Zahlungen<br />

in Millionenhöhe. ank<br />

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4 | Finanzen & Bilanzen<br />

News<br />

Daimler-Bond erhält A3 von<br />

Moody's<br />

Die Ratingagentur Moody’s<br />

hat die Bonitätsnote A3 für<br />

die 1,75 Mrd. US-Dollar<br />

schwere Anleihe von Daimler<br />

Finance North America vergeben.<br />

<strong>Der</strong> Bond besteht aus<br />

drei Tranchen. Eine Tranche<br />

über 600 Mio. US-Dollar wird<br />

am 10. April 2014 fällig, eine<br />

weitere 650 Mio. US-Dollar<br />

schwere im April 2015 und<br />

die dritte über 500 Mio. US-<br />

Dollar im April 2017.<br />

Phoenix Solar kämpft um<br />

Finanzierung<br />

Phoenix Solar steht wegen<br />

der geplanten Kürzung der<br />

Solarförderung unter Druck.<br />

Aufgrund dieser Einschnitte<br />

hatte dem Photovoltaikunternehmen<br />

zufolge der den Finanzierern<br />

im Dezember 2011<br />

vorgelegte Restrukturierungsplan<br />

angepasst werden<br />

müssen. Deshalb verzögerten<br />

sich die Finanzierungsver-<br />

Phoenix Solar unter Druck<br />

Phoenix Solar<br />

handlungen. Das mit den<br />

Konsortialbanken und den<br />

anderen bilateralen Kreditund<br />

Avalgebern und Warenkreditversicherern<br />

vereinbarte<br />

Stillhalteabkommen wurde<br />

bereits Ende März verlängert.<br />

Weatherford begibt Anleihen<br />

über 1,3 Mrd. US-Dollar<br />

Weatherford Bermuda, Tochter<br />

der schweizerischen Wea -<br />

therford International, hat<br />

den Preis für seine Bonds bekanntgegeben.<br />

Insgesamt will<br />

das Unternehmen damit 1,3<br />

Mrd. US-Dollar einsammeln.<br />

Die 2022 fälligen, 4,5-prozentigen<br />

Senior Notes über<br />

750 Mio. US-Dollar werden<br />

zu einem Emissionspreis von<br />

99,855% angeboten. <strong>Der</strong><br />

Emissionspreis für die 2042<br />

fälligen, 5,95-prozentigen<br />

Senior Notes über 550 Mio.<br />

US-Dollar wird 99,291%<br />

betragen.<br />

Top-Finanzierung<br />

RWE zielt mit vierter Hybridanleihe auf asiatische Investoren<br />

<strong>Der</strong> Energiekonzern RWE ist auf<br />

den Geschmack gekommen. Ende<br />

März hat der Versorger seine vierte<br />

Hybridanleihe begeben und damit<br />

500 Millionen US-Dollar erlöst. <strong>Der</strong><br />

Bond läuft bis 2072, kann jedoch<br />

von RWE erstmals nach fünfeinhalb<br />

Jahren gekündigt werden. <strong>Der</strong><br />

Kupon beträgt 7,0 Prozent. Konsortialbanken<br />

waren Citigroup, BNP<br />

Paribas und Nomura<br />

sowie Bank<br />

of America Merrill<br />

Lynch, Credit<br />

Suisse und UBS.<br />

Die Anleihe richtete<br />

sich vor allem<br />

an asiatische<br />

Investoren in Hongkong und Singapur<br />

und war nach Unternehmensangaben<br />

mehr als vierfach<br />

überzeichnet. Zudem ist dieser Hybrid<br />

RWE zufolge die erste Hybridanleihe<br />

eines europäischen Versorgers<br />

im asiatischen Kapitalmarkt.<br />

Moody’s hat dem vierten Hybrid<br />

des Energiekonzerns ein vorläufiges<br />

Baa2-Rating gegeben. Damit<br />

liegt die Bonitätsnote zwei Stufen<br />

Hybrids werden bei RWE gern genutzt.<br />

Thomas Cook will seinen finanziellen<br />

Spielraum mit neuen Krediten<br />

verbessern. <strong>Der</strong> angeschlagene<br />

deutsch-britische Reisekonzern ist<br />

eigenen Angaben zufolge in fortgeschrittenen<br />

Gesprächen mit Kreditgebern.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

werde auch der Verkauf von Flugzeugen<br />

mit gleichzeitiger Rückvermietung<br />

der Maschinen geprüft,<br />

teilte das Unternehmen mit. Eine<br />

Sprecherin der Royal Bank of Scotland<br />

(RBS) sagte gegenüber Reuters,<br />

ihr Institut führe Gespräche<br />

mit Thomas Cook über einen größeren<br />

finanziellen Spielraum. Im<br />

Gegenzug könnten von dem Reisekonzern<br />

wegen der angespannten<br />

Lage jedoch hohe Zinsen verlangt<br />

werden. Die Sunday Times hatte<br />

zuvor berichtet, Thomas Cook stehe<br />

kurz davor, sich Kredite in Höhe<br />

von 1,2 Milliarden Pfund zu sichern.<br />

Eine mit den Verhandlungen<br />

vertraute Person sagte gegenüber<br />

Reuters zudem noch, die Restruktu-<br />

unter dem Unternehmensrating<br />

von RWE, was den Charakteristika<br />

von Hybridanleihen entspreche,<br />

teilte die Ratingagentur mit. Moody’s<br />

bewertet RWE mit A3, Ausblick<br />

negativ, S&P beurteilt den Essener<br />

Konzern mit A-, ebenfalls<br />

Ausblick negativ.<br />

Mit dieser Emission hat RWE<br />

innerhalb von rund zwei Wochen<br />

zwei Hybrids<br />

platziert. Erst<br />

Mitte März dieses<br />

Jahres hatte der<br />

Essener Konzern<br />

750 Millionen<br />

Pfund Sterling<br />

über einen Hybridbond<br />

eingesammelt. Mit diesen<br />

Schritten setzt der Versorger sein<br />

im August 2011 angekündigtes Hybridkapitalprogramm<br />

konsequent<br />

fort. Den ersten Hybrid hatte RWE<br />

2010 in Euro platziert, 2011 folgte<br />

einer in Schweizer Franken. Mit<br />

den Transaktionen stärkt der Konzern,<br />

der wegen der Energiewende<br />

unter Druck steht, weiter sein Eigenkapital.<br />

sap<br />

Thomas Cook will neue Kredite<br />

<strong>Der</strong> Reisekonzern möchte finanzielle Spielräume gewinnen<br />

RWE<br />

rierung könne auch den Einstieg einer<br />

Bank bei Thomas Cook beinhalten.<br />

<strong>Der</strong> deutsch-britische Reisekonzern<br />

war im vergangenen November<br />

in finanzielle Schwierigkeiten<br />

geraten.<br />

<strong>Der</strong> Zeitung La Tribune zufolge<br />

will der Konzern zudem sein Frankreichgeschäft<br />

verkaufen. Ein Thomas-Cook-Sprecher<br />

in Frankreich<br />

wollte sich dazu nicht äußern. sap<br />

Finanzierungsticker<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />


5 | Finanzen & Bilanzen<br />

News<br />

Lufthansa platziert<br />

Umtauschanleihe<br />

Die Lufthansa nutzt ihren<br />

Anteil an der US-Fluglinie<br />

JetBlue zur Geldbeschaffung.<br />

Deutschlands größte Fluglinie<br />

hat eine Umtauschanleihe<br />

mit einer Laufzeit bis zum<br />

Jahr 2017 platziert, die nach<br />

Wahl der Anleihegläubiger in<br />

Aktien der JetBlue umgetauscht<br />

werden kann. Die Anleihe<br />

wurde im Rahmen einer<br />

institutionellen Privatplatzierung<br />

emittiert und brachte<br />

der Lufthansa 234 Mio. Euro<br />

ein. Das Papier wird jährlich<br />

mit 0,75% verzinst. Die Emissionserlöse<br />

sollen für allgemeine<br />

Unternehmenszwecke<br />

verwendet werden. Lufthansa<br />

sortiert seit 2011 Geschäfte<br />

und Beteiligungen aus, die<br />

unprofitabel sind oder keinen<br />

strategischen Wert haben.<br />

Zuletzt war das im Dezember<br />

2011 der Fall: Die britische<br />

Tochter BMI ging an IAG.<br />

Value at one Click<br />

Kapital- und Kreditmarkt China<br />

Bei Finanzierungen muss man einen langen Atem haben<br />

Ausländische Firmen können in<br />

China inzwischen auf einen bunten<br />

Strauß an Finanzierungen zurückgreifen.<br />

Traditionell finanzieren sie<br />

sich dort über Eigenkapital, konzerninterne<br />

Darlehen, einen lokalen<br />

Cashpool oder Lieferantenkredite.<br />

„Das Working Capital muss in<br />

China lokal finanziert werden“,<br />

erklärt Constantin<br />

Graf Droste zu<br />

Vischering, Leiter<br />

des German Desk<br />

der HSBC in<br />

China, gegenüber<br />

Finance-TV. Billig<br />

ist das nicht:<br />

„Die Zinsen dafür<br />

Constantin Graf<br />

Droste zu Vischering<br />

von der HSBC<br />

sind von der Zentralbank festgelegt<br />

und liegen im Moment zwischen 6<br />

und 8 Prozent.“ Das dominierende<br />

Instrument in Festlandchina ist der<br />

bilaterale Kredit in Renminbi, es<br />

hat sich aber auch ein syndizierter<br />

Kreditmarkt entwickelt. „Bei einem<br />

Onshore-Konsortialkredit liegen internationaleVertragsdokumenta-<br />

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tionen zugrunde, aber die chinesischen<br />

Besonderheiten müssen eingebaut<br />

werden“, sagt Droste. „Das<br />

kann zu einer längeren Zeitachse<br />

führen, als man das aus den internationalen<br />

Märkten kennt.“ Am<br />

prominentesten ist derzeit der Offshore-Renminbi-Bond.<br />

Mit relativ<br />

überschaubaren Anpassungen<br />

könnten die Firmen ihre existierenden<br />

Emissionsprospekte, beispielsweise<br />

von Eurobonds, auch für einen<br />

Dim-Sum-Bond verwenden,<br />

sagt Droste. Die Herausforderung<br />

bei solch einer Emission liegt woanders:<br />

„Den Emissionserlös einer<br />

Dim-Sum-Anleihe müssen Unternehmen<br />

nach China hineinbringen“,<br />

sagt Droste. „Es gibt Kapitalverkehrskontrollen,<br />

und die werden<br />

auch bestehen bleiben.“ Dennoch<br />

ist er sich sicher: „In China entwickelt<br />

sich derzeit ein Kapitalmarkt<br />

für westliche Unternehmen, der<br />

diesen Namen auch verdient – aber<br />

nur zögerlich.“ Sehen Sie hier den<br />

kompletten Talk. sap<br />

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7 | Personen & Positionen<br />

Personalien<br />

<strong>Der</strong> Verwaltungsrat der Deka-<br />

Bank bestellt Georg Stocker<br />

zum neuen Vorstandsmitglied.<br />

<strong>Der</strong> 47-Jährige wird<br />

künftig den Sparkassenvertrieb<br />

und das Treasury in der<br />

Bank verantworten und in<br />

dieser Funktion Hans-Jürgen<br />

Gutenberger nachfolgen, der<br />

in den Ruhestand geht. Stocker<br />

war seit 2004 Mitglied<br />

des Vorstandes der Frankfurter<br />

Sparkasse, seit 2009 deren<br />

stellvertretender Vorsitzender.<br />

Rüdiger Andreas Günther ist<br />

seit 1. April<br />

Finanzvorstand<br />

der<br />

Jenoptik AG.<br />

<strong>Der</strong> 53-jährigeManager<br />

wurde für drei Jahre bestellt.<br />

Er übernimmt das Finanzressort<br />

von Frank Einhellinger,<br />

der Ende Juni aus dem<br />

Unternehmen ausscheidet.<br />

Als CFO verantwortet Günther<br />

u.a. die Bereiche Rechnungswesen<br />

& Controlling,<br />

Treasury, Steuern und Risikomanagement.<br />

Zuvor war er<br />

u.a. bei Claas sowie als CFO<br />

bei Metro und Infineon tätig.<br />

Zuletzt war er Finanzvorstand<br />

bei der Arcandor AG.<br />

Jenoptik<br />

Dietrich Rodler leitet seit 1.<br />

April den Bereich Finanzen/<br />

Controlling bei der Kölner<br />

Real² Immobilien AG. Zuvor<br />

war der 51-Jährige seit 2009<br />

kaufmännischer Leiter der<br />

CG Gruppe. Davor war er in<br />

mehreren leitenden Funktionen,<br />

u.a. bei Bouwfonds<br />

Deutschland, tätig.<br />

Erik Roßmeißl ist seit dem 1.<br />

April Kaufmännischer Leiter<br />

der Wittenstein AG. <strong>Der</strong> 42jährige<br />

Diplom-Kaufmann<br />

leitet das Dienstleistungszentrum<br />

in der Unternehmenszentrale<br />

und verantwortet<br />

damit die dem Zentrum zugeordneten<br />

Abteilungen Finanzen<br />

& Controlling, Recht<br />

& Vertrag, Personalwesen, Informationsmanagement<br />

und<br />

Marketing & Kommunikation.<br />

Premiere bei Wacker Neuson<br />

Thomas A. Woelk, Head of Corporate Treasury, über die erste<br />

Schuldscheinemission<br />

<strong>Der</strong> Baumaschinenhersteller Wacker<br />

Neuson (Umsatz 2011: 991,6<br />

Mio. Euro) hat erstmals ein Schuldscheindarlehen<br />

begeben. Unter der<br />

Regie von Thomas Woelk, Head of<br />

Corporate Treasury, ist es bei dieser<br />

Premiere gelungen, insgesamt 120<br />

Millionen Euro einzuwerben. Eine<br />

Tranche läuft fünf, die andere sieben<br />

Jahre, beide besitzen einen fixen<br />

Kupon. „Wir sind mit 75 Millionen<br />

Euro an den Markt gegangen“,<br />

sagt Woelk. „Aber die Nachfrage<br />

war so groß, dass wir die Gelegenheit<br />

genutzt haben, das Volumen<br />

deutlich aufzustocken.“<br />

Mit dem Erlös will das Münchener<br />

SDAX-Unternehmen kurzfristige<br />

Finanzverbindlichkeiten in<br />

langfristige tauschen und fällige<br />

ursprünglich langfristige Aufnahmen<br />

ablösen. „Im vergangenen<br />

Jahr mussten wir unseren überraschenden<br />

Wachstumsschub von<br />

über 30 Prozent auf 991,6 Millionen<br />

Euro allein mit kurzfristigen<br />

Linien stemmen“, sagt Woelk. Das<br />

Working Capital ist auch aufgrund<br />

des Wachstums stark angestiegen.<br />

<strong>Der</strong> Baumaschinenhersteller will<br />

flexibel auf Aufträge reagieren<br />

können und jederzeit lieferfähig<br />

bleiben.<br />

Angesichts der Vertrauenskrise<br />

im Finanzsektor wollte sich der<br />

<strong>Treasurer</strong> jedoch nicht mehr allein<br />

auf Bankkredite stützen. „Auch der<br />

Mittelstand muss sich diversifiziert<br />

aufstellen und somit auch den Kapitalmarkt<br />

mit einbeziehen“, glaubt<br />

der Corporate <strong>Treasurer</strong>. Wacker<br />

Neuson ist dieser Prämisse gefolgt<br />

und hat bei seiner Premiere eigenen<br />

Angaben zufolge gute Konditionen<br />

erreicht. Die Zeichnung erfolgte am<br />

unteren Ende der jeweiligen Vermarktungsspanne<br />

mit einem Kupon<br />

von 3,00 Prozent p.a. für die Fünfjahrestranche<br />

über 90 Millionen<br />

Euro und 3,66 Prozent p.a. für die<br />

Veranstaltungskalender<br />

Siebenjahrestranche über 30 Millionen<br />

Euro.<br />

Bereits Ende 2010 hatte sich<br />

Woelk den Schuldscheinmarkt angeschaut.<br />

„Damals kam das für uns<br />

aber noch nicht in Frage“, sagt der<br />

<strong>Treasurer</strong>. <strong>Der</strong> Grund: „Es hätte sich<br />

vom Pricing her noch nicht so ge-<br />

Thomas Woelk ist seit Juli 2010 Head of Corporate<br />

Treasury bei der Wacker Neuson SE. Zuvor war<br />

er seit April 2009 Head of Treasury bei dem PVC-<br />

Hersteller Vinnolit.<br />

lohnt, da der Basiszins des Schuldscheindarlehens<br />

um etwa 1 Prozent<br />

höher lag als jetzt.“ Aus heutiger<br />

Sicht haben die Münchener hinsichtlich<br />

des Midswap-Zinsniveaus<br />

den derzeitigen Tiefpunkt erreicht.<br />

Als weiteren Pluspunkt für den<br />

Schuldschein sprach Woelk zufolge<br />

dessen schlanke Dokumentation.<br />

„Eine Anleihe ist zwar fungibler, jedoch<br />

lässt sich ein Schuldschein<br />

deutlich einfacher umsetzen.“ <strong>Der</strong><br />

Investorenkreis beschränkt sich zu<br />

über 90 Prozent auf den deutschsprachigen<br />

Raum. Außereuropäische<br />

Investoren sind nicht vertreten.<br />

Die Commerzbank und UniCredit<br />

Bank haben die Transaktion begleitet.<br />

Nun kann sich der Münchener<br />

Baumaschinenhersteller ganz<br />

auf seinen Wachstumskurs konzentrieren.<br />

sap<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

Aktuelle<br />

Stellenangebote:<br />

Merck<br />

sucht Referent Treasury Front Office<br />

Claas<br />

sucht Kreditmanager Konzern (m/w)<br />

Zumtobel Group<br />

sucht Specialist Corporate Treasury<br />

(m/w)<br />

ZF Lenksysteme<br />

sucht Koordinator Treasury (m/w)<br />

MAG IAS<br />

sucht (Junior) <strong>Treasurer</strong> (m/w)<br />

Sulzer<br />

sucht Junior <strong>Treasurer</strong> (w/m)<br />

Weitere Stellenangebote:<br />

www.finance-magazin.de<br />

Datum Titel Ort<br />

25.-26.04. Verbriefungen: Überblick Technik, Recht, Bewertung und Regulierung Frankfurt am Main<br />

07.-08.05. Payment 2012 - 7. Kongress für Zahlungssysteme und Zahlungsprozesse Frankfurt am Main<br />

09.-10.05. Financial Instruments nach IAS 39 Frankfurt am Main<br />

10.-11.05. 8. Handelsblatt Jahrestagung Restrukturierung 2012 Frankfurt am Main<br />

Wacker Neuson<br />

BNP Paribas benennt<br />

neuen Country Head<br />

Torsten Murke folgt Joachim von<br />

Schorlemer als Country Head<br />

Deutschland bei der BNP Paribas<br />

nach. Murke ist im vergangenen<br />

Jahr von der Credit Suisse zu BNP<br />

gewechselt und hatte bislang die<br />

deutsche Investment-Banking-Einheit<br />

geleitet. Schorlemer verlasse<br />

das Institut, in dem er seit 2005 arbeitete,<br />

wegen unüberbrückbarer<br />

Ansichten zur Unternehmensstrategie.<br />

Nach einem F.A.Z.-Bericht ging<br />

es vor allem um den Bereich Mergers&Acquisitions.<br />

Schorlemer war<br />

bislang für das Corporate- und<br />

Investmentbanking (CIB) verantwortlich.<br />

Achim Klüber, seit Dezember<br />

2010 Head of Corporate and Transaction<br />

Banking Europe bei der BNP<br />

Paribas in Deutschland, hat das Institut<br />

ebenfalls verlassen. Er war<br />

zuvor für die Royal Bank of Scotland<br />

tätig gewesen. sap


8 | Software & IT<br />

News<br />

Mehr Sicherheit im<br />

Internetbanking<br />

Mit der Banque Cantonale du<br />

Jura (BCJ) hat sich nach der<br />

Berner Kantonalbank (BEKB)<br />

erneut eine Schweizer Kantonalbank<br />

für die Lösung<br />

Mldentity von Kobil entschieden.<br />

Die Wormser Gesellschaft<br />

entwickelt seit 25 Jahren<br />

mobile Sicherheitslösungen<br />

für Banken und Unternehmen.<br />

Neue Plattform für Supply-<br />

Chain-Finance<br />

Kyriba, eine Anbieter von<br />

Cash-und Treasury-<br />

Management-Lösungen, hat<br />

kürzlich eine neue Plattform<br />

für Supply-Chain-<br />

Finanzierungen gestartet.<br />

Zudem gab der Anbieter mit<br />

Sitz in Paris und San Diego<br />

bekannt, dass man im Jahr<br />

2011 weltweit mehr als 200<br />

neue Kunden hinzugewonnen<br />

hat.<br />

Reval plant Börsengang<br />

Das Softwarehaus will an die New Yorker Börse gehen<br />

Die Euphorie rund um Technologieaktien<br />

erfasst jetzt auch den ersten<br />

Treasury-Software-Anbieter. Ende<br />

März hat das US-Softwarehaus<br />

Reval bekanntgegeben, den Gang<br />

an die New Yorker Börse NYSE zu<br />

planen. Als Bookrunner sollen<br />

verschiedene Investmentbanken<br />

wie BofA Merrill<br />

Lynch und Lazard<br />

agieren. Bislang<br />

wurden aber<br />

weder die Anzahl<br />

der Aktien noch<br />

die Preisspanne<br />

festgelegt. Das<br />

IPO ist für die Eigentümer, die beiden<br />

Venture-Capital-Gesellschaften<br />

Commonwealth Capital Ventures<br />

and North Bridge Venture Partners,<br />

eine interessante Exit-Option, um<br />

Kasse zu machen.<br />

Reval war in den vergangenen<br />

Jahren stark gewachsen und hatte<br />

im deutschsprachigen Raum besonders<br />

durch die Akquisition von<br />

Ecofinance Anfang 2011 auf sich<br />

Reval-Aktien bald an der NYSE?<br />

aufmerksam gemacht. Damit ergänzte<br />

der Anbieter, der 1999 als<br />

reiner Hedge- Accounting-Spezial -<br />

ist gestartet ist, sein System um eine<br />

umfassende Treasury-Lösung.<br />

Im Herbst 2011 gab Reval bekannt,<br />

dass in der Version 11.1 ihres<br />

Systems die bestehenden Funktionalitäten<br />

von<br />

Ecofinance integriert<br />

werden<br />

(vgl. 20-2011).<br />

Bereits im August<br />

2009 hatte Reval<br />

zudem den nordamerikanischen<br />

Wettbewerber FXpress übernommen.<br />

Wegen der börsenrechtlichen<br />

Auflagen im Vorfeld des IPOs kann<br />

sich das Management derzeit nicht<br />

zu den Planungen äußern. An der<br />

eingeschlagenen Strategie dürfte<br />

sich kurzfristig wenig ändern. Mit<br />

einer erfolgreichen Kapitalerhöhung<br />

könnte Reval im kompetitiven<br />

Softwaresektor sogar gestärkt<br />

hervorgehen. mad<br />

iStock<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion<br />

Markus Dentz (mad, verantwortlich),<br />

Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm),<br />

Sabine Paulus (sap), Stefan Peter (stp),<br />

Sabine Reifenberger (sar)<br />

Verlag<br />

Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. André Hülsbömer, Volker Sach<br />

60326 Frankfurt am Main<br />

Mainzer Landstraße 199<br />

HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main<br />

Telefon: (069) 75 91-32 52<br />

Telefax: (069) 75 91-32 24<br />

E-Mail: redaktion@der<strong>Treasurer</strong>.de<br />

Internet: www.der<strong>Treasurer</strong>.de<br />

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos<br />

Erscheinungsweise: zweiwöchentlich<br />

(24 Ausgaben im Jahr)<br />

Objektleitung: Sylvia Daun<br />

Telefon: (069) 75 91-14 82<br />

Telefax: (069) 75 91-24 95<br />

Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun<br />

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES<br />

Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,<br />

cogon AG, Deutsche Bank, ecofinance –<br />

a Reval Company, HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />

AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG,<br />

treasury executives 53° gmbh<br />

Partner: Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,<br />

UniCredit Bank AG<br />

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden<br />

sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.<br />

Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des<br />

Inhalts von <strong>Der</strong> <strong>Treasurer</strong> übernehmen Verlag<br />

und Redaktion keine Gewähr.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und unverlangt zugestellte Fotografien oder<br />

Grafiken wird keine Haftung übernommen.<br />

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9 | <strong>Der</strong> <strong>Treasurer</strong> | Ausgabe 07 | 12. April 2012 ANZEIGE<br />

Kreditmanager Konzern (m/w)<br />

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10 | Asset Management<br />

News<br />

Hohe Zuflüsse in Vola-ETPs<br />

Europäische Exchange Traded<br />

Products (ETPs) auf die Assetklasse<br />

Volatilität haben im<br />

ersten Quartal 2012 hohe<br />

Mittelzuflüsse verzeichnet.<br />

Nach Daten von Bloomberg<br />

flossen mehr als 900 Mio.<br />

US-Dollar in solche Produkte.<br />

„Erklären lässt sich das durch<br />

eine vergleichsweise ruhige<br />

Phase an den globalen Märkten.<br />

<strong>Der</strong> Vix-Index ist seit<br />

Jahresbeginn um über 30%<br />

auf zeitweise wenig mehr als<br />

Niedrige Vola: Ruhe vor dem Sturm?<br />

iStock<br />

14 gefallen und erst kürzlich<br />

wieder angestiegen“, sagt Sascha<br />

Specketer von Source.<br />

Aus Investorensicht sei dieses<br />

Umfeld eine gute Einstiegsmöglichkeit,<br />

um Aktienportfolios<br />

abzusichern.<br />

Druck auf Depotbankgebühren<br />

Investoren würden aber für Zusatzservices mehr zahlen<br />

Institutionelle Investoren rechnen<br />

überwiegend nicht mit steigenden<br />

Depotbankgebühren. Das geht aus<br />

einer gerade veröffentlichten Studie<br />

der BNY Mellon hervor. Lediglich<br />

jeder Fünfte erwartet steigende<br />

Preise als Reaktion<br />

auf die schärferenregulatorischenRahmenbedingungen,<br />

mit<br />

denen Depotbanken<br />

konfrontiert<br />

sind.<br />

Depotbanken<br />

Assets under Depotbank<br />

(Spezialfonds; in Mrd. Euro)<br />

BNP<br />

BNY Mellon<br />

J.P. Morgan<br />

State Street<br />

Commerzbank<br />

Quellen: dpn, itechX<br />

werden überwiegend als Anbieter<br />

homogener Dienstleistungen wahrgenommen,<br />

weshalb der Druck auf<br />

die Preise hoch ist und in den vergangenen<br />

Jahren zu fast ruinösen<br />

Gewinnmargen führte. Im Schnitt<br />

liegt die Vergütung für Spezialfondsmandate<br />

heute bei ein bis<br />

zwei Basispunkten; vor zehn Jahren<br />

waren noch zwischen sechs und<br />

acht Basispunkten zu verdienen.<br />

Allerdings sind institutionelle In-<br />

vestoren bereit, Zusatzservices extra<br />

zu vergüten, die bisher teilweise<br />

im Rahmen der Depotbankgebühren<br />

abgegolten waren. So zeigen<br />

die Umfrageresultate, dass die<br />

Mehrheit der Investoren einen stei-<br />

55<br />

90<br />

82<br />

120<br />

119<br />

genden Bedarf an<br />

Dienstleistungen<br />

wie Transaktionskostenanalyse,Performancemanagement<br />

und<br />

Risikomessung<br />

hat. Den Leistungsumfang<br />

der<br />

Depotbanken in diesen Bereichen<br />

empfinden viele zurzeit noch als<br />

ungenügend. Für einen umfangreicheren<br />

und besseren Service sind<br />

viele Investoren bereit, eine gesonderte<br />

Vergütung zu akzeptieren. Im<br />

Rahmen der Studie wurden 31 ausgewählte<br />

institutionelle Investoren<br />

in Deutschland befragt, die ein Volumen<br />

von knapp 400 Milliarden<br />

Euro Assets under Depotbank repräsentieren.<br />

ank<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

MMF bau en<br />

Bankenassets ab<br />

Europäische Geldmarktfonds (MMF)<br />

haben in den vergangenen Monaten<br />

verstärkt Assets von Banken<br />

abgebaut. Das geht aus einem aktuellen<br />

Fitch-Report hervor. Demzufolge<br />

führen der anhaltende Abbau<br />

von Risikoaktiva und Downgrades<br />

etlicher Banken dazu, dass immer<br />

weniger qualitativ hochwertige Assets<br />

für Geldmarktfonds zur Verfügung<br />

stehen. Nach Angaben von<br />

Fitch seien 2011 noch vier Fünftel<br />

der von Geldmarktfonds gehaltenen<br />

Bankenassets Papiere mit der<br />

höchsten Ratingnote gewesen. Inzwischen<br />

sei dieser Anteil auf drei<br />

Fünftel gesunken. Deshalb würden<br />

Mittel verstärkt in staatliche und<br />

quasi-staatliche Schuldner sowie in<br />

Corporates allokiert. Bei Geschäften<br />

mit Banken würden die Fonds verstärkt<br />

Repos eingehen, bei denen<br />

die Institute im Gegenzug Wertpapiere<br />

als Sicherheiten stellen müssen.<br />

Zudem würden Geldmarktfonds<br />

immer stärker auch regional<br />

differenzieren. ank<br />

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11 | Zahlungsverkehr & Cash Management<br />

News<br />

Joint Venture für Plattform<br />

<strong>Der</strong> Chiphersteller ARM will<br />

mit den Sicherheitsfirmen<br />

Giesecke & Devrient und Gemalto<br />

ein Joint Venture gründen,<br />

um eine integrierte<br />

Plattform für sichere Anwendungen<br />

auf Smartphones und<br />

Tablets zu entwickeln. ARM<br />

soll die Hardwaretechnologie<br />

beisteuern, Gemalto und G&D<br />

ihre Betriebssysteme.<br />

Lösung für Mandate<br />

Mit einer Mandatsverwaltungssoftware<br />

will der IT-Lösungsanbieter<br />

msg systems<br />

Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft<br />

die Umstellung<br />

auf die Prozesse des<br />

SEPA-Zahlungsverkehrs erleichtern.<br />

Die neue Software<br />

soll den Prozess von der Anlage<br />

des Mandats bis zur Prenotification<br />

automatisieren<br />

und lässt sich über Schnittstellen<br />

an bestehende Systeme<br />

anbinden.<br />

IT schützt vor Kartenbetrug<br />

Unternehmen müssen Sicherheitsstandards beachten<br />

<strong>Der</strong> Anteil an Kartenzahlungen<br />

steigt: In Deutschland wurden 2010<br />

197 Milliarden Euro über Kartentransaktionen<br />

bewegt, 5 Prozent<br />

mehr als 2007. Unternehmen nutzen<br />

verstärkt Corporate Cards – ein<br />

Trend, der durch die Banken gepusht<br />

wird. Doch mit dem Einsatz<br />

von Karten steigt das Risiko, dass<br />

Betrüger Daten<br />

stehlen und für<br />

Duplikate verwenden.<br />

Kürzlich<br />

nutzten Hacker<br />

eine Schwachstelle<br />

im System<br />

des Zahlungsabwicklers<br />

Global Payments, um<br />

Track-2-Daten von 1,5 Millionen<br />

Karten zu stehlen, darunter Kartennummer<br />

und Gültigkeitsdatum.<br />

„Das Problem ist, dass diese Anbieter<br />

die Daten an bestimmten Stellen<br />

des Bezahlvorgangs vorübergehend<br />

unverschlüsselt vorhalten müssen,<br />

um die Abwicklung der Zahlung zu<br />

ermöglichen“, sagt Carlos Gómez-<br />

Betrüger haben es auf Kartendaten abgesehen.<br />

Sáez, CEO des Anbieters für Zahlungsverkehrslösungen<br />

Cogon. Um<br />

Schwachstellen zu minimieren,<br />

setzt die Kartenindustrie auf Sicherheitsstandards.<br />

„Dazu gehören<br />

der Einsatz von EMV-Chips, auf denen<br />

Kartendaten verschlüsselt abgelegt<br />

sind, und die Einführung des<br />

Sicherheitsstandards PCI DSS“, so<br />

Gómez-Sáez.<br />

Die IT-Systeme<br />

von Unternehmen,<br />

die oft Kartenzahlungenihrer<br />

Kunden abwickeln,<br />

sollten diese<br />

Standards abbilden<br />

können. „Besonders die IT-<br />

Systeme kleinerer Unternehmen<br />

sind teils nicht in der Lage, verschlüsselte<br />

Kartendaten auszulesen<br />

und zu speichern“, sagt der Cogon-<br />

CEO. Das kann sich rächen: „Wer<br />

sich durch unzureichende IT-Ausstattung<br />

zum schwächsten Glied in<br />

der Kette macht, muss im Zweifel<br />

für Schäden haften.“ sar<br />

iStock<br />

Helmut Springer, Chief Customer Officer, ecofinance – a Reval Company<br />

<strong>Der</strong><strong>Treasurer</strong><br />

Ausgabe 07 | 12. April 2012<br />

LBBW bietet<br />

US-Onlineportal<br />

Die New Yorker Niederlassung der<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

(LBBW) bietet ihren deutschen Unternehmenskunden<br />

in den USA<br />

jetzt ein lokales Konto in US-Dollar<br />

mit Onlinebankingzugang an. Das<br />

englischsprachige Portal „LBBW<br />

Onlinebanking@New York“ ermöglicht<br />

es Firmenkunden in New<br />

York, Zahlungsverkehrskonten in<br />

Dollar online zu verwalten. Bislang<br />

mussten die US-Töchter ausländischer<br />

Firmen für ihre Bankgeschäfte<br />

häufig die Hilfe eines Beraters<br />

oder einer US-Bank in Anspruch<br />

nehmen. Das Onlineportal richtet<br />

sich an deutsche, österreichische<br />

und Schweizer Firmenkunden der<br />

LBBW und der Kundenbanken BW-<br />

Bank, Sachsen Bank und Rheinland-Pfalz<br />

Bank, die ein US-Dollar-<br />

Konto bei der LBBW New York haben.<br />

Transaktionen sind per Überweisung<br />

oder per Scheck möglich,<br />

die Kontoinformationen können in<br />

das firmeneigene Buchhaltungssystem<br />

importiert werden. sar<br />

„Das Reval Center in Graz bietet Outsourcing-<br />

Services rund um die Bewertung von <strong>Der</strong>ivaten<br />

und Hedge Accounting.“<br />

Software für Cash-, Liquiditäts- und Risikomanagement Hedge Accounting und Compliance<br />

www.reval.com<br />

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