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Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

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PaNoRaMa<br />

Nach zähem Ringen gelang<br />

unter dem Vorsitz der<br />

südafrikanischen außenministerin<br />

Maite Nkoana-<br />

Mashabane (in Rot) doch<br />

noch der abschluss der<br />

klimakonferenz.<br />

auftakt zu neuem klimaschutzabkommen<br />

Die erwartungen an die UNO-Klimakonferenz in Durban, Südafrika, waren gering. Umso erstaunlicher<br />

waren die gemeinsamen anstrengungen, in letzter minute doch noch zu einem ergebnis zu kommen.<br />

Dieses trägt die handschrift der europäischen Union.<br />

bis zum letzten Verhandlungstag hatte niemand damit<br />

gerechnet: Die Konferenz in Durban, die Ende November<br />

2011 mit bescheidenen Erwartungen begonnen<br />

hatte, wurde zu einem Überraschungserfolg. In einem<br />

Verhandlungsmarathon von zwei Tagen und zwei Nächten<br />

am Ende der Konferenz – dem längsten in der Geschichte<br />

des UNO-Klimaprozesses – einigten sich die UmweltministerInnen<br />

von mehr als 190 Staaten auf ein Paket an Maßnahmen,<br />

die gemeinsam ein neues Bild für den internationalen<br />

Klimaschutz zeichnen.<br />

allianz mit kleinen inselstaaten<br />

Zentrales Ergebnis war die Einigung auf einen Fahrplan<br />

für ein neues, globales Klimaschutzabkommen, das spätestens<br />

2015 beschlossen werden und fünf Jahre später in<br />

Kraft treten soll. Es soll rechtsverbindlich sein und für alle<br />

Länder – also auch für den Kyoto-Verweigerer USA und<br />

Schwellenländer wie Brasilien, China und Indien – verstärkte<br />

Klimaschutzmaßnahmen vorsehen. Für die Ausarbeitung<br />

wurde eigens eine neue Arbeitsgruppe eingerichtet.<br />

Diese soll ab 2013 den Prozess unter dem bisherigen<br />

„Bali Action Plan“ ersetzen.<br />

Ein ambitionierter Fahrplan für ein neues globales Abkommen<br />

war eine Kernforderung der EU. Letztlich konnte sich<br />

eine starke Allianz zwischen Europa, den kleinen Inselstaaten<br />

(AOSIS) und den am wenigsten entwickelten Ländern<br />

(LDCs) gegenüber jenen Ländern (USA, China, Indien)<br />

behaupten, die vor allem bei Rechtsverbindlichkeit und<br />

Zeitplan „bremsen“ wollten. Wesentlich zum Verhandlungserfolg<br />

beigetragen hat die in Durban ebenfalls erzielte<br />

12 weltnachrichten 1/12 | www.entwicklung.at<br />

grundsätzliche Verständigung auf eine zweite Verpflichtungsperiode<br />

unter dem Kyoto-Protokoll, an der sich die EU<br />

– im Gegensatz zu Japan und Russland – beteiligen wird.<br />

mehr Geld für Klimaschutz<br />

Neben der großen „politischen“ Einigung brachte Durban<br />

gegen Ende der Konferenz aber auch noch Fortschritte in<br />

zahlreichen Detailbereichen. Zur für Entwicklungsländer<br />

wichtigen internationalen Finanzierung des Klimaschutzes<br />

wurde der neue Klimafonds (Green Climate Fund)<br />

eingerichtet und ein Arbeitsprogramm zur Identifikation<br />

von langfristigen Finanzierungsquellen verabschiedet. Ziel<br />

bleibt weiterhin, bis 2020 aus privaten und öffentlichen<br />

Mitteln 100 Milliarden US-Dollar für angemessene Klimaschutzmaßnahmen<br />

der Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

aufzustellen. Außerdem einigte man sich auf die Arbeitsweise<br />

eines neuen Anpassungskomitees, verbesserte<br />

Berichtspflichten für Industrie- und Entwicklungsländer,<br />

Anrechnungsregeln für die Waldbewirtschaftung unter<br />

dem Kyoto-Protokoll sowie auf die Definition eines neuen<br />

Marktmechanismus und vieles andere mehr.<br />

Erst das Gesamtpaket mit dem politischen Fahrplan und<br />

den Einigungen in vielen Detailbereichen macht den Erfolg<br />

von Durban aus – ein überraschender, aber auch notwendiger<br />

Erfolg für den internationalen Klimaschutz. Mögen<br />

viele weitere folgen. ■<br />

manfred Kohlbach<br />

Abteilung Immissions- und Klimaschutz<br />

im Lebensministerium<br />

© Leila Mead/IISD, 2011

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