Predigt zu Mt 9,35-38
Predigt zu Mt 9,35-38
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<strong>Predigt</strong> am 02.06.2013 <strong>Mt</strong> 9,<strong>35</strong>-<strong>38</strong>; 10,1-7 Pfarrerin Andrea Schäfer<br />
1. Sonntag nach Trinitatis Herzogenaurach<br />
Die sagen dann vielleicht: „mir ist an den Werten gelegen.“ An dem besonderen Umgang, den<br />
Christen in einer Gemeinschaft haben.<br />
Und genau das ist auch ein Bestandteil von der Verkündigung des Evangeliums von dem Reich.<br />
Denn in Gottes Reich wird anders miteinander umgegangen. In Gottes Reich wird die<br />
Wertschät<strong>zu</strong>ng anders <strong>zu</strong>teil als oft in den Strukturen unserer Gesellschaft.<br />
Bei Gott geht es nicht um Leistung, nicht um Schönheit, nicht um Gesundheit, nicht um Pracht.<br />
Gott sieht die Menschen an, wie sie sind und er sieht ihnen ins Herz. Er gesteht Persönlichkeit<br />
nicht nur <strong>zu</strong>, er gibt sie selbst.<br />
Gott sieht die Menschen in all ihrer Erlösungsbedürftigkeit, mit all ihren Fehlern. Aber er sortiert<br />
nicht aus, er liebt sie und er erlöst sie.<br />
Bei Gott gibt es niemanden mit erhöhtem Förderbedarf, damit ein Ziel, wie ein Klassenziel<br />
erreicht werden kann. Wir sind alle gleichermaßen der Liebe und der Gnade Gottes bedürftig.<br />
In Gottes Reich ist es unwichtig, ob jemand alt oder krank geworden ist und deshalb nicht mehr<br />
das machen kann, was früher einmal ging. Wichtig ist nur, dass es auch dem Menschen in dieser<br />
neuen, vielleicht schwer <strong>zu</strong> lernenden Situation gut geht.<br />
Wertschät<strong>zu</strong>ng in Gottes Augen ist anders.<br />
Das mag auch Manchem <strong>zu</strong> weit weg sein. Wertschät<strong>zu</strong>ng in Gottes Augen. Wir werden einfach<br />
auch gern von den Menschen, die uns umgeben wert geschätzt. Aber auch das gehört ja mit <strong>zu</strong><br />
dem Evangelium, dass wir, die wir uns <strong>zu</strong> diesem Evangelium halten, auch schon jetzt so<br />
wertschätzend miteinander umgehen.<br />
Als Erlöste dürfen wir uns eben auch lösen von vielen Urteilen, die in unserer Gesellschaft üblich<br />
sind, ohne uns von der Gesellschaft <strong>zu</strong> lösen. Sondern sie mit <strong>zu</strong> gestalten. Indem wir rausgehen.<br />
Bei allem sollten wir aber nicht vergessen, dass das Evangelium vom Reich nicht nur da<strong>zu</strong> gut<br />
ist, einen Mangel aus<strong>zu</strong>füllen. Es ist nicht nur für die, denen es nicht gut geht.<br />
Das Evangelium von dem Reich ist da, um ein Leben <strong>zu</strong> erfüllen. Auch ein glückliches Leben wird<br />
dadurch noch lebenswerter.<br />
Auch für die, die gesund sind und im Wohlstand leben, die erfolgreich sind ist das Evangelium da<br />
und auch eine Bereicherung. Nicht nur um sie <strong>zu</strong> mahnen, ab<strong>zu</strong>geben, oder sie gar <strong>zu</strong><br />
verurteilen, weil sie es gut getroffen haben, andere aber ein schweres Schicksal.<br />
Das Evangelium ist auch eine Botschaft für Glückliche! Weil es einfach schön ist, sich von Gott<br />
geliebt und erlöst <strong>zu</strong> wissen! Eine frohe Botschaft für alle!<br />
Wir als Gemeinde sind die Verbreiter dieser Botschaft. Und wir nehmen tatsächlich für uns in<br />
Anspruch, <strong>zu</strong> Recht, dass wir damit etwas für alle Menschen haben. Und deshalb sollen wir es<br />
auch unter die Leute bringen.<br />
Geht raus! Genau das tut Gemeinde, wenn sie sich nach außen, wenn sie sich „da draußen“<br />
zeigt.<br />
Jetzt sollen sie nicht denken: „Immer soll man noch mehr tun!“. Sie tun ja auch schon etwas. Sie<br />
sind hier, Sie kommen <strong>zu</strong>m Gottesdienst und legen damit auch ein Bekenntnis ab. Menschen wie<br />
Sie, die beständig kommen, wieder kommen, die sind fundamental wichtig. Denn Sie kommen<br />
dahin wo wir sind, wo wir feiern und damit auch bezeugen, dass es einfach gut ist für das<br />
eigene Leben und schön, die Botschaft von Jesus Christus <strong>zu</strong> hören, <strong>zu</strong>sammen <strong>zu</strong> sein,<br />
gemeinsam <strong>zu</strong> singen und <strong>zu</strong> beten und <strong>zu</strong> feiern. Durch Sie, durch die Gottesdienstbesucher<br />
entsteht hier an diesem Ort Gemeinde und Gemeinschaft.<br />
Wir hören im <strong>Predigt</strong>text, dass Jesus seine Jünger <strong>zu</strong> den verlorenen Schafen des Hauses Israel<br />
schickt, und ausdrücklich nicht <strong>zu</strong> den Heiden. Dabei bleibt es aber nicht, den derselbe<br />
Evangelist weiß <strong>zu</strong> berichten, dass der Auferstandene Christus seinen Jünger den Auftrag gibt, in<br />
Text wie von Autor/in bereitgestellt. Es gilt das gesprochene Wort. Seite 2 von 3<br />
Veröffentlichung nur mit Genehmigung der Verfasserin/des Verfassers.