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Christus medicus Zur Teilnahme Christus medicus

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<strong>Christus</strong> <strong>medicus</strong><br />

„Der Arzt erhält seinen Lohn und danach erst heilt er den<br />

Kranken. Der Kranke, der in dir (Jesus) Schutz sucht, wird<br />

geheilt und außerdem belohnt.“ Auf diese Weise unterstreicht<br />

Ephräm der Syrer (4. Jh.) die Überlegenheit der<br />

„diakonischen“, heilenden Funktion Jesu gegenüber der<br />

herkömmlichen Medizin. Uneigennützig hat sich die Frühe<br />

Kirche in der Nachfolge Jesu den Kranken zugewendet,<br />

Hospitäler in der Nähe von Gotteshäusern errichtet, das<br />

Wort Gottes als „Arznei des Lebens“ (Irenäus) verkündet<br />

und die Sakramente als Medikamente, als „Arznei der<br />

Unsterblichkeit“ (Ignatius von Antiochien) gespendet.<br />

War die ärztliche Heilkunst bei der ‚Wunde des Todes’<br />

letztlich am Ende – auch die des Heilgottes Asklepios,<br />

dessen Kult dem jungen Christentum am längsten Widerstand<br />

leistete –, so vermochte <strong>Christus</strong> gerade durch seinen<br />

Heilstod am Kreuz den Tod zu überwinden und dem<br />

Menschen wahre Heilung zu schenken: „Er hat unsere<br />

Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen<br />

(…), durch seine Wunden sind wir geheilt“ (Jes 53,4f;<br />

Mt 8,17). Die Heilsschlange des Äskulapstabes erscheint<br />

in der von Mose erhöhten Schlange, deren Anblick den<br />

tödlich „Gebissenen“ das Leben schenkt – ein Bild, das<br />

das Johannesevangelium auf den Gekreuzigten überträgt<br />

(Joh 3,14; Num 21,8f).<br />

Jesus heilt nicht nur die Kranken und Sünder (in der Sündenvergebung),<br />

sondern identifiziert sich auch mit den<br />

Kranken und Ausgestoßenen (Mt 25,36f). Das darauf<br />

gegründete Bild des wahren Menschseins wird im Zeitalter<br />

der Klostermedizin zur Grundlage abendländischer<br />

Heilkunst. Neben Gebet und Arbeit fördert die Regula<br />

Benedicti die praktische Medizin, so dass „im Kloster<br />

eine ganze Landschaft für Heilung und Heil zur Verfügung“<br />

stand (Woty Gollwitzer-Voll). Noch bei Luther und<br />

in der Barockzeit ist das <strong>Christus</strong>-Medicus-Motiv überaus<br />

wirksam. Allerdings gehen die anthropologischen und<br />

psychologischen Grundlagen des inneren Heilungsprozesses<br />

mehr und mehr verloren. In jüngster Zeit gewinnt<br />

das Motiv jedoch neue Aktualität, was auf der Tagung<br />

deutlich werden soll. Die auf ähnlichen Voraussetzungen<br />

aufbauende Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)<br />

erfreut sich ebenfalls wachsender Beliebtheit, so dass<br />

ein Vergleich lohnend erscheint.<br />

<strong>Zur</strong> <strong>Teilnahme</strong><br />

Tagungskosten<br />

- inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 95,50 €<br />

- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 90,50 €<br />

- ohne Übernachtung/Frühstück 57,50 €<br />

- ermäßigt im DZ 62,50 €<br />

- ermäßigt ohne Übernachtung/Frühstück 42,50 €<br />

Anmeldung und Rückfragen<br />

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

– Geschäftsstelle –<br />

Referatsassistenz: Susanne Bair<br />

Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart<br />

Tel: +49 711 1640-726 ; Fax: +49 711 1640-826<br />

E-Mail: bair@akademie-rs.de<br />

Die Anmeldung zur Tagung erbitten wir schriftlich (Anmeldekarte,<br />

Fax, E-Mail) spätestens bis zum 18. November. Sie erhalten eine<br />

Anmeldebestätigung. Bitte kommen Sie nicht unangemeldet zur Tagung!<br />

Bei Rücktritt von der Anmeldung vom 21. - 25.11. (Eingangsdatum)<br />

stellen wir Ihnen den Tagungsbeitrag in Rechnung, danach<br />

bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere<br />

Person befreit von den Stornogebühren.<br />

Tagungszentrum und Anreise<br />

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

– Tagungszentrum Hohenheim –<br />

Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart<br />

Telefon: +49 711 451034 600, Telefax: +49 711 451034 898<br />

E-Mail: hohenheim@akademie-rs.de<br />

Das Tagungszentrum liegt in der Nähe der Universität Hohenheim.<br />

Von Stuttgart Hbf aus erreichbar mit der Stadtbahn (U 5, U 6) bis<br />

Möhringen, von dort Stadtbahn (U 3) bis Plieningen (Endstation).<br />

Bei Anreise mit der S-Bahn aus Richtung Süden kann schon in<br />

Stuttgart-Vaihingen in die U 3 gewechselt werden. Von der Stadtbahn-Endstation<br />

sind es noch etwa 300 Meter zu Fuß – zunächst<br />

weiter in Fahrtrichtung, im Kreuzungsbereich (Kreisverkehr) die<br />

Hauptstraße überqueren, dann nach wenigen Metern rechts in die<br />

Paracelsusstraße.<br />

AutofahrerInnen, die über die Autobahn aus Richtung Ulm oder<br />

Karlsruhe anreisen, verlassen die Autobahn bei der Ausfahrt „Stuttgart-Hohenheim“<br />

in Richtung Plieningen (aus Richtung Karlsruhe<br />

Anreisende: 400 m nach dem Ortsschild „Stuttgart-Plieningen“<br />

scharf links in die Filderhauptstraße abbiegen). Sie bleiben auf der<br />

Filderhauptstraße durch Plieningen bis zum Kreisverkehr an der<br />

„Wirtschaft zur Garbe“ mit der Abzweigung „Universität Hohenheim“.<br />

Dort scharf rechts in die Paracelsusstraße abbiegen.<br />

Vom Flughafen Stuttgart zum Tagungszentrum benötigen Sie ca. 15<br />

Auto-Minuten.<br />

<strong>Christus</strong> <strong>medicus</strong><br />

Therapeutische Dimensionen<br />

des Glaubens<br />

3. – 4. Dezember 2011<br />

Tagungszentrum Hohenheim


Programm<br />

Samstag, 3. Dezember 2011<br />

14.00 Uhr<br />

Begrüßung und Einführung<br />

14.15 Uhr<br />

Rückkehr des <strong>Christus</strong> <strong>medicus</strong>?<br />

<strong>Zur</strong> Aktualität eines theologischen Motivs an der<br />

Schnittstelle von Medizin, Therapie und Spiritualität<br />

PD Dr. habil. Karl Steinmetz, Wien<br />

15.30 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

16.00 Uhr<br />

„Einklang von Bauch, Herz und Haupt“<br />

Christliche Medizin aus Mittelalter und Renaissance<br />

als therapeutische Ressource für Heute<br />

PD Dr. habil. Karl Steinmetz, Wien<br />

18.00 Uhr<br />

Abendessen<br />

19.30 Uhr<br />

<strong>Christus</strong> <strong>medicus</strong> im Licht des östlichen Denkens<br />

Ein Vergleich von traditionell westlicher Heilkunde mit<br />

der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)<br />

Dr. Johannes Demuth, München<br />

Sonntag, 4. Dezember 2011<br />

7.30 Uhr<br />

Frühstück<br />

8.30 Uhr<br />

Eucharistiefeier<br />

9.30 Uhr<br />

„Und doch besitzt die Seele eine umarmende Liebe<br />

zu ihrem Leibe.“<br />

Das Leib-Seele-Verhältnis bei Hildegard von Bingen<br />

Prof. Dr. Regine Kather, Freiburg<br />

10.30 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

11.00 Uhr<br />

Vom Geist in der Maschine zum beseelten Leib<br />

Wege zu einem ganzheitlichen Menschenbild in der<br />

Gegenwart<br />

Prof. Dr. Regine Kather, Freiburg<br />

12.30 Uhr<br />

Mittagessen/ Ende der Tagung<br />

Tagungsleitung<br />

Dr. Klaus W. Hälbig<br />

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

Vorschau<br />

Samstagabend in Hohenheim<br />

3. März, 18.30 bis 21.00 Uhr<br />

Was macht den Atheismus attraktiv?<br />

Glaube im Dialog mit dem Unglauben<br />

Referent: Prof. Dr. Bernhard Uhde, Freiburg<br />

Referenten/-in<br />

Johannes Demuth<br />

(* 1973), Studium der Medizin in München (2001),<br />

Assistenzarzt in England, klinische Erfahrungen unter<br />

anderem in der Inneren Medizin, Chirurgie, Orthopädie<br />

und Pädiatrie (bis 2004). Akupunktur-Ausbildung an der<br />

Shanghai University of TCM (2005) sowie eine chinesische<br />

Arzneiausbildung; Stations- und Ambulanzarzt in<br />

der TCM-Klinik am Steigerwald (2006 bis 2011). Zusätzliche<br />

Ausbildung in Psychotonik (Körper und Atemtherapie).<br />

Seit 2011 Arztpraxis in der Nähe von München.<br />

Regine Kather<br />

(*1955), Studium der Philosophie, Physik und Religionswissenschaften<br />

in Freiburg, Basel, Paris; 1989 Promotion,<br />

1997 Habilitation in Philosophie an der Universität<br />

Freiburg. Lehrtätigkeit in Philosophie seit 1985 in Freiburg,<br />

Bremen und Hagen, außerdem seit 1996 regelmäßig<br />

auch an den Universitäten Bukarest und Klausenburg<br />

(Rumänien); seit 2004 Außerplanmäßige Professorin<br />

an der Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte:<br />

Natur- und Wissenschaftsphilosophie, philosophische<br />

Anthropologie (Leib-Seele-Problem), Religionsphilosophie<br />

und interkulturelle Philosophie; Veröffentlichungen u.a.:<br />

Hildegard von Bingen interkulturell gelesen (2007).<br />

Karl Steinmetz<br />

(*1969), Studium der Theologie, Philosophie und Mittelalterlichen<br />

Geschichte in München; 2002 Promotion.<br />

Studienbegleitende Mitarbeit in der Intensiv-Pflege von<br />

Menschen mit Schwerst-Mehrfach-Behinderungen. Gastdozent<br />

an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in<br />

München, Assistent am „Martin-Grabmann-Forschungsinstitut“<br />

der LMU München und Assistent am „Institut für<br />

Theologie der Spiritualität“ der Universität Wien. 2009<br />

Habilitation, seither Privatdozent für das Fach Spiritualitätsforschung<br />

an der Universität Wien. 2010 Gründer und<br />

Leiter des Projekts „ArcAnime“ zur Neuinterpretation der<br />

Traditionellen Europäischen Medizin, Gesundheitslehre<br />

und Spiritualität.<br />

Zum Bild: <strong>Christus</strong> apothecarius (unbekannter Maler,<br />

2. Hälfte 17. Jh), St.-Wendelins-Kappelle Trillfingen.

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