Meine Gemeinde?! - FeG Schwelm

Mit welchem Maß ihr messt, wird
man euch wieder messen.
Markus 4,24
Der erste Gedanke, der mir durch
den Kopf schießt, lautet: „Wie ich
den anderen beurteile, werde ich
auch beurteilt.“ Aber der erste
Schein trügt. Wie immer darf man
einen Bibelvers nicht aus seinem
Zusammenhang reißen. Also nochmal
von vorne. In Kapitel 4 des
Markusevangeliums geht es darum,
das Wort Gottes auszusäen.
Für uns heute heißt das, die gute
Nachricht von Jesus Christus allen
Menschen weiterzusagen. Und dies
soll großzügig geschehen. Beim
Gleichnis vom Sämann (Vers 1-20)
streut der Sämann munter drauf los.
Dabei bringt nicht jedes Saatkorn
Frucht. Mancher Untergrund ist
einfach nicht geeignet, damit das
Saatgut Wurzeln schlagen und gut
wachsen kann. Und trotzdem sät der
Sämann großzügig weiter.
Hier schließt sich so langsam unser
Monatsvers an und bekommt jetzt
eine ganz andere Bedeutung. In
älteren Bibelübersetzungen steht
hier: „Mit welchem Maß ihr zumesst,
wird euch zugemessen werden.“ Es
geht also nicht um ein Bemessen
sondern um ein Zumessen. Es geht
darum, andere Menschen großzügig
mit der guten Nachricht von Jesus
Ein geistliches Wort
Christus zu versorgen. Dies ist mit
einer Wechselwirkung verbunden.
Wer großzügig weitergibt, dem wird
Gott immer wieder reichlich nachschenken.
Wer dagegen seinen
Glauben nur für sich selbst leben
will, der wird immer ärmer werden.
Dies wird in Vers 25 erschreckend
deutlich, wo es heißt: „Denn wer hat,
dem wird gegeben werden; und wer
nicht hat, dem wird auch das, was er
hat, genommen werden.“
Jesus macht uns also Mut, frei und
großzügig von Gott und seiner Liebe
weiterzusagen, und sagt uns zu,
dass er uns immer wieder das Notwendige
dazu geben wird.
Nehmen wir diese Aufforderung
Jesu ernst und geben die gute
Nachricht von Jesus Christus und
seiner Liebe großzügig weiter. Und
wir dürfen sicher sein, dass Gott
selbst dafür sorgen wird, dass wir
immer genug Nachschub bekommen.
In diesem Sinne möchte ich Mut
machen, großzügig zu „säen“.
Johannes Thiel
Gemeindeleitung
Ausgabe 3/2012 | 3