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DAS PFEFFER, Ausgabe Herbst 2013

Vom Emskopp bis zum Friesengeist. Magazin für den Raum Papenburg und Umgebung.

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<strong>Herbst</strong> <strong>2013</strong> · kostenfrei<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

VOM EMSKOPP BIS ZUM FRIESENGEIST<br />

Interview mit<br />

DJ UWE MÜLLER<br />

Papenburg<br />

BAHNHOF<br />

Hallervorden<br />

SEIN LETZTES RENNEN


Unser Strom kommt von<br />

www.CB-Energie.de<br />

Energie-Konzern


Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> von <strong>DAS</strong><strong>PFEFFER</strong> finden<br />

Sie ein Interview mit Atze Schröder,<br />

der wie immer mit seiner schnoddrigen<br />

Art von sich reden macht. Diesmal hat<br />

er ein Buch geschrieben. Mehr dazu auf<br />

den nächsten Seiten. Lesen Sie selbst.<br />

Wir waren auf den Spuren des Papenburgers<br />

Bahnhofs, eine Geschichte<br />

über Jahrhunderte.<br />

Wenn man so eine Geschichte schreibt,<br />

überkommt einen fast ein wenig<br />

Trauer, die Zeit nicht für einen kurzen<br />

Augenblick zurückdrehen zu können,<br />

um die Eisenbahnerfamilien kennenzulernen<br />

oder um einen kurzen Moment<br />

der Jahrhundertwende zu erleben.<br />

Danke an Martin Janssen für die Bereitstellung<br />

der Fotos.<br />

Der Wohnungsmarkt in Papenburg ist<br />

immer noch eng. Ein weiteres, neues<br />

Wohngebiet wird aus dem Boden gestampft.<br />

Ein Gespräch mit Gerrit Terfehr<br />

und Heinz Sander.<br />

Natürlich hat Hanno Rehbock wieder<br />

dazu beigetragen, dass auch der Bereich<br />

Gesundheit abgedeckt wird und<br />

das macht er, wie immer, perfekt.<br />

Natürlich dürfen auch ein Filmtipp sowie<br />

die Kanalratte nicht fehlen – alles<br />

das in dieser neuen <strong>Ausgabe</strong> von <strong>DAS</strong>-<br />

<strong>PFEFFER</strong>.<br />

Viel Spaß beim Lesen:<br />

Andrea T. Loose<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 3<br />

Wir fahren Sie<br />

auch im<br />

goldenen<br />

Oktober<br />

sicher ans Ziel!<br />

Bild: Maik Ahrens


4 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong>


Erstmal Inhalt -<br />

damit Sie einen<br />

Überblick gewinnen.<br />

Inhalt<br />

Titelthemen<br />

Autocrossrennen aus Leidenschaft. 6<br />

Das traurige Sterben für ein Stück Pelz 18<br />

Wohnraum in Papenburg 21<br />

Ein bisschen mehr Bahnhof,<br />

ein sehr altes, gutes Gefühl. 24<br />

Buch-/Filmbesprechungen<br />

Atze Schröder: Und dann kam Ute 26<br />

Svenja Bhatty: Eine Rose am Auto 28<br />

Dieter Hallervorden: Sein letztes Rennen 29<br />

Medizin<br />

Rheuma erkennen und behandeln 10<br />

Lymph- und<br />

Lipödemtherapie<br />

leicht gemacht<br />

Kompressionsstrümpfe<br />

von medi in allen Qualitäten.<br />

Für jeden Anspruch die perfekte Lösung.<br />

Kompetenzzentrum Kramer<br />

Technische Orthopädie & Rehatechnik<br />

24<br />

Der Papenburger<br />

Bahnhof<br />

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Sanitätshaus: Andrea Bulajic<br />

Biometrik und Bionik<br />

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26871 Papenburg - Bahnhofstraße 31 - Tel. 04961-89060 0 - Fax 04961-89060 60<br />

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<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 5<br />

Verbrauchertipp<br />

Erdgas - auf Dauer ein echter Zukunftsantrieb! 13<br />

Vom Schnuppertag zum Traumberuf 14<br />

Wohnvergnügen der besonderen Art 15<br />

Das Schaf - Wirtschaftskrise und Rezept 27<br />

Portrait<br />

DJ Uwe Müller - Tack. Klang passt zur Echtzeit. 17<br />

Veranstaltungen<br />

Magisch Samhain in Bourtange 23<br />

Frauen laden zum „<strong>Herbst</strong>zauber“<br />

in den Alten Bauhof Surwolds ein. 30<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Impressum 30


6 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Autocrossrennen aus Leidenschaft.<br />

Sensationeller Erfolg in Italien im Supper Buggy<br />

Spezialcrossfahrzeug - Allrad - Motor: Volvo (Fotos: www.mcc-rhede.de, <strong>2013</strong>)<br />

Bernd Stubbe aus Rhede ist zum vierten<br />

Mal Europameister geworden.<br />

Schon als kleines Kind begeisterte ihn<br />

der Motorsport. Papa Gerd Stubbe,<br />

einst deutscher Meister im Autocrossrennen,<br />

sein einstiges, großes Vorbild<br />

für den damals kleinen Blondschopf.<br />

„Unser Bernd braucht eigentlich nur<br />

einen Arbeitsanzug“, erklärte seine<br />

Mutter bereits vor 20 Jahren. In der Tat<br />

traf man ihn als Kind schon mit blauem<br />

Arbeitsoverall an. Das Schrauben war<br />

schon damals seine große Leidenschaft.<br />

Mit 16 fuhr der gelernte Schlossermeister<br />

sein erstes, eigenes Rennen und<br />

damit direkt an die Sitze. Es reichte zum<br />

Vizeeuropameister. Seit 2008 ist Stubbe<br />

zum vierten Mal Europameister geworden.<br />

Die Bilanz ist deshalb bemerkenswert,<br />

weil der Rheder aus beruflichen<br />

Gründen 2009 und 2010 nur vereinzelt<br />

fuhr.<br />

Was die Faszination „Autocross“ genau<br />

ausmacht, versucht Bernd Stubbe im<br />

Gespräch mit dem <strong>PFEFFER</strong> zu klären.<br />

„Es treibt mich natürlich der Wille zu ge-<br />

Aus einer Zeit vor der Zeitrechnung der jungen Fahrer (Fotos: www.mcc-rhede.de, <strong>2013</strong>)


Weitere<br />

Informationen<br />

erhalten Sie auch auf<br />

der Homepage des<br />

MCC Rhede/Ems e.V. -<br />

www.mcc-rhede.de<br />

winnen, die Leidenschaft für den Sport,<br />

an lauten Motoren, wie an drehenden<br />

Rädern. Die besondere Atmosphäre<br />

aber ist es, die Stubbe besonders hervorhebt.<br />

Die Motorsportfamilie, das Team, die<br />

gemeinschaftlichen Abende, das<br />

Basteln an den Autos. Der Wert des<br />

Schrauberteams wird auch anderweitig<br />

deutlich. Auf dem Tourbus stehen<br />

die Namen aller Teammitglieder. Franz<br />

Lücken, Theo Hinrichs, Heinrich Assies,<br />

Stefan Wotte, Sebastian Steubing und<br />

Gerd Robben. Sie unterstützen Stubbe<br />

bei Veranstaltungen quer durch Europa.<br />

Von Deutschland über Tschechien<br />

bis hin nach Italien.<br />

Rund 25000 Kilometer legt das Team<br />

pro Saison zurück. Diese Mannschaft –<br />

nicht er allein – habe den Titel geholt,<br />

betont er. Er zeigt auf ein Foto in Postergröße<br />

von den Mitgliedern, welches im<br />

Tourbus hängt. Ein Bild aus Tschechien.<br />

Im Hintergrund eine riesige Tribüne. „In<br />

Tschechien ist das ein vom Staat finanzierter<br />

Volkssport. Dort erscheinen pro<br />

Rennen bis zu 25 000 Zuschauer. Das ist<br />

mit Deutschland nicht zu vergleichen.<br />

Was sich für mich als Hobby darstellt,<br />

geht dort in Richtung Profisport“, sagt<br />

Stubbe.<br />

Woran es liegt, dass Motorcross hier vor<br />

Ort nicht der ganz große Stellenwert<br />

eingeräumt wird, kann Stubbe nicht<br />

beantworten. „Im ehemaligen Osten<br />

Deutschlands zum Beispiel ist das Interesse<br />

wesentlich größer, dort entsteht<br />

immer ein richtiger Rummel um uns.<br />

Es wird sogar nach Autogrammkarten<br />

gefragt. Inzwischen habe ich welche“,<br />

lacht er. Auch auf die Frage nach Groupies<br />

schmunzelt er: „Nein, meine Freundin<br />

ist ja immer dabei, sonst würde mir<br />

das auch nicht so viel Spaß machen. Es<br />

sind eher Autofans und Motorbegeisterte,<br />

die danach fragen“.<br />

In seiner Einschätzung für den Sport in<br />

den ehemaligen Ostblockstaaten liegt<br />

Stubbe richtig. Im Jahr 1955 fanden die<br />

ersten Motorcross-Europameisterschaf-<br />

ten statt. Bereits im ersten Jahr lagen<br />

die Strecken in sechs verschiedenen<br />

Ländern. 1960 war die ehemalige DDR<br />

Gastgeberland, wobei die Maschinen<br />

ihres Teams zwar nicht besonders leistungsstark,<br />

dafür aber am leichtesten<br />

waren. In der ehemaligen DDR wie in<br />

allen Ostblock-Staaten galt Motorcross<br />

als populärer Volkssport und das spürt<br />

man bis heute.<br />

Finanziert wird das Hobby eher nicht.<br />

„Natürlich“, sagt er, „gibt es Sponsoren<br />

26909 Neulehe Gewerbegeb. Hoeks Teile 6<br />

Tel. 0 49 68 / 14 14<br />

sowie Fans und einige Firmen, die uns<br />

unterstützen“. Einen großen Teil des<br />

Hobbys finanziert die Familie selbst.<br />

„Das ist es mir aber wert“, sagt Stubbe.<br />

Abends in der hauseigenen Schlosserei<br />

an den Autos zu basteln, die für die<br />

Rennstrecken bis auf die letzte Schraube<br />

millimetergenau eingestellt werden,<br />

nach dem Rennen im Tourbus gemeinschaftlich<br />

ein Bier zu trinken, die Piste<br />

noch in Sichtweite, eine inzwischen<br />

jahrelange Tradition. Die vielen Freund-<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 7<br />

schaften zu erhalten, die im Laufe der<br />

Jahre auch im Ausland entstanden sind,<br />

die sandigen Strecken des Geländes,<br />

die dröhnenden Motoren möchten er<br />

und auch Papa Gerd nicht missen. Er,<br />

der einstige Vorreiter, unterstützt seinen<br />

Sohn natürlich. Denn das Ziel von<br />

Bernd Stubbe ist klar gesteckt: Mehr<br />

Titel holen, als der Rekordhalter. Willi<br />

Rösel, der von 1979 bis 1985 siebenmal<br />

Europameister wurde.<br />

Vielen Dank für das Gespräch. A.T.L.<br />

facebook.com/AutoverwertungJanNee<br />

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- Anerkannte Annahmestelle und Verwertungsbetrieb mit Verwertungsnachweis - Geönet: Mo.-Fr. 9 - 13 u. 14 - 18 Uhr Sa. 9 - 12 Uhr<br />

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8 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong>


Realsatire<br />

Kanalratte: ...<br />

Das Bildungssystem - dem Papenburg sein Griechenland… ?<br />

Liebe Freunde des Papenburger Kanalwassers,<br />

der seltsame Spezie Mensch gibt uns<br />

Ratten immer wieder zu denken. Wir<br />

Ratten sind ja von Natur aus eher genügsam,<br />

lieben gesellige Abende, ein<br />

gutes Essen - um uns dann warm aneinander<br />

zu kuscheln. Das reicht in der<br />

Regel aus, um glücklich zu sein.<br />

Menschen sehen die Dinge anders.<br />

Wochenlang haben sie zum Beispiel an<br />

einem Tunnel für uns gebuddelt. Ja!<br />

Ich bin immer wieder an dem Deverweg<br />

vorbeigehuscht, um den<br />

Fortschritt zu beobachten. Ich habe<br />

den Jungs, die in der prallen Sonne<br />

schufteten, zugeschrien: „Nicht nötig,<br />

für die Kröten und uns so einen Tunnel<br />

zu bauen“. Aber mein Quieken blieb<br />

ungehört. Zum Augustmarkt wurde er<br />

dann eröffnet, ein sogenannter Kröten<br />

– Fahrradtunnel. Was die Menschen so<br />

alles brauchen! Man glaubt es kaum.<br />

Aber der Krötentunnel lässt so manche<br />

Ratte vor Neid erblassen.<br />

Kopfschüttelnd trottete ich von dannen,<br />

von der Kleist- zur Gutshofstraße.<br />

Ich marschiere an der neuen, riesigen<br />

Schule vorbei, die in Kürze nicht mehr<br />

genug Kinder beherbergen wird. Da<br />

bauen Menschen einen riesigen Kasten,<br />

um ein Jahr später festzustellen,<br />

dass sie ihn in der Form gar nicht<br />

brauchen. Dabei ist der demographische<br />

Wandel der Menschheit selbst<br />

uns Ratten seit einem Jahrzehnt längst<br />

bekannt! So fing das damals bei den<br />

Dinosauriern auch an. Aber das ist eine<br />

andere Geschichte.<br />

Abends auf dem Heimweg schleiche<br />

ich mich an der VHS, der Villa Dieckhaus<br />

vorbei. Drinnen noch Krach und Lärm.<br />

Riesige Holzbalken und Stellwände<br />

werden „rausgeschlurrt“. Die Sanierung<br />

der Villa kostet rund eine Millionen<br />

mehr als geplant. „Kann man nie wissen<br />

bei so alten Hütten“, sagt mein Kumpel<br />

Tünne. Der wohnt unter der Villa.<br />

Wissen Sie, was<br />

Sie für’s Girokonto<br />

zahlen?<br />

Jetzt so einfach<br />

wie nie wechseln.<br />

Leer, Bahnhofsring 16-20 www.sparda-ms.de<br />

Der beste Platz in der Stadt. Der ist es<br />

nämlich sicher, denn die Villa steht<br />

unter Denkmalschutz. Aber - was erblicken<br />

da in der Dämmerung meine<br />

kleinen Äuglein?<br />

Da soll ein neues Gebäude hinter der<br />

Villa entstehen? Tünne erklärt mir: „Ja,<br />

da bauen die eine neue Schule“. Ich<br />

hätte mich fast verschluckt. „Eine neue<br />

Schule, eine sogenannte VHS für Erwachsenenbildung“,<br />

meint Tünne. Ich<br />

entsinne mich schwach. VHS. VHS? War<br />

da nicht mal der ganz große Stress?<br />

„Ja, aber nun ist alles gut“, nuschelt Tünne.<br />

„2012, hat sich nun herausgestellt,<br />

haben die nur knapp 50.000 Euro Minus<br />

gemacht, weil da so viel Teilnehmer<br />

nicht teilnehmen wollten oder konnten<br />

und die VHS nicht genug ausgelastet<br />

war“.<br />

Auf dem Heimweg frag ich mich, wieso<br />

man noch eine neue Schule baut, wenn<br />

eine schon bald halbleer dasteht? Im<br />

guten Glauben daran, dass schöne,<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 9<br />

große Gebäude und Bildungsangebote<br />

automatisch zu mehr Menschenkinder<br />

führt?<br />

Das funktioniert anders. Das mit der<br />

Fortpflanzung!<br />

Und welcher Rattenhausbauanbieter<br />

baut sich denn selber ein Riesenhaus,<br />

wenn sich seine Häuser vorher schon<br />

nicht verkauft haben? Erlaubt sich diese<br />

Frage bei 50.000 Euro Minus nicht?<br />

Dabei hatte der Rat auf der Grundlage<br />

eines Gutachtens, das hohe Gewinne<br />

versprach, die kritische Entscheidung<br />

für den Neubau der VHS gefällt.<br />

Diese Gutachten scheinen so eine Sache<br />

zu sein. Kann die jeder so begutachten,<br />

wie er will? Das habe ich mich<br />

gestern schon gefragt, als von meiner<br />

Cousine eine Postkarte aus Griechenland<br />

ankam ...<br />

Eure Kanalratte


10 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> Medizin<br />

Rheuma erkennen und behandeln<br />

Unter dem Begriff Rheuma fassen Ärzte<br />

an die 200 Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

zusammen. Als chronischer<br />

Gelenkrheumatismus wird oft<br />

die chronische Polyarthritis (c.P.) oder<br />

rheumatoide Arthritis (r.A.) bezeichnet.<br />

„Polyarthritis“ heißt „Entzündung vieler<br />

Gelenke“. Die Krankheit tritt meist jenseits<br />

des 40. Lebensjahres auf, bei Frauen<br />

dreimal häufiger als bei Männern,<br />

sehr selten schon in jugendlichem<br />

Alter.<br />

Die Gelenkentzündung geht von<br />

der Gelenkinnenhaut aus und greift<br />

schließlich auf Knorpel und Kapsel des<br />

Gelenks über, aber auch auf Bänder,<br />

Sehnen und Knochen. Die schützende<br />

Knorpelschicht wird nach und nach<br />

zerstört. Das Gelenk verformt sich und<br />

versteift schließlich.<br />

Wie äußert sich die chronische Polyarthritis?<br />

Typisches erstes Anzeichen der Erkrankung<br />

ist eine morgendliche Gelenksteife,<br />

vor allem der Finger. Meist werden<br />

zuerst die Hand- und Fußgelenke, dann<br />

Ellbogen- und Kniegelenke befallen, oft<br />

in beiden Körperhälften gleichzeitig. Im<br />

Verlauf der Erkrankung kommen weitere<br />

Gelenke hinzu.<br />

Mit Fortschreiten der Krankheit werden<br />

die Gelenkschmerzen stärker, halten<br />

länger an und treten auch in Ruhe auf.<br />

Die betroffenen Gelenke können wochenlang<br />

so angeschwollen sein, dass<br />

bei geballter Faust die Knöchel kaum<br />

noch zu sehen sind.<br />

Bei manchen Patienten bilden sich in<br />

Gelenknähe, besonders am Ellbogen,<br />

Knötchen unter der Haut, die auf eine<br />

Entzündung im Bindegewebe zurückzuführen<br />

sind.<br />

Die chronische Polyarthritis kann<br />

schubweise verlaufen. Während der<br />

akuten Rheumaschübe tritt zu den Gelenkschmerzen<br />

ein allgemeines Krankheitsgefühl<br />

mit leichtem Fieber, Müdigkeit<br />

und Nachtschweiß. Zwischen den<br />

Schüben, die Tage oder auch Wochen<br />

dauern, schmerzen die Gelenke nicht.<br />

Die Dauer der beschwerdefreien Phasen<br />

ist unterschiedlich. Bleibt eine<br />

Behandlung aus, werden die akuten<br />

Schübe schwerer und halten länger an.<br />

Ursachen: immer noch unbekannt<br />

Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei<br />

der chronischen Polyarthritis um eine<br />

Autoimmunerkrankung, das heißt, das<br />

Abwehrsystem des Körpers richtet sich<br />

fälschlicherweise gegen körpereigenes<br />

Gewebe. Fehlgesteuerte Abwehrkörper,<br />

Rheumafaktoren genannt, haben<br />

sieben von zehn an Gelenkrheuma Erkrankten<br />

im Blut. Umgekehrt bedeutet<br />

das Vorhandensein von Rheumafaktoren<br />

jedoch nicht automatisch, dass<br />

jemand an Rheuma leidet. Sie werden<br />

auch bei etlichen anderen Erkrankungen<br />

gebildet.<br />

Die erbliche Veranlagung spielt bei der<br />

Entstehung der chronischen Polyarthritis<br />

eine Rolle.<br />

Behandlung der chronischen Polyarthritis<br />

Heilbar ist die chronische Polyarthritis<br />

bis heute nicht. Die Behandlung besteht<br />

vor allem darin, die Schmerzen<br />

zu lindern, die weitere Veränderung<br />

der Gelenke zu bremsen und die Bewe-<br />

gungsfähigkeit so weit wie möglich zu<br />

erhalten.<br />

Das bedeutet auch, dass Sie trotz möglicher<br />

Schmerzen versuchen müssen,<br />

in Bewegung zu bleiben. Bestehen bereits<br />

Veränderungen an den Gelenken,<br />

so kann der Arzt spezielle Krankengymnastik<br />

verordnen. Ansonsten sind vor<br />

allem gelenkschonende Sportarten<br />

günstig wie Wandern, Schwimmen<br />

oder auch therapeutisches Tanzen.<br />

Bei den verordneten Medikamenten<br />

unterteilt man in zwei Gruppen:<br />

Die „Basistherapie“ der chronischen Polyarthritis<br />

zielt darauf ab, die Neigung<br />

zu Entzündungsschüben zu verringern.<br />

Die eingesetzten Wirkstoffe haben keine<br />

direkt schmerzlindernde Wirkung.<br />

Basistherapeutika sind Wirkstoffe wie<br />

z.B. der Wirkstoff Methotrexat.. Die Basistherapie<br />

ist wirkungsvoll, muss aber<br />

vom Arzt streng überwacht werden,<br />

sodass eventuell auftretende Nebenwirkungen<br />

früh erkannt werden. Nebenwirkungen<br />

können vor allem die<br />

Blutbildung und die Leber betreffen.<br />

Seit Kurzem gibt es eine neue Perspektive<br />

in der Behandlung: Es gibt Wirkstoffe,<br />

die verschiedene Entzündungseiweiße<br />

hemmen, die für die Zerstörung<br />

der Gelenke zum Großteil mitverantwortlich<br />

sind. Die Grundbehandlung<br />

kann auf lange Sicht die Entzündung<br />

unter Kontrolle bringen und die Zerstörung<br />

der Gelenke verhindern. Die Wahl<br />

des richtigen Basistherapeutikums trifft<br />

der Arzt individuell. In manchen Fällen<br />

wird der Arzt mehrere Basistherapeutika<br />

kombinieren. Der einzelne Stoff<br />

kann dann eventuell in niedrigerer<br />

Dosis gegeben werden, sodass Neben-<br />

wirkungen schwächer ausfallen.<br />

Kombiniert werden die langfristig<br />

wirksamen Arzneimittel mit schnell<br />

wirkenden, entzündungswidrigen<br />

Stoffen, die der Fachmann als nichtsteroidale<br />

Antirheumatika bezeichnet. Sie<br />

dämpfen Entzündung und Schmerz in<br />

den Gelenken. Leider können alle Substanzen<br />

dieser Klasse die Magen-Darm-<br />

Schleimhaut reizen.<br />

Zu den nichtsteroidalen Antirheumatika<br />

zählen auch die frei verkäuflichen<br />

Substanzen Ibuprofen und Acetylsalicylsäure.<br />

Kombinieren Sie bitte nicht<br />

frei verkäufliche Schmerzmedikamente<br />

mit den ärztlich verordneten ohne<br />

Rücksprache mit Ihrem Arzt oder mit<br />

uns.<br />

Hochwirksam gegen eine akute, starke<br />

Entzündung sind Kortisonpräparate.<br />

Eine Einzeldosis Kortison, selbst wenn<br />

sie hoch ist, verursacht in aller Regel<br />

keine Nebenwirkungen. In manchen<br />

Fällen wird auch eine Dauertherapie<br />

mit niedrig dosierten Kortisonpräparaten<br />

durchgeführt.<br />

Der Arzt muss all diese Therapien<br />

streng überwachen. Setzen Sie nicht<br />

eigenmächtig die Medikamente ab,<br />

ohne mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen.<br />

Bewegung ist das A und O der Behandlung<br />

Ein wichtiger Pfeiler jeder Therapie der<br />

chronischen Polyarthritis ist die Krankengymnastik.<br />

Der Patient muss täglich<br />

nach Anleitung Bewegungsübungen<br />

durchführen - auch wenn es Überwindung<br />

kostet.


Die Bewegungstherapie wird durch<br />

die physikalische Therapie ergänzt.<br />

Dazu gehören zum Beispiel Massagen,<br />

Wärme- oder Kältebehandlung und<br />

Elektrotherapie.<br />

Wann hilft Kälte, wann Wärme?<br />

Gegen Entzündung, Schmerz und<br />

Schwellung des Gelenks im akuten Arthritisschub<br />

hilft Kältebehandlung. Kälte<br />

erzielen Sie mit Kompressen, Wickeln<br />

oder Umschlägen, die in kaltes Wasser<br />

getaucht sind. Bringen Sie wegen lokaler<br />

Erfrierungsgefahr nicht Eiswürfel<br />

unmittelbar auf die Haut.<br />

Dagegen ist in der Krankheitsphase<br />

ohne Entzündungszeichen milde Wärme<br />

zu empfehlen. Wärme entfalten<br />

Moor- oder Fangopackungen, auf etwa<br />

40 Grad Celsius temperiert, bestimmte<br />

Rheumabäder, warme Kompressen<br />

oder Wickel.<br />

Homöopathische und pflanzliche<br />

Mittel gegen Rheuma<br />

Neben der konventionellen Behandlung<br />

durch Medikamente gibt es auch<br />

naturheilkundliche Mittel, die unterstützend<br />

die Schmerzen lindern und<br />

die Beweglichkeit verbessern.<br />

Verschiedene Heilpflanzen können<br />

schmerzlindernd und entzündungshemmend<br />

wirken. Eventuell können so<br />

Schmerzmittel und Glukokortikosteroide<br />

eingespart werden. Eine Basistherapie<br />

können diese Arzneien aber auf<br />

keinen Fall ersetzen.<br />

Teufelskralle: Die Heilkraft der Teufelskralle<br />

ist schon seit Jahrhunderten<br />

bekannt. Das Wurzelextrakt wirkt entzündungshemmend<br />

und schmerzlindernd.<br />

Die Wirksamkeit ist mittlerweile<br />

durch zahlreiche Studien belegt.<br />

Fischöl-Präparate: Die Wirksamkeit<br />

von Fischöl-Präparaten beruht auf den<br />

hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren.<br />

Durch Einnahme von Fischöl kann bei<br />

der rheumatoiden Arthritis die Zahl<br />

schmerzhafter Gelenke und die morgendliche<br />

Gelenksteife vermindert<br />

werden. Eine Hemmung der Gelenkschädigung<br />

ist nicht bekannt.<br />

Homöopathie: Auch einige homöopathische<br />

Mittel, z.B. Bryonia, Rhus toxicodendron,<br />

Dulcamara und weitere<br />

Mittel können bei rheumatischen Beschwerden<br />

durchaus hilfreich sein.<br />

Säure-Base-Haushalt<br />

Rheuma, Nierensteine und Entzündungen<br />

hängen häufig mit einem gestörten<br />

Säure-Basen-Haushalt zusammen.<br />

Eine säurearme und basenreiche Ernährung<br />

kann vielfach helfen, dieses<br />

Apotheker Hanno Rehbock<br />

Ungleichgewicht zu beheben. Die zusätzliche<br />

Einnahme von Basentabs unterstützt<br />

diesen Effekt. Eine Tabelle mit<br />

sauren und basischen Lebensmitteln<br />

erhalten Sie in Ihrer Apotheke.<br />

Ernährung<br />

Eine spezielle Ernährung kann eine<br />

konventionelle Therapie nicht ersetzen,<br />

sie aber positiv unterstützen. Günstig<br />

ist eine fleischarme Kost. Eine kalzium-<br />

und vitaminreiche Kost ist wichtig, um<br />

Osteoporose vorzubeugen.<br />

Einen Guten Tag wünscht Ihnen Ihr<br />

Hanno Rehbock<br />

www.orchideen-kasten.de<br />

Orchideenfarm<br />

Martina Kasten<br />

Öffnungszeiten:<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 11<br />

NEU!<br />

Ab Oktober <strong>2013</strong><br />

offizielle Eröffnung<br />

9.+10. 9.+10. Nov. <strong>2013</strong><br />

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Telefon 0 49 61 / 7 51 94


12 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Sie haben die Wahl<br />

Erdgas oder Benzin als Kraftstoff<br />

Derzeit kostet Erdgas 97 Cent pro Kilogramm. Weil ein Kilogramm<br />

Erdgas etwa so viel Energie enthält wie 1,33 Liter Benzin, entspricht das<br />

einem Benzinpreis von nur 72 Cent pro Liter! Ein guter Grund, sich für<br />

Erdgas zu entscheiden. Noch ein guter Grund: EWE fördert den Neukauf<br />

von Erdgasautos mit bis zu 1.000 Euro 2 . Und das Tanken ist auch kein<br />

Problem – bei ca. 900 Erdgastankstellen bundesweit.<br />

Infos unter www.ewe.de oder unter 0800 3932000.<br />

Energie. Kommunikation. Mensch. | www.ewe.de<br />

1) Benzinäquivalenzpreis – Preisstand: September <strong>2013</strong> – 2) Bei Erfüllung der auf dem Förderantrag nachzulesenden Bedingungen<br />

1


<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 13<br />

Erdgas - auf Dauer ein echter Zukunftsantrieb!<br />

Die erdgas mobil GmbH ist eine Initiative<br />

führender deutscher Energieversorgungsunternehmen<br />

und bündelt<br />

die bundesweiten Aktivitäten und<br />

Kompetenzen der 13 Mitgliedsunternehmen,<br />

um ERDGAS und BIO-ERDGAS<br />

als alternative Treibstoffe der Zukunft<br />

zu etablieren.<br />

Erdgas und Bio-Erdgas haben sich als<br />

innovative Kraftstoffe bewährt. Erdgas<br />

ist der schadstoffärmste, fossile<br />

Brennstoff und daher ein besonders<br />

umweltschonender Energieträger.<br />

Die Umstellung von Erdöl auf Erdgas<br />

reduziert beispielsweise den Ausstoß<br />

von Kohlendioxid um 25 Prozent gegenüber<br />

Benzinern. ERDGAS überzeugt<br />

jedoch nicht nur durch seine gute<br />

Klimabilanz, sondern auch durch die<br />

gesicherte Verfügbarkeit: Die heute<br />

bekannten ERDGAS-Vorkommen garantieren<br />

eine Versorgung bis ins Jahr<br />

2080 – werden alle bekannten Quellen<br />

genutzt, ist eine Versorgung laut Experten<br />

sogar weitere 70 Jahre gesichert.<br />

Und dank des aus natürlichen Abfällen<br />

und Energiepflanzen gewonnenem<br />

BIO-ERDGAS, ist dieser Kraftstoff darüber<br />

hinaus dauerhaft verfügbar.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> sprach mit dem 1. Vorsitzenden<br />

der erdgas mobil e.V. Niedersachsen/Bremen,<br />

Olaf Schröder.<br />

Herr Schröder, was möchten Sie als<br />

Initiative bewirken?<br />

Mit der Vereinsgründung möchten<br />

wir die Marktpotenziale, die Erdgas als<br />

Kraftstoff hier in der Region bietet, ganz<br />

gezielt stärker ausschöpfen. Der Verein<br />

bündelt die Interessen aller beteiligten<br />

Energieversorgungsunternehmen.<br />

Die Vernetzung der Marktpartner, ein<br />

einheitlicher Auftritt gegenüber Interessenten,<br />

Marktpartnern und Politik<br />

sowie ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch<br />

der Mitglieder stehen im<br />

Vordergrund der Aktivitäten des Vereins.<br />

Er berücksichtigt auch Belange und<br />

Impulse aus der Automobil- und Mineralölwirtschaft<br />

sowie aus der Politik und<br />

Wissenschaft.<br />

Aber natürlich werden auch Erfahrungen<br />

mit Kunden ausgewertet und umgesetzt.<br />

Zum Beispiel bieten wir derzeit<br />

für Firmenkunden Probefahrten an.<br />

Das Auto kann und darf wirklich über<br />

Tage genutzt werden, so dass ein wirkliches<br />

Fahr- und natürlich Spargefühl<br />

entsteht. Der letzte Punkt ist natürlich<br />

die Frage, was ein Erdgasautos wirklich<br />

ausmacht und das kann man in einigen<br />

Tagen „Fahrt“ dann auch feststellen.<br />

Erdgasautos sind deutlich günstiger<br />

im Verbrauch, sind auf dem Vormarsch,<br />

haben aber den Markt immer<br />

noch nicht so wirklich erobert.<br />

Woran liegt das?<br />

Um ein neues Produkt auf dem Markt<br />

zu platzieren, braucht es immer eine<br />

gewisse Zeit. Die Modellpalette wächst<br />

kontinuierlich. Schon heute kann man<br />

Erdgasfahrzeuge für jeden Anspruch<br />

einsetzen: Ob Kleinwagen, Kastenwagen<br />

für Gewerbetreibende oder gar<br />

Busse für den ÖPNV – das Leistungsspektrum<br />

ist weit.<br />

Olaf Schröder - 1. Vors. des erdgas mobil<br />

e.V. Niedersachsen/Bremen<br />

Erdgas gewinnt weiterhin hinzu, weil<br />

das Angebot steigt. Früher galten Gasautos<br />

unter Autofahrern als Spaßbremse,<br />

weil sie nicht so kräftig motorisiert<br />

waren. Zudem war die Auswahl nicht<br />

sehr groß. Aber die Hersteller haben<br />

aufgeholt– Audi bringt den A3, VW<br />

bringt das Volumenmodell Golf mit<br />

Erdgasantrieb sowie den Kleinwagen<br />

Up, Mercedes die B- und die E-Klasse.<br />

Fiat und Opel ziehen hinterher – inzwischen<br />

ein umfangreiches Angebot<br />

rund um Erdgas.<br />

Weiterhin war in der Anfangsphase das<br />

Versorgungsnetz der Tankstellen noch<br />

nicht so umfangreich wie heute, was<br />

zu Beginn sicher doch verunsichert hat.<br />

Von wie vielen Tankstellen sprechen<br />

wir heute?<br />

Mit rund 900 Tankstellen im Bundesgebiet<br />

ist Deutschland das Land mit<br />

dem dichtesten Tankstellennetz. Die<br />

Niederlande hat aufgeholt und in Italien,<br />

Schweiz, Österreich und Schweden<br />

ist es sowieso kein Problem. Inzwischen<br />

ist das Versorgungsnetz also recht gut.<br />

Bis 2020 sollen in ganz Europa Erdgastankstellen<br />

im Abstand von höchstens<br />

150 Kilometern zur Verfügung stehen,<br />

so will es die EU. Natürlich müssen<br />

erdgasbetriebene Fahrzeuge bis dahin<br />

nicht an Europas Grenzen stehen bleiben.<br />

Denn wenn der Gastank leer ist,<br />

schaltet das Fahrzeug automatisch auf<br />

Benzin um.<br />

Inzwischen kann Erdgas auch synthetisch<br />

hergestellt werden. Ein<br />

Argument, welches unschlagbar für<br />

sich spricht?<br />

Dass Erdgas nun synthetisch mit Hilfe<br />

von überschüssigem Ökostrom hergestellt<br />

werden kann, wie Audi dies in<br />

seiner Power-to-Gas-Anlage in Werlte<br />

macht, ist auf Dauer ein echter Zukunftsantrieb.<br />

Der CO 2 –Ausstoß kann<br />

gar um bis zu 97 Prozent reduziert<br />

werden. Auch die Beimischung von<br />

Bioerdgas trägt langfristig einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Verringerung<br />

von Emissionen im Straßenverkehr,<br />

insbesondere von CO 2 , Stickoxiden<br />

und Feinstaub bei. Es geht darum, die<br />

Energiewende im Tank zu schaffen, die<br />

Umwelt zu entlasten und gleichzeitig<br />

den Geldbeutel der Nutzer. Also um<br />

jede Menge Vorteile.<br />

Herr Schröder, ich danke Ihnen für<br />

das Gespräch. A.T.L.<br />

TANKSTELLEN<br />

TECHNIK<br />

www.bohlen-doyen.com


14 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Vom Schnuppertag<br />

zum Traumberuf<br />

Hiesige Software-Schmieden laden Schüler in<br />

den <strong>Herbst</strong>ferien zur Reise in die IT-Welt ein<br />

REGION. Niemand hat sie je gesehen.<br />

Und nur wenige kennen sich wirklich<br />

mit ihr aus. Die Rede ist von Computer-<br />

Software, die mehr und mehr unser<br />

Leben bestimmt. Wie entsteht eigentlich<br />

so eine Software? Was lässt sich<br />

alles mit ihr machen? Wie heißen die<br />

Berufe der Leute, die Software herstellen?<br />

Und wo können junge Leute<br />

diese Berufe erlernen? Antworten auf<br />

diese und viele weitere Fragen bekommen<br />

Schülerinnen und Schüler ab 14<br />

Jahren in den <strong>Herbst</strong>ferien: Vom 4. bis<br />

zum 18. Oktober öffnen sich zehn Softwarehäuser<br />

aus Leer und Umgebung<br />

der Jugend, die dann in die Welt der<br />

IT hineinschnuppern kann. Unter dem<br />

Motto „Einen Tag lang Azubi sein“ können<br />

die jungen Menschen für einen<br />

Arbeitstag in ein Unternehmen ihrer<br />

Wahl kommen und Arbeitsalltag und<br />

Berufe der IT-Branche kennenlernen.<br />

Jedem Schnuppernden wird ein Auszubildender<br />

einer Firma an die Seite<br />

gestellt, der sich den ganzen Tag um<br />

den jungen Gast kümmert. Neben den<br />

Berufen der Informations-Technologie<br />

stehen auch kaufmännische und grafische<br />

Berufe zur Auswahl. Anmelden<br />

für die Schnuppertage können sich<br />

die Schüler aller Schulformen bequem<br />

über www.software-leer.de.<br />

„Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung“<br />

– so viel vorweg – heißen<br />

diejenigen, die Software herstellen.<br />

Und die sind gefragt wie nie zuvor.<br />

„Kein Handy, kein Fotoapparat kommt<br />

ohne Software aus“, sagt Bernd Hillbrands<br />

über die Bedeutung der<br />

Berufe. Er ist Vorstands-Vorsitzender<br />

der Orgadata AG, die am Leeraner<br />

Nesseufer eine Branchensoftware für<br />

den Fenster-, Türen- und Fassadenbau<br />

entwickelt, die weltweit bei über 4.500<br />

Kunden im Einsatz ist. Hillbrands ist<br />

auch der Vorsitzende des Software-<br />

Netzwerkes Leer, einem eingetragenen<br />

Verein, in dem sich zehn Softwarehäuser<br />

der Region zusammengeschlossen<br />

haben. Gemeinsam suchen die<br />

Software-Schmieden nach IT-Talenten<br />

und machen auf die attraktiven Berufe<br />

ihrer Branche aufmerksam. Mit Erfolg:<br />

„Zu unseren Schnuppertagen sind im<br />

vorigen Schuljahr über 220 Schüler<br />

in unsere Unternehmen gekommen“,<br />

freut sich der Vorsitzende Hillbrands<br />

über die Erfolgsgeschichte. „Etliche<br />

sind insbesondere von der Kreativität<br />

der Software-Entwicklung auf Anhieb<br />

so begeistert gewesen, dass sie sich<br />

nach dem Schnuppertag für eine Ausbildung<br />

beworben haben.“ Das Prinzip<br />

vom Schnuppertag zum Traumberuf<br />

funktioniert.<br />

Eine Ausbildung mit Zukunft, denn die<br />

Branche boomt, die Berufe sind gefragt:<br />

Die IT-Firma des Leeraner Teehauses<br />

Bünting sucht seit über einem Jahr einen<br />

Datenbank-Administratoren, Orgadata<br />

seit längerem einen IT-Dozenten<br />

und einen Entwicklungs-Koordinatoren.<br />

„Deutschlandweit fehlen 43.000<br />

Fachkräfte im IT-Sektor“, hat die CDU-<br />

Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann<br />

aus Leer das Problem im Blick.<br />

Nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels<br />

verspricht die IT-Welt besondere<br />

Karrierewege, die in anderen<br />

Sektoren kaum denkbar wären. Karrieren<br />

wie die von Bernd Hillbrands: Als<br />

Schüler lernte er im Praktikum die Firma<br />

Orgadata kennen; als Auszubildender<br />

kaufte er erste Anteile. Und mit 26 Jahren<br />

wurde er Vorstands-Vorsitzender<br />

der Aktiengesellschaft, die heute weltweit<br />

an 20 Standorten vertreten ist und<br />

Kunden in 72 Ländern betreut.<br />

Ohnehin unterscheidet sich offenbar<br />

die Arbeitswelt der modernen IT von<br />

der in konservativen Wirtschaftszweigen.<br />

Flache Hierarchien, Teamarbeit,<br />

Eigenverantwortung sind mehr als<br />

Schlagworte. Bester Beleg dafür ist<br />

die Orgadata AG, die von einer hochkarätigen<br />

Jury als deutschlandweiter<br />

„Arbeitgeber des Jahres“ für den internationalen<br />

„European Business Award“<br />

nominiert worden ist. Ein Grund mehr<br />

für einen Flirt mit der Branche – beispielsweise<br />

zu den Schnuppertagen in<br />

den <strong>Herbst</strong>ferien.<br />

· Neben Orgadata bieten folgende<br />

Softwarehäuser Schnuppertage<br />

an: Buss-Data, Bünting IT, Connedata,<br />

Hiltes, HR4YOU, IC-Tourismus, MDSI,<br />

S&F Datentechnik und Tridem. (Anmeldung:<br />

www.software-leer.de)<br />

Orgadata ist als „Arbeitgeber des Jahres“ für den European Business Award nominiert.<br />

Das Foto zeigt Vorstand Bernd Hillbrands (Mitte) im Gespräch mit Mitarbeitern. Foto:<br />

André Willms (Orgadata)<br />

Auch für Mädchen sind die Schnuppertage interessant. Loraine Witte (rechts) aus Moormerland<br />

hat darüber ihren Wunschberuf kennengelernt. Foto: Andreas Meinders<br />

(Orgadata)<br />

„Kein Handy, kein Fotoapparat kommt ohne Software aus“, betont Orgadata-Vorstand<br />

Bernd Hillbrands den Stellenwert der Informatik. Foto: Orgadata<br />

Über den QR-Code zur Schnuppertags-Anmeldung.


Wohnvergnügen der besonderen Art<br />

Wer in einem Land wohnt, wo es im<br />

Sommer nicht immer schön und im<br />

Winter kalt ist, sucht natürlich Möglichkeiten,<br />

um dem Wetterfrust zu entfliehen.<br />

Das muss nicht zwangsläufig ein teurer<br />

Südseeurlaub sein. Wie wäre es mit einem<br />

eigenen Wintergarten?<br />

Ein Wintergarten verwandelt das Haus<br />

in eine Lichtoase.<br />

Der Glasanbau macht das Haus wertvoller<br />

und das Leben luxuriöser: Man<br />

sitzt geschützt, doch wie im Freien,<br />

verlängert den Sommer und genießt<br />

den Garten hautnah auch bei Wind<br />

und Regen – Wohnvergnügen der besonderen<br />

Art. Der besondere Ort zum<br />

Entspannen und Genießen.<br />

Das Spektrum der Gestaltungs- sowie<br />

Konstruktions- und Ausstattungsmöglichkeiten<br />

ist riesig. Lassen Sie sich von<br />

uns beraten.<br />

Der Traum nach mehr Behaglichkeit, mehr Licht und mehr<br />

Wohnkomfort wird wahr. Genießen Sie diese Vorzüge das<br />

ganze Jahr über und geben Sie der Geselligkeit mehr Raum.<br />

Erleben Sie diese und weitere Inspirationen auf unserer<br />

Homepage und überzeugen Sie sich von unserem<br />

vielfältigen Angebot. Vereinbaren Sie am besten direkt<br />

einen Termin in unserer Ausstellung oder auch kostenlos bei<br />

Ihnen zu Hause.<br />

Unsere Leistungen auf einen Blick:<br />

Wintergärten aus Aluminium<br />

Terrassendächer aus Aluminium<br />

Edelstahlarbeiten<br />

Außentreppen und Geländer<br />

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Kontakt: Andreas Möller Querkanal 3 26903 Surwold<br />

Telefon 0 49 65 / 89 87 44 E-Mail: am.metallbau@t-online.de<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 15<br />

Ein besonderer Stil und gehobener<br />

Wohnkomfort soll auch vor der Terrasse<br />

nicht halt machen. Als Bindeglied zwischen<br />

Haus und Garten soll es dienen.<br />

Zum Treffpunkt der Familie, Freunden<br />

und Bekannten werden.<br />

Machen Sie Garten und Terrasse zu<br />

einem zweiten Wohnzimmer und genießen<br />

Sie die Musik der Regentropfen,<br />

ohne hastig das Feld räumen zu müssen.<br />

Mit hochwertigen Überdachungen<br />

aus Glas oder Aluminium, passend zu<br />

Ihrem Stil, liefern wir Ihnen den Schutz<br />

vor Regen. Schlechtes Wetter zieht an<br />

Ihnen vorbei.<br />

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umfangreichen Leistungsspektrum<br />

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rund um das Thema Wintergarten<br />

und Terassenüberdachungen.


16 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong>


Tack. Klang passt zur Echtzeit.<br />

In Hamburg geboren zog Uwe Müller<br />

als Sechsjähriger mit seiner Familie ins<br />

Saterland. Er, der direkt am Fischmarkt<br />

und Hamburger Dom aufgewachsen<br />

war, suchte in Ramsloh hoffnungslos<br />

den großen Rummel. Und das sollte<br />

lange so bleiben.<br />

Seine Vorstellung von Leben passte so<br />

gar nicht in die kleine, heile Welt des<br />

damaligen Zeitgeistes der Region. Während<br />

um ihn herum Roy Black dudelte,<br />

lebte er Woodstock, Hanfpflanzen, WG,<br />

Musik und Hippietum. Deutschlandweit<br />

aufbegehrende Jugendliche, die<br />

nach und nach das ewige Trauma und<br />

die Denke der Nachkriegszeit zerstören.<br />

Nicht nur die 68iger in Berlin, sondern<br />

auch die Wenigen hier. Nicht anpassen,<br />

dagegen sein – ein Muss in der damaligen<br />

Musikszene. Müllers Hang zur<br />

Musik war bereits damals nicht wegzudiskutieren.<br />

Maurer werden sollte er, vielleicht Bauherr<br />

in der Firma bereits vorgesehen-<br />

das hatte sich für Uwe Müller nach der<br />

Ausbildung zum Maurer erledigt. Er<br />

wollte Musik machen. In den 60igern<br />

war musikalische Früherziehung recht<br />

unbekannt und Klavierunterricht eher<br />

selten. Sein Lehrer Wolfgang Schönenberg<br />

allerdings förderte früh sein technisches<br />

Verständnis für Musikanlagen<br />

und individuelle Musik. Seine Arbeitsmaterialen<br />

aber waren das Gefühl und<br />

das Gehör für die Musik.<br />

Sein erster Auftritt als DJ wurde zum<br />

vollen Erfolg, die Party dauerte drei<br />

Tage. Aus dieser einen Party wurde eine<br />

Auch große Bühnen<br />

von Rock am Ring,<br />

Southside und Schesel<br />

wurden gerockt.<br />

Kontakt:<br />

Uwe Müller<br />

Ostermoorstraße 188<br />

26683 Saterland<br />

regelmäßige Veranstaltung, bald war<br />

die „Company“ in Scharrel entstanden,<br />

Müller spielt anfangs jeden Sonntag,<br />

dann fast täglich. Inspirieren lassen<br />

hat er sich dabei von Diskotheken wie<br />

„Tiffany“ in Oldenburg, „Scala“ in Lastrup<br />

oder dem „Elysium“ in E’damm<br />

Bis heute legt er gern bei der „DJ-Nacht“<br />

im Schlossmuseum in Jever auf, wo unterschiedliche<br />

DJs ihre Musik aus den<br />

70er Jahren spielen – ausschließlich<br />

von Platte. Denn es war auch in den<br />

70ern, als Müllers DJ-Karriere begann.<br />

Genau gesagt an Silvester 1975. 1981<br />

beschließt er, dass Musik nicht nur<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 17<br />

Uwe Müller mit seiner Sound- und Lichtanlage - ein Bild aus den Anfangszeiten seiner Karriere<br />

0 44 98 / 24 55<br />

01 76 / 78 53 08 68 Since 1975<br />

Hobby bleiben soll, sondern dass er<br />

davon leben will. Hauptberuflich. Das<br />

„Kopfschütteln“ der Menschen um sich<br />

herum nahm er nicht zur Kenntnis.<br />

Die Ziele werden größer und die Liste<br />

länger. Er legt im Ems – und Saterland,<br />

von Bremen bis Münster Platten auf. Ob<br />

„Neue Heimat“ in Thüle über das Apex<br />

in Papenburg, Bourree in Neubörger,<br />

Aladin in Bremen bis hin zu den großen<br />

Bühnen von Rock am Ring, Southside<br />

und Schesel.<br />

Neben seinem Musikgefühl stellt Müller<br />

früh fest, dass er die Menschen einen<br />

DJ U we Müller On Tour


18 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Abend lang im Griff hat. Er entscheidet,<br />

wann getanzt wird und wann nicht. Er<br />

beeinflusst die Stimmung maßgeblich,<br />

verfolgt und beeinflusst sie, bis sie zur<br />

gefühlten Echtzeit wird. Irgendwann<br />

hat er seine eigene erfunden und sie<br />

eilt ihm vor jedem Termin voraus. Bis<br />

heute.<br />

Denn die Menschen die ihn buchen,<br />

erwarten keinen Herrscher über den<br />

Plattenteller. Auch wenn sein musikalisches<br />

Leben im Arbeitszimmer in<br />

Wänden aus tausenden Scheiben aus<br />

Vinyl sichtbar wird, er nach wie vor von<br />

der Klangtiefe der Rille überzeugt ist -<br />

und dem gegenüber 5000 CDs stehen,<br />

so bleibt es doch die Atmosphäre – die<br />

einen gelungenen Abend ausmacht.<br />

Ein Gespräch mit ihm über den Job,<br />

Zukunft und 40 Jahre Musikgeschichte.<br />

Uwe, fast 40 Jahre auflegen, Platten-<br />

oder CD-Koffer schleppen, Bühnen<br />

ab- und aufbauen, heute hier - morgen<br />

dort. Ist das wirklich das Leben,<br />

was du dir 1974/75 so vorgestellt<br />

hast und was waren in diesen fast<br />

40 Jahren die größten Einschnitte in<br />

deinem Leben?<br />

Beruflich waren es sicherlich die vielen<br />

erfolgreichen Jahre der ganz großen<br />

Festivals wie Rock am Ring und Southside<br />

– ich habe auf vielen großen Festivals<br />

aufgelegt.<br />

Das waren einfach gigantische Partys<br />

mit unendlich vielen Emotionen. Aber<br />

auch die hohen, technischen Anforderungen<br />

waren einfach eine echte Herausforderung<br />

an das ganze Team.<br />

Vermisst du diese großen Festivals?<br />

Nein. Heute müsste man mich dazu<br />

überreden. Ich habe das gerne gemacht,<br />

aber irgendwann ist es genug<br />

gewesen.<br />

Und die privaten Einschnitte?<br />

Privat war es sicherlich die Geburt meiner<br />

Kinder. Das hat meinen Fokus, die<br />

Einstellung zum Leben grundlegend<br />

geändert.<br />

Inwiefern?<br />

Vorher ging es erst mal nur um mich,<br />

um die Musik, nochmal um die Musik,<br />

dann vielleicht um das Auto und um<br />

die eine oder andere Frau - insofern es<br />

der Zeitplan zuließ. Irgendwann aber<br />

merkst du, dass du auch deine besten<br />

Abende alleine feierst. Das nichts von<br />

dem bleiben wird. Und dann ist da<br />

plötzlich ein kleines Wesen, das dich<br />

tottraurig ansieht wenn du gehst. Die<br />

Trauer ist plötzlich auch ein Teil von dir.<br />

Du kommst also nicht umhin, dein Verhalten<br />

zu hinterfragen und sich in andere<br />

Menschen reinzudenken. Meine<br />

eigene Wichtigkeit hat sich verlagert.<br />

Das ist natürlich ein Prozess, der sich<br />

entwickelt.<br />

Bedeutet das im Umkehrschluss,<br />

dass du vorher ein Egoist warst?<br />

Ja, das bedeutet es wohl. Es war nicht<br />

bewusst, ich kannte dieses Gefühl vorher<br />

in dieser Form nicht.<br />

Unter dieser Prämisse, würdest du<br />

jemanden diesen Job empfehlen?<br />

Ich würde niemanden diesen Job<br />

empfehlen, es ist keiner. Das muss man<br />

leben, das ist eine Leidenschaft. Wegen<br />

Reichtum oder Sicherheit kann man<br />

das nicht durchziehen - obwohl ich viele<br />

Jahre gut verdient habe. Aber auch<br />

ansonsten hat das mit einem „normalen<br />

Beruf“ rein gar nichts zu tun.<br />

Hat man nach 40 Jahren auflegen –<br />

noch neue Ziele?<br />

Man kommt nicht umhin, keine zu<br />

haben. In diesem Job lebst du ja nicht<br />

wie Musiker von Plattenverkäufen. Es ist<br />

kein bleibender Erfolg. Du musst dich<br />

ständig neu erfinden.<br />

Und wohin geht die Reise gerade?<br />

Lange schon weg von reinen Saufpartys.<br />

Sound und Wischen ist in kleinen<br />

Clubs angesagt. Persönliche Atmosphäre,<br />

gehobene Ausstattung mit<br />

Dolby-Surround-Ton. So was in der Art<br />

schwebt mir mehr vor.<br />

Du suchtest einst in Ramsloh den<br />

großen Rummel. Du hast ihn dort<br />

nie gefunden aber lebst mit Hund,<br />

Katz, Maus und Freundin - immer<br />

noch dort. Warum?<br />

Als Kind – nach dem Umzug aus Hamburg<br />

– konnte ich dieses Dorf wirklich<br />

schwer begreifen. Ich erinnere mich<br />

an die erste Kirmes. Alle Kinder in der<br />

Nachbarschaft freuten sich riesig und<br />

ich war natürlich total aufgeregt. Und<br />

da stand dann eine Schießbude. Ich<br />

war so enttäuscht. Im Laufe der Jahre<br />

hat der Rummel allerdings woanders<br />

stattgefunden und Ramsloh war in Ruhephasen<br />

optimal, um sich zu erholen.<br />

Was willst du in 10 Jahren machen –<br />

dann bist du über 60?<br />

Ich würde wirklich auch dann immer<br />

noch gern auflegen.<br />

Findest du das selbst normal?<br />

Glaub´ schon.<br />

Danke für das Gespräch. A.T.L.<br />

Uwe Müller<br />

Das traurige Sterben<br />

für ein Stück Pelz<br />

Seit Tausenden von Jahren kommen<br />

die grönländischen Sattelrobben an<br />

Kanadas Küsten, um dort auf den Eisschollen<br />

ihre Babys zu bekommen.<br />

Gleichzeitig zieht dieses Ereignis Arbeiter<br />

einiger weniger Fischerei-Großunternehmen<br />

aufs Eis. Zehntausende der<br />

Tiere werden grausam erschlagen oder<br />

erschossen, um ihre Felle auf dem internationalen<br />

Pelzmarkt verkaufen zu können.<br />

Zumeist werden die Robbenbabys<br />

im Alter von höchstens drei Lebensmonaten<br />

abgeschlachtet. Einige Tiere<br />

werden angeschossen, können ins<br />

Wasser fliehen und verbluten dort. In<br />

der Regel werden die Tiere jedoch von<br />

den Robbenjägern erschlagen, doch<br />

auch das gelingt nicht immer. Die Jäger<br />

zertrümmern ihre Augen, Wangen<br />

oder den Mund und ziehen sie dann an<br />

Schiffshaken über das Eis und häuten<br />

sie häufig sogar bei lebendigem Leib.<br />

Seit der Jahrhundertwende, als die Zahl<br />

der Robben noch über zehn Millionen<br />

betrug, wurden schätzungsweise 17,5<br />

Millionen Robben abgeschlachtet.<br />

Heute beträgt die Gesamtzahl der Robben<br />

in den Meeren Nordamerikas nur<br />

noch etwa eine Million.<br />

Dabei existiert inzwischen keine Rechtfertigung<br />

mehr für dieses Massaker.<br />

Die kanadische Regierung hat <strong>2013</strong><br />

eine irrsinnige Fangquote von 400.000<br />

Babyrobben zum Abschuss freigegeben.<br />

Trotz internationalen Protests<br />

und fehlender Märkte für kanadische<br />

Robbenfelle in der EU, den USA und in<br />

Russland, ehemals größter Abnehmer<br />

von Robbenprodukten, subventioniert<br />

die kanadische Regierung diese unsägliche<br />

Tierquälerei <strong>2013</strong> unvermindert<br />

weiter. Erst im Januar <strong>2013</strong> hat Taiwan<br />

den Handel mit Robbenprodukten verboten.<br />

Bei dem Robbenschlachten wird diesen<br />

sanftmütigen Wesen, von denen viele<br />

erst einige Wochen alt sind, der Schädel<br />

eingeschlagen oder man erschießt<br />

sie aus unmittelbarer Entfernung. Sie<br />

haben wahrscheinlich noch nie feste<br />

Nahrung zu sich genommen und<br />

konnten noch nicht einmal schwimmen<br />

lernen, bevor sie getötet werden.<br />

Auf der ganzen Welt gibt es kein<br />

größeres kommerzielles Massaker an<br />

Meeressäugern. Die meisten Menschen<br />

sind sich einig, dass es schlichtweg<br />

falsch ist, Babyrobben zu erschießen<br />

und ihnen den Schädel einzuschlagen.<br />

Environics Research fand heraus, dass<br />

fast 70% der Kanadier dagegen sind.<br />

Trotz der internationalen Empörung<br />

darüber, genehmigt die kanadische Regierung<br />

es den Robbenjägern jedoch<br />

immer noch, Hunderttausende dieser<br />

sanftmütigen Lebewesen jedes Jahr zu<br />

erschlagen und zu häuten. Also warum<br />

tötet Kanada die Robben überhaupt?<br />

Das jährliche Robbenmassaker findet<br />

nur deshalb statt, weil noch immer eine<br />

Nachfrage nach Pelz besteht – nach<br />

jeder Art von Pelz. Die Pelzindustrie<br />

ist eine der grausamsten Industrien<br />

weltweit – ganz egal, ob es um das<br />

Erschlagen von Babyrobben geht, den<br />

Tod durch Elektroschock von Nerzen<br />

auf Pelzfarmen oder den zerschmetterten<br />

Brustkorb von Füchsen in Fallen.<br />

Die Robbenjagdindustrie gibt an, mehr<br />

Robben umzubringen, da die Nachfrage<br />

nach Pelz stiege – und zwar nach<br />

jeder Art von Pelz. Das bedeutet: Jeder,<br />

der einen Nerz- oder Fuchsmantel trägt,<br />

ist für die Nachfrage nach den Fellen<br />

dieser Babyrobben verantwortlich, die<br />

erschlagen und nicht selten sogar bei<br />

lebendigem Leib gehäutet werden.<br />

Fordern auch Sie die kanadische Regierung<br />

auf, das Robbenschlachten<br />

endgültig zu verbieten. Unter Peta.de<br />

finden Sie eine Petition, die Sie unterschreiben<br />

und an die Regierung versenden<br />

können.<br />

A.T.L.


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20 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong>


Entwurf für das Neubauprojekt Dieckhausstraße<br />

Wohnraum in Papenburg<br />

Nachholbedarf an Wohnungen im gesamten Stadtgebiet<br />

Papenburg. Morgens auf dem<br />

Fahrradweg von Flachsmeer zum<br />

Schulzentrum Kleiststraße wird<br />

Papenburg bei jedem Tritt in die Pedale<br />

dünner. Lange Schlangen von<br />

Schülern und Autos aus allen Richtungen<br />

an den Ampeln. Platz zum<br />

Wohnen in Papenburg für Familien<br />

mit Kindern, manchmal ein Akt. Die<br />

umliegenden Ortschaften wurden<br />

als letzter Versuch, die passende<br />

Wohnung zu finden, genutzt. Auch<br />

außerhalb, alle Neubaugebiete bis<br />

auf die letzten Reihenhäuschen gekauft,<br />

gemietet und bezogen.<br />

Der Wohnraum in Papenburg - eng in<br />

den letzten Jahren.<br />

Mit der Fertigstellung des Projektes<br />

„Wohnen am Lüttmannsweg“ verschaffte<br />

das Unternehmen Günter<br />

Terfehr dem Schrei nach Eigentumswohnungen<br />

auf dem Markt ein wenig<br />

Luft. Während die Akquise für<br />

eine Vermarktung der Häuser am<br />

Lüttmannsweg im Wesentlichen abgeschlossen<br />

ist, steht das nächste Großprojekt<br />

der Firma Günter Terfehr bereits<br />

in den Startlöchern.<br />

In der Nähe zum Stadtzentrum von<br />

Papenburg, nahe der Sport- und Freizeitanlage<br />

„Waldstadion“, und dem<br />

Schulzentrum „Kleiststraße“ entstehen<br />

an der Dieckhausstraße Neubauwohnungen<br />

in verschiedenen Formen und<br />

Größen zu äußerst attraktiven Preisen.<br />

Jede Wohnung soll zeitlos und wertbeständig<br />

ausgestattet werden.<br />

14 Eigentumswohnungen und 10 Reihenhäuser<br />

werden auf dem ehemaligen<br />

Grundstück eines Baustoffhandels<br />

entstehen. Eine Bebauung, die wie in<br />

fast allen Terfehr-Projekten nicht nach<br />

außen stattfindet. Die Stadt wächst auf<br />

den bestehenden Flächen, durch Verdichtung,<br />

statt neue zu verbrauchen<br />

oder wie versteht man Terfehrs Bemühungen,<br />

direkt in der Stadt Wohnraum<br />

zu schaffen.<br />

Das großräumige Büro von Gerrit<br />

Terfehr - wie immer makellos aufgeräumt.<br />

Ein Tropfen Kaffee löst sich mit<br />

einem leisen „plopp“ von der ansonsten<br />

blank geputzten Kaffeekanne, so als<br />

wollte dieser sich nicht von der bestehenden<br />

Ordnung dieses Büros bezwingen<br />

lassen. Der Tropfen hat keine Chance,<br />

unten anzukommen. Wie erwartet,<br />

ist die Serviette schneller.<br />

Diese Szene erklärt das Unternehmen<br />

Terfehr vielleicht besser, als man es<br />

über Bauvorhaben je beschreiben<br />

könnte. An der Wand hängt noch der<br />

Bebauungsplan vom Lüttmannsweg,<br />

der inzwischen als Bauvorhaben bereits<br />

Vergangenheit ist.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> im Gespräch mit Gerrit<br />

Terfehr (Bauunternehmen Günter<br />

Terfehr) und Heinz Sander, Fachwirt in<br />

der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft,<br />

über Nachfrage und Angebot<br />

auf dem Wohnungsmarkt und der großen<br />

Nachfrage auf Eigentumswohnungen<br />

im hiesigen Raum.<br />

Herr Terfehr, inzwischen bauen Sie<br />

neben Häusern und Geschäftsgebäuden<br />

jede Menge Reihenhäuser<br />

und Wohnungen, die in der Regel<br />

durch Sander Immobilien vermarktet<br />

werden. Hat sich der Wohnungsmarkt<br />

so verändert oder wie ist dieser<br />

Wandel zu erklären?<br />

In der Tat hat sich der Markt in den<br />

letzten Jahren sehr verändert. Die<br />

Nachfrage nach Wohnimmobilien wie<br />

Eigentumswohnungen ist extrem gestiegen.<br />

Durch historisch tiefe Zinsen<br />

und die Skepsis gegenüber alternativen<br />

Kapitalanlagen haben sich immer<br />

mehr Menschen zum Erwerb einer Eigentumswohnung<br />

entschieden.<br />

Die derzeitige Geldmarktlage bietet<br />

sich gerade dazu an, Immobilien zu<br />

kaufen oder zu bauen. Da kommen<br />

ganz verschiedene Aspekte zum Tragen.<br />

Gekauft wird als Geldanlage, aus<br />

energetischen Gründen (Altbau wird<br />

durch Neubau ersetzt), um Energiekosten<br />

zu sparen, aber auch - und das ist<br />

ein neues Zeichen der Zeit -, weil die<br />

jungen Alten ab 60 nicht mehr so wie<br />

früher an ihrem großen Haus festhalten<br />

möchten.<br />

Wenn die Kinder nicht mehr zu Hause<br />

wohnen, bleiben ein großer Garten<br />

und viel Arbeit zurück. Sich noch 20<br />

oder 30 Jahre um ein fast leeres Haus zu<br />

kümmern, erscheint heute vielen keine<br />

attraktive Lösung zu sein. Sie verkaufen<br />

es und nutzen die viele freie Zeit, die<br />

ihnen „mehr“ zur Verfügung steht, anderweitig.<br />

Heinz Sander<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 21<br />

Früher galt „das schöne, große Haus,<br />

dessen Wert zu erhalten ist,“ als Prestigeobjekt,<br />

als Sicherheit oder war für die<br />

Kinder. Davon löst sich die Gesellschaft<br />

mehr und mehr. Die Einstellung hat<br />

sich komplett geändert.<br />

Heinz Sander: Aber es ist auch die Angst<br />

vor der Eurokrise, die Menschen Geld in<br />

Immobilien anlegen lässt. Immobilien<br />

gelten als sicher. Die Rettung des Euros<br />

ist eine schwierige Mission - die Euro-<br />

Krise beschäftigt Europa bereits seit<br />

mehreren Jahren. Hält die europäische<br />

Währungsunion der Belastung stand?<br />

Wie entwickelt sich die Währung? Das<br />

sind Fragen, die sich die Menschen/<br />

Anleger stellen und sie verunsichert.<br />

Häuser bleiben bestehen und der Wert


22 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Gerrit Terfehr<br />

bleibt über einen langen Zeitraum erhalten.<br />

Während man bei Fonds und<br />

ähnlichem derzeit nicht den genauen<br />

Weg bestimmen kann. Das ist ein nicht<br />

unerheblicher Punkt.<br />

Energiekosten, wie Sie gerade selber<br />

sagen, sind ein wichtiger Punkt.<br />

Natürlich ist es wichtig, Kosten zu<br />

sparen, aber die Schreie, „Unsere<br />

Häuser werden zu Tode gedämmt“<br />

oder „Wir leben wie in einer Plastiktüte“,<br />

werden immer lauter. Selbst<br />

der Verbraucherschutz oder auch<br />

der bayerische Architekt und Spezialist<br />

Konrad Fischer machen darauf<br />

aufmerksam. Wie stehen Sie dazu?<br />

Sander (schmunzelt): Gerade die Firma<br />

Terfehr legt großen Wert auf Isolierung.<br />

Terfehr (lacht): Richtig. Das ist uns auch<br />

sehr wichtig. Daran misst man unsere<br />

Arbeit. Die Isolierung, so wie wir sie<br />

heute kennen, ist im Verhältnis ja noch<br />

recht jung. Wir legen Wert auf energie-<br />

effizientes Bauen und erfüllen dabei<br />

alle Kundenwünsche, angefangen bei<br />

unserem Standard- bis hin zum Passivhaus.<br />

Ich stehe voll hinter den neuen<br />

Technologien und vertrete sie auch<br />

guten Gewissens.<br />

Sander: Was man, glaube ich, sagen<br />

kann, dass die Grenzen an Dämmung<br />

in einigen Bereichen erreicht ist. Mehr<br />

kann man und sollte man vielleicht<br />

nicht unbedingt in Betracht ziehen.<br />

Terfehr: Den derzeitigen Zustand finde<br />

ich lobenswert. Die Heiz- und Energiekosten<br />

sind mehr als überschaubar<br />

in den neuen Häusern und Wohnungen.<br />

Die niedrigen Kosten entlasten<br />

den Haushalt. Hierzu wird langfristig<br />

sicherlich auch eine stetig verbesserte<br />

Haustechnik beitragen. Zum Beispiel<br />

Heiz- und Lüftungsanlagen<br />

Sie haben nach dem Wohngebiet am<br />

Lüttmannsweg direkt das Projekt an<br />

der Dieckhausstraße in Angriff genommen.<br />

Warum?<br />

Terfehr: Es gab einen Nachholbedarf an<br />

Wohnungen im gesamten Stadtgebiet.<br />

Wir sprechen dort ein anderes Klientel<br />

an. Die Wohnungen sind günstiger, sie<br />

sind auch für Familien geeignet. Die<br />

Reihenhäuser sind ebenfalls eher auf<br />

Familien mit Kindern zugeschnitten<br />

und das bietet sich im direkten Bereich<br />

des Schulzentrums auch an. Die große<br />

Nachfrage vor Baubeginn zeigt, dass sie<br />

sehr gut ankommen.<br />

Warum sind sie im Verhältnis zum<br />

Lüttmannsweg preiswerter?<br />

Terfehr: Das erklärt sich durch günstigere<br />

Erstellungs- und Grundstückskosten.<br />

In Reihenhäusern braucht es zum Beispiel<br />

keine Aufzüge, wie sie in anderen<br />

Lageplan des Neubauprojektes Dieckhausstraße.<br />

Wohnungen natürlich gegeben sind<br />

und höhere Kosten verursachen. Das ist<br />

eine ganz einfache Rechnung.<br />

Ist der Wohnungsmarkt in Papenburg<br />

inzwischen gesättigt oder bedarf<br />

es noch mehr Wohnungen und<br />

Häuser?<br />

Sander: Wenn der Markt gesättigt<br />

wäre, würde die Nachfrage nicht ungebrochen<br />

groß sein. Insbesondere<br />

die Nachfrage nach Qualität und guter<br />

Ausstattung ist immer noch vorhanden.<br />

Wenn allerdings in diesem Tempo<br />

weiter gebaut wird, kann es mittelfristig<br />

zu einer Sättigung kommen.<br />

Herr Terfehr, sind Sie jemand, der<br />

nach innen und nicht außerhalb Papenburgs<br />

baut?<br />

Natürlich, wenn die Möglichkeit besteht,<br />

zentrumsnah Wohnraum zu<br />

schaffen, ziehe ich das vor. Für die<br />

Kinder und deren Schulweg, über Einkaufswege<br />

– das bedarf keiner Diskussion.<br />

Durch die große Nachfrage an Grundstücken<br />

steigen aktuell jedoch die<br />

Grunstückspreise derart hoch, dass<br />

kurzfristig auch die Preise für Wohnungen<br />

steigen müssen. Ob diese dann<br />

noch gezahlt werden, bezweifele ich.<br />

Was sind die nächsten Ziele?<br />

Derzeit konzentrieren wir uns auf das<br />

Projekt an der Dieckhausstraße sowie<br />

auf das Projekt an der Leeraner Nesse.<br />

Dort entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus<br />

mit 21 Wohneinheiten und<br />

Tiefgarage.<br />

Danke für das Gespräch. A.T.L.


Magisch Samhain in<br />

Bourtange<br />

Am 26.10.<strong>2013</strong> – <strong>2013</strong>.10.27<br />

Magisch Samhain - oder übersetzt<br />

"Ende des Sommers" – ein Brauch, so<br />

alt wie die Menschheit, auch wenn der<br />

Begriff heute kaum noch Verwendung<br />

findet. Trotzdem feiern in dieser Nacht<br />

Menschen in vielen Ländern ein Fest:<br />

Halloween. Irische Auswanderer brachten<br />

im 19. Jahrhundert das keltische<br />

Fest Samhain nach Amerika und von<br />

dort kam es in den letzten Jahren wieder<br />

zurück nach Europa. Eigentlich fällt<br />

Samhain auf den Neumond, Anfang<br />

November, wird aber in der Nacht vom<br />

31. Oktober auf den 1. November gefeiert,<br />

dem keltischen Neujahr.<br />

Samhain steht für den ewigen Kreislauf<br />

von Geburt und Tod. Es ist Ende und<br />

Anfang. Mit dem Beginn der Dunkelzeit<br />

blieben die Menschen früher mehr in<br />

ihren Häusern, zogen sich in sich selbst<br />

zurück. Es wurden Geschichten erzählt<br />

von Kobolden, Feen, Elfen und anderen<br />

Fabelwesen. Die Natur ruht, so glaubten<br />

sie, bis Imbolc. In der Dunkelzeit soll<br />

die Grenze zwischen der Welt der Toten<br />

und der der Lebenden sehr dünn sein.<br />

Die Christen griffen diesen Brauch auf.<br />

Papst Gregor IV legte im Jahr 837 fest,<br />

dass am 1. November statt des heidnischen<br />

Samhain das christliche Allerheiligen<br />

gefeiert werden sollte, da er<br />

den Brauch nicht völlig zerstören konnte.<br />

Die keltische Tradition geriet aber bis<br />

heute nicht in Vergessenheit.<br />

Willkommen in der Festung Bourtange,<br />

wo die magische Nacht von Samstag<br />

auf Sonntag den Schleier zwischen den<br />

Dimensionen aufhebt. Elfen, Hexen,<br />

Druiden, Geister und Dämonen aus<br />

allen Dimensionen nehmen die befestigte<br />

Stadt ein. Es ist ein magischer<br />

Markt und spannende Dinge passieren<br />

…<br />

Bourtange<br />

W. Lodewijkstraat 33<br />

9545 PA Bourtange<br />

Tel.: (05 99) 35 46 00<br />

E-Mail: info@bourtange.nl<br />

Magie ist überall!<br />

Besucher erleben eine Straße mit Sängern,<br />

verschiedenen Künstlern und<br />

auch eine spektakuläre Feuershow. Von<br />

Samstag bis Sonntag findet in der Festung<br />

Bourtange ein großer Markt statt,<br />

auf dem Magie- und Fantasieartikel verkauft<br />

werden.<br />

Gönnen Sie sich doch<br />

mal etwas Gutes und<br />

reservieren frühzeitig!<br />

Zur Geschichte: Es gab einmal ein<br />

Sumpfgebiet, wo nur ein schmaler<br />

Sandweg durch die Mitte des Sumpfes<br />

in eine kleine Erweiterung führte. An<br />

einen trockenen, magischen Ort. Hier<br />

wurde die Festung gebaut, die Magie<br />

ist jedoch bis heute geblieben. In einer<br />

ruhigen Nacht können Sie die Soldaten<br />

vergangener Jahrhunderte marschieren<br />

hören und es erklingt sehr vage ein<br />

Kanonenschall - die Magie ist überall.<br />

Dem Anlass passend verkleidete Besucher<br />

erhalten eine Ermäßigung auf den<br />

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<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 23<br />

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24 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Fotos: Archiv Stadt Papenburg.<br />

Ein bisschen mehr Bahnhof, ein sehr altes,<br />

gutes Gefühl.<br />

Es war für Papenburg sicher ein bewegender<br />

Moment, als der damalige<br />

Bahnhof, „ein zweigeschossiger Backsteinbau<br />

mit Mittelbau und Kopfbauten“,<br />

nach den Plänen von C.W. Hase<br />

1855-56 erbaut und eröffnet wurde.<br />

Er sollte die Wirtschaftlichkeit verbessern,<br />

Handels-und Güterwege erleichtern.<br />

Der Bahnhofsvorplatz - durch<br />

Baumbestand und ovaler Umfahrt<br />

geprägt – war ein Vorzeigeobjekt der<br />

damaligen Zeit. Ein Meisterstück, eines<br />

was mit den Städten der Umgebung<br />

mithalten konnte.<br />

Anfangs lag aufgrund der Streckenlage<br />

der Papenburger Bahnhof eher im<br />

Abseits. Mit immer mehr Zügen aber<br />

kehrte eine Betriebsamkeit ein, die<br />

schlussendlich mehr Mitarbeiter der<br />

Reichsbahn benötigte und so entstanden<br />

1875 die zwei spiegelgleichen<br />

Gebäude, die links wie rechts vom<br />

Bahnhof auch vor unerwünschten<br />

Eindringlingen schützen sollten. Denn<br />

dort wohnten nach der Erbauung Vor-<br />

steher und Mitarbeiter der Reichsbahn<br />

und ihre Familien.<br />

Zwei Familien in einem Haus mit jeweils<br />

über 80 qm Wohnfläche war für<br />

Arbeiter zur damaligen Zeit ein Luxus,<br />

den nur wenige besaßen. Während<br />

die Menschen an anderen Orten<br />

im Emsland noch oftmals in Hütten<br />

hausten, entstand rund um dem Papenburger<br />

Bahnhof nach und nach<br />

ein Villenviertel. Werftbesitzer als auch<br />

Aktionäre bauten um sie herum große,<br />

auffallend schöne Häuser. Die Arbeiter<br />

der Reichsbahn erlebten um die Jahrhundertwende<br />

eine aufblühende Umgebung<br />

mit geregelten Arbeitszeiten,<br />

trockenen, großen Wohnungen und<br />

gehörten somit selbst ein kleines Stück<br />

weit zur Elite. In Sonntagstracht, fein<br />

herausgeputzt zum Fototermin. Die<br />

„Eisenbahnerfamilien“.<br />

So zumindest nennt sie Katharina<br />

Steinfeld. Die 88-Jährige lebt seit zig<br />

Jahrzehnten gegenüber dem Bahnhof.<br />

Früher, erzählt sie, hatten ihr Mann und<br />

sie dort einen Großhandel. Trotz ihres<br />

hohen Alters erinnert sie sich detailliert<br />

an die vielen Jahre rund um den Papenburger<br />

Bahnhof. Sie lässt keine Epoche<br />

aus. Auf dem Papenburger Bahnhof<br />

an sich aber lässt sie „nichts kommen“.<br />

„Früher, das war herrlich“, schwärmt<br />

sie. „Das war so ein schöner Bahnhof.<br />

Morgens konnte man dort Zeitungen<br />

aus aller Welt kaufen, das hatte was von<br />

‚weltoffen‘! Man traf immer jemanden<br />

auf ein ‚Moin‘. Er war voller Leben. Letzte<br />

Kutschen, erste Autos, Mütter mit Kindern,<br />

Güter und Händler. Für Ordnung<br />

sorgten die Bahnhofsvorsteher, die in<br />

den Satteldachhäusern wohnten. Auch<br />

nachts machten sie ihre Rundgänge –<br />

das war ein beruhigendes Gefühl“, sagt<br />

sie.<br />

„Als die Berufsschule eröffnete“, erinnert<br />

sie sich, „stand am Bahnhof sonntags<br />

die Kutsche von Lehrer Brandt, der<br />

sich bei den Kaufleuten vorstellte. Die<br />

sollten die jungen Menschen ausbilden<br />

und er wollte sich selbst ein Bild von<br />

den Ausbildern machen. Damals waren<br />

hier rund um den Bahnhof alle großen<br />

Firmen angesiedelt. Die Firma Dieckhaus,<br />

die Werft natürlich auch schon.<br />

So schaute er direkt bei den Besitzern<br />

vorbei auf ein Glas Sekt“, lacht sie.<br />

Aber es gab auch dunkle Seiten in der<br />

Geschichte des Bahnhofs. „Im zweiten<br />

Weltkrieg fühlte ich mich sehr hilflos“,<br />

sagt sie. Als 15-jährige wusste ich nicht,<br />

was ich tun sollte. Die Menschen, die<br />

hier in Waggons zusammengepfercht<br />

ankamen, wurden auf Wagen geschmissen<br />

und nach Esterwegen befördert.<br />

Ich mochte nicht mehr aus dem<br />

Fenster gucken. Man durfte auch nichts<br />

sagen - und was hätte ich auch sagen<br />

sollen?“ Auf die Frage: „Mit Fußketten<br />

kamen die Menschen aus Esterwegen<br />

hier an?“, schüttelt sie den Kopf. „Nein“,<br />

sagt sie, „wenn sie aus Esterwegen kamen,<br />

konnten sie nicht mehr laufen. Sie<br />

wurden nur noch übereinandergeworfen<br />

und abtransportiert. Juden, Priester<br />

und politische Gefangene, es tat mir<br />

so leid. Auch den Eisenbahnerfamilien<br />

ging es, glaube ich, nicht anders. Wir


Der moderne Bahnhofsvorplatz.<br />

haben nie darüber gesprochen. Es sollte<br />

einfach aufhören“.<br />

Nach Kriegsende ging es mit der Wirtschaft<br />

wieder bergauf. „Die Eisenbahn<br />

muss laufen“, war der Slogan der 50er<br />

Jahre rund um dem Bahnhof. In die Vorsteherhäuser<br />

zogen Familien der Bahn<br />

ein und nach Jahren wieder aus, um<br />

in der Regel ihr eigenes Häuschen zu<br />

beziehen. „Da, wo nun der neue Kiosk<br />

entstanden ist, zog als letzte ‚Bahnfamilie‘<br />

die Familie Held ein. Es waren nette<br />

Menschen, unsere Kinder spielten zusammen.<br />

Die Jungs sind heute Lehrer<br />

und die Eisenbahnfamilien waren ein<br />

Teil des Bahnhofs, wie ein in sich geschlossener<br />

Ort. Eigentlich hätte man<br />

sie wie die Gebäude und den Güterschuppen<br />

auch unter Denkmalschutz<br />

stellen müssen“, schmunzelt sie.<br />

Der Bahnhof, wie auch die zwei gespiegelten<br />

Abschlussgebäude, wurden von<br />

der Stadt gekauft. Die einstige Reichs-<br />

und später Deutsche Bundesbahn<br />

strukturierte um. Eisenbahnerfamilien<br />

brauchte es nicht mehr. Die beiden<br />

spiegelgleichen Gebäude wurden vermietet,<br />

standen leer und unter Denkmalschutz.<br />

Trotzdem fanden sich für<br />

beide Satteldachhäuser Käufer.<br />

Es braucht Idealisten, die sich solcher<br />

Gebäude annehmen. Alfons<br />

Hövelmann kaufte 2008 das einstige<br />

Vorsteherhaus und eröffnete vor gut<br />

einem Jahr seinen Café und Kiosk<br />

ZumBa. Wo einst die Familie Held lebte<br />

und Kinder tobten, hat er in liebevoller<br />

Kleinstarbeit Wände aufgearbeitet und<br />

den alten Backstein freigelegt. “Die<br />

Entkernungsarbeiten dauerten über<br />

ein Jahr, es war schon viel Arbeit aber<br />

mein Hobby“, erklärt er im Gespräch<br />

mit dem <strong>PFEFFER</strong>. Die freigelegten<br />

Backsteinmauern geben dem ehemaligen<br />

Vorsteherhaus seinen eigentlichen<br />

Charme zurück. Das warme Holz des<br />

Fußbodens glänzt in der Sonne und<br />

das Licht fällt wie zufällig auf das Regal<br />

mit Zeitungen aus aller Welt.<br />

Inzwischen strahlt das kleine Café<br />

Gemütlichkeit und Wärme aus. Auch<br />

die Speisen erinnern an die gute, alte<br />

Zeit. „Alles hausgemacht“, erklärt Hövelmann<br />

stolz. „Ob Suppen, Torten,<br />

Kuchen, Frikadellen – wir backen,<br />

braten, kochen alles selbst. Der frische<br />

Apfelkuchen erinnert tatsächlich an<br />

die Heimat. An Omas Backkunst und<br />

an Gerüche der Kindheit. Dieses Gefühl<br />

zu erzeugen, war sicherlich nicht<br />

Hövelmanns Absicht. Er - kein Werbefachmann,<br />

sondern einer, der das Café<br />

aus Leidenschaft betreibt. Die Preise,<br />

trotz reiner Handarbeit, keineswegs abgehoben.<br />

„Kleine Familienfeiern bieten<br />

wir auf Anfrage natürlich auch an, man<br />

muss sehen, wie sich das auf Dauer entwickelt.<br />

Im Moment sind wir zufrieden“,<br />

fügt er an.<br />

Seine Motivation? „Ich wollte, dass der<br />

Bahnhof aus dem Dornröschenschlaf<br />

erwacht und ein bisschen ist mir das<br />

hoffentlich auch gelungen. Durchreisende<br />

freuen sich, hier schnell einen<br />

Kaffee trinken zu können oder ein<br />

Frühstück zum Mitnehmen zu finden“,<br />

erklärt er.<br />

Das ist ganz in Katharina Steinfelds Sinne.<br />

Eine Computerschule, wie sie den<br />

Teil der VHS nennt, der noch im Bahnhof<br />

ansässig ist, hat mit ihrer Vorstellung<br />

von Bahnhof wenig gemein. Das<br />

sagt sie so nicht, aber man kann förmlich<br />

auf ihrer Stirn lesen, was sie denkt.<br />

Das langgezogene Wort ‚Computer‘<br />

lässt sie herrlich verfremdet klingen, so<br />

als könnten die Bahn fahren! „Den Weg<br />

über die Straße schaffe ich nicht mehr,<br />

sonst hätte ich mir das Café schon<br />

längst angeschaut und den Kuchen<br />

probiert. Ein bisschen mehr Bahnhof,<br />

ein sehr altes, gutes Gefühl“, meint sie.<br />

A.T. L.<br />

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26 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Atze Schröder<br />

Und dann kam Ute<br />

In diesem Jahr zeigt Comedian Atze<br />

Schröder eine ganz neue Seite. Der<br />

bekennende Literaturfan und leidenschaftliche<br />

Leser veröffentlicht am 20.<br />

September <strong>2013</strong> seinen ersten Roman<br />

„Und dann kam Ute“. Dieses Buch ist<br />

eine Mischung aus Liebes- und satirischem<br />

Episodenroman, der von Gefühlen,<br />

Liebe, Sex, Räuberpistolen und<br />

Freundschaft handelt.<br />

Ein Roman für Frauen UND Männer.<br />

Nach Romeo & Julia und William & Kate<br />

kommen nun Atze und Ute. Dabei sieht<br />

es zunächst gar nicht danach aus. Atze<br />

wohnt in einer Wohnung in der Kurt-<br />

Schumacher-Strasse, Gomera-Gerd<br />

und Hajo als Nachbarn, vor der Tür ein<br />

orangefarbener Porsche. Feuchtfröhliche<br />

Männerrunden, amouröse Abenteuer<br />

und ein prall gefülltes Notizbuch<br />

mit Telefonnummern – Atze hat sein<br />

geliebtes Single-Leben im Griff. Bis Ute<br />

kommt und die Wohnung unter ihm<br />

bezieht.<br />

Für Atze ein Wesen von einem anderen<br />

Stern. Denn Ute ist Waldorf-Pädagogin,<br />

Ute liest „Psychologie Heute“, Ute ist Vegetarierin.<br />

Und Ute ist schwanger. Mit<br />

so einer im Haus – das kann doch nicht<br />

gut gehen, denkt Atze. Aber bald merkt<br />

er: Er mag Ute. Sie ist so klug. Und nicht<br />

nur das – er findet sie sogar attraktiv.<br />

Aber die Unterschiede zwischen den<br />

beiden scheinen unüberbrückbar. Ein<br />

schwerer Fall für den Hallodri Atze.<br />

Kann er sich noch auf Testosteron, große<br />

Klappe und Siegerlächeln verlassen?<br />

Und was wird Ute mit Atzes empfindlicher<br />

Männerseele anstellen?<br />

Atze Schröder ist einer der bekanntesten<br />

und beliebtesten deutschen<br />

Comedians. Er wurde 1965 im Essener<br />

Stadtteil Kray geboren und wuchs in<br />

einem Frauenhaushalt auf, der ihn fürs<br />

Leben prägte. Sein Durchbruch gelang<br />

ihm mit der beliebten Comedy-Serie<br />

„Alles Atze“. Mit seinen Soloprogrammen<br />

festigte er seinen Ruf als einer der<br />

besten Live-Comedians Deutschlands.<br />

Fünfmal hat er bisher den Deutschen<br />

Comedypreis gewonnen. „Und dann<br />

kam Ute“ ist sein erster Roman. Ein<br />

Gespräch mit ihm über die Doppelrolle<br />

als Atze:<br />

Herr Schröder, ob man Sie als Künstler<br />

mag oder nicht, man kommt<br />

nicht umhin zuzugeben, dass das<br />

Buch in einigen Passagen- nicht nur<br />

wirklich komisch, sondern die Beschreibung<br />

einzelner Personen per-<br />

fekt gelungen ist. Warum plötzlich<br />

ein Buch von Ihnen?<br />

Die Idee, ein Buch zu schreiben, hatte<br />

ich schon länger, aber ich wollte nie<br />

ein Sachbuch, sondern einen Roman<br />

schreiben. Ich bin ja selbst ein begeisterter<br />

Buchleser und hatte hohe<br />

Ansprüche an mich und habe auf den<br />

richtigen Einfall gewartet. Das hat<br />

gedauert, aber dann haben sich mein<br />

Co-Autor Till Hoheneder und ich für<br />

längere Zeit eingeschlossen und nun<br />

liegt das Werk fertig auf dem Tisch.<br />

Gehen wir auf den Inhalt ein. Folgende<br />

Situation: Ihr Besuch im<br />

Kindergarten. Hier beschreiben Sie<br />

gnadenlos, wie Mütter um die Begabung<br />

ihrer Kinder feilschen. Ein Kind<br />

scheinbar hochbegabter als das<br />

andere. Ohne ins Private abdriften<br />

zu wollen, woher können Sie diese<br />

Bilder so detailliert wiedergeben?<br />

Stellen Sie sich vor einen Kindergarten<br />

und schauen was da so passiert?<br />

Meine Geschichten basieren auf Beobachtungen<br />

einzelner Mütter im Alltag<br />

und die habe ich zusammengefasst in<br />

dem Kindergarten spielen lassen.<br />

Das Buch - verbal rotzfrech, aber es<br />

zeigt auch einen neuen Atze auf, einen,<br />

der sich Sorgen macht um sein<br />

Alter, um die Figur, einem dem das<br />

volle Notizbuch zwar freut, aber sich<br />

doch eigentlich nach „mehr“ sehnt.<br />

Wird das ein neuer Charakterzug der<br />

Figur Atze?<br />

Ja, Atze hat sich in den letzten Jahren<br />

immer weiter entwickelt. Ich habe<br />

auch immer versucht, aktuelle Entwicklungen<br />

aufzugreifen. Meine letzten<br />

Programme hießen „Mutterschutz“, „Revolution“<br />

und „Schmerzfrei“ und haben<br />

alle ein Stück weit den Zeitgeist getroffen.<br />

Ob es um die Rolle der Mütter, Bürgerbewegungen<br />

oder gesellschaftliche<br />

Entwicklungen ging. Atze ist da auf<br />

seine Art in die Tiefe gegangen.<br />

Ute passt natürlich wunderbar ins<br />

Bild. Waldorf-Pädagogin, Vegetarierin<br />

– alles neue, spannende<br />

Sichtweisen für Atze - die natürlich<br />

gedanklich auseinandergenommen<br />

werden müssen. Man fragt sich<br />

beim Lesen, was ist Atze und wo der<br />

wirkliche Autor. Vermischen sich die<br />

Personen?<br />

Der öffentliche und der private Atze<br />

haben schon Unterschiede, aber die<br />

Grenzen sind fließend. Meine Freundin<br />

sagt immer, sie liegt mit zwei Männern<br />

„Und dann kam Ute“, Atze Schröder, 288 Seiten<br />

Verlag Wunderlich • Gebundene <strong>Ausgabe</strong>: ISBN-13: 978-3805250610<br />

Weitere Infos zu Atze Schröder im Internet: www.atzeschroeder.de<br />

Der öffentliche und<br />

der private Atze haben<br />

schon Unterschiede,<br />

aber die Grenzen sind<br />

fließend.<br />

im Bett und ich habe dann die ganze<br />

Arbeit.<br />

Im Buch kommen zahlreiche Promis<br />

vor, die sie im Buch als Atze<br />

wahrnehmen oder präsentieren Sie<br />

diesen dann doch schon Ihre Privatperson?<br />

Den einen oder anderen kenne ich<br />

dann schon aus dem privaten, aber<br />

auch hier sind die Grenzen fließend.<br />

Zu guter Schluss ist Atze ein lieber<br />

Kerl, ein bisschen tiefgründiger geworden,<br />

liebt Ute und kann dann<br />

doch an „Wetten dass..?“ in Bremen<br />

nicht von einer Promi-Schönheit<br />

lassen? Würden Sie sagen, „richtig<br />

zusammengefasst“?<br />

Kurz und knapp zwar, aber es trifft den<br />

Kern.<br />

Herr Schröder, ich bedanke mich für<br />

das Gespräch. A.T.L.


<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 27<br />

Das Schaf: Man kann mit ihm die Wirtschaftskrise<br />

erklären oder aber leckere Rezepte ausprobieren.<br />

Lustiges<br />

Am Rande der Bankenkrise und<br />

Wirtschaftskrise (Verfasser unbekannt)<br />

Noch Fragen?<br />

In einer einsamen Gegend Südtirols<br />

hütet ein Schäfer seine Schafe. Da hält<br />

in einer Staubwolke ein nagelneuer<br />

grauer Audi S8 direkt neben ihm. Der<br />

Fahrer des Wagens, ein junger Mann<br />

in Brioni-Anzug, Cerrutti-Schuhen,<br />

Ray-Ban-Sonnenbrille und einer YSL-<br />

Krawatte steigt aus und fragt: "Wenn<br />

ich errate, wie viele Schafe Sie haben,<br />

bekomme ich dann eins?" Der Schäfer<br />

schaut den jungen Mann an, dann<br />

seine friedlich grasenden Schafe, und<br />

sagt ruhig: "In Ordnung."<br />

Der junge Mann parkt den S8, verbindet<br />

sein Notebook mit dem Handy<br />

und geht im Internet auf eine NASA-<br />

Seite, scannt die Gegend mit Hilfe<br />

seines GPS Satellitennavigations-<br />

Systems, öffnet eine Datenbank und<br />

60 Excel-Tabellen mit einer Unmenge<br />

Formeln. Schließlich druckt er einen<br />

150-seitigen Bericht auf seinem High-<br />

Schafskäse gebacken oder vom Grill<br />

Ob im Backofen, auf dem Grill oder<br />

in der Pfanne - Feta bzw. Schafskäse<br />

macht bei allen drei Zubereitungsarten<br />

eine gute Figur!<br />

Tech-Minidrucker im Auto-Cockpit,<br />

dreht sich zum Schäfer um und sagt:<br />

"Sie haben exakt 1'586 Schafe."<br />

"Das ist richtig," sagt der Schäfer, "suchen<br />

Sie sich eines aus." Der Mann<br />

sucht sich ein Tier aus und lädt es<br />

umständlich in seinen S8. Der Schäfer<br />

schaut ihm dabei zu und fragt: "Wenn<br />

ich Ihren Beruf errate, geben Sie mir<br />

dann das Schaf zurück?" "Klar, warum<br />

nicht." antwortet jener. "Sie sind Investmentbanker."<br />

"Das ist richtig, woher wissen Sie das?"<br />

"Sehr einfach," sagt der Schäfer, "erstens<br />

kommen Sie hierher, obwohl Sie<br />

niemand gerufen hat. Zweitens wollen<br />

Sie dafür bezahlt werden, dass Sie<br />

mir etwas sagen, was ich schon weiß,<br />

und drittens haben Sie keine Ahnung<br />

von dem, was sie tun ... und jetzt geben<br />

Sie mir meinen Hund wieder!"<br />

Wer mag, mariniert den pikanten<br />

Schafskäse vorher einige Stunden in<br />

Olivenöl gewürzt mit mediterranen<br />

Kräutern, wie z.B. Rosmarin, Thymian<br />

oder Salbei, sowie weiteren aroma-<br />

tischen Beigaben, wie Zwiebeln,<br />

Knoblauch oder Chili. Den gewürzten<br />

Schafskäse wickelt man zum Grillen am<br />

besten in Alufolie. Auch lecker: Zum<br />

Schafskäse noch etwas Gemüse nach<br />

Wahl, wie Tomaten, Aubergine, Zucchini<br />

etc. Auch im Backofen kann man Feta<br />

in der Folie zubereiten oder aber in eine<br />

Auflaufform auf ein Bett aus Gemüse<br />

geben.<br />

Der Schafskäse ist fertig, wenn die Konsistenz<br />

cremig-weich ist, er seine Form<br />

aber noch hält. Man kann den marinierten<br />

Schafskäse auch gut zum Backen<br />

oder Grillen in ein aufgeschnittenes<br />

Fladenbrot geben. So verschmelzen die<br />

köstlichen Aromen des Schafskäses mit<br />

dem knusprig gebackenen Brot - ganz<br />

simpel und doch köstlich!<br />

Aber auch in der Pfanne lassen sich feine<br />

Leckereien aus Schafskäse zubereiten.<br />

Einfach den Feta-Block im Ganzen<br />

oder in Stücke geschnitten panieren<br />

und in reichlich Öl oder Butterschmalz<br />

ausbacken. So wird der Schafskäse im<br />

Innern herrlich cremig, umhüllt von<br />

einer knusprigen Kruste und passt perfekt<br />

zu knackig-frischem Blattsalat.<br />

Zutaten<br />

• 400 g Schafskäse<br />

• 2 Eier<br />

• Mehle<br />

• Olivenöl<br />

• 2 El Oregano<br />

Zubereitung<br />

Foto: Maik Ahrens<br />

Den Schafskäse in ca. 1 cm dicke Scheiben<br />

schneiden. Die Eier in einem tiefen<br />

Teller miteinander verquirlen. Das Mehl<br />

auf einen flachen Teller geben. Reichlich<br />

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.<br />

Die Schafskäsescheiben nacheinander<br />

zuerst gründlich in der Einmischung<br />

und danach im Mehl wenden. Im<br />

heißen Olivenöl goldgelb ausbacken,<br />

dabei auf beiden Seiten mit Oregano<br />

bestreuen.<br />

Den gebackenen Schafskäse auf Küchenpapier<br />

etwas abtropfen lassen<br />

und sofort servieren.<br />

Arbeitszeit: ca. 15 Min.<br />

Schwierigkeitsgrad: simpel


28 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> Buchbesprechung<br />

Eine Rose am Auto<br />

Ich war 15 und eine kleine Querflöte.<br />

Nein, nein, ich spielte Querflöte in unserem<br />

Orchester. Zusammen mit vielen<br />

anderen Mädchen. Aber unser Orchester<br />

bestand nicht nur aus Querflöten.<br />

Eigentlich waren alle Instrumente vertreten,<br />

die so gebraucht wurden. Eines<br />

der wichtigsten war die Trompete. Und<br />

damit bin ich bei meiner ersten Liebe:<br />

Thomas. Er war 19 und der Startrompeter,<br />

spielte auch Soli. Ich schmachtete<br />

dahin, wenn ich ihn mit seinem Popperschnitt<br />

und seinen stahlblauen Augen<br />

sah. Thomas wusste nur zu genau,<br />

dass er umwerfend gut aussah, was ihn<br />

zu einer gewissen Arroganz verleitete.<br />

Trotzdem war ich so aufgeregt, wenn er<br />

in der Nähe war, dass ich rot anlief und<br />

keinen Ton mehr herausbrachte.<br />

Unser Startrompeter leitete für eine<br />

Weile die Jugendgruppe, in der ich<br />

spielte und da fiel sie mir sofort auf.<br />

Anja. Sie sah ebenfalls sehr gut aus,<br />

hatte auch sehr schöne Augen. Thomas<br />

behandelte sie von Anfang an anders<br />

als uns. Er schien sie immer ein wenig<br />

zu bevorzugen. Ich war rasend vor Eifersucht.<br />

Wie konnte sie es wagen, ihn<br />

mir wegzunehmen? Und was war denn<br />

schon so toll an ihr, dass er sie so viel<br />

besser behandelte? Über einige Wochen<br />

hinweg stellte ich mir immer wieder<br />

diese Frage. Dann fand ich es heraus.<br />

Sie war seine Cousine! Wie dumm<br />

von mir, wie konnte ich das übersehen?<br />

Sie hatte die gleichen stahlblauen Augen<br />

wie er.<br />

Nachdem das geklärt war, konnte ich<br />

ihm endlich wieder meine ganze Aufmerksamkeit<br />

widmen. Ich wuchs in<br />

einem kleinen Dorf im Sauerland auf,<br />

in dem das Jahreshighlight das Schützenfest<br />

war. Von der Wichtigkeit her<br />

ungefähr zu vergleichen mit dem Oktoberfest<br />

in München. Aber nicht nur in<br />

unserem Dorf gab es ein Schützenfest,<br />

sondern in allen anderen umliegenden<br />

Dörfern auch. In der Festsaison wurde<br />

dann über mehrere Wochenenden<br />

hinweg jeweils an einem anderen Ort<br />

der kulturelle Jahreshöhepunkt gefeiert.<br />

Dazu spielten auch immer die<br />

Orchester in einem großen Festumzug.<br />

Die Straßen entlang dieses Umzuges<br />

waren stets gesäumt von zahlreichen<br />

Zuschauern. Und ich war jedes Mal dabei.<br />

Nur um ihn spielen zu sehen. Für<br />

mein Vorhaben hatte ich einiges auf<br />

mich genommen. Ich war ja erst 15 und<br />

somit musste ich alle Wege mit dem<br />

Fahrrad zurücklegen. Aber für Thomas<br />

tat ich das gern. Ich sah ihn spielen und<br />

war glücklich.<br />

Endlich war auch unser Dorf an der<br />

Reihe. Auf der Festwiese waren einige<br />

Buden aufgebaut, an denen man entweder<br />

etwas essen oder seine Schießkünste<br />

unter Beweis stellen konnte. Im<br />

Mittelpunkt stand natürlich das große<br />

Festzelt, in dem getrunken und getanzt<br />

wurde. Die Tanzmusik wurde wieder<br />

live gespielt. Und in dieser Tanzkapelle<br />

spielte Thomas die erste Trompete. Ich<br />

himmelte ihn den ganzen Abend an,<br />

wie ein Groupie.<br />

Zwischendurch bin ich zusammen mit<br />

meiner Clique auch über die Festwiese<br />

gezogen. Dort hat dann Dirk, ein Kumpel<br />

von mir, der mich allerdings nicht<br />

im Geringsten interessierte, eine Rose<br />

geschossen. Gedankenversunken spielte<br />

ich den Rest des Abends mit dieser<br />

Blume, während ich weiter nur Augen<br />

für Thomas hatte. Später am Abend<br />

klemmte ich auf dem Weg nach Hause<br />

Dirks Rose an die Windschutzscheibe<br />

von Thomas Auto.<br />

Ich lag schon im Bett, als es mir wie<br />

"Schuppen von den Augen fiel". Katharina,<br />

du hast ihm doch gar keine Nachricht<br />

hinterlassen. Er weiß ja gar nicht,<br />

dass die Rose von dir ist. Dann war es<br />

total überflüssig.<br />

Die darauf folgenden Tage waren sehr<br />

quälend. Immer wieder versuchte<br />

ich, herauszufinden, ob er die Rose<br />

bemerkt hatte. Schließlich hielt ich es<br />

nicht mehr aus, ignorierte mein Zittern<br />

und meine weichen Knie und fragte<br />

Thomas. Seine Antwort war einfach<br />

nur: "Ach, die war von dir?" Nicht mehr<br />

und nicht weniger. Das war es. Ich<br />

glaubte nicht genug an mich und gab<br />

auf. Wenn ich heute darüber nachdenke,<br />

finde ich das ganz schön blöd, denn<br />

in den folgenden Jahren habe ich stets<br />

das bekommen, was ich wollte.<br />

Aber bei Thomas war irgendwie alles<br />

anders. Mit 16 fing ich dann eine Beziehung<br />

mit Achim an, unserem zweiten<br />

Trompeter. Als ich fünf Jahre mit ihm<br />

zusammen war, unterhielt ich mich<br />

während eines Osterfeuers mit Thomas.<br />

Nach dem üblichen Smalltalk fragte er<br />

mich ganz überraschend, ob mit mir<br />

und Achim alles in Ordnung sei. Er<br />

hätte das Gefühl, ich sei nicht glücklich.<br />

Damit hatte er den Nagel auf den Kopf<br />

getroffen, was ich aber abstritt. Ich war<br />

nicht mehr glücklich mit Achim, wollte<br />

es nur nicht so richtig wahrhaben.<br />

Was mich aber noch mehr überraschte<br />

war die Offenheit, die dieses Gespräch<br />

hatte. Und dabei war es doch sachlich.<br />

Ohne Gefühle.<br />

Was dann jedoch kam, schlug dem Fass<br />

den Boden aus.<br />

Autorin Svenja Bhatty<br />

Wer war eigentlich meine erste<br />

große Liebe? Und warum? Was<br />

ist aus dieser Person geworden?<br />

Habe ich noch Kontakt? Möchte<br />

ich noch Kontakt? Wie betrachte<br />

ich das ganze Thema aus heutiger<br />

Sicht?<br />

All diesen Fragen ist die Autorin<br />

Svenja Bhatty auf den Grund gegangen.<br />

Mit 31 Interviewpartnern hat sie<br />

die Reise in die Vergangenheit<br />

gewagt und in Geschichten verarbeitet.<br />

Die Namen und Orte<br />

sind verändert worden, aber<br />

nicht das Erlebte. Es sind echte<br />

Storys, die das Leben schrieb.<br />

Verlag:<br />

Michael Bhatty Entertainment,<br />

118 Seiten<br />

Als Kindle Edition bei Amazon<br />

Media EU S.à.r.l.<br />

"Vor fünf Jahren war ich ja mal so richtig<br />

verknallt in dich." Hatte ich mich eben<br />

verhört? Ich konnte es nicht glauben,<br />

dass Thomas genauso empfunden hatte<br />

wie ich.<br />

Wir sprachen noch eine ganze Weile<br />

darüber, aber konnten nicht herausfinden,<br />

warum wir fünf Jahre zuvor nicht<br />

den Weg zueinander gefunden hatten.<br />

Und nun war der Funke irgendwie erloschen.<br />

Thomas und ich haben danach nie wieder<br />

so ein intensives Gespräch geführt.<br />

Er ist aus dem Orchester ausgetreten,<br />

aber er wohnt, genauso wie ich, immer<br />

noch im gleichen Dorf. Hin und wieder<br />

sehe ich ihn. Er ist älter geworden und<br />

sieht immer noch toll aus. Die Blicke,<br />

die wir uns zuwerfen, sind nur kurz aber<br />

wissend. Und ich stelle mir jedes Mal<br />

die Fragen, was gewesen wäre, wenn...?<br />

Könnte seine Tochter im Teenageralter<br />

auch meine sein?<br />

Aber dann komme ich immer wieder<br />

zum gleichen Schluss. Ich denke, aus<br />

uns wäre vielleicht ein Paar geworden,<br />

aber keine wirklich dauerhafte<br />

Beziehung. Denn die Musik war unsere<br />

einzige Verbindung. Ich hatte darüber<br />

hinaus noch weitere Interessen,<br />

er jedoch leider nicht. Es hätte sich<br />

wahrscheinlich sehr schnell Monotonie<br />

eingestellt. Etwas, was ich bis heute nur<br />

schwer ertrage. Ich hatte mich ein Jahr<br />

später von Achim getrennt und nach<br />

ihm noch einige Beziehungen. Aber<br />

mehr als einige Jahre hielt keine.<br />

Gelernt habe ich aber daraus, Gefühle<br />

auszusprechen und um Liebe zu kämpfen.<br />

Abwarten ist nicht!<br />

(Katharina, Brilon)


Filmtipp:<br />

SEIN LETZTES RENNEN<br />

am 10. Oktober kommt SEIN LETZ-<br />

TES RENNEN in die deutschen Kinos.<br />

Darin begeistert und überrascht<br />

Dieter Hallervorden mit der genauso<br />

hintergründig-humorvollen wie bewegenden<br />

Darstellung eines ehemaligen<br />

Marathonchampions, der es noch einmal<br />

wissen will und alles daran setzt,<br />

ein letztes Rennen laufen zu können.<br />

Warmherzig, berührend und mit liebenswertem<br />

Witz erzählt die Komödie<br />

dabei vom Mut, den das Älterwerden<br />

manchmal erfordert, vom Glück, das<br />

das Weitermachen mit sich bringt und<br />

von der großen Liebe, die einen ein<br />

ganzes Leben lang begleiten kann.<br />

Paul Averhoff (Dieter Hallervorden) hat<br />

1956 als Marathonläufer olympisches<br />

Gold geholt. Er war eine Legende.<br />

Doch jetzt, im Alter, müssen Paul und<br />

seine Frau Margot (Tatja Seibt) nach<br />

vielen glücklichen Jahren von Zuhause<br />

ausziehen und ins Altenheim. Ihre<br />

Tochter Birgit (Heike Makatsch) fliegt<br />

als Stewardess um die Welt und kann<br />

sich nicht mehr kümmern. So findet<br />

sich Paul auf einmal zwischen Singekreis<br />

und Bastelstunde wieder - und<br />

fühlt sich wie scheintot. Das soll es nun<br />

gewesen sein? Nicht mit Paul!<br />

Er holt seine alten Laufschuhe hervor<br />

und beginnt im Park seine Runden zu<br />

drehen. Anfangs schleppend und jämmerlich,<br />

dann immer schneller - fest<br />

entschlossen, einmal noch einen Marathon<br />

zu laufen. Margot ist alles andere<br />

als begeistert, lässt sich aber überreden,<br />

ihn wie früher zu trainieren. Doch seine<br />

Mitbewohner erklären ihn für verrückt<br />

- und der Heimleitung ist Paul ein Dorn<br />

im Auge, weil er mit seiner Eigenwilligkeit<br />

die zeitlich genau abgestimmten<br />

Abläufe durcheinanderwirbelt.<br />

Dann aber taucht ein altes Foto von<br />

Pauls Olympiasieg auf und seine Mitbewohner<br />

erinnern sich an den Helden<br />

von einst. Als er auch noch ein Rennen<br />

gegen den jungen Pfleger Tobias<br />

(Frederick Lau) gewinnt, schlägt ihre<br />

Zurückhaltung in Begeisterung um,<br />

sie feiern mit ihm und feuern ihn an.<br />

Und entdecken mit ihm das Gefühl,<br />

dass auch für sie das Leben noch nicht<br />

ganz vorbei ist. Paul zieht sein Training<br />

durch - Runde für Runde, Tag für Tag,<br />

„immer weiter“, wie er sich geschworen<br />

hat. Denn er will seinen Traum verwirklichen,<br />

für sich selbst, für Margot, für seine<br />

Tochter Birgit und für all die anderen,<br />

denen er es beweisen möchte…<br />

Infos: www.sein-letztes-rennen.de<br />

Mit Herz und Verstand…<br />

10 Jahre Wohnen mit Service<br />

Pflegedienst Hövelmann<br />

Mit Herz und Verstand...<br />

Lebensqualität für Senioren<br />

und pflegebedürftige Menschen<br />

Wohnen mit Service - das bedeutet: der Komfort einer<br />

vollwertigen, barrierefreien Wohnung in Kombination mit<br />

einer liebevollen, dennoch professionellen Betreuung im<br />

Bedarfsfall. Dabei verstehen sich behindertengerechte<br />

Ausstattung und ein 24-Stunden-Hausnotruf fast von<br />

selbst. So bleiben ältere Menschen selbstständig in den<br />

eigenen vier Wänden.<br />

Viele Nebenleistungen werden für die Bewohner<br />

angeboten, um die Kommunikation und sozialen Kontakte<br />

zu fördern. So trifft man sich z.B. zu gemeinsamen<br />

Aktivitäten, Ausflügen und Grillabenden. Der Pflegedienst<br />

Hövelmann bietet diesen Service bereits seit 2003 sehr<br />

erfolgreich an und verwaltet zur Zeit 6 Standorte in<br />

Papenburg.<br />

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Bödigestraße 11 · 26871 Papenburg<br />

Tel.: 0 49 61 / 66 59-0<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> 29<br />

Wir sagen DANKESCHÖN bei unseren Kunden!<br />

Pflegedienst Hövelmann<br />

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... und verlosen 6 Eintrittkarten für<br />

Dieter Hallervordens neuen Film<br />

„Sein letztes Rennen“.<br />

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bis zum 20.10.<strong>2013</strong> beraten werden<br />

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30 <strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong><br />

Frauen laden zum<br />

„<strong>Herbst</strong>zauber“ in den<br />

Alten Bauhof ein.<br />

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UND ENTSPANNUNG<br />

Gestärkt in<br />

den <strong>Herbst</strong><br />

• Klangmassagen<br />

• Ayurveda<br />

• Yoga<br />

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26871 Papenburg<br />

Massagen: Hauptkanal rechts 101<br />

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in Surwold von 11:00 - 19:00 Uhr<br />

Wellness und Mode neben Schmuck,<br />

Haarstyling, Nageldesign sowie Essen<br />

und Trinken angeboten. Aber auch die<br />

Gesundheit steht auf dem Programm.<br />

Rita Gautier, Yogalehrerin, Klangmassage-Praktikerin,<br />

Psychologische Ayurveda-Beraterin<br />

und Massage-Therapeutin<br />

für Wellness & Prävention, stellt sich vor.<br />

Yoga wie auch tibetische Klangschalen,<br />

Massagen und Wellness lautet Ihr Gesundheitsgeheimnis.<br />

Der Klangmassage, als Beispiel, liegen<br />

uralte Erkenntnisse über die Wirkung<br />

von Klängen zugrunde, die schon vor<br />

über 5000 Jahren in der indischen<br />

Heilkunst Anwendung fanden. In der<br />

östlichen Vorstellung entstand der<br />

Mensch aus Klang, ist also Klang. Nur<br />

der mit sich und seiner Umwelt in Ein-<br />

Klang lebende Mensch ist demzufolge<br />

in der Lage, sein Leben frei und kreativ<br />

zu gestalten.<br />

Klangschalen werden auf den bekleideten<br />

Körper aufgesetzt und behutsam<br />

angeschlagen. Die sanften und harmonischen<br />

Klänge werden über das Gehör<br />

aufgenommen und führen schnell in<br />

eine tiefe Entspannung. Die rhythmischen<br />

Klangschwingungen übertragen<br />

sich auf den Körper und erzeugen eine<br />

feine Vibration, die oft wie eine Art<br />

„Massage“ beschrieben wird. Durch die<br />

weichen Vibrationen der Klangschwingungen<br />

werden alle Zellen erreicht und<br />

sanft von Verspannungen und Blockaden<br />

befreit. Neugierig?<br />

Impressum<br />

Herausgeber Verein zur Stärkung der<br />

Pressevielfalt im nördlichen<br />

Emsland und Umgebung e.V.<br />

Postfach 11 42<br />

26851 Papenburg<br />

01 72 / 9 31 48 89<br />

info@daspfeffer.de<br />

Redaktion Andrea T. Loose<br />

Gastschreiber Jens Berger,<br />

Timo Hinrichs,<br />

Hanno Rehbock<br />

Anzeigengestaltung Verlag Maik Ahrens, Herbrum<br />

Anzeigenverkauf Andrea T. Loose<br />

Titelbild peta<br />

Fotos Andrea T. Loose<br />

Satz Maik Ahrens<br />

Korrektur Manuela Vinke,<br />

Sabine Ahrens<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> versteht sich als Portal und ist ein von Parteien und<br />

Interessensgruppen unabhängiger Beitrag zur demokratischen<br />

Meinungsbildung im Sinne einer umfassenden Informationsfreiheit auf der<br />

Basis der parlamentarischen Demokratie, des Rechtsstaates, einer jeden<br />

Extremismus ausschließenden freien Gesellschaftsordnung sowie der<br />

Sozialen Marktwirtschaft.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>PFEFFER</strong> erscheint Mitte des Monats. Nachdruck oder Vervielfältigung<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Vorlagen übernehmen wir keine<br />

Haftung. Namentlich gekennzeichnete Leserbriefe und Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Verteilt wird in: Leer, Papenburg, Aschendorf, Rhede, Dörpen,<br />

Niederländische Grenze, Weener, WOL, Bingum, Jemgum, Rhauderfehn,<br />

Ostrhauderfehn, Saterland, Meppen und Haren.


Bildquellen: Kerzen: © Joujou / pixelio.de <strong>Herbst</strong>: © Maik Ahrens, vmah.de<br />

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