Von Nils Repke, Marketing/Kommunikation, Fink ... - ffpress.net
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<strong>Von</strong> <strong>Nils</strong> <strong>Repke</strong>,<br />
<strong>Marketing</strong>/<strong>Kommunikation</strong>, <strong>Fink</strong> & Fuchs PR<br />
Die Netz-Identität<br />
Über die neuen Formen der sozialen Ver<strong>net</strong>zung und des „Information Sharing“ im Web 2.0 ist<br />
bereits viel berichtet und diskutiert worden. Inzwischen liest man auch verstärkt unter dem<br />
Stichwort „PR 2.0“ oder „<strong>Kommunikation</strong> 2.0“ von den Auswirkungen auf die<br />
Unternehmenskommunikation, vorrangig mit Blick auf den Kundendialog. Doch mit dem<br />
Siegeszug der Social Software ist neben einem veränderten Informations- und<br />
Beziehungsmanagement auch ein völlig neues Identitätsmanagement gefordert. Neue Tools<br />
erweitern die kommunikative Einflussnahme und zwingen zur aktiven Gestaltung der Netz-<br />
Identität von Unternehmen, Marken und Persönlichkeiten. In Zeiten des Suchmaschinen-<br />
<strong>Marketing</strong>s ist dies ein Thema, dem man sich ernsthaft annehmen sollte.<br />
Was hat sich verändert?<br />
Noch vor einigen Jahren wurde das Image eines Unternehmens respektive seiner Vorstände<br />
überwiegend in der Offline-Welt geprägt. Die Tools der (<strong>Marketing</strong>-) <strong>Kommunikation</strong>sabteilung<br />
beschränkten sich dabei vorrangig auf klassische Pressearbeit, Imagebroschüren,<br />
Kundenzeitungen, Hochglanzanzeigen, Brancheneinträge, Messeauftritte und vieles mehr. Die<br />
erste Zäsur brachte das Web, als Unternehmen anfingen, ihre Visitenkarte in Form einer<br />
(weitgehend) statischen Homepage zu kreieren. Mittlerweile bestimmen zunehmend Wikipedia,<br />
Blog-Einträge, Podcasts, Art und Anzahl der Kontakte in openBC und andere Dialogformen,<br />
welches Bild von einem Unternehmen bzw. einzelnen Personen im Netz entsteht.<br />
Welche Instrumente stehen heute zur Verfügung?<br />
Schauen Sie doch beispielsweise einmal auf Wikipedia nach, welche Informationen sich dort zu<br />
Ihrem Unternehmen und seiner obersten Führungsetage finden. Die Online-Enzyklopädie hat<br />
mittlerweile mehr Leser als klassische Lexika wie Brockhaus und landet mit ihren Einträgen<br />
innerhalb der Google-Rankings immer weit oben. Oder suchen Sie einfach einmal mit Google<br />
nach Ihrem eigenen Namen, denn dies tun auch Geschäftspartner oder Personalabteilungen.<br />
Sollten Sie wider Erwarten auf negative Formulierungen stoßen, wäre eine offene<br />
Gegendarstellung ein erster Schritt, die Außenwahrnehmung in die gewünschte Richtung zu<br />
bringen. Aber Vorsicht, hier ist unbedingte Offenheit und kein manipulatives Vorgehen gefragt!<br />
Als Business Kontaktplattform bietet beispielsweise openBC (demnächst Xing) gute<br />
Möglichkeiten, sich in Foren und Communities zu bestimmten Themen zu engagieren. Hierbei<br />
können Sie Statements zielgenau absetzen und sich und Ihr Unternehmen innerhalb<br />
verschiedenster Interessengruppen klar positionieren. Bereits über die Anzahl und die „Qualität“<br />
Ihrer bestätigten Kontakte hinterlassen Sie dort Ihre ganz individuelle Visitenkarte.<br />
Eine gute Möglichkeit, sich selbst, seinem Unternehmen oder seinen Themen Gehör zu<br />
verschaffen, bietet aktuell das Blogging. Hier lassen sich Positionen, Wertvorstellungen,<br />
Firmenphilosophie und andere Themen hervorragend platzieren. Allerdings sollte man die<br />
Dynamik dieses Tools nicht unterschätzen, das sich der festen Kontrolle entzieht. Blogs leben<br />
von der Unkontrolliertheit und Spontaneität der handelnden Akteure, aber auch von Offenheit<br />
und persönlichen Beiträgen. Daher ist diese Form der <strong>Kommunikation</strong> in höchstem Maße<br />
identitätsstiftend. Über den bloggenden Kollegen findet letztlich auch ein entsprechender<br />
Imagetransfer auf das Unternehmen statt. Ob man dabei den Weg über ein eigenes Corporate-<br />
bzw. CEO-Blog (Bsp. Sun Microsystems)
geht oder sich zunächst in einem externen Themen-Blog wie z.B. dem gerade gelaunchten PR-<br />
Blog von news aktuell (mediacoffee.de) versucht, sollte wohl überlegt sein.<br />
Unternehmenswerte und -visionen sowie persönliche Einstellungen lassen sich auch sehr<br />
lebendig über Pod- und Videocasts transportieren, in denen beispielsweise der CEO aktuelle<br />
Planungen und Unternehmensstrategien erläutert. Auf politischer Ebene hat Angela Merkel dies<br />
bereits vorgemacht. Auch BMW hat bereits gute Erfahrungen mit diesen<br />
<strong>Kommunikation</strong>sinstrumenten gemacht. Zur IAA 2006 in Frankfurt wurde eigens ein Event-Blog<br />
eingerichtet und später Videocasts produziert um ungefilterte Eindrücke und Details von der<br />
Automesse zu liefern. Die Blogosphäre honorierte dies mit viel Lob.<br />
Fazit<br />
Durch neue Webanwendungen gibt es heute erheblich mehr Möglichkeiten, seine persönliche<br />
Netz-Identität oder das Unternehmensbild zu beeinflussen. Klären Sie dabei zunächst Ihre<br />
konkrete Zielsetzung und wählen dann die geeig<strong>net</strong>en Instrumente. Wollen Sie die Firma<br />
repräsentieren, Ihre persönliche Netz-Identität pflegen oder Expertise auf einem bestimmten<br />
Fachgebiet demonstrieren? Oder möchten Sie auf ein bestimmtes Thema aufmerksam machen,<br />
das Ihr Unternehmen langfristig verfolgt?<br />
Je unterhaltsamer Sie Ihre Inhalte und Wertvorstellungen vermitteln, desto größer ist die<br />
Chance, positive Resonanz zu erzielen. Und nicht vergessen: Wenn man das Management<br />
seiner Identität im Netz nicht selbst in die Hand nimmt, werden es andere tun.<br />
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