Ausgabe 4 / August 2006 - Fidfinvest Treuhand, Zug
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Die Schulbehörde<br />
Die Schulbehörden setzen sich für einen<br />
«sicheren Schulweg» ein. Unter dem Begriff<br />
«sicheren Schulweg» wird vor allem die Sicherheit<br />
im Verkehr verstanden. Die Verantwortung<br />
für den so genannten «sicheren<br />
Schulweg» liegt jedoch nicht bei der Schulbehörde.<br />
Dies ist nicht möglich, weil die Behörden<br />
nicht für jedes Kind den Schulweg<br />
absichern können. Dennoch wird vieles unternommen,<br />
um den Schulweg sicherer zu<br />
gestalten. Ein Beweis dafür sind die in vielen<br />
zugerischen Gemeinden vorhandenen Lotsen,<br />
welche die neuralgischen Verkehrspunkte für<br />
die Schulkinder absichern. In Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Zug</strong>er Polizei werden die Schulkinder<br />
auch entsprechend geschult.<br />
Doch wie reagieren die Schulbehörden bei<br />
einer Situation, wenn ein Kind von einem<br />
Fremden belästigt wird. In den Stadtschulen<br />
<strong>Zug</strong> gibt es ein klares Situationsmanagement,<br />
wie Stadträtin Vreni Wicky – Vorsteherin<br />
der <strong>Zug</strong>er Stadtschulen – informiert. Nicht<br />
nur wie die Behörden zu reagieren haben,<br />
sondern auch wie und vor allem durch welche<br />
Personen kommuniziert und informiert<br />
wird, sei klar festgelegt: «Die Information und<br />
Kommunikation darf nicht durch die Lehrperson<br />
des betroffenen Schülers erfolgen», so<br />
Vreni Wicky weiter. In einer solchen heiklen<br />
Situation müssen dafür ausgebildete Personen<br />
die Kommunikation gegenüber den Schülern,<br />
Eltern und der Öffentlichkeit übernehmen.<br />
(Hinweis der Redaktion: Der eingangs erwähnte<br />
Vorfall ereignete sich NICHT in der<br />
Stadt <strong>Zug</strong>)<br />
Die <strong>Zug</strong>er Polizei<br />
Obwohl die <strong>Zug</strong>er Polizei an den Schulen<br />
erfolgreich das Verhalten der Schüler im Verkehr<br />
schult und so einen wichtigen Beitrag an<br />
einen «sicheren Schulweg» leistet, wird gemäss<br />
unseren Recherchen keine Prävention<br />
im Umgang mit «Belästigungen» geleistet. Auf<br />
der Homepage der <strong>Zug</strong>er Polizei findet man<br />
jedoch «nützliche Tipps für schlaue Kids»<br />
(www.zug.ch/polizei/45_65.htm). Diese Seite<br />
ist sehr empfehlenswert, enthält sie u.a. wichtige<br />
Regeln und Informationen zum «Verhalten<br />
im Internet».<br />
Im erwähnten Beispiel wurde die Polizei von<br />
der Schule informiert. Die Kontrollfahrten<br />
wurden alsdann verstärkt. Kinderbelästigun-<br />
Finanzplatz <strong>Zug</strong> 04/<strong>2006</strong><br />
gen sollten jedoch SOFORT der Polizei gemeldet<br />
werden (Telefon 04 / 728 4 4 ) und<br />
nicht erst Tage danach.<br />
Die Bevölkerung<br />
Nebst Kindern und Eltern hat auch die<br />
«restliche Bevölkerung» eine wichtige Aufgabe<br />
im präventiven Bereich. Durch das Melden<br />
von verdächtigen Situationen (z. B. unbekannte<br />
Person spricht Kinder an) bei der<br />
Polizei kann jeder Einzelne seinen Beitrag<br />
leisten. Aber auch hier gilt das Vorsichtsprinzip<br />
– nicht jedes Ansprechen ist auch gleich<br />
eine Gefahr. Dennoch lohnt es sich diese Situationen<br />
zu beobachten. Merken und/oder<br />
notieren Sie sich allenfalls das Aussehen der<br />
Person und/oder des Fahrzeugs (Marke, Farbe)<br />
sowie der Autonummer. Schaden – kann<br />
es ja nicht!<br />
Sollten SIE wirklich etwas ungewöhnliches<br />
Bemerken, gehen SIE hin und fragen SIE die<br />
Person, ob SIE helfen können. Dies kann abschreckend<br />
wirken. Und vergessen SIE danach<br />
nicht die Polizei zu informieren!<br />
Richtiges Handeln!<br />
Das Wichtigste vorneweg – ELTERN<br />
– nehmt die Aussagen des Kindes ernst!<br />
Als gutes Beispiel ist die nachfolgende (wahre)<br />
Geschichte zu erwähnen! Ende Juni <strong>2006</strong><br />
wurde in Emmenbrücke (Kanton Luzern)<br />
ein 0-jähriges Mädchen auf dem Schulweg<br />
Auf Spielplätzen werden Kinder immer wieder von Fremden angesprochen.<br />
von einem älteren Herrn angesprochen. Nach<br />
einem kurzen Gespräch fragte der nette alte<br />
Herr das Mädchen: «Willst Du mit meinem<br />
Bein spielen?». Das Mädchen reagierte richtig<br />
und sprang davon.<br />
Zuhause angekommen, hat das Mädchen die<br />
Geschichte ihrer Mutter erzählt. Die Mutter<br />
rief umgehend die örtliche Polizei an. Das<br />
Mädchen und die Mutter mussten auf dem<br />
Polizeiposten die Geschichte erzählen und<br />
eine Personenbeschreibung machen. Die Polizei<br />
wiederum nahm die Geschichte ernst und<br />
macht seit diesem Zwischenfall mehr Kontrollen.<br />
Auch die Bevölkerung ist wachsamer<br />
geworden. Durch dieses sachliche Verhalten<br />
konnte man das Ausbrechen einer Hysterie<br />
verhindern – und so sollte es sein!<br />
Als Fazit bleibt somit festzuhalten: Richtiges<br />
Handeln kann das Schlimmste verhindern.<br />
Denn jedes vermisste Kind, jedes missbrauchte<br />
Kind – ist ein Kind zu viel! Aber im<br />
Kanton <strong>Zug</strong> sind Fälle von Kinderbelästigungen<br />
selten, deshalb ist es umso wichtiger, dass<br />
ALLE sich bemühen, dass es so bleibt! n<br />
AUTOR<br />
Francesco R. Fusco<br />
zio link<br />
www.zio.ch 5 4257<br />
Quelle: Finanzplatz <strong>Zug</strong><br />
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