LebensArt - filmteam hamburg
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LehrerInnen entsprechen diesem existentiellen Bedürfnis in tragfähigen Beziehungen;<br />
jedes Kind spürt: „Die Lehrerin mag mich.“ Es richtet sich mit ganzem Herzen auf seine<br />
LehrerIn aus. Von ihr möchte es wahrgenommen werden und angenommen sein. Auf der<br />
Grundlage dieser Erfahrung ist es auch selbst in der Lage, Solidarität mit den anderen zu<br />
empfinden und zu leben.<br />
Ohnehin trägt jedes Kind den Impuls zu lernen in sich, jedes in eigener Weise. In einem<br />
annehmenden, anregenden und ermutigenden Feld emotionaler Geborgenheit kann es<br />
diesem eigenen inneren Impuls folgen, ohne dass Erwachsene dies oktroyieren, herstellen<br />
oder kanalisieren müssen.<br />
Besuchen Sie die Klasse 6 in der Schule Fraenkelstraße und die Klassen 1 und 2 in der<br />
Theodor-Haubach-Schule; dann werden sie dies erleben und vielleicht selbst erinnern.<br />
Schwierigkeiten mit der Integration haben nicht die Kinder, sondern wir Erwachsenen.<br />
Wir tragen Bilder in uns, vom eigenen Kind und den anderen. Bilder, die sich aus unseren<br />
ungelebten Ambitionen, unseren Vorurteilen und Ängsten vor Fremdem und Fremden,<br />
vor Veränderung, sozialem Abstieg und kulturellem Verlust zusammensetzen. Meist<br />
sind wir uns dessen nicht bewusst. Unsere größte Herausforderung sind nicht die Außenbedingungen<br />
unserer Gesellschaft, sondern wir selbst.<br />
Orientieren wir uns an den Kinder und Jugendlichen. Stellen wir deren Bedürfnisse statt<br />
der unseren ins Zentrum. Fragen wir Kinder nach gelungenen Beispielen und Gelingensbedingungen<br />
für ein konstruktives Miteinander und betrachten wir diese durch deren<br />
Augen.<br />
Integration lernen müssen nicht die Kinder und Jugendlichen, sondern wir Erwachsenen.<br />
Wenn wir ihnen und uns vertrauen, werden sie dies in ihrem Miteinander spiegeln<br />
– mit Karl Valentins Worten:<br />
„Wir müssen die Kinder nicht erziehen – sie machen uns eh alles nach.“