Dietrich Krusche: Englisch für Tiger - Die Gazette
Dietrich Krusche: Englisch für Tiger - Die Gazette
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Ganeshan<br />
Fragen wie an einer Grenze:<br />
Sie sind Deutscher?<br />
Ja.<br />
Aber Sie arbeiten <strong>für</strong> eine amerikanische Zeitung – haben<br />
gearbeitet?, verbesserte er sich.<br />
Ja.<br />
Außerdem noch andere Sprachen?<br />
Französisch, Italienisch, Spanisch.<br />
Ich hätte auch Finnisch, Baskisch und Isländisch sagen<br />
können, es hätte nichts <strong>für</strong> ihn geändert. Europa zählte<br />
nicht. Niemand dort unterstützte seine Sache, von<br />
Amerika ganz zu schweigen. Während manche Leute<br />
in Europa ihn zwar <strong>für</strong> verrückt, aber immerhin noch<br />
<strong>für</strong> einen Freiheitskämpfer hielten, war er in Amerika<br />
nichts anderes als der Chef einer Terroristenbande.<br />
<strong>Die</strong> Sammelstelle vor dem Hospital, wo die Verwundeten<br />
abgeladen und sortiert werden – ein paar Matten<br />
auf der Erde, vier Pfosten und das Dach. Ich lag ganz<br />
am Rand, er stand, den Ellbogen gegen einen der Pfosten<br />
gestützt, und betrachtete einen Gecko in dem<br />
Palmblattdach über uns. Von Fotos her kannte ich ihn,<br />
das überall abgerundete, weiche, fast verschwommene<br />
Gesicht. Trotzdem hätte ich ihn, wenn es irgendwo anders<br />
gewesen wäre, nicht wiedererkannt. Eine Mischung<br />
aus verschwitzter Trägheit, Arroganz und unempfindlicher<br />
Starre.<br />
Als er mit dem Gecko fertig war, sah er auf mich herunter.<br />
Auf einmal kam doch noch so etwas wie Spannung<br />
in sein Gesicht. Vielleicht wusste ich bloß nicht, wo seine<br />
Sympathisanten saßen, vielleicht war ich ja so ahnungslos,<br />
dass ich einfach nicht begriff, an wessen Meinung<br />
ihm gelegen war.<br />
Er sprach jetzt überdeutlich wie zu einem Kind:<br />
Nicht-europäische Sprachen? Zum Beispiel –<br />
<strong>Die</strong> nächsten Worte kamen stoßartig. Obgleich sie als<br />
Frage intoniert waren, klangen sie triumphierend:<br />
Arabisch? Indonesisch?<br />
Nein.<br />
Japanisch?<br />
Er sah durch mich hindurch und schräg durch den Erdball,<br />
sah irgendwo unter mir die japanischen Inseln.<br />
Dort hatte man zwar keine besondere Vorliebe <strong>für</strong> Auflehnung<br />
gegen die überkommene Ordnung, aber<br />
da<strong>für</strong> einen ausgeprägten Sinn <strong>für</strong> Kampf, jede Art von<br />
Kampf, sportlich, ritterlich, heroisch oder selbstmörderisch-rituell,<br />
je aussichtsloser der Kampf, je mehr<br />
Gegner, desto besser – und wenn es gegen den Rest der<br />
Welt ging! Er sah die Japaner, Inselbewohner wie er<br />
selbst, Zeitungsleser aus Leidenschaft, wie sie im Sitzen,<br />
Stehen und Gehen von ihm lasen. Von dem<br />
Kampf, der vor siebzehn Jahren begonnen hatte und<br />
den er, wenn alle anderen schon von Frieden träumten,<br />
immer wieder vor einem vorzeitigen Ende bewahrte.<br />
Japanisch? wiederholte er.<br />
<strong>Englisch</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiger</strong><br />
Von <strong><strong>Die</strong>trich</strong> <strong>Krusche</strong><br />
Wenig.<br />
Nur sprechen oder auch lesen?<br />
Ich hatte mich aufgestützt.<br />
Keine Schmerzen in diesem Augenblick. Das linke<br />
Bein lag da, als habe es sich ein <strong>für</strong> allemal von mir verabschiedet.<br />
Aber der Druck auf der Brust war verschwunden,<br />
und die kreuz und quer laufenden, gleich<br />
darauf wieder spiralenden Gedanken hatten sich beruhigt.<br />
Wenig, wiederholte ich.<br />
Er blieb, ohne die Stimme zu heben, bei seiner Frage:<br />
Auch lesen? Zeitung lesen?<br />
An seiner Hand baumelte ein Stück gelblich blinkendes<br />
Metall, ein Amulett, ein Talisman oder was immer<br />
es war. Es kreiste, obgleich die Hand, die es hielt, sich<br />
nicht zu bewegen schien.<br />
Nein.<br />
Er verzog den Mund.<br />
Ein sonderbares Lächeln, verächtlich-mokant und melancholisch<br />
zugleich. Er wechselte die Haltung zum<br />
erstenmal, seit er gekommen war, und richtete sich auf.<br />
Da<strong>für</strong> beruhigte sich die Bewegung der Kette samt<br />
Anhänger, eine kleine Goldfigur – Ganeshan, der Elefantengott.<br />
Er schwang immer langsamer, kam aber<br />
nicht zum Stillstand über mir.<br />
Ich hatte ihn kommen sehen. Er war am anderen Ende<br />
des Weges aufgetaucht, der gradewegs durch das<br />
Camp lief und von Akazien, langnadligen Kiefern und<br />
einzelnen weit ausladenden Regenbäumen überdeckt<br />
war. Er hielt sich in der Mitte zwischen den rechts und<br />
links ins Unterholz gestellten Baracken und Hütten.<br />
Ganz in Weiß. Das Hemd hing über den Sarong herunter,<br />
so dass die Einbuchtungen über den Hüften nicht<br />
zu sehen waren. Das gab ihm etwas Schwebendes, eine<br />
fast unkörperliche Leichtigkeit. In der Hand etwas,<br />
womit er spielte. Eine Schnur, nein, eine Kette, er ließ<br />
sie, während er mit leicht wiegenden Schritten näher<br />
kam, neben sich baumeln. Erst dachte ich, es sei eine<br />
Gebetskette, wie sie die Männer in den arabischen<br />
Ländern mit sich herumtragen. Dann der Einfall, auf<br />
den ich mich sofort festlegte: ein Amulett, ein Glücksbringer!<br />
Friedlichkeit ging davon aus, die den ganzen<br />
Mann umgab. Für einige Augenblicke sah ich ihn nicht<br />
durch das Hauptquartier einer Terroristen-Armee,<br />
sondern durch eine Palmenallee gehen.<br />
Eine bestimmte Palmenallee, die schönste, die ich je<br />
gesehen habe. Sie steht auf halber Höhe der Insel im<br />
Botanischen Garten von Peradeniya in der Nähe von<br />
Kandy. Flaschenpalmen, im unteren Drittel ausgebaucht,<br />
eine Rundung, die sich nach oben zu allmählich<br />
verliert. Dazwischen Kaskaden der weißen, der<br />
violetten, der blassrosa Bougainvillea, die roten Trichter<br />
der Hibiskusblüten, Rabatten von Kanna, Kala und<br />
Akanthus. Auch die Schwärme der grünen Papageien<br />
hatten sich eingestellt. Sie gehörten dazu wie die wei-<br />
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ten Grasflächen, über denen sie sich laut schreiend<br />
durch den Himmel stürzen, heute, übermorgen und in<br />
alle Ewigkeit, während der <strong>Tiger</strong> neben dem Lamm<br />
grast. Der Mann, der den Paradiesweg entlangging,<br />
hatte die Insel mit Gewalt und Tod überzogen wie keiner<br />
vor ihm. Er hatte die Regierungstruppen in seine<br />
Fallen gelockt, hatte die hunderttausend Mann der indischen<br />
Peace Keeping Force mit Schimpf und Schande<br />
davongejagt – und dazu Tausende eigener Kinder-<br />
Soldaten durch die Minenfelder und Verteidigungsanlagen<br />
seiner Feinde gehetzt. Er hatte den indischen<br />
Premier, der die Truppen geschickt, und den singhalesischen<br />
Präsidenten der Insel, der die Inder gerufen<br />
hatte, in die Luft sprengen lassen. Er hatte das Bankenviertel<br />
Colombos in einen Trümmerhaufen, die Maschinen<br />
auf dem Flughafen Katunayake in Fackeln verwandelt<br />
und damit den Lebensnerv der Insel getroffen,<br />
den Tourismus. <strong>Die</strong> Eroberung des Elefantenpasses,<br />
die – auch ohne dass Bob und ich darüber berichtet<br />
haben – in die Geschichte eingehen wird, hatte den<br />
Sieg seiner Sache noch nicht endgültig, aber wahrscheinlich<br />
gemacht. Einer der größten militärischen<br />
Führer der Dritten Welt. Schon vor zehn Jahren und<br />
danach noch zweimal hatte ich versucht, ein Interview<br />
mit ihm zu bekommen, aber nicht einmal eine Ant -<br />
wort auf meine Anfragen erhalten. Er, nur er, konnte<br />
den Krieg, wie lange er auch dauerte, beenden. Nur er<br />
konnte die Insel wieder in „die Perle am Halse Indiens“,<br />
„das Kleinod der Südsee“, „die Insel der Seligen“<br />
zurückverwandeln. Nur er hatte die Macht, Tote zum<br />
Leben zu erwecken, Lahme gehend zu machen und <strong>Tiger</strong><br />
wieder zu Lämmern werden zu lassen. Nur er konnte<br />
sein eigenes Gesetz durchbrechen, dass Gefangene<br />
nicht gemacht werden.<br />
Schräg hinter ihm ging, von den Bodyguards in ihren<br />
gefleckten Uniformen immer wieder verdeckt, noch jemand<br />
in Weiß, aber nicht im Sarong, sondern in Hemd<br />
und Hose und sogar mit einer Krawatte in Weiß.<br />
Der Arzt.<br />
Als wir im Lager ankamen, der Wagen mit den Verwundeten<br />
bei der Sammelstelle hielt, hatte er schon<br />
gewartet. Er stand im Schatten des Palmdachs. Als er<br />
daraus vortrat, wurden zuerst die weißen Schnürsenkelschuhe<br />
sichtbar, dann die Hosenbeine mit den Bügelfalten,<br />
der geflochtene weiße Gürtel, das Hemd mit<br />
gestärktem Kragen, die Krawatte. Das Gesicht blieb<br />
im Schatten.<br />
Als sie uns abgeladen hatten, war er die Reihe entlang<br />
gegangen. Kurze Fragen an die beiden Sanitäter. Selten,<br />
dass er stehen blieb. Noch seltener, dass er sich<br />
bückte, den, der vor ihm lag, betastete oder hin- und<br />
herdrehte. Ein Deuten mit dem Daumen genügte <strong>für</strong><br />
Lebenlassen, ein Schlenkern der Hand <strong>für</strong> das Gegenteil.<br />
<strong>Die</strong> einen wurden auf Bahren gehoben und zum<br />
Hospital hinübergetragen, die anderen bekamen ihre<br />
Spritze gleich da, wo sie lagen. Eine Prozedur, von der<br />
ich in Colombo gehört hatte, ohne zu glauben, dass es<br />
sie wirklich gab. Am schlimmsten die Sekunden, wenn<br />
das Gebrüll nicht aufhören wollte, wenn es sich noch<br />
einmal steigerte, obgleich der, der brüllte, seine Todesration<br />
schon in sich hatte. Verwundete der Gegenseite<br />
waren nicht dabei. Bob und mich hatten sie als Vertreter<br />
einer dritten Partei abseits gelegt, von der noch ungewiss<br />
war, welcher Seite sie zugeschlagen würde.<br />
Bei Bob genügte dem Arzt ein Blick <strong>für</strong> die Entscheidung<br />
und die schlenkernde Handbewegung. Aber die<br />
Spritze war offenbar zu schade <strong>für</strong> ihn. Sie bückten sich,<br />
und jeder der Sanitäter packte einen von Bobs Armen.<br />
Am Elefantenpass, als sie uns neben dem umgestürzten<br />
Jeep gefunden hatten, waren sie mit uns so pfleglich<br />
umgegangen, als seien wir Leute von ihnen, wenn<br />
nicht noch pfleglicher. Besonders der eine, der ältere<br />
von beiden, angegrautes Haar, Halsnarbe, ein Arm<br />
steif, hatte alles versucht, die Blutung der Bauchwunde<br />
Bobs zu stillen. Als der Jüngere sich zwischendurch abwandte,<br />
hatte er Bob eine Injektion gegeben, die ihn<br />
ruhig werden ließ, ohne ihn zu betäuben, er versuchte<br />
immer wieder etwas zu sagen, seine Hand krampfte<br />
sich bei bestimmten Worten um meine, aber es blieb<br />
unverständlich. Während der Fahrt hatte der Sanitäter<br />
hinter uns gehockt. Not far away, sagte er immer wieder,<br />
not far away. Als ich die Lage meines Beins zu verändern<br />
suchte, hatte er mir dabei geholfen. Als Bob<br />
wieder zu stöhnen begann, hatte er ihm den Schweiß<br />
aus dem Gesicht gewischt:<br />
You’ll be alright.<br />
Aber irgendwann hatten wir die Grenze überfahren,<br />
hinter der das Camp beginnt und die Menschlichkeit<br />
endet. Als der Arzt die Handbewegung machte, die<br />
Bob ausmusterte, zerrten die Sanitäter ihn nach hinten<br />
zu aus dem Verschlag hinaus. Der Wachmann warf seine<br />
Zigarette weg und ging ihnen nach, gleich darauf<br />
der Knall.<br />
Als ich die Augen wieder aufmachte, standen die<br />
weißen Bügelfalten neben mir. Ich hob den Oberkörper<br />
und unterdrückte das Stöhnen. Er sah auf mich<br />
herunter wie von einem Turm.<br />
<strong>Die</strong> beiden Sanitäter kamen zurück.<br />
Der Arzt zeigte auf das Knie:<br />
Sonst noch etwas?<br />
Der ältere der beiden schüttelte den Kopf.<br />
Der Arzt schien unschlüssig.<br />
Amerikaner? fragte er.<br />
Nein.<br />
Der Griff mit der linken Hand nach der Brusttasche<br />
rechts. Der Standardgriff. Was dort steckt, ist gut erreichbar<br />
und die Bewegung nicht mit dem Griff nach<br />
einer Waffe zu verwechseln. Der Pass war nicht da. Erst<br />
jetzt sah ich, dass der Arzt ihn schon in der Hand hatte.<br />
Er studierte ihn mit einer Ausführlichkeit, als sei er seiner<br />
wahren Berufung nach Grenzbeamter. Er runzelte<br />
die Stirn. Was er sah, irritierte ihn. Entweder hielt er<br />
den Journalistenausweis, der vorne in den Pass eingelegt<br />
war, <strong>für</strong> einen zweiten Pass, oder er wurde nicht fertig<br />
mit der Tatsache, dass Journalistenausweis und Pass<br />
verschiedene Nationalitäten zeigten.<br />
Deutscher?<br />
Es klang halb ungläubig, halb vorwurfsvoll.<br />
Er hielt die beiden Ausweise nebeneinander und schob<br />
sie langsam von sich weg, als brauche er den Abstand<br />
einer Armlänge, um sie zu unterscheiden.<br />
Ihr Land, sagte er, ist ein Vasall der USA. Schade. Seit<br />
die Deutschen sich darauf festgelegt haben, dass sie
Amerika nicht nur die Befreiung von Hitler, sondern<br />
auch die Freiheit verdanken, ist ihnen die eigene Meinung<br />
abhanden gekommen.<br />
Er sprach leise und kühl. Spott und Verachtung kamen<br />
nur nebenbei heraus.<br />
Sehr schade, finden Sie nicht auch?<br />
Er hatte sich gebückt und betastete das Knie, dann ein<br />
rascher Griff an den Unterschenkel –<br />
ich muss hochgeschnellt sein.<br />
Sieh einer an – er spürt da noch was!<br />
„Er“ – ein Irgend, das nur materiell anwesend war, ein<br />
kaputtes Bein mit Pass! Ein Bein mit einer schwächlichen,<br />
einer mit sich selbst beschäftigten, in den Stürmen<br />
der Weltpolitik schwankenden Nationalität, die<br />
ebenso wenig wie das Bein über eine eigene Stimme<br />
verfügte.<br />
Deutschland – , hörte ich mich sagen, mag sein, aber<br />
nicht Europa!<br />
Europa?<br />
Er schloss die Augen, überrascht und als müsse er eine<br />
Übersicht über das, was das Wort bedeutete, gewinnen.<br />
Was sah er? Eine geographische Figur? Eine kleine<br />
Mitte mit enormen Ausbuchtungen, die nördlich,<br />
westlich, südlich davon wegliefen? Oder sah er Namen?<br />
Eine Zusammenballung von Namen? Städtenamen?<br />
Personennamen? Und wenn Personennamen:<br />
Kriegshelden, Politiker, große Ärzte? Oder sah er alles<br />
vom Standpunkt einer ehemaligen britischen Kolonie<br />
aus: zwei Umrisse Europas, einer mit, einer ohne England?<br />
Er schüttelte den Kopf.<br />
Was ich hier in der Hand halte, ist ein deutscher Pass,<br />
ausgestellt in Hamburg, da war ich einmal, als Student<br />
von London aus, zugegeben, eine schöne Stadt, aber einen<br />
europäischen Pass gibt es nicht.<br />
Noch nicht. Aber ich sage Ihnen –<br />
Ich sah mich selbst so, wie er mich sah, auf dem roten<br />
Sandboden liegen, einen Körperrest, der sich um ein<br />
zertrümmertes Knie herum bog, und dabei die Vorzüge<br />
eines Gebildes preisen, das es gar nicht gab.<br />
Sonderbarerweise ging er darauf ein. Was er sagte,<br />
klang nicht mehr nach Vorwurf oder Spott, sondern<br />
gedankenverloren. Seine Stimme hatte etwas Echohaftes:<br />
So, so, ein künftiger Europäer.<br />
Gleich darauf waren Neugier und Anteilnahme erloschen.<br />
Um durch nichts und niemand bei seiner Entscheidung<br />
gestört zu sein, drehte er sich weg. Einer<br />
Entscheidung, die nicht nach nationalen Vorlieben<br />
oder privaten Antipathien, sondern nur korrekt zu treffen<br />
war. Korrekt – so wie er aussah und sprach, hieß<br />
das: seiner Funktion als Grenzwächter entsprechend.<br />
Für die beiden Sanitäter war das Zögern schon Entscheidung<br />
genug. Sie bückten sich, und jeder griff nach<br />
einem meiner Beine, der ältere nach dem Bein, das er<br />
selbst verbunden und geschient hatte.<br />
Der Schrei, den ich gern unterdrückt hätte.<br />
Wartet noch, sagte der Arzt, und sie ließen los.<br />
(Mit freundlicher Genehmigung des A1 Verlags. Der Text ist<br />
das erste Kapitel des Romans <strong>Englisch</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiger</strong>, der im März<br />
2005 bei A1 herauskommen wird.)<br />
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