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Wege der Fruehfoerderung im System der FH Dr.med.Sabine Hoeck

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<strong>Wege</strong> <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung <strong>im</strong><br />

<strong>System</strong> <strong>der</strong> frühen Hilfen<br />

Erfahrungswerte aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Kassel 23.März 2010<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Sabine</strong> Höck<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern<br />

www.fruehfoer<strong>der</strong>ung-bayern.de<br />

<strong>med</strong>@astffby.de


Leistungsmerkmale interdisziplinärer<br />

Frühför<strong>der</strong>ung<br />

• Nie<strong>der</strong>schwelligkeit<br />

– mit offenem Beratungsangebot<br />

• Lebenswelt- Alltags- und Familienorientierung<br />

– „neudeutsch“ -Inklusionsperspektive<br />

– mit aufsuchen<strong>der</strong> (Geh)struktur (als Option<br />

– Regionalbezug<br />

• Interdisziplinäre Kooperation<br />

– mit Vernetzung<br />

• Ganzheitlichkeit<br />

• Prävention<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Selbstverständnis<br />

Wir erleben unser Verständnis von Frühen Hilfen somit<br />

übergreifen<strong>der</strong> als die aktuelle gebrauchte Nutzung des<br />

Begriffs „Früher Hilfen“ in engem Bezug zu Frühwarnsystemen<br />

für Kindesvernach-lässigung und –mißhandlung.<br />

Die klar formulierten Module <strong>der</strong> Interdisziplinären Frühför<strong>der</strong>ung<br />

mit Offenem Beratungsangebot, Eingangsdiagnostik,<br />

Komplexleistung verstärken dieses Selbstverständnis.<br />

So sehen wir uns eher <strong>im</strong> Zentrum als randständig –<br />

als regionale Kompetenzzentren, die verschiedene Angebote<br />

in Beratung –För<strong>der</strong>ung/Therapie mit obsoleter Vernetzung,<br />

mobil wie ambulant für die Familien und als kooperierende<br />

Dienste aktiv in an<strong>der</strong>e <strong>System</strong>e anbieten.<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Die interdisziplinäre Frühför<strong>der</strong>ung hat durch ihre<br />

Erfahrungen<br />

mit entwicklungsauffälligen Kin<strong>der</strong>n,<br />

mit <strong>der</strong> Beratung und Begleitung <strong>der</strong>en Eltern,<br />

mit <strong>der</strong> Alltagsorientierung mit interdisziplinärer<br />

fallbezogener Routine und Vernetzung<br />

eine hohe institutionelle Kompetenz, die <strong>im</strong><br />

<strong>System</strong> Früher Hilfen pr<strong>im</strong>är genutzt werden<br />

sollte<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

Integrations- FD<br />

mhD<br />

Mobile<br />

Dienste<br />

Krankenhäuser Harl.e.kin-<br />

Nachsorge<br />

Selbsthilfegruppen<br />

EPB<br />

Sozialraumbezogene Leistungen<br />

Elterncafe´s<br />

Elternschulungen<br />

z.B. Landsberger<br />

Eltern ABC;<br />

Traunsteiner<br />

Runde TischeGUSTL<br />

Elternwerkstatt<br />

IFS<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern<br />

Kooperations<br />

modelle<br />

Fall-/system<br />

bezogene<br />

Vernetzung<br />

Komplexleistung Frühför<strong>der</strong>ung<br />

Jugendämter/<br />

Gesundheitsämter<br />

KoKis<br />

„Schreibaby-ambulanzen“<br />

Die wichtigen Jahre 0-3/Passau


Gemeinsames Engagement in <strong>der</strong> Region<br />

Die Gestaltung von Bedingungen für<br />

gelingende kindliche Entwicklung mit<br />

Unterstützung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> familiären<br />

Kompetenzen für alle Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en<br />

Familien als pr<strong>im</strong>äre Prävention<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Sozialraumbezogene Leistungen<br />

Angebote, die <strong>der</strong> Vorbereitung auf die<br />

Elternschaft,<br />

<strong>der</strong> Begleitung in <strong>der</strong> frühen Elternschaft,<br />

<strong>der</strong> Schaffung neuer Sozialisationsnetze<br />

bis hin zu kin<strong>der</strong>freundlicher Infrastruktur<br />

und Städteplanung beinhalten.


Sozialraumbezogene Leistungen<br />

?!<br />

Demnächst 4.Run<strong>der</strong> Tisch: FF ist eingeladen


Mobile Dienste <strong>der</strong> IFS in Kita´s<br />

Mobile heilpädagogische Dienste (nur) an 18<br />

Standorten<br />

Indikation:<br />

erlebte Irritierbarkeit, Auffälligkeiten des Kindes in<br />

Entwicklungsübergängen, neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Kin<strong>der</strong>tagesstätte)<br />

Unklarheiten in <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> kindlichen<br />

Entwicklung/Beson<strong>der</strong>heiten durch Bezugspersonen<br />

Dokumentation unter www.mhfd-bayern.de<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Kooperationen Netzwerke Frühe Hilfen<br />

2009: 92 betreute Kin<strong>der</strong>+<br />

Familien;44%


Mobile Dienste <strong>der</strong> IFS in Krankenhäuser<br />

2003-2006 Pilotprojekt<br />

Ab 2006 Übertragung auf an<strong>der</strong>e Standorte in Bayern, <strong>der</strong>zeit 9<br />

www. harlekin-nachsorge.de<br />

Schwerpunkt: Prävention<br />

• Beratung in pflegerischen Fragen<br />

• Beratung <strong>im</strong> Umgang mit dem Kind bei Unsicherheiten<br />

• Beratung in <strong>der</strong> Interaktion zwischen Eltern und Kind<br />

• Beratung bei Fragen zur Entwicklung des Kindes<br />

• Beratung bei sonstigen psychosozialen Belastungen<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Experten für kindliche Entwicklung und Elternberatung <strong>im</strong> Hausbesuch -<br />

Mobiler Dienst <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>stelle<br />

Beratung zur Entwicklung und Interaktion,<br />

bei psychosozialen Belastungen durch erfahrene Mitarbeiter <strong>der</strong> Frühf F hför<strong>der</strong>stelle r<strong>der</strong>stelle<br />

mit spezieller Weiterbildung in entwicklungs-psychologische entwicklungs psychologische Beratung (EPB)<br />

Arbeit <strong>im</strong> Tandem<br />

Nie<strong>der</strong>schwelliges Casemanagement<br />

durch erfahrene Schwestern <strong>der</strong> Neonatologie<br />

Vertraute Klinikschwester <strong>im</strong> Casemanagement zu Hause<br />

Beratung in pflegerischen Fragen,<br />

Begleitung zu Kin<strong>der</strong>ärzten/ <strong>med</strong>. Therapeuten/ Ämtern bei Bedarf


Trends aus den Tätigkeitsberichten<br />

• Kontakt zu den Familien in <strong>der</strong> Regel stationär station r<br />

• Erster Hausbesuch tendenziell <strong>im</strong> Tandem<br />

• Vier typische Gipfel <strong>der</strong> Betreuungsmuster<br />

– Kurze Übergangsbegleitung, bergangsbegleitung, Dauer 2-4 2 4 Wochen<br />

• 1-2 2 Hausbesuche, 1-3 1 3 telefon. telefon.<br />

Beratungen/Nachfragen<br />

– Mittlere Begleitdauer, Dauer 2-3 2 3 Monate<br />

• 4-6 6 Hausbesuche, unterschiedl.<br />

unterschiedl.<br />

telefon. telefon.<br />

Beratungen<br />

– Langdauernde Begleitung, Dauer > ½ Jahr<br />

– Erneute Kontaktaufnahme nach längerer l ngerer Pause/Abschluss<br />

• Wenn Projekt schon länger l nger besteht<br />

• Anlass/Indikation zur Aufnahme ins Projekt<br />

– > 70% kindliche Faktoren und elterliche Unsicherheiten<br />

– 20-25 20 25 % vorwiegend kindliche Aspekte<br />

– 5-10% 10% vorwiegend elterliche Aspekte


Trends aus den Tätigkeitsberichten<br />

• die Anzahl <strong>der</strong> betreuten Familien und die Verteilung seitens <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> nach Frühgeburtlichkeit<br />

Fr hgeburtlichkeit/ / Termgeborene mit Komplikationen/<br />

Mehrlingen hängt ngt erwartungsgemäß<br />

erwartungsgemäß<br />

vom betreuten Klientel <strong>der</strong><br />

Kliniken ab<br />

• an allen Standorten werden aber Familien mit Kin<strong>der</strong>n aus allen<br />

„Projektindikationen<br />

Projektindikationen“ betreut<br />

– < 1500g/


Fall-/<strong>System</strong>bezogene Vernetzung <strong>im</strong> <strong>System</strong> früher Hilfen<br />

Intensivierung <strong>der</strong> Netze –<br />

Entwicklungsstörung als „Spitze<br />

des Eisbergs“<br />

- Komplexleistung Frühför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>im</strong> Kontext einer<br />

„Multiproblemfamilie“<br />

Zunahme <strong>der</strong> Multiproblemfamilien in <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung<br />

Als „Kerngeschäft“ <strong>der</strong> Interdisziplinären Frühför<strong>der</strong>ung:<br />

Komplexleistung FF für behin<strong>der</strong>te und von Behin<strong>der</strong>ung bedrohte<br />

Kin<strong>der</strong> und ihre Familien das diese Vernetzung einschließt und bei<br />

Notwendigkeit<br />

(z.B. Kindeswohlgefährdung) den aktiven Einsatz an<strong>der</strong>er <strong>System</strong>e<br />

erfor<strong>der</strong>t<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Entwicklungsstörung als „Spitze des Eisbergs“<br />

- <strong>med</strong>izinische Therapie <strong>im</strong> Kontext einer „Multiproblemfamilie“<br />

Abwägung<br />

Risikofaktoren<br />

Resilienzfaktoren<br />

Konsequenzen<br />

Therapie/För<strong>der</strong>ung<br />

Verantwortung/Zuständigkeit<br />

D<strong>im</strong>ensionen<br />

Materiale<br />

Soziale<br />

Familiale<br />

Persönliche von<br />

Erziehungsperson/en<br />

Kindbezogene<br />

Helfer


Entwicklungsstörung als „Spitze des Eisbergs“<br />

- <strong>med</strong>izinische Therapie <strong>im</strong> Kontext einer „Multiproblemfamilie“<br />

Kernfamilie<br />

Erweitertes Familiensystem<br />

Gewährleistung ERG für alle<br />

Probleme<br />

Ressourcen<br />

Erwartungen/Aufträge<br />

Medizinische Diagnose<br />

<strong>System</strong> (FF)bezogener Auftrag<br />

Personal (Berufsgr)bezogener<br />

Auftrag<br />

Helfersysteme mit bekannten<br />

unbekannten Variablen<br />

Verantwortlichkeiten


Unsere Erfahrungen in all diesen unterschiedlichen<br />

Bezügen zu den an<strong>der</strong>en <strong>System</strong>en <strong>der</strong> „Frühen Hilfen“<br />

zeigen, dass<br />

• die Kompetenz des <strong>System</strong>s „Frühför<strong>der</strong>ung“ häufig nicht<br />

gekannt, gesehen, berücksichtigt wird.<br />

• bei neu gegründeten (manchmal parallel aufgebauten)<br />

Netzwerken tradierte, bewährte Netze mit Vorerfahrungen nicht<br />

bedacht werden.<br />

• Unser <strong>System</strong> nicht selten reduziert wird auf<br />

zuständig/kompetent für behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong>, manchmal nicht<br />

einmal auf Familien mit behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n.<br />

• Wenn Kooperationen neu entstehen dies sich eher über<br />

personenbezogene Kompetenz von MitarbeiterInnen<br />

entwickelt, über <strong>der</strong>en persönlich-fachliche Bezüge früherer<br />

fallbezogener Zusammenarbeit, o<strong>der</strong> in Arbeitskreisen, o<strong>der</strong><br />

regionalem Engagement und erst später die systembezogenen<br />

Grundlagen und Kompetenzen des <strong>System</strong>s wahrgenommen<br />

und berücksichtigt werden.<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Erfahrungen aus <strong>der</strong> bayerischen Frühför<strong>der</strong>ung zeigen,<br />

• dass interinstitutionelle Zusammenarbeit gerade <strong>im</strong> Frühbereich von<br />

kindlicher Entwicklung, auch sozial schwieriges Klientel erfasst,<br />

• die Kompetenz <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong>, Eltern, Familien und an<strong>der</strong>er<br />

Bezugspersonen stärkt, Eigenaktivität und –verantwortung för<strong>der</strong>t und<br />

• bei erfor<strong>der</strong>licher Frühför<strong>der</strong>ung und –therapie den Übergang dazu<br />

schneller und problemloser gestalten kann<br />

• Als beson<strong>der</strong>s effektiv erwiesen sich hier problem- und<br />

lösungsorientierte Angebote, und eine zugehende, sehr<br />

nie<strong>der</strong>schwellige Beratung- und Begleitung u.a. in<br />

interaktionsorientierter Beratung für die verunsicherten, belasteten<br />

Eltern und regulationsinstabilen, schwer lesbaren Früh(st)– und<br />

Risikogeborenen startend <strong>im</strong> Übergang von stationär nach Hause.<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern


Konsequenzen<br />

• Einbeziehung <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung bereits <strong>im</strong> Übergang von<br />

pr<strong>im</strong>ärer zu sekundärer Prävention in gemeinsamen<br />

Projekten – kontinuierlichen Angeboten; Sicherung <strong>der</strong><br />

offenen Bereiche <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung (z.B. Elterncafe´s)<br />

• Nutzung <strong>der</strong> fachlichen Kompetenzen zu frühkindlicher<br />

Entwicklung, Elternbegleitung und Beratung in „Runden<br />

Tischen“ /Hilfeplanerstellungen von Anfang an (Planung)<br />

• Schaffung o<strong>der</strong> Ausbau von mobilen Diensten <strong>der</strong><br />

Früherkennung/Beratung z. B. in Early-Excellent Center<br />

S. Höck 2010<br />

Arbeitsstelle Frühför<strong>der</strong>ung Bayern

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