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Aktivitäten der Jugendberufshilfe

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Sozialwerk Dürener<br />

Christen<br />

25 Jahre<br />

www.sozialwerk-dueren.de


Inhalt<br />

Seite 3: Gastbeitrag<br />

Landrat Wolfgang Spelthahn<br />

Seite 4: Gastbeitrag<br />

Bürgermeister Paul Larue<br />

Seite 5 - 7: 25 Jahre Sozialwerk Dürener Christen<br />

Professor Dr. Kurt Schroe<strong>der</strong><br />

Seite 8: Gastbeitrag<br />

Alfred Bergrath<br />

Seite 9: Gastbeiträge<br />

Regionaldekan Hans-Otto von Danwitz<br />

Karl Panitz, DGB<br />

Seite 10 - 11: Warum engagiere ich mich im Vorstand des<br />

Sozialwerks Dürener Christen?<br />

Seite 12 - 15: Die Entwicklung des Sozialwerks von 1985 bis heute<br />

Seite 16: Gastbeitrag<br />

Schulrat Josef Lemoine<br />

Seite 17: Gastbeiträge<br />

Jürgen Drewes, IHK Aachen<br />

Dr. Stephan A. Kufferath-Kassner, Vereinigte Industrieverbände<br />

Seite 18: Ein gesellschaftliches Problem:<br />

Jugendliche ohne Schulabschluss und ohne Berufsausbildung<br />

Seite 19: Standorte des Sozialwerks<br />

Seite 20: 10 Jahre Kontaktstelle für arbeitslose Jugendliche<br />

(Artikel aus dem Jahr 1994)<br />

Seite 21 - 27: <strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

Seite 28: Gastbeiträge<br />

Ralf W. Barkey, HWK Aachen<br />

Gerd Pelzer, Kreishandwerkerschaft Rureifel<br />

Seite 29 - 30: Ambulante Versorgung<br />

Seite 31: Kontaktdaten<br />

2


Gastbeitrag<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Sie kennen diese Situation: Sie treffen einen völlig<br />

fremden Menschen und es ist abzusehen, dass Sie<br />

eine gewisse Zeit miteinan<strong>der</strong> verbringen werden.<br />

Was tun Sie? Sie fragen nach seinem Namen, nach<br />

seiner Herkunft und nach seinem Beruf.<br />

Punkt eins und zwei sind meist schnell abgehandelt,<br />

über Punkt drei können Sie sich wahrscheinlich<br />

stundenlang unterhalten. Die Frage nach dem Beruf<br />

ist nicht zu persönlich, doch aus den Antworten, dem<br />

ganzen Wie und Warum lassen sich trefflich Schlüsse<br />

ziehen; so nimmt Ihr erzählen<strong>der</strong> Gegenüber in Ihrer<br />

Vorstellung klare Konturen an. Denn einen Beruf zu<br />

haben bedeutet weit mehr, als Geld zu verdienen. Ein<br />

Beruf bietet Identifikation, verleiht Ansehen, beschert<br />

ein gutes Selbstwertgefühl, prägt die Persönlichkeit.<br />

Seit 25 Jahren ebnet das Sozialwerk Dürener Christen<br />

jungen benachteiligten Menschen, die mitten unter<br />

uns im Kreis Düren leben, den Einstieg in den<br />

Arbeitsmarkt. Gründe für das Scheitern in <strong>der</strong> Schule<br />

o<strong>der</strong> beim Übergang in die Berufswelt gibt es in<br />

unserer leistungsorientierten Gesellschaft viele –<br />

persönliche, familiäre, gesellschaftlich bedingte. Aus<br />

Verantwortung für den Nächsten, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Hilfe bedarf,<br />

haben Dürener Christen im September 1985 das<br />

Sozialwerk gegründet.<br />

Seitdem haben seine Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter ungezählten jungen Menschen kompetent<br />

und verlässlich mit Rat und Tat zur Seite gestanden.<br />

Allein heute bietet das Sozialwerk Dürener Christen<br />

über 100 Jugendlichen, die auf dem ersten<br />

Arbeitsmarkt nicht zum Zuge gekommen sind,<br />

Ausbildungsplätze in seinen Werkstätten und<br />

Einrichtungen an. Anstatt arbeitslos werden sie<br />

Gärtner und Floristen, Maler/Lackierer, Metallbauer,<br />

Schreiner/Tischler, Friseure o<strong>der</strong> Fachkräfte für<br />

Einzelhandel und Bürokommunikation.<br />

So breit das Berufsspektrum, so überwältigend ist <strong>der</strong><br />

Erfolg: Über 90 Prozent <strong>der</strong> jungen Leute bestehen<br />

dank <strong>der</strong> exzellenten Anleitung und individuellen<br />

Begleitung ihre Kammerprüfung! Das ist eine<br />

fantastische Leistung <strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong> wie <strong>der</strong><br />

Auszubildenden. Und eine zutiefst christliche: Statt<br />

hungernden Menschen Fische zu geben, lehrt man sie<br />

zu fischen.<br />

3<br />

Wolfgang Spelthahn<br />

Landrat des Kreises<br />

Düren<br />

Der Kreis Düren, <strong>der</strong> als sogenannte Hartz IV-<br />

Optionskommune allein für die Qualifizierung und<br />

Vermittlung von Langzeitarbeitslosen verantwortlich<br />

ist, weiß die Leistungen des Sozialwerkes Dürener<br />

Christen sehr zu schätzen. Es ist mit seinen vielen<br />

passgenauen Motivationshilfen, Qualifizierungs- und<br />

Ausbildungsprojekten ein zentraler, ebenso belastbarer<br />

wie verlässlicher Knoten in unserem lokalen<br />

Bildungsnetzwerk.<br />

"Ich bin Gärtner", "Ich bin Maler", "Ich bin Metallbauer":<br />

Wie viele Menschen können das ihrem Gegenüber<br />

dank des Engagements Dürener Christen stolz<br />

erzählen?<br />

Jedem Einzelnen hat das Sozialwerk eine berufliche<br />

und damit persönliche Perspektive eröffnet. Ein Leben<br />

als Hilfeempfänger ist ihnen damit erspart geblieben,<br />

statt dessen sind sie heute Stützen unserer<br />

Gesellschaft.<br />

Der demographische Wandel stellt uns vor neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Um ihn zu gestalten, müssen wir<br />

alle Potenziale mobilisieren. Deshalb wird die Arbeit,<br />

die das Sozialwerk Dürener Christen seit einem<br />

Vierteljahrhun<strong>der</strong>t leistet, künftig noch an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Ich gratuliere Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, und Ihnen, die Sie mit Ihrer<br />

ehrenamtlichen Arbeit zur Erfolgsgeschichte des<br />

Sozialwerks Dürener Christen beigetragen haben,<br />

herzlichst zum Geleisteten.<br />

Sie haben unsere Gesellschaft entscheidend geprägt.<br />

Aus christlicher Verantwortung haben Sie sie<br />

menschlicher gemacht. Möge Gott Ihnen auch künftig<br />

die Kraft geben, Ihr segensreiches Wirken zugunsten<br />

<strong>der</strong> vielen Einzelnen und unserer Gesellschaft<br />

fortzusetzen.<br />

Düren, im August 2010


Gastbeitrag<br />

Im Lukas-Evangelium mahnt Jesus seine<br />

Zuhörerschaft, die Zeichen <strong>der</strong> Zeit zu erkennen<br />

(Lk 12,54 ff). „Kairos“ – ist dort das griechische<br />

Wort für die rechte Zeit zum Handeln. Dem geht<br />

voraus eine sorgfältige Analyse <strong>der</strong> aktuellen<br />

Situation.<br />

Wer die jeweilige Lage erkennt und recht<br />

beurteilt, soll dabei nicht stehen bleiben.<br />

Konsequenzen dürfen nicht fehlen. Wir müssen<br />

etwas tun!<br />

Mitte <strong>der</strong> achtziger Jahre haben engagierte<br />

Christinnen und Christen in den Dürener<br />

katholischen Innenstadtgemeinden und bald<br />

auch weitere Frauen und Männer aus Stadt und<br />

Region den „Kairos“, die rechte Zeit zum<br />

Handeln, erkannt.<br />

Die Jugendarbeitslosigkeit war und ist eine <strong>der</strong><br />

großen Herausfor<strong>der</strong>ungen in unserer Gesellschaft.<br />

Ein Staat, ein Sozialwesen, die nicht allen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> jüngeren Generation Chancen<br />

von Teilhabe im beruflichen und gesellschaftlichen<br />

Bereich geben, stehen vor einem<br />

Bankrott. Sie sind in <strong>der</strong> Gefahr, von ganzen<br />

Gruppen nicht mehr als ihre eigene<br />

Gemeinschaft erfahren und akzeptiert zu<br />

werden.<br />

So kam es auf dem Hintergrund <strong>der</strong> um sich<br />

greifenden Chancenmin<strong>der</strong>ung für Jugendliche<br />

in Ausbildung und Beruf zu einer lokalen und<br />

bald auch regionalen Initiative, die<br />

Bemerkenswertes erreicht hat. Heutzutage ist<br />

sie eine <strong>der</strong> größten gemeinnützigen<br />

Institutionen in <strong>der</strong> Trägerschaft von<br />

Ausbildungs- und Integrationsmaßnahmen in<br />

den Arbeitsmarkt weit und breit.<br />

Dabei hat sich ein vorbildhaftes Miteinan<strong>der</strong> von<br />

ehrenamtlich Tätigen und hauptamtlich Beschäftigten<br />

entwickelt. Auf beiden Seiten ist ein<br />

hohes Maß von Professionalität anzutreffen.<br />

Das Katholische Sozialwerk Dürener Christen<br />

für arbeitslose Jugendliche ist aus dem hiesigen<br />

Bildungsnetzwerk als wichtiges Element nicht<br />

mehr weg zu denken.<br />

4<br />

Paul Larue<br />

Bürgermeister<br />

Innerhalb von zweieinhalb Jahrzehnten haben<br />

sich die sozialen Verhältnisse sowie die<br />

sozialpolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

für das Handeln des Sozialwerks<br />

vielfach verän<strong>der</strong>t.<br />

Das stellt die Verantwortlichen immer wie<strong>der</strong> vor<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen, die allerdings bisher<br />

immer großartig gemeistert wurden.<br />

Dafür und für vieles, was in einem solchen<br />

Beitrag nicht genannt werden kann, schulden<br />

wir dem Katholischen Sozialwerk Dürener<br />

Christen Respekt und Dank.<br />

Dies gilt nicht zuletzt auch für die gute<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Stadtverwaltung. Das<br />

Sozialwerk ist geschätzter Kooperationspartner<br />

in <strong>der</strong> Jugendhilfe, im Bereich <strong>der</strong> schulischen<br />

Bildung und auf dem sozialen Sektor insgesamt.<br />

Ich gratuliere ganz herzlich zum fünfundzwanzigjährigen<br />

Jubiläum! Das Sozialwerk ist<br />

ein Glücksfall, mehr noch: ein Segen für Stadt<br />

und Region!<br />

Auf viele weitere gute Jahre des Dienstes für<br />

Lebenschancen junger Menschen!<br />

In Verbundenheit<br />

Ihr


25 Jahre Sozialwerk Dürener Christen<br />

Professor Dr. Kurt Schroe<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Sozialwerks<br />

Das Sozialwerk Dürener Christen feiert in diesem Jahr<br />

das 25-jährige Bestehen. Am 17. September 1985<br />

fand die Gründungsversammlung für das „Katholische<br />

Sozialwerk Dürener Christen für arbeitslose Jugendliche<br />

e.V.“, wie es mit vollem Namen heißt, statt.<br />

Engagierte Christen aus den Dürener Innenstadtpfarreien<br />

wollten etwas gegen die Not <strong>der</strong><br />

arbeitslosen Jugendlichen tun. Aus kleinen Anfängen<br />

hat sich das Sozialwerk zu einem wichtigen Partner<br />

von Politik, Wirtschaft, Schulen und vielen jungen<br />

Menschen in <strong>der</strong> Region Düren entwickelt. Die Arbeit<br />

des Sozialwerks bleibt an Grundsätzen orientiert, die<br />

von den Gründungsvätern und -müttern zwar so nicht<br />

ausdrücklich formuliert worden sind, die aber – so<br />

glaube ich – ihre Intention gut charakterisieren.<br />

Das Sozialwerk steht für Engagement<br />

„Nicht zuschauen und klagen, son<strong>der</strong>n gestalten und<br />

konkrete Hilfe organisieren“, mit dieser Einstellung ist<br />

das Sozialwerk Dürener Christen gestartet. Unter dem<br />

Eindruck <strong>der</strong> schmerzlich empfundenen Lehrstellenknappheit<br />

nach <strong>der</strong> zweiten Ölkrise haben die<br />

Initiatoren des Sozialwerks jungen Menschen in<br />

Berufsnot ein konkretes Angebot gemacht. Sie haben<br />

damit ein Glaubenszeugnis gegeben, dem wir uns<br />

immer noch verpflichtet fühlen. Jesus hat geheilt und<br />

sich den Notleidenden zugewandt – und uns<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, das Gleiche zu tun. Dieses Zeugnis im<br />

Handeln folgt <strong>der</strong> Maxime, die <strong>der</strong> Pastoraltheologe<br />

Ottmar Fuchs so formuliert hat: „Sprich zu einem<br />

Notleidenden nicht von Gottes Barmherzigkeit, es sei<br />

denn, du willst den ersten konkreten Schritt zur<br />

Lin<strong>der</strong>ung seiner Not tun.“<br />

Die Mitarbeiter <strong>der</strong> „Kontaktstelle für arbeitslose<br />

Jugendliche“ suchten mit den arbeitslosen Jugendlichen<br />

einen Weg in die Berufswelt. Werben um<br />

Praktikums- und Arbeitsplätze bei Dürener Firmen für<br />

die jungen Menschen, die sich selbst nicht helfen<br />

konnten, stand im Fokus <strong>der</strong> Arbeit. Das Training und<br />

die Persönlichkeitsbildung <strong>der</strong> jungen Menschen<br />

kamen bei den Beratungen nicht zu kurz.<br />

Die zweite Zielsetzung, Arbeitsplätze zu schaffen vor<br />

allem für Frauen, die wegen Erziehungsaufgaben ihre<br />

Ausbildung nicht abschließen konnten, wurde mit <strong>der</strong><br />

Einrichtung <strong>der</strong> „Alten- und Familienhilfe“ erreicht.<br />

Auch hier waren Werbung um Einsatzstellen,<br />

Sicherung <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Einsätze und das<br />

Training <strong>der</strong> meist jungen Frauen die wesentlichen<br />

Aufgaben <strong>der</strong> pädagogischen Fachkräfte.<br />

5<br />

Das Sozialwerk Dürener Christen hat mit diesen beiden<br />

Arbeitsbereichen Pionierarbeit geleistet, lange bevor<br />

eine öffentliche Finanzierung in Sicht war.<br />

Das Sozialwerk steht für Solidarität<br />

Ja, diese <strong>Aktivitäten</strong> kosten Geld, viel Geld sogar. Mit<br />

ehrenamtlicher Arbeit allein kann man den Aufwand<br />

nicht leisten, um die resignierten Aussteiger wie<strong>der</strong> an<br />

einen geordneten Tagesablauf zu gewöhnen, um den<br />

jungen Leuten die Stabilität und den Zukunftsoptimismus<br />

wie<strong>der</strong> zu geben, <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich ist, damit<br />

<strong>der</strong> lange Weg in ein Arbeitsverhältnis gelingen kann.<br />

Die jungen Leute brauchen professionelle pädagogische<br />

Hilfe, um sich neu ausrichten zu können, sie<br />

brauchen Zeit, um neue Gewohnheiten einzuüben. Sie<br />

brauchen Gelegenheiten, ihre Stärken zu entwickeln<br />

und Erfolge zu erleben, um den Teufelskreis von<br />

Versagen, Frust und Resignation zu durchbrechen.<br />

Auch wir „Etablierten“ haben den Weg nicht allein<br />

geschafft, auch wir hatten an den entscheidenden<br />

Stellen unseres Lebenswegs wohlwollende Helfer.<br />

Schuldzuweisungen an die nicht Erfolgreichen bringen<br />

nichts, wohl aber Angebote auf dem richtigen Niveau<br />

und geduldige Arbeit zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben.<br />

Unsere For<strong>der</strong>ung ist Solidarität mit den weniger<br />

Privilegierten, Teilen <strong>der</strong> Kenntnisse und des Wissens,<br />

Abgeben von dem, was wir haben. Diese For<strong>der</strong>ung<br />

geht an die „Starken, Erfolgreichen“ (und das sind wir!).<br />

Nur sie haben die Ressourcen, die Kenntnisse, die<br />

Freiheit und die Beziehungen, Verän<strong>der</strong>ungen<br />

herbeizuführen. Wir müssen uns dann natürlich für die<br />

Probleme <strong>der</strong> jungen Leute interessieren, wir müssen<br />

uns öffnen für ihre Sorgen und Nöte. Mit einer solchen<br />

Haltung kann man dann auch For<strong>der</strong>ungen stellen, die<br />

die Situation <strong>der</strong> Jugendlichen konstruktiv verän<strong>der</strong>n.


Das Sozialwerk bietet ein Forum für diesen Dialog.<br />

Besuchen Sie unsere Werkstätten und Sie werden von<br />

den dort arbeitenden Jugendlichen positiv überrascht<br />

sein.<br />

Das Sozialwerk steht für Gerechtigkeit<br />

Der Zugang zu Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

unabhängig von <strong>der</strong> sozialen Herkunft<br />

ist ein Maß für die Gerechtigkeit in unserer<br />

Gesellschaft. Die Arbeit des Sozialwerks Dürener<br />

Christen trägt dazu bei, dass unsere Gesellschaft in<br />

diesem Sinne gerechter wird und dass jungen<br />

Menschen eine Chance für eine selbstbestimmte<br />

Zukunft eröffnet wird. Es geht um nichts weniger als<br />

den Zusammenhalt und die Durchlässigkeit unserer<br />

Gesellschaft. Dafür tragen wir alle Verantwortung und<br />

je<strong>der</strong> Einsatz von Zeit, Wissen und Geld bringt<br />

vielfältige Frucht: Zufriedenheit über die sinnvolle<br />

Verwendung <strong>der</strong> Ressourcen bei den Gebenden,<br />

Stärkung <strong>der</strong> Eigeninitiative, des Selbstbewusstseins,<br />

<strong>der</strong> Gestaltungsmöglichkeiten bei den Empfangenden.<br />

Teilen und Mitteilen <strong>der</strong> einen Gruppe bringt Teilhabe<br />

und Mitarbeit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en; das ist unsere positive<br />

Vision von „Umverteilung“.<br />

Das Sozialwerk steht für Kontinuität<br />

Der Wettbewerb um Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft.<br />

Jugendliche, die keinen Rückhalt in <strong>der</strong> Familie haben<br />

o<strong>der</strong> die keine „glatte“ Schulkarriere vorweisen<br />

können, haben auf dem Arbeitsmarkt keine Chance.<br />

Viele resignieren und leben z. T. schon länger ohne<br />

geregelten Tagesablauf. Diese eingefahrenen<br />

Gewohnheiten kann niemand im Schnelldurchgang<br />

„verlernen“. Die Umorientierung <strong>der</strong> jungen Menschen<br />

erfor<strong>der</strong>t geduldige, kontinuierliche Aufbauarbeit mit<br />

individuellen Arbeitsschritten, die dem Stand <strong>der</strong><br />

Entwicklung jedes Einzelnen angepasst sind.<br />

Ein zweiter Grundsatz ist geleitet von dem Gedanken,<br />

dass qualifizierte pädagogische Hilfe Erfahrung<br />

erfor<strong>der</strong>t.<br />

6<br />

Statt einer an <strong>der</strong> kurzen Laufzeit <strong>der</strong> Programme<br />

orientierten „hire-and-fire“-Praxis legen wir Wert<br />

auf die längerfristige Beschäftigung unserer<br />

Mitarbeiter. Sie sollen und können sich in regionale<br />

Netzwerke einbringen, Beziehungen zu Verbänden<br />

und Arbeitgebern, Ämtern und Schulen aufbauen<br />

und so den Jugendlichen effektiv helfen.<br />

Beides steht in krassem Gegensatz zur Umorientierung<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit auf Kurzzeitprogramme<br />

und Ausschreibungspraxis, an die auch<br />

die Job-com, das Amt für Langzeitarbeitslose in <strong>der</strong><br />

Optionskommune Kreis Düren gebunden ist. Im<br />

Namen einer postulierten Effizienz werden als<br />

Integrationsmaßnahmen nur noch kurzfristige<br />

För<strong>der</strong>kurse von maximal 6 Monaten Dauer finanziert.<br />

Auch aufeinan<strong>der</strong> bezogene Programmmodule<br />

werden frei ausgeschrieben und meist an<br />

den Anbieter mit dem geringsten Preis vergeben. Wir<br />

bezweifeln die Effizienz dieser Politik. Die<br />

Vergabepraxis macht die Abstimmung von Modulen<br />

für die Entwicklung <strong>der</strong> Jugendlichen fast unmöglich.<br />

Der für eine abgestimmte Arbeit so wichtige<br />

regionale Bezug geht verloren. Außerdem<br />

gefährden Finanzierungslücken zwischen zwei<br />

genehmigten Programmen und Verluste von<br />

Teilmodulen die dauerhafte Anstellung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter und den Weiterbetrieb <strong>der</strong> mit hohem<br />

Aufwand geschaffenen Werkstätten. Trotzdem<br />

versuchen wir unser Bestes, mit diesen Randbedingungen<br />

fertig zu werden und den Jugendlichen<br />

wirksam zu helfen.<br />

Das Sozialwerk steht für Kooperation<br />

Wir haben mit <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> konkreten Antworten und<br />

individuellen Hilfe für einzelne Jugendliche viele<br />

Institutionen und Einzelpersonen für die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Arbeit des Sozialwerks gewinnen können. Die<br />

Grußworte von Landrat und Bürgermeister, von<br />

Amtsleitern und Mandatsträgern, von Arbeitgeberverbänden<br />

und Gewerkschaften zeigen, dass das<br />

Sozialwerk Dürener Christen Teil eines breit<br />

angelegten Netzwerks zur Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit von jungen Menschen ist.


Die Mitarbeiter des Sozialwerks haben viele junge<br />

Leute in Betriebe vermittelt und durch intensive<br />

Betreuung während <strong>der</strong> Ausbildung dazu<br />

beigetragen, dass die Ausbildung erfolgreich<br />

abgeschlossen wurde. Unsere eigenen Auszubildenden<br />

arbeiten in jedem Lehrjahr drei Monate in<br />

Betrieben <strong>der</strong> Region; die Rückmeldungen über die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Azubis sind durchweg positiv. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Schulen des Kreises Düren,<br />

dem Schulamt und dem Jugendamt bei den Projekten<br />

<strong>der</strong> Berufsorientierung und Berufsvorbereitung ist<br />

hervorragend.<br />

Viele Schulen attestieren den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern des Sozialwerks höchste Kompetenz und<br />

Kooperationsfähigkeit. Sie können zum Teil wegen<br />

mangeln<strong>der</strong> eigener Ressourcen nur an den<br />

Programmen teilnehmen, weil die Mitarbeiter des<br />

Sozialwerks sich so engagiert einbringen.<br />

Bei Hilfswerken in <strong>der</strong> Region, z. B. <strong>der</strong> Lions-Clubs<br />

und des Rotary-Clubs haben die Projekte des<br />

Sozialwerks wegen <strong>der</strong> Praxisorientierung und <strong>der</strong><br />

Integrationskraft große Resonanz gefunden und<br />

werden nachhaltig unterstützt.<br />

Verbände wie die Kolpingfamilie o<strong>der</strong> die<br />

Regionalinitiative Dürener Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

finden im Sozialwerk den richtigen Partner, um<br />

die Ideen zur För<strong>der</strong>ung benachteiligter junger<br />

Menschen umzusetzen. Regional und überregional<br />

tätige Stiftungen haben dem Sozialwerk Mittel zur<br />

Verfügung gestellt, damit neue Konzepte <strong>der</strong><br />

Berufseinglie<strong>der</strong>ung realisiert werden können.<br />

Und zuletzt möchte ich die vielen Einzelpersonen und<br />

Gruppen dankbar erwähnen, die aus Anlass von<br />

Jubiläen, Geburtstagen o<strong>der</strong> Todesfällen dem<br />

Sozialwerk großzügige Spenden zukommen lassen<br />

und für die Anliegen des Sozialwerks auch in ihrem<br />

Bekanntenkreis werben.<br />

Das Sozialwerk steht für Innovation<br />

Das Prinzip <strong>der</strong> vorausschauenden Zielsetzungen, des<br />

Handelns als Antwort auf konkrete Berufsnöte vor<br />

allem von jungen Menschen ist und bleibt die<br />

Handlungsmaxime für das Sozialwerk. In neuerer Zeit<br />

haben wir massiv in den Aufbau von Ausbildungsplätzen<br />

investiert.<br />

Wir haben Werkstätten für die Ausbildung von<br />

Metallbauern und Schreinern, Malern und Gärtnern<br />

aufgebaut, Ausbildungsstätten und Läden eingerichtet,<br />

um Friseure und Einzelhändler, Bürokaufleute<br />

und Floristen ausbilden zu können.<br />

7<br />

Wir sind manches finanzielle Risiko eingegangen, um<br />

jungen Menschen, die eine Ausbildung beginnen<br />

wollten, die aber im dualen System kein Angebot<br />

erhalten haben, mit einer abgeschlossenen<br />

Ausbildung den wichtigsten Schritt für den Start ins<br />

Berufsleben zu ermöglichen. Der Erfolg bei den<br />

Ausbildungsabschlüssen gibt uns Recht und ermutigt<br />

uns, diesen Weg weiter zu gehen.<br />

Wir dürfen dankbar anmerken, dass wir in Krisensituationen<br />

immer wohlwollende Hilfe und<br />

Unterstützung durch Mitglie<strong>der</strong> und Sponsoren<br />

bekommen haben. Ohne sie hätten wir die letzten<br />

Jahre mit den vielen politischen Umbrüchen und<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>politik nicht erfolgreich<br />

meistern können.<br />

Die verstärkte Hinwendung zur Berufsorientierung<br />

und Berufsvorbereitung ist unsere Antwort auf die von<br />

allen beklagte Chancenlosigkeit von Hauptschulabsolventen<br />

bei <strong>der</strong> Vergabe von Ausbildungsstellen.<br />

Wie<strong>der</strong>um hat das Sozialwerk im Rahmen seiner<br />

begrenzten Möglichkeiten Modellmodule <strong>der</strong><br />

Berufsorientierung in den eigenen Werk- und<br />

Ausbildungsstätten erprobt, bevor öffentliche<br />

För<strong>der</strong>mittel in Sicht waren.<br />

Die Resonanz bei Schulen, Jugendämtern, Betrieben<br />

und Verbänden hat uns bestärkt und wir sind froh,<br />

dass jetzt mit Hilfe öffentlicher Gel<strong>der</strong> viele Schüler ab<br />

Klasse 8 in den Genuss einer vertieften Berufsorientierung<br />

kommen.<br />

Es ist schon jetzt klar, dass wegen des demographischen<br />

Wandels diese Art Vorsorge zunehmend<br />

wichtiger wird. Wir können dafür die langjährige<br />

Erfahrung des Sozialwerks nutzen, die Strukturen und<br />

das Personal stehen bereit.<br />

Wir bieten an, die Berufsvorbereitung und<br />

Persönlichkeitsbildung auch von schwächeren Schulabsolventen<br />

als Dienstleistung für die Gesellschaft<br />

und die Wirtschaft durchzuführen. Wenn es richtig<br />

eingefädelt wird, können wir viele Jugendliche auf die<br />

Ausbildung als Fachkräfte vorbereiten, die die<br />

regionale Wirtschaft dringend braucht.<br />

Hier bietet sich die Chance, wie<strong>der</strong> einmal im Kreis<br />

Düren eine Vorreiterrolle mit einem Modellprojekt zu<br />

übernehmen. Darüber wollen wir mit den<br />

Verantwortlichen in Wirtschaftsverbänden und<br />

Betrieben, in Politik und Verwaltung sehr bald in einen<br />

Dialog einsteigen, um eine tragfähige Vertragsbasis<br />

und Finanzierung zu finden.<br />

Professor Dr. Kurt Schroe<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong>


Gastbeitrag<br />

Alfred Bergrath<br />

Ehem. Pfarrer und Mitbegrün<strong>der</strong> des Sozialwerks<br />

Die Geschichte vom Senfkorn –<br />

O<strong>der</strong> die Anfänge unseres Sozialwerkes<br />

In <strong>der</strong> Bibel wird das Senfkorn - das damals kleinste<br />

Samenkorn, das später zum größten Gartenstrauch<br />

heranwächst - als Bild für die Anfänge des Himmelreiches<br />

gebraucht. Zwar ist das Sozialwerk we<strong>der</strong> das Himmelreich<br />

(vielleicht jedoch ein Zipfelchen des Himmelreiches), noch<br />

das größte bekannte soziale „Gewächs“, aber es hat doch<br />

von seinen Anfängen bis heute bereits eine beeindruckende<br />

Geschichte hinter sich.<br />

Vor rund 24 Jahren haben wir in <strong>der</strong> Pfarre St. Marien<br />

beschlossen, für die offene Jugendarbeit eine Arbeits-<br />

Beschaffungs-Maßnahme (ABM) mit einem arbeitslosen<br />

Sozialarbeiter o<strong>der</strong> einem arbeitslosen Lehrer zu<br />

beantragen. Nach <strong>der</strong> Genehmigung <strong>der</strong> Stelle fanden wir<br />

in Günter Kirschbaum nach einem Auswahlverfahren den<br />

uns am geeignetsten Erscheinenden; er sollte sich verstärkt<br />

um die Disko und an<strong>der</strong>e offene Veranstaltungen in<br />

unserem Jugendheim kümmern. Nach guten Anfängen in<br />

dieser Arbeit wurden wir aufmerksam auf das Aachener<br />

Sozialwerk für arbeitslose Jugendliche, das gut in unsere<br />

Vorstellung von offener Jugendarbeit passte und das wir<br />

nach einigen Beratungen dann auch in Düren aufbauen<br />

wollten: <strong>der</strong> Grundstein unseres späteren Katholischen<br />

Dürener Sozialwerks war gelegt.<br />

Begonnen hat dann alles mit <strong>der</strong> „Kontaktstelle für<br />

arbeitslose Jugendliche“ in einem Raum des Sozialdienstes<br />

Katholischer Männer (SKM) in <strong>der</strong> Weierstraße. Günter<br />

Kirschbaum wurde mit einem Beschäftigungsumfang von<br />

50% mit <strong>der</strong> neuen Aufgabe beauftragt. Er nahm Kontakt<br />

auf mit <strong>der</strong> Berufsschule, und dort vor allem mit den<br />

Schülern und Lehrern des Berufsvorbereitungsjahres; das<br />

war eine „Ehrenrunde“ für Jugendliche, die keine<br />

Lehrstelle bekommen hatten. Mit diesen Jugendlichen<br />

unternahm er z.B. Schifreizeiten o<strong>der</strong> Kanufahrten auf <strong>der</strong><br />

Rur, um den Jugendlichen „Nachhilfe“ im Sozialverhalten<br />

zu geben und um Vertrauen zu ihnen aufzubauen.<br />

Nach unerwartet guten Anfängen stellte sich die Frage<br />

nach <strong>der</strong> Hilfe für Mädchen in <strong>der</strong> gleichen Situation. So<br />

wurde eine zweite ABM-Stelle mit 50% Beschäftigungsumfang<br />

beantragt und mit Amelie Freialdenhoven die<br />

passende Mitarbeiterin gefunden, die nun mit Günter<br />

Kirschbaum erfolgreich zusammenarbeitete. Der SKM<br />

stellte uns weitere Räume zur Verfügung, das Angebot<br />

wurde breiter, <strong>der</strong> Zulauf größer.<br />

Bald reifte in St. Marien die Erkenntnis, dass wir dieses<br />

„Unternehmen“ nicht mehr alleine stemmen könnten:<br />

entwe<strong>der</strong> dürften wir die erfolgreiche Arbeit <strong>der</strong> beiden<br />

Mitarbeiter nicht weiter ausdehnen, o<strong>der</strong> wir müssten die<br />

Arbeit auf breitere Beine stellen.<br />

8<br />

Da wir ersteres nicht wollten, fanden wir bei den zwei<br />

an<strong>der</strong>en Innenstadtgemeinden St. Anna und St. Peter Julian<br />

die Bereitschaft, gemeinsam mit St. Marien einen Träger für<br />

die Arbeit mit arbeitslosen Jugendlichen zu gründen.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Aachener Vorreiter sowie dem Justitiar des<br />

Bistums Aachen und dem Rechtsbeistand Ludwig Saurbier<br />

wurde eine Satzung erarbeitet und ein e. V. gegründet: Das<br />

„Katholische Sozialwerk Dürener Christen für arbeitslose<br />

Jugendliche“ wurde gegründet – ein „kleines Senfkorn“ war<br />

in die Erde gelegt.<br />

Da St. Anna als die größte Pfarrei den Anspruch auf den<br />

Vorsitz erhob, wurden Herr Arnold Göntgen zum<br />

Vorsitzenden und Frau Krengel, Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong><br />

Stadtsparkasse Düren, zur Geschäftsführerin gewählt; Prof.<br />

Kurt Schroe<strong>der</strong> und ich waren mit einigen an<strong>der</strong>en<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes, <strong>der</strong> sich von jetzt an über Jahre<br />

im Sitzungszimmer des Pfarrhauses St. Marien traf.<br />

Bald kam ein zweiter Zweig im Sozialwerk dazu, nämlich die<br />

Alten- und Familienhilfe, durch die alten und kranken<br />

Menschen Hilfsangebote für <strong>der</strong>en Verbesserung <strong>der</strong><br />

Lebensbewältigung gemacht werden sollten (einkaufen,<br />

Arztbesuche, vorlesen, diverse Botengänge).<br />

Die Verantwortung für diese Arbeiten übernahm die<br />

arbeitslose Sozialarbeiterin – ebenso nach einem<br />

Auswahlverfahren – Frau Dagmar Klein, die sich für die<br />

Durchführung dieser Aufgabe arbeitslose Jugendliche<br />

suchte.<br />

Nachdem auch die ganze obere Etage des SKM für die<br />

Vielzahl <strong>der</strong> MitarbeiterInnen und Tätigkeiten und <strong>der</strong> Rat<br />

suchenden Jugendlichen zu klein wurde, entschieden wir<br />

uns trotz großer Bedenken (denn die Räume des SKM<br />

wurden uns als Ausdruck seiner Beteiligung an unserer<br />

Arbeit bisher kostenlos zur Verfügung gestellt), größere<br />

Räumlichkeiten am Ahrweilerplatz anzumieten und den<br />

größeren Kostenaufwand zu wagen.<br />

Mit diesem neuen Qualitätssprung unserer Arbeit möchte<br />

ich die „Geschichte vom kleinen Senfkorn Sozialwerk“<br />

beenden (wie z. B. Kurt Schroe<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> wurde und<br />

Arnold Göntgen ablöste), das ja inzwischen ein<br />

beeindruckendes Wachstum hinter sich hat und trotz<br />

mancher Stürme Gott sei Dank immer noch und immer<br />

mehr ein „Zipfelchen des Himmels“ - einen Hoffnungsschimmer<br />

für viele Jugendliche - bedeutet.


Gastbeiträge<br />

Hans-Otto von Danwitz<br />

Pfarrer St. Lukas<br />

und Regionaldekan<br />

Jedes Jahr, wenn Vertreter des Sozialwerks bei <strong>der</strong><br />

diözesanen Solidaritätsaktion für arbeitslose Menschen<br />

in unseren Kirchen berichten, was die Arbeit ausmacht<br />

und wohin Spenden und Kollekten fließen, mischt sich<br />

<strong>der</strong> Stolz über die große Wirkung des Sozialwerks mit <strong>der</strong><br />

Trauer darüber, dass mehr als zwei Jahrzehnte nach <strong>der</strong><br />

Gründung die Arbeit immer noch so notwendig ist.<br />

Diese zwei Seiten verkörpert das Sozialwerk in den<br />

Dürener Innenstadtgemeinden und jetzt in <strong>der</strong> Gesamtpfarre<br />

St. Lukas mit allen sechs Gemeinden in <strong>der</strong> Mitte,<br />

im Süden und im Osten Dürens. Wir sind als katholische<br />

Kirche stolz auf dieses „Vorzeigeprojekt“ <strong>der</strong> Sorge um<br />

Benachteiligte in unserer Gesellschaft, weil darin die<br />

Nachfolge Jesu konkret in die Tat umgesetzt wird. Und<br />

zugleich bleibt das Sozialwerk beständige Mahnung, sich<br />

nicht zufrieden zu geben mit <strong>der</strong> gesellschaftlichen und<br />

politischen Entwicklung hinsichtlich des Arbeitsmarktes.<br />

Die gemeinsamen Gremien Pfarrgemein<strong>der</strong>at und<br />

Kirchenvorstand, die für die gesamte Pfarre St. Lukas<br />

Verantwortung tragen, haben beschlossen, die<br />

Trägerschaft <strong>der</strong> Gründungsgemeinden St. Anna und St.<br />

Marien aufzunehmen und als Pfarre fortzuführen. Im<br />

Pastoralkonzept <strong>der</strong> Pfarre St. Lukas heißt es deshalb:<br />

„Wir möchten als Kirche in Düren-Mitte in unserem<br />

Handeln als Christi Nachfolgegemeinschaft sichtbar<br />

werden, darum wollen wir eine nachhaltige Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Arbeit des ‚Katholischen Sozialwerkes<br />

Dürener Christen für arbeitslose Jugendliche'.<br />

Darin sehen wir ein Zeichen für die Zukunftsorientierung<br />

<strong>der</strong> GdG, durch Solidarität im drängenden gesellschaftlichen<br />

Problem <strong>der</strong> gerechten Chancenverteilung für den<br />

Zusammenhalt zwischen Menschen unterschiedlicher<br />

Sozial-, Bildungs- und Arbeitssituationen zu sorgen.“<br />

Weiter heißt es: „Das Sozialwerk Dürener Christen für<br />

arbeitslose Jugendliche bedarf unserer beson<strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>ung durch Kooperation bei <strong>der</strong> Suche nach<br />

Arbeits- und Praktikumsplätzen, durch Öffentlichkeitsarbeit<br />

und das Bereitstellen von Foren für die Darstellung<br />

<strong>der</strong> Arbeit des Sozialwerks, durch Werbung für die<br />

Mitgliedschaft im Sozialwerk sowie durch finanzielle<br />

Unterstützung z. B. durch Kollekten o<strong>der</strong> Pfarrfesterlöse.“<br />

Damit macht sich die Pfarre St. Lukas die Unruhe <strong>der</strong><br />

Grün<strong>der</strong>gemeinden St. Anna und St. Marien zueigen, die<br />

vom SEHEN <strong>der</strong> Not über das URTEILEN in <strong>der</strong> Analyse<br />

<strong>der</strong> Situation vor 25 Jahren zum HANDELN gekommen<br />

sind, indem sie die Gründung des Sozialwerks initiiert<br />

haben. Möge diese Unruhe uns weiterhin beflügeln,<br />

kreative Formen zu entwickeln, Arbeit zu teilen, um <strong>der</strong><br />

Würde jedes einzelnen Menschen gerecht zu werden.<br />

9<br />

Karl Panitz<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund<br />

Wie kann die Integration von Jugendlichen in das<br />

Arbeitsleben, die den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wirtschaft nicht<br />

gewachsen scheinen, unter dem Aspekt <strong>der</strong> demographischen<br />

Entwicklung (aus <strong>der</strong> Sicht des DGB)<br />

gelingen?<br />

Der Ausbildungsstellenmarkt ist in den letzten Jahren<br />

geprägt durch ein Angebot, das bei weitem nicht <strong>der</strong><br />

Nachfrage an Ausbildungsplätzen entspricht. Immer<br />

mehr Jugendliche erhalten keine Möglichkeit, durch eine<br />

berufliche Ausbildung, einen zukunftssicheren Übergang<br />

in die Arbeitswelt und somit die Integration in die<br />

Gesellschaft zu erreichen. Ein Hoffen auf die demographische<br />

Entwicklung hat die Perspektiven vieler<br />

Jugendlicher bisher nicht verbessert.<br />

Heute bedeutet eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

immer noch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und<br />

damit bessere Zukunftsaussichten.<br />

Da heute nur etwa 23% aller Betriebe ausbilden, muss die<br />

Finanzierung von beruflicher Ausbildung auf die gesamte<br />

Wirtschaft verteilt werden. Nicht nur Jugendliche<br />

brauchen eine qualifizierte Berufsausbildung, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Betriebe brauchen qualifizierte Fachkräfte.<br />

Durch eine an<strong>der</strong>e Finanzierung <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

kann nicht nur die Zahl <strong>der</strong> angebotenen Ausbildungsplätze<br />

erhöht werden, son<strong>der</strong>n auch die notwendigen<br />

individuellen För<strong>der</strong>maßnahmen finanziert werden.<br />

Jugendliche mit unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen<br />

brauchen differenzierte För<strong>der</strong>ungen. Deshalb<br />

sind wir als Gewerkschaften für ein erweitertes und<br />

breites Betreuungs- und Ausbildungsangebot mit<br />

persönlichem För<strong>der</strong>charakter. Viele Jugendliche mit<br />

schulischen Defiziten, vielfach auch Jugendliche mit<br />

Migrationshintergrund schaffen den Sprung in eine<br />

Berufsausbildung nicht. Diese Jugendlichen brauchen<br />

eine stärkere Betreuung und Unterstützung während<br />

ihrer Ausbildungszeit. Hier haben sich Maßnahmen, wie<br />

z. B. ausbildungsbegleitende Hilfen bewährt. Darüber<br />

hinaus sind teilweise weitere Anstrengungen notwendig,<br />

um das Ausbildungsziel zu erreichen.<br />

Aber auch im Vorfeld <strong>der</strong> Berufsausbildung sind für einige<br />

dieser Jugendlichen Maßnahmen notwendig, die sie in<br />

die Lage versetzen, eine Berufsausbildung zu beginnen<br />

und zu beenden. Alle Maßnahmen müssen dem Ziel<br />

dienen, dem Jugendlichen einen beruflichen Abschluss<br />

zu vermitteln.<br />

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund hat je<strong>der</strong><br />

Jugendliche ein Recht auf Ausbildung.


Warum engagiere ich mich im Vorstand des<br />

Sozialwerks Dürener Christen?<br />

Kurt Schroe<strong>der</strong><br />

„Der Zugang zu Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />

unabhängig von <strong>der</strong> sozialen Herkunft ist ein Maß für die<br />

Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“ Die Mitarbeit im Vorstand des<br />

Sozialwerks Dürener Christen ermöglicht es mir, einen Beitrag zu<br />

leisten, dass unsere Gesellschaft in diesem Sinne gerechter wird und<br />

dass jungen Menschen eine Chance für eine selbstbestimmte Zukunft<br />

eröffnet wird. Dafür setze ich gerne meine Zeit, meine Talente, meine<br />

Beziehungen und mein Geld ein.“<br />

Gunter Derichs<br />

„Für mich ist wichtig, dass jedes Mitglied unserer<br />

Gesellschaft eine soziale Verantwortung für das<br />

Gelingen unserer demokratischen Gesellschaft empfindet und an<br />

geeigneter Stelle in Aktivität umsetzt.<br />

Es muss vor allem denen geholfen werden, die aus vielerlei<br />

Gründen, die sie weitgehend selber nicht zu verantworten haben,<br />

keinen Zugang zu einem sinnvollen und erfüllten Leben in unserer<br />

Gesellschaft haben.<br />

Das SWDC ist die geeignete Organisation im Kreis Düren, die<br />

Jugendliche auf ihrem Weg in die Zukunft unterstützen, för<strong>der</strong>n<br />

und auch for<strong>der</strong>n kann.“<br />

10


Bernd Wenge<br />

Inge Lange<br />

Christa Geuenich<br />

„Vor über 20 Jahren habe ich das Sozialwerk kennen gelernt – als<br />

Lehrerin an <strong>der</strong> Hauptschule Len<strong>der</strong>sdorf. Das Sozialwerk war<br />

danach und ist heute die sinnvolle Hilfe für Jugendliche, denen<br />

Schule nicht (mehr) helfen kann.<br />

Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, durch meine Arbeit im<br />

Vorstand das Sozialwerk zu erhalten und für den Bedarf von<br />

Jugendlichen auszubauen.“<br />

„Junge Menschen, denen sich bisher keine Chance bot, dürfen<br />

nicht vergessen werden.<br />

Das war die Idee, die zur Gründung des Sozialwerks geführt hat.<br />

Die Verwirklichung dieser Idee ist meine Antriebsfe<strong>der</strong> für die<br />

Mitarbeit im Vorstand.“<br />

Henric Tempelaars<br />

„Die leeren Kassen <strong>der</strong> öffentlichen Hand auch im Bereich <strong>der</strong><br />

Ausbildungsför<strong>der</strong>ung Jugendlicher erfor<strong>der</strong>n immer mehr den<br />

Bürgersinn und die gemeinnützige Tätigkeit, um ein intaktes<br />

Gemeinwesen zu erhalten. Gerade die Arbeit des Sozialwerks<br />

erfüllt diese Aufgabe, in dem Jugendlichen Zukunftschancen<br />

ermöglicht werden und ihnen somit <strong>der</strong> Weg in die Gesellschaft<br />

offen gehalten wird. Dazu leiste ich gerne einen kleinen Beitrag<br />

im Vorstand des Sozialwerks.„<br />

„Alle Jugendlichen wünschen sich ein Berufsleben - auch<br />

diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen gescheitert sind<br />

o<strong>der</strong> den Ansprüchen unserer Leistungsgesellschaft nicht<br />

gewachsen sind. Gerade sie brauchen unser Engagement und<br />

angemessene Hilfen, um ihnen eine Lebensperspektive zu<br />

ermöglichen.<br />

Diesen Aufgaben hat sich das Sozialwerk verpflichtet und deshalb<br />

setze ich meine ehrenamtliche Arbeitskraft dort ein.“<br />

11


Die Entwicklung des Sozialwerks von 1985 bis heute<br />

Anfang <strong>der</strong> 80er Jahre galt Arbeitslosigkeit und<br />

insbeson<strong>der</strong>e Jugendarbeitslosigkeit als Skandal. Durch<br />

die zweite Ölkrise und die dadurch verursachte<br />

Wirtschaftskrise stieg die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen von<br />

889.000 im Jahr 1980 (3,8 %) rasant auf 2.304.000<br />

Arbeitslose im Jahr 1985 (9,3 %).<br />

Es ging damals weniger darum, dass jungen Menschen<br />

die Voraussetzung für eine Ausbildung fehlte. Es ging<br />

auch nicht darum, dass die schulischen Voraussetzungen<br />

<strong>der</strong> Lehrstellenbewerber den Anfor<strong>der</strong>ungen nicht<br />

genügten. Es fehlten einfach Ausbildungsplätze. Durch<br />

den verschärften Wettbewerb um die vorhandenen<br />

Ausbildungsplätze blieben vor allem junge Menschen auf<br />

<strong>der</strong> Strecke, die nicht die optimalen Voraussetzungen<br />

mitbrachten. Durch den – in <strong>der</strong> Krise verschärften –<br />

Abbau von sogenannten Einfacharbeitsplätzen gab es<br />

auch keine Alternative zur Ausbildung.<br />

In dieser Situation sah sich auch Kirche in <strong>der</strong><br />

Verantwortung, jenen zur Seite zu stehen, die ohne<br />

Unterstützung und Begleitung am Übergang von <strong>der</strong><br />

Schule in den Beruf zu scheitern drohten.<br />

Arbeit und Ausbildung hat gerade für junge Menschen<br />

eine zentrale Bedeutung, da er am Beginn einer<br />

selbständigen Lebensgestaltung steht. Eine Zukunftsplanung<br />

ist ohne berufliche Perspektive undenkbar. In<br />

Düren ging die Initiative, sich um junge arbeitslose<br />

Menschen zu kümmern von <strong>der</strong> Pfarre St. Marien aus.<br />

1984 brachte Toni Straeten – damals Kaplan in St. Marien<br />

– die Aachener Idee einer „Kontaktstelle für arbeitslose<br />

Jugendliche“ in das Pastoralteam ein. Die Idee wurde in<br />

den folgenden Monaten auch für Düren entwickelt. Man<br />

fand Räume im Haus des SKM in <strong>der</strong> Weierstraße. Am 1.<br />

September 1984 wurde die Kontaktstelle eröffnet.<br />

Günter Kirschbaum, <strong>der</strong> im Rahmen einer ABM in <strong>der</strong><br />

Jugendarbeit <strong>der</strong> Pfarre tätig war, wurde mit <strong>der</strong> Aufgabe<br />

betraut, die Arbeit zu beginnen. Die Kontaktstelle war die<br />

erste Initiative für Jugendliche in Berufsnot in Düren. Ziel<br />

sollte sein, jenen jungen Menschen ein personales<br />

Angebot zu geben, die ohne Unterstützung keine<br />

Chancen haben, eine Ausbildung o<strong>der</strong> Arbeit zu finden.<br />

Von Beginn an arbeitete die Kontaktstelle eng mit den<br />

Berufskollegs zusammen.<br />

Hier kamen in den damaligen BVJ – Klassen jene Schüler<br />

zusammen, die nach Beendigung ihrer allgemeinen<br />

Schulpflicht aufgrund ihres fehlenden o<strong>der</strong> schlechten<br />

Schulabschlusses zu den Verlierern des Wettkampfes um<br />

die viel zu geringe Zahl an Ausbildungsstellen gehörten.<br />

Es ging um Hilfe für die „Schwächsten <strong>der</strong> Schwachen“, es<br />

ging um intensive Begleitung mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

personalen, sozialen und beruflichen Integration.<br />

12<br />

Es ging um die Begleitung während des BVJ – Jahres, um<br />

die Bearbeitung von z. T. großen schulischen Defiziten, es<br />

ging darum, an Verhaltensweisen, an Problemen wie<br />

Drogenmissbrauch, Jugendkriminalität usw. zu arbeiten,<br />

um Voraussetzungen zur Aufnahme einer Ausbildung zu<br />

schaffen. Schon von Beginn an wurden Betriebe gesucht,<br />

die den jungen Menschen trotz ihrer schwierigen<br />

Voraussetzungen die Chance boten, sich in Praktika zu<br />

beweisen und sich so einen Ausbildungsplatz zu<br />

„erarbeiten“.<br />

Von Anfang an war klar, dass es sich bei dieser Initiative<br />

um einen Tropfen auf den heißen Stein handelte. Man<br />

wollte ein Zeichen setzen, dass sich die Arbeit mit den<br />

Jugendlichen lohne. Erste Erfolge in <strong>der</strong> Arbeit<br />

ermutigten die Initiatoren, über eine Weiterführung und<br />

eine Stabilisierung <strong>der</strong> Kontaktstelle nachzudenken.<br />

Nach einem positiven Signal <strong>der</strong> Stadt Düren, sich an<br />

einer Finanzierung vor allem <strong>der</strong> Personalkosten<br />

beteiligen zu wollen, wurde schnell klar, dass es<br />

notwendig sein würde, die Initiative auf eine tragfähigere<br />

Basis zu stellen. Es sollte eine Initiative <strong>der</strong> damaligen<br />

Innenstadtpfarren St. Marien, St. Anna und St. Peter<br />

Julian werden. Man beschloss, einen Verein zu gründen,<br />

<strong>der</strong> die Kontaktstelle für arbeitslose Jugendliche tragen<br />

sollte.<br />

Am 17. September 1985 wurde das „Katholische<br />

Sozialwerk Dürener Christen für arbeitslose Jugendliche<br />

e. V.“ gegründet. Neben dem damaligen Vorsitzenden<br />

Arnold Göntgen gehörten dem ersten Vorstand Alfred<br />

Bergrath als Pfarrer von St. Marien, Prof. Dr. Kurt<br />

Schroe<strong>der</strong>, Christel Krengel, Dr. Walter Garsky an.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Kontaktstelle wurde schon zu Beginn durch<br />

die Einstellung von Annelie Freyaldenhoven als zweite<br />

Mitarbeiterin <strong>der</strong> Kontaktstelle ausgebaut. Schon im<br />

ersten Jahr <strong>der</strong> Arbeit des Vereins wurde deutlich, dass es<br />

sinnvoll sei, für junge arbeitslose Frauen, bei denen eine<br />

direkte Vermittlung in den Ausbildungs- o<strong>der</strong> Arbeitsmarkt<br />

nicht gelingen konnte, Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Das Sozialwerk entwickelte die Idee, die jungen Frauen<br />

für die Unterstützung von alten bzw. kranken Menschen<br />

einzusetzen. Das Dürener Arbeitsamt nahm die Idee des<br />

Sozialwerks dankbar auf und war bereit, das neue Projekt<br />

im Rahmen von ABM wesentlich zu unterstützen.<br />

Nach einem Jahr <strong>der</strong> Vorbereitung wurde am 1. Oktober<br />

1986 Dagmar Klein als Leiterin <strong>der</strong> „Alten– und<br />

Familienhilfe“ eingestellt. Die „Alten- und Familienhilfe“<br />

begann damals mit 7 jungen arbeitslosen Frauen die<br />

Arbeit in den Räumen am Steinweg.


Interessant ist, dass im Jahr 1986 bei einem Jahresetat<br />

von 125.000,- DM ein Überschuss in Höhe von 23.300,-<br />

DM erwirtschaftet werden konnte.<br />

Neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen konnte die<br />

Finanzierung in den ersten Jahren vor allem durch Mittel<br />

<strong>der</strong> Arbeitsverwaltung, durch die Stadt Düren und durch<br />

eine För<strong>der</strong>ung durch die Stiftung Jugendmarke<br />

gesichert werden.<br />

In <strong>der</strong> Kontaktstellenarbeit wurde deutlich, dass<br />

Jugendliche, die durch die Betreuung und Begleitung in<br />

Ausbildung vermittelt werden konnten, auch während<br />

<strong>der</strong> Ausbildung einer weitergehenden Unterstützung<br />

bedürfen. Es wurde ein Nachhilfeangebot entwickelt, um<br />

die Auszubildenden bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> schulischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen zu unterstützen. Die Problematik <strong>der</strong><br />

häufigen Ausbildungsabbrüche aufgrund von Problemen<br />

in <strong>der</strong> Berufsschule wurde auch von <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung<br />

erkannt.<br />

Sie legte das Programm „Ausbildungsbegleitende Hilfen“<br />

auf. Das Sozialwerk erhielt den Auftrag, diese ABH vom<br />

1. September 1988 an mit zwei Mitarbeitern<br />

durchzuführen. Die ABH war die erste Auftragsmaßnahme,<br />

die das Sozialwerk durchführte. Sie wurde<br />

im Laufe <strong>der</strong> Jahre weiter ausgebaut bis auf fünf<br />

pädagogische Mitarbeiter, die mehr als 90 Auszubildende<br />

intensiv begleiteten.<br />

Am Beispiel <strong>der</strong> Ausbildungsbegleitenden Hilfen soll – bei<br />

Unterbrechung <strong>der</strong> chronologischen Darstellung -<br />

deutlich gemacht werden, welche Auswirkungen die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Vergabe von Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Arbeitsverwaltung auf die Arbeit und auf die<br />

wirtschaftliche Situation des Sozialwerks bis heute hat:<br />

Obwohl die Qualität <strong>der</strong> Arbeit sowohl von den<br />

Mitarbeitern <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung als auch von den<br />

Berufsschulen immer gewürdigt wurde und obwohl im<br />

gesamten Durchführungszeitraum von 1988 bis 2005<br />

von den betreuten Auszubildenden 96 % ihre<br />

Gesellenprüfung bestanden, verlor das Sozialwerk die<br />

Maßnahme.<br />

Während bis zu diesem Zeitpunkt die Bewerbungen auf<br />

die Ausschreibung in Düren bewertet und verglichen<br />

wurden und dabei positive Arbeit in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

und vor allem die Einbindung in die regionalen<br />

Netzwerke positiv bewertet wurden, galt nun die<br />

Maxime, dass <strong>der</strong> Wettbewerb zwischen den Trägern im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehe.<br />

Die Auswertung wurde aufgrund <strong>der</strong> vorgelegten<br />

Papierform in Düsseldorf zentral vorgenommen.<br />

Ausdrücklich sollten keine Träger benachteiligt werden,<br />

die diese Arbeit in <strong>der</strong> Region bisher noch nicht<br />

durchgeführt hatten. Das Sozialwerk verlor die<br />

Ausbildungsbegleitenden Hilfen an einen bundesweit<br />

tätigen Träger. Heute besteht kaum eine Chance, eine<br />

Ausschreibung <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung zu gewinnen,<br />

solange ansatzweise tarifliche Gehälter gezahlt werden.<br />

13<br />

Die ständig wie<strong>der</strong>holten Beteuerungen <strong>der</strong> Verantwortlichen,<br />

dass nicht <strong>der</strong> Preis, son<strong>der</strong>n die Qualität<br />

entscheide, wer den Zuschlag zu einer Maßnahme<br />

erhalte, wie<strong>der</strong>sprechen den Erfahrungen <strong>der</strong> letzten<br />

Jahre.<br />

Zurück zur Chronologie:<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 13. Juni 1989 wurde<br />

Kurt Schroe<strong>der</strong> zum Vorsitzenden des Sozialwerks.<br />

Neben <strong>der</strong> Stabilisierung <strong>der</strong> Arbeit wurde am 1.<br />

September 1989 das Projekt „Probieren- Lernen-<br />

Orientieren“ in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Gemeinde begonnen. Es war die erste „Werkstattmaßnahme“<br />

des Sozialwerks. In <strong>der</strong> Kontaktstellenarbeit<br />

war deutlich geworden, dass gerade mit sehr schwachen<br />

Jugendlichen unter intensiver Anleitung auch praktisch<br />

gearbeitet werden müsse. In einer Holzwerkstatt sollten<br />

sie die Chance erhalten, den Teufelskreis <strong>der</strong> negativen<br />

Erfahrungen zu durchbrechen, indem sie erfahren<br />

konnten, dass sie im praktischen Bereich Fähigkeiten<br />

haben und weiterentwickeln konnten.<br />

Am 15.09.1992 wurde <strong>der</strong> För<strong>der</strong>lehrgang für junge<br />

Aussiedler in Kooperation mit dem Berufsbildungskreis<br />

Düren begonnen. Mit dieser Maßnahme wurde auf die<br />

Integrationsproblematik dieser Zielgruppe reagiert.<br />

Diese Maßnahme wurde bis 2005 durchgeführt.<br />

Einen wesentlichen Einschnitt in <strong>der</strong> Entwicklung des<br />

Sozialwerks bedeutete die Einführung <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

im Jahr 1995. Durch sozialrechtliche<br />

Bedingungen, <strong>der</strong>en genaue Darstellung hier den<br />

Rahmen sprengen würde, stand das Sozialwerk vor <strong>der</strong><br />

Entscheidung, die Alten- und Familienhilfe als<br />

Beschäftigungsmöglichkeit für arbeitslose Frauen aufgeben<br />

zu müssen o<strong>der</strong> die vertraglichen Bedingungen<br />

von Pflege- und Krankenkassen zu erfüllen, damit sie in<br />

einer neu einzurichtenden ambulanten Pflegeeinrichtung<br />

weitergeführt werden könnte.<br />

Die Entscheidung fiel zugunsten des Aufbaus eines<br />

Pflegedienstes und zur Einstellung von examiniertem<br />

Fachpersonal, um neben den bisherigen Bereichen <strong>der</strong><br />

häuslichen Versorgung und <strong>der</strong> unterstützenden Dienste<br />

den Bereich <strong>der</strong> Alten- und Krankenpflege abdecken zu<br />

können.<br />

Die Anerkennung <strong>der</strong> Arbeit des Sozialwerks führte in<br />

den folgenden Jahren dazu, dass das Sozialwerk vor<br />

allem für die Arbeitsverwaltung und für die Jugendämter<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen durchführte:<br />

1995 - Testen - Informieren - Probieren<br />

1996 - Überbetriebliche Ausbildung zur<br />

Hauswirtschafterin<br />

Am 1.September 1998 wurde die Jugendwerkstatt –<br />

damals noch in <strong>der</strong> Büngelerstraße – mit einem Holz-<br />

und einem Metallbereich eröffnet.


Die Entwicklung des Sozialwerks von 1985 bis heute<br />

1998 - Arbeiten + Lernen<br />

1998 - Jugend in Arbeit<br />

1999 - Mach mit – Projekt für schulmüde<br />

Jugendliche<br />

1999 - Werkstattgruppe für Schulverweigerer<br />

2000 - Schulbezogene Jugendsozialarbeit an<br />

Berufskollegs<br />

2001 - Internetcafé für Teilnehmer an<br />

berufsvorbereitenden Maßnahmen<br />

2003 - Die Jugendwerkstatt wird um die<br />

„Blumenwerkstatt“ in <strong>der</strong> Südstraße<br />

erweitert.<br />

2003 - Jump Plus<br />

2003 - Beschäftigungsmaßnahme „Assistentin in<br />

<strong>der</strong> Pflege“<br />

2004 - Beginn <strong>der</strong> Ausbildung (Tischler, Floristen<br />

und Metallbauer) im Rahmen des<br />

Ausbildungskonsens NRW<br />

2004 - Werkstattgruppe für Schulverweigerer<br />

2006 - Werkstattjahr<br />

An dieser Auflistung wird deutlich, dass die Entwicklung<br />

des Sozialwerks von 1995 an stark an Dynamik zunahm.<br />

Es wird auch deutlich, dass durch die Auflage immer<br />

neuer Programme die Maßnahmenvielfalt größer wurde.<br />

Neben dem positiven Aspekt, dass immer wie<strong>der</strong> auf<br />

spezielle Problematiken reagiert werden konnte, begann<br />

aber auch die Entstehung dessen, was heute oft als<br />

„Maßnahmendschungel“ bezeichnet wird.<br />

Immer wie<strong>der</strong> stand die Entscheidung an, ob das<br />

Sozialwerk hier mitmachen o<strong>der</strong> aussteigen solle. Immer<br />

wie<strong>der</strong> wurde intensiv diskutiert, ob die Beteiligung an<br />

Maßnahmen den Zielsetzungen des Sozialwerks<br />

entspricht.<br />

Die Entscheidung orientierte sich immer an den<br />

Antworten auf zwei Fragen: Kann das Sozialwerk die<br />

Maßnahme aufgrund seiner Erfahrung und seiner<br />

Vernetzung qualitativ gut durchführen? Ist die jeweilige<br />

Maßnahme sinnvoll für die Menschen, <strong>der</strong>en soziale,<br />

personale und berufliche Entwicklung geför<strong>der</strong>t werden<br />

soll?<br />

Die Entwicklung des Sozialwerks war keineswegs so<br />

geradlinig, wie es die chronologische Auflistung<br />

suggerieren mag. Am Beispiel <strong>der</strong> Ausbildungsbegleitenden<br />

Hilfen wurde die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Vergabebedingungen schon beschrieben.<br />

14<br />

Darüber hinaus verlor das Sozialwerk weitere<br />

Maßnahmen:<br />

2003 - Verlust Testen – Informieren – Probieren<br />

2003 - Verlust des För<strong>der</strong>lehrgangs für junge<br />

Aussiedler<br />

2003 - Verkürzung <strong>der</strong> Vertragslaufzeiten bei<br />

„Arbeiten und Lernen“ von 12 auf 6 Monate<br />

2003 - Ende Bewerbungszentrum<br />

2004 - Ende Internetcafé<br />

2005 - Verlust Ausbildungsbegleitende Hilfen<br />

Die Einführung des SGB II – immer noch besser unter dem<br />

unsäglichen Begriff „Hartz IV“ bekannt – zum 1. Januar<br />

2005 wurde zu einem weiteren massiven Einschnitt in <strong>der</strong><br />

Entwicklung des Sozialwerks.<br />

Dem Kreis Düren gelang es, zur „Optionskommune“ zu<br />

werden. Das bedeutet, dass die Aufgaben <strong>der</strong> Beratung,<br />

<strong>der</strong> Leistungserbringung und <strong>der</strong> aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

für Langzeitarbeitslose durch den Kreis Düren und<br />

nicht mehr durch die Arbeitsagentur erbracht werden.<br />

Für die Dürener Träger und damit auch für das Sozialwerk<br />

war diese Entscheidung positiv. Sie war mit <strong>der</strong> Hoffnung<br />

verbunden, dass <strong>der</strong> Kreis Düren mit seiner job-com<br />

wie<strong>der</strong> stärker auf regionale Strukturen und Bedarfe<br />

achten würde.<br />

In enger Kooperation mit den Trägern wurden<br />

Maßnahmen entwickelt und Konzepte erarbeitet. Dabei<br />

wurde darauf geachtet, dass passgenaue Angebote für<br />

die unterschiedlichen Zielgruppen erarbeitet wurden. So<br />

entstand z. B. ein Gesamtkonzept für die Betreuung von<br />

Jugendlichen, an dem die Mitarbeiter des Sozialwerks<br />

einen wesentlichen Anteil hatten.<br />

Eine wesentliche Entscheidung war, möglichst viele<br />

unversorgte Jugendliche in außerbetrieblichen<br />

Ausbildungen zum Berufsabschluss zu führen.<br />

Nachdem das Sozialwerk bisher eine kleine Zahl von<br />

Jugendlichen ausbildete, wurden ab 2006 Ausbildungsmöglichkeiten<br />

in acht Berufen geschaffen.<br />

Das Sozialwerk wurde zum Ausbildungsbetrieb für bis zu<br />

140 junge Menschen, die auf dem freien Lehrstellenmarkt<br />

keine Chance gefunden hatten. Sie wurden<br />

in den Bereichen Gärtner, Floristik, Büro, Einzelhandel,<br />

Maler, Metallbauer, Friseur und Schreiner von Ausbil<strong>der</strong>n<br />

betreut, von Pädagogen begleitet und von Lehrkräften bei<br />

<strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> schulischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

unterstützt. Die Einrichtung <strong>der</strong> Ausbildungsstätten<br />

bedeutete einen organisatorischen und finanziellen<br />

Kraftakt für das Sozialwerk.


Die Entwicklung des Sozialwerks von 1985 bis heute<br />

Wenn man sieht, dass bis heute mehr als 70 junge<br />

Menschen ihren Berufsabschluss beim Sozialwerk<br />

geschafft haben (Über 90 % <strong>der</strong> Auszubildenden haben<br />

die Ausbildung durchgehalten und ihre Prüfung<br />

bestanden!), muss man sagen, dass sich die Arbeit<br />

gelohnt hat.<br />

Wohlgemerkt: Es handelte sich durchweg um junge<br />

Menschen, die aufgrund ihrer Voraussetzungen keine<br />

Lehrstelle in <strong>der</strong> Wirtschaft bekommen haben!<br />

Neben diesen Ausbildungsmaßnahmen war es für das<br />

Sozialwerk immer wichtig, auch Angebote für<br />

Jugendliche und junge Erwachsene einzurichten, die<br />

aufgrund ihrer schulischen o<strong>der</strong> sozialen Entwicklung<br />

weit davon entfernt sind, eine Ausbildung o<strong>der</strong> Arbeit<br />

aufnehmen zu können.<br />

So wurden im Auftrag <strong>der</strong> job-com Maßnahmen wie<br />

ENTER o<strong>der</strong> LIFT entwickelt, in denen es vor allem darum<br />

geht, die sogenannten Schlüsselqualifikationen und<br />

grundlegende kognitive Fähigkeiten zu entwickeln.<br />

15<br />

Für die Arbeit des Sozialwerks war immer <strong>der</strong> enge<br />

Kontakt zu Schulen wichtig. Die Zusammenarbeit mit<br />

Haupt-, För<strong>der</strong>- und Gesamtschulen wurde seit 2008<br />

intensiviert, weil <strong>der</strong> vorbeugende Ansatz <strong>der</strong> gezielten<br />

Berufsorientierung immer mehr an Bedeutung gewann.<br />

In enger Abstimmung mit Schulen und Schulaufsicht<br />

werden verschiedene Programme wie „Zukunft för<strong>der</strong>n“,<br />

„Startklar“, „Berufsorientierung in überbetrieblichen<br />

Einrichtungen“, „Haus <strong>der</strong> Berufsvorbereitung“ u.a.<br />

durchgeführt. Neben Angeboten in Seminarform kann<br />

die Ausbildungsstruktur des Sozialwerks mit den<br />

verschiedenen Werkstätten genutzt werden, um auch<br />

praktische Erfahrungen machen zu können.<br />

Der Bereich <strong>der</strong> Berufsorientierung wird in Zukunft an<br />

Bedeutung gewinnen.<br />

Jede Investition hier ist weit effektiver als die<br />

Finanzierung von Maßnahmen, die erst dann greifen,<br />

wenn <strong>der</strong> Übergang von <strong>der</strong> Schule in den Beruf<br />

gescheitert ist.


Gastbeitrag<br />

Josef Lemoine<br />

Schulamtsleiter<br />

Das Katholische Sozialwerk Dürener Christen feiert<br />

Jubiläum. Es blickt zurück auf ¼ Jahrhun<strong>der</strong>t, kann<br />

froh und glücklich über das Erreichte sein und<br />

zuversichtlich in die Zukunft schauen.<br />

Bei seiner Gründung im September 1985 setzte sich<br />

das Katholische Sozialwerk Dürener Christen als<br />

vorrangiges Ziel <strong>der</strong> Jugendarbeitslosigkeit und<br />

<strong>der</strong>en Konsequenzen mit geeigneten Maßnahmen<br />

entgegenzutreten. Bis heute ist das Sozialwerk<br />

seiner Linie treu geblieben, Berufsorientierung so<br />

früh wie möglich in das Programm <strong>der</strong> einzelnen<br />

Schule zu implementieren.<br />

Haupt-, Gesamt- und För<strong>der</strong>schulen im Kreis Düren<br />

profitieren von seinen vielfältigen Projekten, die ein<br />

Scheitern am Übergang Schule/Beruf zu verhin<strong>der</strong>n<br />

suchen. So entstand in Kooperation mit <strong>der</strong> Agentur<br />

Düren und dem Schulamt für den Kreis Düren ein<br />

Trainingsprogramm am Ende <strong>der</strong> Schulzeit, das den<br />

Titel trägt „Haus <strong>der</strong> Berufsvorbereitung<br />

–Jugendliche engagieren sich für die Zukunft“.<br />

Seit 1997 habe ich während meiner Dienstzeit im<br />

Schulamt für den Kreis Düren viele erfolgreiche<br />

Angebote und Projekte des Sozialwerks kennen<br />

gelernt.<br />

Erwähnen möchte ich exemplarisch „Praktische<br />

Erprobungen in 7 verschiedenen Gewerken“,<br />

„Kompetenzchecks“, „Bewerbungs - und<br />

Beratungsgespräche“, „Zweite Chance“,<br />

„Schulortverlagerungen“ (Werkstattjahr) sowie<br />

„StartKlar“.<br />

Hierbei sind Netzwerke <strong>der</strong> Kooperation entstanden,<br />

in denen u.a. Wirtschaft, Industrie und<br />

Jugendhilfe ihre wertvollen Dienste einbringen<br />

konnten. Das Sozialwerk arbeitet seit Jahren<br />

einvernehmlich, offen und vertrauensvoll mit den<br />

Schulen und mir zusammen. Es kümmert sich stets<br />

mit viel Zeit um die Belange <strong>der</strong> einzelnen Schule.<br />

An <strong>der</strong> Nahtstelle zwischen Schule und Beruf wirkt<br />

es konstruktiv und Ideenreich mit.<br />

16<br />

Neben <strong>der</strong> <strong>Jugendberufshilfe</strong> widmet sich das<br />

Sozialwerk verstärkt auf eindrucksvolle Weise <strong>der</strong><br />

ambulanten Versorgung alter o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen.<br />

Den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Sozialwerks<br />

danke ich für die erbrachten hervorragenden<br />

Leistungen in den zurückliegenden 25 Jahren.<br />

Stellvertretend für alle, möchte ich an dieser Stelle<br />

den Vorsitzenden Prof. Kurt Schrö<strong>der</strong> und den<br />

Geschäftsführer Günter Kirschbaum nennen, die<br />

mit großem persönlichen Engagement für die<br />

Leitziele des Sozialwerks eintreten.<br />

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

bildungspolitische Neuorientierungen und<br />

wachsende Konkurrenz vor Ort haben auch<br />

konkrete Auswirkungen auf das Sozialwerk.<br />

Vor diesem Hintergrund wünsche ich dem<br />

Katholischen Sozialwerk Dürener Christen<br />

weiterhin eine erfolgreiche Arbeit, Offenheit für<br />

alles Neue, den Mut zur Verän<strong>der</strong>ung und den<br />

bisherigen Schwung und Elan für die so wichtige<br />

und wertvolle Arbeit mit jungen und alten Menschen<br />

im Kreis Düren.<br />

Mögen allen, die diese wichtige Einrichtung tragen<br />

und för<strong>der</strong>n, die nächsten 25 Jahre Glück und Erfolg<br />

bringen.


Gastbeiträge<br />

Jürgen Drewes<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong><br />

IHK Aachen<br />

Das Sozialwerk ist <strong>der</strong> kompetente, verlässliche und<br />

motivierte Partner <strong>der</strong> heimischen Wirtschaft.<br />

Was auf den ersten Blick als Wi<strong>der</strong>spruch erscheint -<br />

einerseits <strong>der</strong> sozial-engagierte Idealverein, auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite die profitorientierte Wirtschaft - stellt sich<br />

in Wirklichkeit als Symbiose gemeinschaftsverpflichteter<br />

Akteure dar.<br />

Freilich war diese Entwicklung vor 25 Jahren -<br />

beginnend mit <strong>der</strong> so genannten offenen Jugendarbeit<br />

in <strong>der</strong> Pfarre St. Marien - so noch nicht absehbar. Doch<br />

bald erkannten die Verantwortlichen, dass die<br />

Grundlage jeglicher Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

von benachteiligten Jugendlichen eine lebenserfüllende<br />

berufliche Perspektive ist.<br />

Deswegen haben wir, die Industrie- und Handelskammer<br />

Aachen, die <strong>Aktivitäten</strong> des Sozialwerks gerne<br />

begleitet bzw. unterstützt.<br />

Als ein Beispiel aus neuerer Zeit sei das „Haus <strong>der</strong><br />

Berufsvorbereitung“ genannt, dessen zielgerichtete<br />

Erfolgsorientierung als „best-practice“ für die gesamte<br />

Region dienen kann.<br />

Umgekehrt unterstützt uns das Sozialwerk mit<br />

fachkompetenten Sozialpädagogen bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

von Stärken-Schwächen-Analysen für unversorgte<br />

Hauptschulabgänger.<br />

In <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit anbrechenden Phase eines konjunkturellen<br />

Auf- und eines demografischen<br />

Abschwunges mag die Arbeit mit und für die<br />

Jugendlichen zwar tendenziell etwas leichter werden;<br />

sie bleibt aber zumindest gleich wichtig. Unsere<br />

Gesellschaft wird es sich in Zukunft nicht leisten können,<br />

auch nur Einzelne abseits <strong>der</strong> beruflichen Entwicklungswege<br />

stehen zu lassen.<br />

In diesem Sinne danke ich dem Sozialwerk Dürener<br />

Christen für das Geleistete, wünsche für die Zukunft<br />

alles Gute und hoffe, dass das Sozialwerk uns noch<br />

lange als Kooperationspartner erhalten bleibt.<br />

17<br />

Dr. Stephan A.<br />

Kufferath-Kassner<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vereinigten<br />

Industrieverbände<br />

Als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vereinigten Industrieverbände (VIV)<br />

möchte ich dem Sozialwerk Dürener Christen sehr<br />

herzlich zum 25-jährigen Jubiläum gratulieren. Die VIV<br />

unterstützen die engagierten Bemühungen des<br />

Sozialwerks im Bereich <strong>der</strong> Berufsvorbereitung. Einige<br />

unserer Mitgliedsbetriebe stellen Praktikumsplätze zur<br />

Verfügung, um jungen Leuten eine erste Orientierung in<br />

Sachen Berufswahl zu ermöglichen.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorheben möchte ich die bemerkenswerte<br />

Arbeit des Sozialwerks im Rahmen des Projekts „Haus <strong>der</strong><br />

Berufsvorbereitung“, das Jugendlichen die Chance gibt,<br />

sich in ihrer Freizeit für eine Ausbildung zu qualifizieren.<br />

Die jungen Leute trainieren dabei neben praktischen<br />

Inhalten auch wichtige persönliche Fähigkeiten, die für<br />

einen erfolgreichen Einstieg in die Berufswelt<br />

Voraussetzung sind.<br />

In diesem Jahr hat unser Arbeitgeberverband <strong>der</strong><br />

Metallindustrie einen Plasmabrenner und ein<br />

Multischweißgerät finanziert, die im „Haus <strong>der</strong><br />

Berufsvorbereitung“ eingesetzt werden und auch den<br />

Auszubildenden im Metallbereich zu Gute kommen.<br />

Bemerkenswert ist meines Erachtens auch <strong>der</strong> Einsatz des<br />

Sozialwerks, durch eine betriebsübergreifende Ausbildung<br />

und Motivationsprojekte gute Startbedingungen<br />

für benachteiligte Jugendliche im Kreis Düren zu<br />

schaffen. So bietet das Sozialwerk jungen Leuten, die<br />

keinen regulären Ausbildungsplatz erhalten haben, eine<br />

vollwertige Ausbildung in seinen Werkstätten und<br />

Einrichtungen.<br />

Mehr als 100 Ausbildungsplätze sind zurzeit besetzt mit<br />

einem breiten Spektrum an Berufsbil<strong>der</strong>n. Gärtner und<br />

Floristen, Maler/Lackierer, Metallbauer, Schreiner/Tischler,<br />

Friseure sowie Fachkräfte für Einzelhandel und<br />

Bürokommunikation werden intensiv auf ihrem Weg zu<br />

den entsprechenden Prüfungen begleitet. Dabei ist – wie<br />

ich finde – vor allem die Erfolgsquote beachtlich: Sie liegt<br />

bei rund 90 Prozent.<br />

Auch für die Zukunft wünsche ich dem Sozialwerk<br />

Dürener Christen viel Erfolg bei seiner Arbeit. Sie ist für<br />

die Menschen in unserer Region ein großer Gewinn!


Ein gesellschaftliches Problem:<br />

Jugendliche ohne Schulabschluss und ohne Berufsausbildung<br />

Die Bertelsmann Stiftung berichtet in ihrer in diesem Jahr<br />

veröffentlichten Studie „Jugendliche ohne Hauptschulabschluss“,<br />

dass aktuell jedes Jahr bundesweit etwa 8<br />

Prozent o<strong>der</strong> ca. 65.000 junge Menschen ohne<br />

Hauptschulabschluss die Schulen verlassen.<br />

Parallel dazu haben bundesweit 1,5 Millionen Menschen im<br />

Alter zwischen 20 und 29 Jahren keine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung, was unseren <strong>der</strong>zeitigen Wirtschaftsminister<br />

Rainer Brü<strong>der</strong>le veranlasst, den Nationalen Pakt<br />

für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs zwischen Staat<br />

und Wirtschaft zu erweitern und zu verbessern.<br />

Das Angebot an freien Ausbildungsplätzen hat sich aktuell<br />

zwar grundlegend positiv verän<strong>der</strong>t, aber dennoch sind<br />

viele Unternehmen nicht in <strong>der</strong> Lage, diese Plätze mit<br />

geeigneten Bewerbern zu besetzen. Immer mehr<br />

ausbildungswillige Firmen beklagen, dass ein großer Teil<br />

<strong>der</strong> Bewerber nicht über eine geeignete Schulausbildung<br />

verfügt. Die Schere zwischen den steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Berufsausbildung und den schulischen<br />

Voraussetzungen <strong>der</strong> Schulabgänger wird zunehmend<br />

größer. Fehlende schulische Grundkenntnisse lassen diese<br />

Ausbildungsplatzsucher schon bei Einstellungstests<br />

scheitern.<br />

Beson<strong>der</strong>s verschärft wird diese Situation durch eine<br />

drastische Verschlechterung <strong>der</strong> Schlüsselqualifikationen.<br />

Gespräche mit Berufsberatern bestätigen, dass zunehmend<br />

größere Defizite bei persönlichen und berufsbezogenen<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Ausbildungsplatzbewerber zu beobachten<br />

sind (Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Konfliktverhalten<br />

usw.) Die Problematik mangeln<strong>der</strong> schulischer,<br />

sozialer und beruflicher Kompetenzen nimmt insbeson<strong>der</strong>e<br />

für junge Menschen zu, die nicht unmittelbar nach<br />

Beendigung <strong>der</strong> Schulpflicht den Weg in eine Ausbildung<br />

o<strong>der</strong> eine entsprechende För<strong>der</strong>maßnahme finden.<br />

Arbeitslosigkeit und „Parken“ in Maßnahmen, die eher als<br />

Warteschleifen dienen, dequalifizieren diese Jugendlichen.<br />

In Konkurrenz zu Schulabgängern sind diese „Altbewerber“<br />

auf dem Ausbildungsmarkt chancenlos. Trotz zunehmendem<br />

Fachkräftemangel drohen sie den Anschluss<br />

an das Berufsleben dauerhaft zu verlieren.<br />

Konkrete Zahlen aus dem Kreis Düren belegen diesen<br />

deutschlandweiten Trend auch im regionalen Kontext. Von<br />

den etwa 800 Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> Haupt- und<br />

För<strong>der</strong>schulen des Kreises Düren haben zum Schulabschluss<br />

2010<br />

- ca. 12 Prozent die Fachoberschulreife mit<br />

Qualifikation,<br />

- ca. 12 Prozent die Fachoberschulreife ohne<br />

Qualifikation,<br />

- ca. 50 Prozent den Hauptschulabschluss nach<br />

Klasse 10A abgeschlossen.<br />

Diese Zahlen verdeutlichen, dass etwa 25 Prozent <strong>der</strong><br />

Jugendlichen im Kreis Düren ohne einen Schulabschluss<br />

18<br />

und in <strong>der</strong> Regel auch ohne eine berufliche Perspektive<br />

die Haupt- und För<strong>der</strong>schulen verlassen.<br />

Nicht zu vergessen ist dabei <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong>jenigen<br />

Jugendlichen, die mit einem Hauptschulabschluss 10A<br />

ebenfalls nur geringe Chancen auf einen regulären<br />

Ausbildungsplatz besitzen. Um dieser Problematik<br />

entgegenzutreten, bedarf es neben schulischer<br />

Frühför<strong>der</strong>ung auch einer rechtzeitig beginnenden<br />

beruflichen Orientierung unter Beteiligung aller am<br />

Berufseinstieg interessierten Akteure sowie einer<br />

sinnvollen Gestaltung von beruflich orientierten<br />

nachschulischen Maßnahmen.<br />

Durch eine effektive För<strong>der</strong>struktur, die frühzeitig in <strong>der</strong><br />

Schule ansetzt, kann es gelingen, den jungen Menschen<br />

dabei zu helfen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu<br />

vergrößern und so eine nachhaltige Verbesserung ihrer<br />

Lebenssituation durch ein eigenständiges Berufsleben<br />

herbeizuführen.<br />

Als positives Beispiel sei das „Bildungsketten“-Programm<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung genannt, das eine wichtige<br />

Schlüsselrolle spielen kann, um lerngefährdete Schüler<br />

an Haupt- und För<strong>der</strong>schulen ab <strong>der</strong> 7.Klasse individuell<br />

zu för<strong>der</strong>n und den Übergang von <strong>der</strong> Schule in den Beruf<br />

zu gestalten. Auch setzt es sich zum Ziel, Schulabbrüche<br />

zu vermeiden und als För<strong>der</strong>instrument zur Fachkräftesicherung<br />

für die Wirtschaft zu fungieren.<br />

Im gleichen Rahmen müssen auch Möglichkeiten<br />

geschaffen werden, um Migranten stärker auf dem<br />

Ausbildungsmarkt zu integrieren. Gerade junge<br />

Auslän<strong>der</strong> mit einem mittleren Bildungsabschluss haben<br />

es in <strong>der</strong> Bundesrepublik deutlich schwerer einen<br />

Ausbildungsplatz zu finden als deutsche Jugendliche. So<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausländischen Jugendlichen in<br />

Berufsausbildung bei gerade mal 32,2 Prozent.<br />

Gerade auch vor dem Hintergrund <strong>der</strong> demographischen<br />

Entwicklung in <strong>der</strong> Bundesrepublik, kann die Gesellschaft<br />

es sich nicht leisten, dieses Potenzial an jungen Menschen<br />

außer Acht zu lassen. Auch die Wirtschaft hat erkannt,<br />

dass sie im Sinne <strong>der</strong> Nachwuchsför<strong>der</strong>ung einen<br />

wichtigen Beitrag leisten kann, um den eigenen<br />

Bewerberrückgang aufzufangen und dem drohenden<br />

Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />

Viele Wirtschaftsbereiche, wie z. B. die Gastronomie, das<br />

Lebensmittelhandwerk und <strong>der</strong> Pflegebereich leiden<br />

bereits jetzt unter akutem Bewerbermangel.<br />

Das Sozialwerk hat sich mit einer Vielzahl von<br />

unterschiedlichen Projekten und Maßnahmen genau<br />

dieser Problematik angenommen und leistet<br />

eingebunden in ein lokales Netzwerk aus schulischen,<br />

kommunalen und wirtschaftlichen Akteuren einen<br />

entscheidenden Beitrag zur För<strong>der</strong>ung und Weiterbildung<br />

von arbeitslosen Jugendlichen im Kreis Düren.


Standorte des Sozialwerks<br />

1. Ambulante Versorgung:<br />

Ambulante Pflege:<br />

- Grundpflege SGB XI<br />

- Behandlungspflege SGB V<br />

Ambulantes Betreutes Wohnen:<br />

- Für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung,<br />

geistiger Behin<strong>der</strong>ung,<br />

- Suchterkrankungen<br />

Soziale Dienste:<br />

- Haushaltshilfen<br />

- Betreuungsleistungen § 45 SGB XI<br />

4. Garnbleiche Laden:<br />

- Kin<strong>der</strong>bekleidung<br />

- Damen- und Herrenbekleidung<br />

- Schuhe und Accessoires<br />

(Neu und gebraucht)<br />

2. Blumenwerkstatt:<br />

- Blumensträuße<br />

- Topfpflanzen<br />

- floristische Dekoration<br />

- Hochzeitsfloristik<br />

- Trauerfloristik<br />

- Tischschmuck<br />

- Raumschmuck<br />

- Saisonblumen<br />

- Geschenkartikel<br />

auch aus eigener Produktion unserer Jugendwerkstatt<br />

19<br />

5. Glashütte Gewächshaus:<br />

3. Garnbleiche Friseur:<br />

- Maniküre<br />

- Farb- u. Formverän<strong>der</strong>ungen<br />

Behandlungen<br />

- dekorative Kosmetik<br />

- verschiedene Strähnentechniken<br />

- Braut- und Steckfrisuren<br />

- Damen- und Herrenhaarschnitte<br />

Wir freuen uns über neue Modelle!<br />

- Topfpflanzen<br />

- Beet und Balkonpflanzen<br />

- diverse Kräuter<br />

- Zierpflanzen<br />

- Erde, Dünger<br />

- Dienstleistungen rund um den Garten<br />

(Gartenpflege und Neugestaltung)


Zum zehnjährigen Bestehen <strong>der</strong> Kontaktstelle für arbeitslose Jugendliche<br />

Dürener Nachrichten vom 13.09.1994<br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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<strong>Aktivitäten</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugendberufshilfe</strong><br />

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Gastbeiträge<br />

Für die Zukunftsentwicklung unserer Gesellschaft ist es<br />

von elementarer Bedeutung, dass alle Jugendliche eine<br />

Chance zur persönlichen und beruflichen Entfaltung<br />

erhalten.<br />

Wir dürfen niemand zurücklassen, wir müssen jeden<br />

mitnehmen - an diesem Grundgedanken richtet das<br />

Sozialwerk Dürener Christen seine Arbeit zum Wohl <strong>der</strong><br />

jungen Generation aus. In den 25 Jahren seit <strong>der</strong><br />

Gründung hat es wesentlich dazu beigetragen, die<br />

Bildungslandschaft im Kreis Düren zielgerichtet<br />

auszubauen.<br />

Vor allem <strong>der</strong> Übergang von Schule zu Beruf ist eine<br />

kritische Phase, in <strong>der</strong> zahlreiche Hilfsangebote des<br />

Sozialwerks greifen. Im Zusammenspiel mit den Schulen<br />

eröffnen die Dürener Christen jährlich Hun<strong>der</strong>ten von<br />

Mädchen und Jungen die Möglichkeit, praktische<br />

Einblicke in handwerkliche und kaufmännische Berufe<br />

zu gewinnen, und bereiten sie auf die anstehende<br />

Berufswahl vor.<br />

Auf diesem Feld hat das Sozialwerk in <strong>der</strong><br />

Handwerkskammer für die Region Aachen einen<br />

kompetenten Partner. Beide Institutionen kooperieren<br />

bei <strong>der</strong> Umsetzung wegweisenden<strong>der</strong> Bundesprojekte<br />

zur Berufsorientierung in <strong>der</strong> Modellregion Düren, von<br />

<strong>der</strong> Schüler <strong>der</strong> Klassen 8 bis 10 profitieren.<br />

Ralf W. Barkey<br />

Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> Handwerkskammer für die Region Aachen<br />

Gerd Pelzer<br />

Kreishandwerksmeister <strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft RUREIFEL<br />

In unserer Gesellschaft wird es immer wichtiger, jungen<br />

Leuten den Weg ins Berufsleben zu erleichtern.<br />

Viele Einrichtungen und Institutionen haben sich dieser<br />

Aufgabe gestellt.<br />

Das Sozialwerk Dürener Christen arbeitet in diese<br />

Richtung seit 25 Jahren sehr erfolgreich.<br />

Damit erfüllt diese Einrichtung eine wichtige praktische<br />

Aufgabe verbunden mit einem hohen Maß an sozialem<br />

Engagement.<br />

28<br />

Der Einsatz <strong>der</strong> Dürener Christen geht aber noch weit<br />

darüber hinaus. Rund 100 Jugendlichen, die keine<br />

betriebliche Lehrstelle gefunden haben, verhelfen sie zu<br />

vollwertigen Berufsausbildungen und erzielen damit<br />

einen beachtenswertes Ergebnis: Die Quote <strong>der</strong><br />

erfolgreichen Prüflinge überschreitet die Marke von 90<br />

Prozent!<br />

Die außerbetriebliche Berufsausbildung ist eine wichtige<br />

Aufgabe, die auch die Handwerkskammer in ihren<br />

Bildungszentren wahrnimmt. Hier ergeben sich immer<br />

wie<strong>der</strong> Anknüpfungspunkte zum Ausbau <strong>der</strong> bewährten<br />

Kooperation mit dem Sozialwerk.<br />

Für ihren Einsatz in <strong>der</strong> Jugendhilfe gebührt den Dürener<br />

Christen Dank und Anerkennung. Mit ihren Initiativen<br />

geben sie ein nachahmenswertes Beispiel für<br />

bürgerschaftliches Engagement, dem sich auch die<br />

Handwerksorganisation im Raum zwischen Erkelenz und<br />

Euskirchen verpflichtet sieht.<br />

Für die künftige Arbeit wünsche ich dem Sozialwerk<br />

Dürener Christen, seinem Vorsitzen<strong>der</strong> Professor Kurt<br />

Schroe<strong>der</strong> und seinem Geschäftsführer Günter<br />

Kirschbaum eine glückliche Hand. Mit ihren Mitstreitern<br />

wirken sie als Granat für Chancengleichheit im<br />

Bildungssystem, die man nicht allein for<strong>der</strong>n darf,<br />

son<strong>der</strong>n auch praktisch umsetzen muss.<br />

Bei seiner Gründung war erkennbar,<br />

dass die Hilfestellung für junge Leute<br />

notwendig war.<br />

In <strong>der</strong> weiteren Entwicklung hat sich gezeigt, dass die<br />

Bewältigung dieser Aufgaben immer bedeuten<strong>der</strong><br />

wurde.<br />

Dem Sozialwerk Dürener Christen gratuliere ich zum 25jährigen<br />

Bestehen und wünsche ihm auch künftig<br />

weiterhin viel Erfolg bei <strong>der</strong> Erfüllung dieser hohen<br />

sozialen Verantwortung.


Ambulante Versorgung<br />

Unser Pflege - Team<br />

29


Ambulante Versorgung<br />

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Kontaktdaten<br />

Sozialwerk Dürener Christen<br />

Annaplatz 1 - 3<br />

52349 Düren<br />

Tel.: 02421 28 23 0<br />

Fax: 02421 28 23 33<br />

E-Mail: willkommen@sozialwerk-dueren.de<br />

Web: www.sozialwerk-dueren.de<br />

Weitere Standorte:<br />

Ÿ Ambulante Versorgung, Annaplatz 1 - 3, Düren<br />

Ÿ Ambulant Betreutes Wohnen, Ahrweilerplatz 11, Düren<br />

Ÿ Blumenwerkstatt, Eschstr / Ecke Südstraße, Düren<br />

Ÿ Gewächshaus, Rurstr. 168, Düren<br />

Ÿ Garnbleiche, An <strong>der</strong> Garnbleiche 16, Düren<br />

Ÿ Jugendwerkstatt, Mariaweilerstr. 67, Düren<br />

Ÿ Glashütte, Glashüttenstr. 20a, Düren<br />

Ÿ Roncallihaus, Stiftherrenstr. 19, Jülich<br />

Wir bedanken uns für die Unterstützung dieser Veröffentlichung bei:<br />

Ÿ Sparkasse Düren<br />

Ÿ RWE Power AG<br />

Ÿ Rechtsanwalt Robert Kindgen<br />

Ÿ Caritas Trägergesellschaft West gGmbH<br />

Ÿ Autohaus Wolff & Meier GmbH<br />

Ÿ KANZAN Spezialpapiere GmbH<br />

Ÿ St. Augustinus Krankenhaus Düren gGmbH<br />

Ÿ M-real Zan<strong>der</strong>s GmbH Werk Reflex<br />

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