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Weisse schatten auf - Fishermen Travel Club

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<strong>Weisse</strong> <strong>schatten</strong> <strong>auf</strong><br />

9-12-3 uhr<br />

ErlEbnis-rEportagE von<br />

gErnot HEigl


Was scHWEinEbucHt, langustEn,<br />

glasklarE Flats, bonEFisH und tarpon<br />

gEmEinsam HabEn: kuba! karibiscHEr Hotspot<br />

in sacHEn landscHaFt, lEbEnsFrEudE, ku-<br />

linarik und angEln. Ein ExzEllEntEr mix zWiscHEn<br />

urlaub und abEntEuEr. spEziEll WEnn Es auF<br />

„9-12-3 uHr“ WEissE scHattEn zu FangEn gibt...<br />

Angelreise<br />

WeltWeit<br />

Fotos: Horst HEigl,<br />

pEtEr W. WilHElm,<br />

gErnot HEigl


Die Vorfreude ist groß, die<br />

Erwartung gering. Denn wer<br />

<strong>auf</strong> Bonefish angelt, sollte stets<br />

davon ausgehen, dass er vielleicht<br />

„Schneider“ zurückkommt. Um so mehr,<br />

wenn man noch keinen gefangen, also<br />

keine Erfahrung hat - wie ich.<br />

Lazarro, mein Guide, schiebt<br />

das flache Boot mitten<br />

durch die Flats, ehe er<br />

stoppt und mir<br />

die „Spielregeln“<br />

erklärt. „Du<br />

wartest Wurfbereit<br />

<strong>auf</strong><br />

mein Kommando.<br />

Ich sage<br />

dir die Richtung und die Entfernung,<br />

wobei 12 Uhr die Bootsfront darstellt,<br />

9 Uhr ist links und 3 Uhr ist rechts.<br />

Die Fliege soll nahe des Fischkopfes ins<br />

Wasser tauchen, etwa im Umkreis von<br />

einem Meter.“<br />

Klingt einfach, ist es aber nicht,<br />

denn böiger Wind macht schon<br />

„normales“ Fliegenfischen<br />

schwierig, dann aber auch noch punktgenau<br />

werfen. Na wenn das mal gutgeht...<br />

Die versteckte Angst vor einer<br />

Blamage schwindet nach<br />

dem ersten „11Uhr bei<br />

15 Meter “-Kommando.<br />

Also, Schnur raus und<br />

Wurf. Gegen den<br />

Wind. Mehr recht,<br />

als schlecht.<br />

Zügig rucke<br />

ich die Fliege<br />

ein.<br />

Nichts.<br />

„Jetzt<br />

<strong>auf</strong><br />

PeWe mit erfolgreicher<br />

Spinnruten-Ausbeute


Die Freude über<br />

den ersten Bonefish<br />

ist auch bei Horst<br />

nicht zu übersehen<br />

Angelreise<br />

WeltWeit<br />

Einfach paradiesisch: Bonefish-Drill mit Fliegenrute in den La Salina-Flats


2 Uhr bei 20 Meter“. Zweiter Versuch.<br />

Wieder zupfe ich die Fliege - dann<br />

ein Schlag. Yiippppaaahhhh. Die Rute<br />

ist krumm, die Bremse in voller Aktion.<br />

Mein erster Bonefish. Was für ein<br />

Glücksgefühl. Adrenalin pur. Freude grenzenlos.<br />

Der Drill entwickelt sich zum Highlight<br />

an der 9er Fliegenrute. Minutenlang<br />

kämpfe und genieße ich. Dann ist es<br />

soweit.<br />

Staunen über die Schönheit dieses wie<br />

perlmut glänzenden Fisches, Streicheln<br />

als Liebesbezeugung und ein Kuß aus<br />

Dankbarkeit runden mein „kindliches“<br />

Ritual ab, ehe es zur Fotosession kommt.<br />

Mit Genugtuung und Zufriedenheit sehe<br />

ich meinen ersten Bonefish wieder in<br />

den Flats entschwinden. Wauh.<br />

Übrigens an dieser Stelle ein Dank an<br />

Alois Blaschke vom Heger Rudi (Sage),<br />

dem ich meine perfekte Materialabstimmung<br />

zu verdanken habe.<br />

Nach dem ich auch Lazarro vor überschwänglicher<br />

Freude drücke, gesteh ich<br />

ihm, daß es ein Wurf ins „Blinde“ war.<br />

Denn trotz aller Anstrengungen hab ich<br />

den Fisch nicht gesehen. Obwohl das<br />

Wasser glasklar und maximal 50 Zentimeter<br />

tief ist, kein dunkler Schatten.<br />

„Eben, du mußt nach weißen Schatten<br />

suchen“, höre ich von meinem Guide.<br />

„Du siehst eher das Silberne vom Bonefish<br />

als dessen Schatten <strong>auf</strong> dem weißen<br />

Sand!“<br />

Acht Bonefish Als reAler<br />

fliegenfischer-trAum.<br />

Auch wenn Lazarro punkto Fisch-Ansagen<br />

über Augen wie ein Adler verfügt,<br />

gibt ihm seine Weisheit recht. Zumindest<br />

hilft sie mir. Denn tatsächlich kann ich<br />

im L<strong>auf</strong>e der Zeit selbst so manchen<br />

Bonefish ausmachen. Trotz Wind und<br />

oftmalig ungenauer Würfe verzeichne<br />

ich nach zwei Stunden sage und schreibe<br />

acht dieser Silberlinge. Einer schöner<br />

und kampffreudiger als der andere. Und<br />

natürlich alle fotografiert. Versteht sich.<br />

Verschn<strong>auf</strong>pause.<br />

Blauer Himmel. Strahlender Sonnenschein.<br />

Traumhaftes Meer. Relaxen zwischen<br />

Flamingos und Reihern. Bleibt Zeit<br />

zum Seelenbaumeln. Kein Lärm, kein<br />

Stress, keine Hektik.<br />

Auch kein Wunder, sind wir doch mitten<br />

im Naturschutzreservat von Zapata,<br />

rund drei Autostunden von Varadero<br />

entfernt. Exakt fischen wir in der „La


Salina“, einem kubanischen Bonefish-<br />

Hotspot <strong>auf</strong> der karibischen Meerseite.<br />

Bestätigung über die Einmaligkeit dieser<br />

Angelstelle gibt es auch von Horst und<br />

Michel, die ebenfalls mit der Fliege ihre<br />

Bonefish-Freuden erleben, während<br />

PeWe mit Spinnrute Barracuda, Jack und<br />

Snapper drillt.<br />

DAs nAsse hinterteil unD<br />

Die Breiige ZigArette...<br />

Apropos PeWe, seines Zeichens nicht<br />

Fotoserie oben: Silberlinge, die das Anglerherz erfreuen. Ein<br />

realer Fliegenfischer-Traum. Auch wenn man es diesen<br />

zirka 4-5 Pfund schweren Bonefishen nicht ansieht, die<br />

gehen ab wie eine Rakete und kämpfen gigantisch.<br />

Großes Foto: Respekteinflößend mit Abenteuerflair<br />

- Krokodil im Rio Agabama<br />

nur Schweizer Reiseveranstalter (FTC)<br />

sondern auch ein Original an Sprüchen.<br />

Wenngleich man die Situationskomik<br />

kaum nacherzählen kann, zumal Mimik<br />

und Gestik fehlen, hier trotzdem zwei<br />

Beispiele. Auf dem Weg zu den Fischgründen<br />

queren wir freie Wasserflächen.<br />

Zwar seicht, aber ob des Windes trotzdem<br />

ziemlich wellig.<br />

PeWe sitzt in dem kleinen Boot, ähnlich<br />

Angelreise<br />

WeltWeit<br />

einer Nußschale, ganz vorne im Spitz,<br />

mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Er<br />

plaudert mit uns. Plötzlich versteinerte<br />

Mine und eisernes Schweigen, gefolgt<br />

von einem starren Blick der Superlative.<br />

Pewe steht <strong>auf</strong>, dreht sich und zeigt uns<br />

sein rundum nasses Hinterteil mit den<br />

10


11<br />

Worten: „Eine volle Ladung in den Ar...“.<br />

Dazu muß man wissen, es ist Ende Jänner<br />

und das Wasser frostige 13 Grad<br />

kalt...<br />

Ob dieses Schockes kopfschüttelnd und<br />

fluchend wieder hingesetzt, zündet er<br />

sich eine „Nerven-Entspannung-Zigarette“<br />

an. Nach dem ersten Zug hält<br />

er die Ziggi seitlich über die Kante des<br />

flachen Bootes, damit der kräftige Wind<br />

die Asche abbläst. In diesem Moment die<br />

nächste hohe Welle. Platsch.<br />

Was bleibt ist ein fassungsloser PeWe<br />

und leichter Rauch, der aus der vom<br />

Meerwasser überspülten und zerquatschen<br />

Zigarette <strong>auf</strong>steigt, ehe diese endgültig<br />

erlischt und sich breiartig in ihre<br />

Einzelteile <strong>auf</strong>löst...<br />

Dass diese Episoden, abseits der erfreulichen<br />

Angelerlebnisse, auch Gesprächsthema<br />

beim Abendessen sind, versteht<br />

sich wohl von selbst. Übrigens „Langusten<br />

a la Kuba“, ein wahrer Gaumenschmaus.<br />

Ehe wir wieder in der La Salina<br />

angeln, begeben wir uns vorbei<br />

an der Schweinebucht und<br />

Playa Larga nach Playa<br />

Giron, Zaza und<br />

Hanabanilla<br />

zum tageweisen<br />

Meer-<br />

und Flußfischen. Mit Fliege und Spinnzeug<br />

gehen uns verschiedenste Kämpfer<br />

an die Haken, vom Kofferfisch<br />

bis zum Black Bass.<br />

Zum Glück aber nicht<br />

jenes Krokodil vom Rio<br />

Agabama, welches uns<br />

beim Angeln skeptisch<br />

beobachtet bzw.<br />

eher belächelt<br />

hat. Wobei<br />

dieses<br />

Exemplar


noch „Lachen“ konnte, denn einen Artgenossen gab‘s eines<br />

Abends am Teller. Zwar exotisch, aber durchaus schmackhaft.<br />

Der ersehnte zweite Ausflug im Bonefish-Hotspot war<br />

zwar durch einen „Kälteeinbruch“ nicht so erfolgreich<br />

wie der erste, aber trotzdem neuerlich mit Silberfischen<br />

gekrönt. Und zudem mit einem weiteren unvergeßlichen<br />

Erlebnis. Denn Lazarro erspähte inmitten der Bonefish-<br />

Angelei einen Schwarm Permits. Fünf oder sechs Stück.<br />

Permits unD Die BeWinDete<br />

KrABBen-fliege Auf ABWegen<br />

Runter mit der Fliege und r<strong>auf</strong> mit einer Krabbenimitation.<br />

Wieder Würfe gegen bzw. mit dem Wind. Kurze wie weite.<br />

Dann eine kräftige Böe. Die Schnur verändert die Flugrichtung.<br />

Und ZACK. Dieser Köder ist absolut fängig. Hängt<br />

der Haken doch bei mir im Kopf, 3cm oberhalb des linken<br />

Ohres. Natürlich inklusive Wiederhaken, von Rausziehen<br />

keine Spur. Wenn schon, denn schon.<br />

Was nun.<br />

Die Permits sind noch in der Nähe. Also, Schnur ab, selbiges<br />

Krabbenmodell nochmals dran, Schnur raus und<br />

Punktwurf. Tatsächlich attackiert einer den Köder. Kurzer<br />

Glasklar sind die Flats, wie Perlmutt<br />

das Schuppenkleid<br />

vom Bonefish<br />

Angelreise<br />

WeltWeit<br />

Wenn Krabben-<br />

Fliegen nicht nur<br />

Fische haken...<br />

12


Drill, dann Schnurbruch. Was für ein<br />

Pech aber auch.<br />

Ich versuche weitere Krabbenfliegen,<br />

doch diese Köder werden von den<br />

Permits lediglich gemustert, nicht aber<br />

attackiert.<br />

Und da ja das erfolgversprechende<br />

Modell in meiner Birne steckt, gebe ich<br />

nach einer Stunde <strong>auf</strong>. Vor lauter Freude<br />

darüber, wenigstens schon einmal einen<br />

Permit gefühlt zu haben, spüre ich nichts<br />

von Schmerzen ob des Fremdkörpers...<br />

Dass auch diese Episode samt der dar<strong>auf</strong>folgenden<br />

„Spitals-Entfernungs-Story“<br />

Thema beim Abendessen sind, liegt wohl<br />

<strong>auf</strong> der Hand. Mir ist‘s egal, ich verdrü-<br />

13<br />

Carlo (li) ist<br />

ein erfolgreicherAngler,<br />

ebenso wie<br />

Michel (re),<br />

auch Gummi-<br />

Louis genannt<br />

cke derweilen „rücksichtslos“ weit über<br />

ein Dutzend leckere Shrimps...<br />

Dass während dieser Inseltour auch<br />

für Urlaubsgefühle mit Sonne, Sand und<br />

Meer Zeit ist, versteht sich von selbst.<br />

Ebenso für so manche Stadtbesichtigung,<br />

wie zb. Santa Clara samt „Che“-Statue.<br />

Nicht zu kurz kommt aber zudem der<br />

Abenteuer-Faktor, abseits der Angelei.<br />

Denn <strong>auf</strong> der Fahrt können schon mal<br />

Strassen unter Wasser stehen, Schafherden<br />

über die Fahrbahn l<strong>auf</strong>en, Eisenbahngeleise<br />

die Autobahn kreuzen oder<br />

riesige Schlaglöcher für manchen Platten<br />

sorgen.<br />

Die Unterkünfte in den Privathäusern<br />

sind in der Regel einfach, aber sauber.<br />

Verpflegung super. Besonders beeindruckend<br />

die Freundlichkeit der Menschen.<br />

Die uns auch bei unserem zweiten<br />

Höhepunkt dieser Reise begleitet, dem<br />

Tarponangeln im Rio Hatiguanico.<br />

süssWAsser-tArPons<br />

Am lAufenDen BAnD<br />

Was als verwachsenes Urwald-Rinnsal<br />

beginnt, entpuppt sich als fischreicher<br />

Süßwasserfluss. Mit einem unglaublichen<br />

Potential an Tarpons. Für wahr...<br />

Die Fakts vorab: Vier Stunden Fliegenfischen,<br />

5 Tarpons zum Fotografieren


im Boot, sage und schreibe weitere 19<br />

Stück im Drill bzw. beim Sprung verloren.<br />

Wer das nicht selbst erlebt hat, wird<br />

es kaum glauben können.<br />

Einen ausführlichen Bericht samt Fotos<br />

gibt es als Fortsetzungs-Story im nächsten<br />

Fischabenteuer-Magazin, Ausgabe 18,<br />

Ende Juni.<br />

Interessenten für Kuba-Reisen mit Tarpon,<br />

Bonefish & Co können sich u. a.<br />

wenden an:<br />

<strong>Fishermen</strong> <strong>Travel</strong> <strong>Club</strong> FTC AG<br />

Albisstraße 28, CH-8038 Zürich<br />

Tel.: +41-(0)44-4820030<br />

Mail: ftc@bluewin.ch<br />

www.fishermen-travel-club.ch<br />

Spinnruten-Erfolg: Ein kapitaler Snook<br />

Angelreise<br />

WeltWeit<br />

Tarpons am l<strong>auf</strong>enden<br />

Band im Süßwasser-<br />

Fluss. Ein Erlebnis<br />

der Sonderklasse...<br />

14

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