Neue Anwendungen für Caravans und Reisemobile - Flüssiggas ...

Caravan Salon 2006
45. Caravan Salon in der Messe Düsseldorf
Neue Anwendungen für Caravans und
Reisemobile
Der Trend zum Reisemobil hat sich beim diesjährigen
Caravan Salon nachhaltig bestätigt. Die Besucher freuten
sich über zahlreiche neue Modelle, die bei der weltgrößten
Messe für mobile Freizeit erstmals präsentiert wurden. Und
die Aussteller freuten sich über großen Besucherzuspruch
und kauffreudiges Publikum. Insgesamt 171 400 Besucher
zog das große Angebot der 553 Aussteller aus 22 Ländern
zur Messe nach Düsseldorf. Dies waren 7400 mehr als im
vergangenen Jahr. Auch im Bereich Flüssiggas wurden
Innovationen präsentiert. Der Stand des Markbreiter Unternehmens GOK leuchtete weithin sichtbar.
„Das ist das beste Ergebnis
der vergangenen zehn Jahre“,
zog Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer
der Messe Düsseldorf,
am Sonntag Bilanz.
„Dass auch die Zahl der Besucher
aus dem Ausland auf rund
27 000 gestiegen ist beweist,
dass der Caravan Salon die internationale
Messe Nummer 1
für Reisemobile und Caravans
geblieben ist. Gerade in einem
Jahr wie diesem, in dem rund
1000 Fahrzeuge präsentiert
wurden, die vorher noch nirgendwo
zu sehen waren, führt
für Caravaning-Fans einfach
kein Weg am Caravan Salon
vorbei.“
Der Trend zum Reisemobil
hat sich bereits beim Caravan
Salon 2005 nachhaltig abgezeichnet
(siehe Flüssiggas-
Ausgabe 5/2005, Seite 24-28).
Mehr als 50 % der Besucher
gaben an, wegen Reisemobilen
zum Caravan Salon gekommen
zu sein. Dementsprechend
standen gerade diese
Fahrzeuge auch ganz oben in
der Verkaufsstatistik.
Rund 2000 Modelle buhlten
beim Caravan Salon um die
Gunst der Fans. Sicherheit und
Umweltfreundlichkeit standen
dabei bei den Reisemobilen
der neuen Generation
im Mittelpunkt. Alle gängigen
Basisfahrzeuge wurden von
den Chassisherstellern überarbeitet.
Das führte zu einem
Innovationsschub bei den Reisemobilherstellern,
den es in
HPV-Geschäftsführer Hans-Ludwig Niederhausen (links) und Toptron-Geschäftsführer
Wilhelm Cramer (rechts) präsentierten ihre Produkte.
dieser Form noch nie gegeben
hatte.
Viele Hersteller nutzten
die Gelegenheit, um ihr komplettes
Fahrzeugprogramm zu
erneuern. Dies sorgte nicht
nur für eine neue moderne
Optik der Reisemobilgeneration
2006/2007 mit attraktiveren
Fahrerhäusern aus
griffsympathischen Materialien.
Neben den bisher weit
verbreiteten Sicherheitsfunktionen
wie Fahrerairbag, ABS
und Anti-Schlupf-Regelung
kommen nun auch verstärkt
Beifahrerairbags zum Einsatz.
Dreipunkt Sicherheitsgurte
auch auf den für die
Fahrt zugelassenen Sitzen im
Wohnbereich sind mittlerweile
selbstverständlich. Die
neue Generation der Vier-,
Fünf- und Sechszylinder-Dieselmotoren
mit bis zu 135 kW
(184 PS) garantiert nicht nur
ein zügiges Vorankommen
auf allen Straßen, sondern ist
zugleich sparsamer und umweltfreundlicher.
Die neuen
Motoren entsprechen dem
Abgasstandard Euro 4 und
sind auch mit Dieselpartikelfilter
verfügbar. Mit Einstiegspreisen
von 28 000 Euro bis
hin zu Luxusmobilen im Wert
von über 1 Mio. Euro findet
auf dem Caravan Salon jeder
das passende Fahrzeug.
Im Preisbereich zwischen
5000 und 65 000 Euro zeigen
dagegen die neuen Caravans
der Generation 2007 nicht
nur neue Farben und Formen
sondern auch neue Fahrsicherheitskonzepte.
In Puncto
Fahrstabilität ergänzten erstmals
elektronische Stabilitätsprogramme
die bisherigen
mechanischen Sicherheitseinrichtungen
der Wohnwagen.
Auch neue Fahrwerkssysteme
Die Crash-Protection-Unit besteht aus einem Druckregler, einem Magnet-
ventil, einem Bedienungs- und Anzeige-Panel und schließlich einem Steuergerät
mit Beschleunigungs- und Neigungssensor.
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für Caravans mit Luftfederung
und hydraulischer Niveauregulierung
wurden erstmals
präsentiert.
Um den Fahrkomfort bei
den Fahrzeugen bewährt hoch
zu halten, hat der Marktbreiter
Regler- und Armaturenhersteller
GOK sein zusammen mit
dem Heizgeräte-Spezialisten
Truma erstelltes System „Secumotion“
leicht verbessert.
Durch die komfortablere Positionierung
der Prüfventile
ist die Handhabbarkeit des gesamten
Systems nun wesentlich
leichter als bisher. Ebenso
stellt die Variante mit den
Hochdruckschläuchen eine
Verbesserung des Equipments
dar. Truma und GOK sind aber
längst nicht mehr die Einzigen,
die beim Thema „Sicherheitsgasabschaltung
beim Heizen
während der Fahrt“ die Nase
vorn haben. Denn seit kurzem
ist die Crash-Protection-Unit
(CPU) der Heidersdorfer Produktions-
und Vertriebsgesellschaft
mbH (HPV) und
der Toptron GmbH auf dem
Markt. Das von der HPV und
dem Mitgesellschafter Toptron
entwickelte, mikroprozessorgesteuerte
System zur kompletten
Gasabschaltung bei
Unfällen wurde eigens für den
Gebrauch in Motorcaravans
und Wohnwagen konzipiert.
Schon bei einer bestimmten
Schräglage des Fahrzeugs
schaltet es die komplette Gaszufuhr
ab, unabhängig davon,
ob ein Rohrbruch entstanden
ist oder nicht. Neben der Abschaltung
bei Schräglage erfolgt
die Abschaltung auch bei
einem Unfall, ähnlich wie die
Auslösung eines Airbags im
Auto. Hintergrund für diese
Neuentwicklung sind insbesondere
die Anforderungen
der neuen EU-Richtlinie
78/2004, die damit komplett
erfüllt werden. Eine Prüfung
durch den DVGW wird ebenfalls
in Kürze erfolgreich abgeschlossen
sein.
Die gesamte Einheit besteht
aus einem Druckregler,
einem Magnetventil, einem
Steuergerät mit Beschleunigungs-
und Neigungssensor
und schließlich einem Bedienungs-
und Anzeigepanel. Der
Gasfernschalter ist im System
integriert und die Gaszufuhr
kann im Inneren des Fahrzeugs
ein- und ausgeschaltet
werden. Die gesamte Einheit
arbeitet eigenständig und unabhängig
von der Installation
der Technik im Fahrzeug (z. B.
Rohrquerschnitten, Leitungslängen,
Biegungen der Gasrohre
etc.). Für alle Gasdurchflüsse
muss dabei nur ein
einziges System unkompliziert
installiert werden, das über einen
einfachen An-/Aus-Schalter
bedient wird.
Caravan Salon 2006
Herzstück der Anlage ist
das Steuergerät EL 350, das
sowohl die Mess- und Auswerteelektronik
enthält als
auch den Beschleunigungs-
und Neigungssensor. Dieser
Die Reich GmbH aus Eschenburg-Wissenbach
präsentierte den
„Gim plus“, einen Gasinhaltsmesser
für eine Gasflasche, mit dem in
Sekundenschnelle der Gasinhalt von
11-kg- und 5-kg-DIN-Propangasflaschen
ermittelt werden kann
(links im Bild). Zusätzlich wurde das
altbewährte Gim mobil-Aufsetzgerät
gezeigt.
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Caravan Salon 2006
überwacht die Bewegungen
des Steuergerätes und damit
des Fahrzeugs. Sollten dabei
die Beschleunigungs- Verzögerungs-
oder vorher fixierten
Neigungswerte des Fahrzeugs
für bestimmte Zeit überschritten
werden, erfolgt die sofortige
Abschaltung der Gaszufuhr,
die durch rotes Leuchten
der LED-Anzeige erkennbar
wird.
Das Steuergerät kann aber
noch mehr. Denn es enthält zusätzlich
den Mikrocontroller,
der die Versorgungsspannung
des Gerätes und interne Funktionselemente
überwacht.
Sollte zum Beispiel die Versorgungsspannung
zu hoch oder
zu niedrig sein oder ein anderer
Fehler vorliegen, wird die
Gaszufuhr sofort abgeschaltet.
Die Fehlerursache wird dabei
durch verschiedene rote LED-
Blink-Codes angezeigt.
HPV und Toptron liegen bereits
jetzt Anfragen namhafter
Reisemobil- und Caravanhersteller
vor, die das Produkt
einbauen wollen.
Auch bei den Gasinhaltsmessern
gab es eine Innovation.
Die Reich GmbH aus
Eschenburg-Wissenbach präsentierte
den „Gim plus“, einen
Gasinhaltsmesser für eine
Gasflasche, mit dem in Sekundenschnelle
der Gasinhalt
von 11-kg- und 5-kg-DIN-Propangasflaschen
ermittelt werden
kann. Mit einem Erweiterungsset
wird „Gim plus“ zum
„Gim duo“, der die Inhalte von
zwei Flaschen abrufen kann.
Beide Gasinhaltsmesser können
zusätzlich die Außentemperatur
messen und anzeigen.
Der Arbeitsbereich liegt zwischen
-10 und + 40 °C.
Parallel hierzu stellte das
Unternehmen die altbewährten
Gim mobil Aufsetzgeräte
aus, die für die Messung
nur auf die Flasche aufgesetzt
und magnetisch gehalten werden.
Mit einem Tastendruck
wird dann der Inhalt ermittelt
und im Display angezeigt.
Mehr Verkäufe als im
Vorjahr
Die deutsche Caravaningindustrie
zeigte sich auf dem
Caravan Salon insgesamt sehr
positiv gestimmt. Zu Recht,
denn die Absatzzahlen sprechen
für sich: In den ersten
sechs Monaten des Jahres
2006 produzierte die Industrie
21 102 Reisemobile, das waren
5,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bei den Caravans
dagegen wurden 3,5 % weniger
produziert, also 36 825.
Gerade die europäische
Perspektive wird für die deutschen
Hersteller immer wichtiger.
Der europäische Caravaningmarkt
sprang im zweiten
Quartal 2006 deutlich an. Die
Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen
in Europa machten
aus einem saisonal bedingten
3,4%igen Rückgang zum ersten
Quartal 2006 ein 1,3%iges
In den Abendstunden kehrte Ruhe in die Ausstellungshallen ein.
Im Caravan lässt es sich bei guter Platzeinteilung hervorragend sitzen.
Foto: Tillmann / Messe Düsseldorf
„Schauen und kommen” hieß es bei den meisten Reisemobilen und
Caravans. Foto: Tillmann / Messe Düsseldorf
Wachstum zum Halbjahr 2006.
Dazu beitragen konnten vor
allem die deutlich positiven
Neuzulassungen von Reisemobilen,
die nun 8,2 % über dem
Vorjahreshalbjahr liegen. Aber
auch die Neuzulassungen von
Caravans konnten Boden gutmachen
und sind zum Halbjahr
2006 nur noch um 3,4 %
rückgängig (1. Quartal 2006
noch -8,4 %). 128 145 Freizeitfahrzeuge
wurden im ersten
Halbjahr 2006 in Europa zugelassen
– dies waren 1,3 % mehr
als im Vorjahreszeitraum. Davon
sind 56 321 Reisemobile,
die somit ein Plus von 8,2 %
gegenüber dem Vorjahreszeitraum
verbuchen. Die 71 824
neu zugelassenen Caravans
liegen noch 3,4 % hinter dem
Vorjahreszeitraum zurück.
Das stärkste Wachstum verzeichneten
im ersten Halbjahr
2006 Frankreich und die skandinavischen
Länder. In Frankreich
legte der Verkauf von
Caravans um 8,3 % auf 7809
Einheiten zu, der Verkauf von
Reisemobilen stieg um 15,3 %
auf 15 002 Fahrzeuge. In den
skandinavischen Ländern,
die, wenn auch mit nationalen
Schwankungen, ähnliche
Trends aufweisen, stiegen vor
allem die Neuzulassungen
von Reisemobilen stark an
– und zwar um 25 % auf 5 290
Fahrzeuge. Die Caravanzulassungen
in Skandinavien
sanken hingegen um 1 % auf
13 462 Fahrzeuge.
Komfortabler, leistungsstärker,
sauberer und sicherer
Die neuen Caravan-Basisfahrzeuge
orientierten sich
am hohen Pkw-Niveau. Der
Trend im Fahrerhaus geht
zum wohnlich gestalteten Innenraum
mit schwungvollen
Formen, attraktiven und
griffsympathischen Materialien,
komfortableren Sitzen
und neuen Ablagekonzepten.
Durch effektivere Geräuschdämmung
und neue Motortechnik
wird es an Bord zudem
deutlich ruhiger, obwohl die
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Fahrzeuge auch leistungsstärker
sind als ihre Vorgängermodelle.
Neue Vier-, Fünf- und
Sechszylinder-Dieselmotoren
arbeiten gleichzeitig stark und
sparsam. Alle Anbieter sind
künftig in der Leistungsklasse
um 110 kW (150 PS) vertreten
und auch Dieselmotoren mit
135 kW (184 PS) sind für die
beliebten Basisfahrzeuge um
3,5 t im Angebot. Sauberkeit
wird dabei groß geschrieben:
Die neuen oder überarbeiteten
Motoren entsprechen
durchweg dem ab Herbst geltenden
Abgasstandard Euro 4
und Partikelfilter sind entweder
auf Wunsch lieferbar oder
zählen schon zur Serienausstattung.
Schade nur, dass Autogas-Caravans
bisher noch
nicht angeboten werden.
Mehr Verkäufe als im
vergangenen Jahr
Insgesamt lagen die Verkäufe
der Reisemobile und Caravans
über dem Vorjahr, wie
eine Befragung des Caravaning
Industrie Verbandes unter
seinen Mitgliedsunternehmen
Zu den Sonderausstellungen kamen dieses Jahr wieder mehr Besucher als
im vergangenen Jahr. Foto: Tillmann / Messe Düsseldorf
ergab. Besonders große Reisemobile
scheinen der Renner
unter den Modellen zu sein.
75 % der befragten Hersteller
gaben an, bis zur Messehalbzeit
mehr große Reisemobile
verkauft zu haben als im vergangenen
Jahr. Fast ebenso
beliebt sind die kompakteren.
58 % der Hersteller konnten
hier ihren Absatz verbessern.
Auch bei den Caravans findet
das Angebot bei den Besuchern
gute Resonanz: Wenn
der Absatz auch insgesamt
stabil blieb, so konnten doch
besonders die großen Modelle
die Kunden überzeugen. 45 %
der Hersteller verkauften mehr
große Caravans, bei 54,5 % lag
der Absatz zur Messehalbzeit
auf Vorjahresniveau.
Caravan Salon 2006
Damit folgt der Verkauf
eindeutig den Neuzulassungszahlen,
die das Kraftfahrtbundesamt
jüngst veröffentlichte.
Die Behörde registrierte im
zweiten Quartal 2006 insgesamt
9600 neue Wohnwagen.
Dies entspricht einem Wachstum
von 2,7 %.
Neue Aufteilung der
Messehallen
Der Caravan Salon in Düsseldorf
ist weiter gewachsen
und belegte in diesem Jahr
erstmals 11 klimatisierte
Messehallen. Mit der Vergrößerung
der Ausstellungsfläche
auf insgesamt 200 000 m 2
Hallen- und Freigeländefläche
ging ein neues Hallenkonzept
einher, das erstmals touristische
Destinationen in einer
eigenen Halle zusammenfasste:
In Halle 7 präsentierten
sich Campingplätze und Reisemobilstellplätze
aus ganz
Europa, und auch geführte
Reisemobiltouren von Alaska
bis Feuerland oder quer durch
Kasachstan konnten hier gebucht
werden.
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